Название: Befreie dich durch Selbstliebe
Автор: Teal Swan
Издательство: Bookwire
Жанр: Книги для детей: прочее
isbn: 9783867287487
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Von da an schaffte es Doc immer wieder, mich zu erwischen. Noch bevor ich sieben wurde, drängte er mich bei einer Reitstunde in die Ecke und stellte meine Welt erneut auf den Kopf. Er drückte mich an die Stallwand, drosselte mich und sagte mir, er wäre mein wirklicher Vater, ich sei ein Dämon, der die Stelle des wirklichen Kindes meiner Eltern eingenommen hätte, und dann warnte er mich: Sollte irgendjemand das herausfinden, würde man mich ihnen wegnehmen, und nur er könne mich vor diesem Schicksal bewahren.
Doc sagte weiterhin, wenn ich irgendjemandem erzählen sollte, wer ich wirklich war oder was er gesagt hatte, würde meine gesamte Familie getötet. Schon damals war ich ein stilles, starkes Kind mit viel Verantwortungsgefühl und meinte, das alles wäre meine Schuld, ich hätte an jenem Tag etwas Falsches getan und hätte das alles verdient. Meinen Eltern sagte ich kein Wort davon, denn es gab für mich keinen Grund, Docs Worten keinen Glauben zu schenken. Die Vorstellung, er würde an meiner Familie Vergeltung üben, wenn ich jemandem von ihm erzählte, wie er gesagt hatte, erschreckte mich zutiefst.
Mentor oder Opportunist?
Später in dieser Woche kam die stellvertretende Schulleiterin in mein Klassenzimmer und sagte mir, die Schule habe von meinen Eltern die Nachricht erhalten, ich würde nach dem Anwesenheitsappell abgeholt. Sie fragte mich, ob jemand mit mir zum Parkplatz gehen sollte, wo ich abgeholt würde. Ich verneinte, und nach dem Appell nahm ich meinen Rucksack, verließ die Schule und ging zum Parkplatz. Doch dort warteten nicht meine Eltern in ihrem Auto auf mich, sondern Doc in seinem Lastwagen.
Damit begann meine dreizehnjährige Leidenszeit rituellen, mentalen, emotionalen, physischen und sexuellen Missbrauchs. Heute sehe ich, wie sorgfältig Doc das alles inszeniert hatte. Er hatte sich systematisch Zugang zu mir verschafft und mich ohne Wissen meiner Eltern brutal angegriffen; jetzt musste er sich nur noch die bereits vorhandene emotionale Kluft zwischen meinen Eltern und mir zunutze machen. Pädophile Soziopathen sind Opportunisten, die es auf ausgegrenzte Kinder abgesehen haben.
Die fatale emotionale Dynamik zwischen meiner Familie und mir ermöglichte es Doc also, seinen Fuß in die Tür zu setzen und sich in mein Leben zu drängen. Er pflegte eine freundschaftliche Beziehung mit meiner Mutter, die er bereits durch die Gemeinde kennengelernt hatte; deshalb war das ganz einfach, und damit hatte er unbeschränkt Zugang zu mir. Er überzeugte meine Eltern, er wüsste alles über meine Art von außersinnlichen Fähigkeiten und wäre der perfekte Mentor für mich.
Docs kranker Plan ging auf; schon sehr bald war ich von ihm und seiner Anerkennung abhängig. Das ist auch als das sogenannte Stockholm-Syndrom bekannt. Ich glaubte tatsächlich, er wäre mein richtiger Vater. Ich glaubte alles, was er sagte. Meine Eltern hatten das Gefühl, ich würde wirklich Hilfe benötigen, und da war ein intelligenter Mann, der seine Hilfe anbot – ein Experte noch dazu, der mir leidenschaftlich gerne helfen wollte. Deshalb hatten meine Eltern Vertrauen zu ihm.
Meine Eltern machten sich nach wie vor Sorgen um mich und waren ziemlich verzweifelt, weil ich ständig unglücklich war und, wie sie sehr wohl wussten, keinerlei Freunde oder Freundinnen hatte. Inzwischen glaubten sie, dass mit mir ernsthaft etwas nicht stimmte, aber sie hatten keine Ahnung, was das war oder was sie hätten tun können. Sie sahen die roten Warnflaggen, aber interpretierten sie falsch, und während der Jahre, in denen ich in Docs Klauen war, wies ich viele aufschlussreiche Symptome auf.
Ich verletzte mich mit Ritzen; wenn ich also mit Verletzungen nach Hause kam, die mir Doc oder ein anderes Sektenmitglied zugefügt hatte, wurde das als Selbstverletzung abgetan oder als Unfall mit den Pferden. Wenn mein Verhalten wegen der Drogen, die Doc mir eingeflößt hatte, wirkte, als wäre ich geistig verwirrt, oder wenn ich geistig oder stimmungsmäßig wegen meiner übersinnlichen Fähigkeiten seltsam drauf war, lautete die Erklärung, ich hätte eine schizoaffektive Störung.
Wenn ich eine extreme Trennungsangst an den Tag legte, die weit über meinen derzeitig angemessenen Entwicklungsstand hinausging, und mich zurückzog und überhaupt keine Freundschaften schloss, schrieb man das meiner Schüchternheit zu. Wenn ich Essen in meinem Zimmer hamsterte, sagten meine Eltern, das wäre einfach nur eine Macke von mir. Und wenn ich nicht wie andere Kinder einfach spielte, sondern bei allen Aufgaben obsessiven Perfektionismus an den Tag legte, vor allem beim Sport, betrachteten sie das als Zeichen dafür, dass ich eine talentierte Perfektionistin sei.
Wenn ich dunkle, gestörte Gedichte verfasste oder verstörende Bilder zeichnete, meinten sie, ich sei überempfindsam und das wäre auf ein anderes Kind aus der Schule zurückzuführen, das missbraucht wurde. Meine ständigen bakteriellen Entzündungen und Harnwegsinfektionen, Migräneanfälle und die schlimmen Magenschmerzen, die mich ins Krankenhaus brachten, wurden meinem schwachen Immunsystem oder einem hormonellen Ungleichgewicht zugeschrieben.
Mit dreizehn wurde ich von einer Freundin meiner Mutter, einer examinierten Krankenschwester, untersucht, und sie entdeckte, dass mein Jungfernhäutchen nicht mehr intakt war. Sie fragte meine Mutter, ob ich bereits sexuell aktiv sei. Als meine Mutter das verneinte, erklärte sie das gerissene Hymen damit, dass ich seit Jahren ritt.
Wie konnte dieser fürchterliche Missbrauch unentdeckt bleiben?
Alle meine durch den Missbrauch hervorgerufenen Symptome als Kind und Teenager wurden also auf etwas anderes zurückgeführt, wie oben beschrieben, bzw. ich wurde als psychisch krank eingestuft. Meine Eltern dachten, ich hätte eine psychische Störung, die kein Psychologe oder Psychiater diagnostizieren konnte. Verstehen Sie mich richtig – mir wurden von jeder Menge Psychiatern und Psychologen Diagnosen gestellt, aber lauter unterschiedliche, denn meine Symptome passten zu keiner bestimmten psychischen Erkrankung.
Mehrere Male wurde von den Psychologen auch der Verdacht auf sexuellen Missbrauch in den Raum gestellt, aber nachdem weder mein Vater noch meine Mutter als Täter infrage kamen, mussten sie wohl oder übel nach anderen Erklärungen suchen. Kein Mensch konnte sich vorstellen, dass eine andere Person, der meine Eltern vertrauten, der Täter sein konnte. Ich weiß nicht, ob überhaupt jemand auf die Idee kam; das war für sie so abwegig wie eine Entführung durch Außerirdische.
Und die ganze Zeit hatte ich eine Riesenangst davor, Doc als Schuldigen zu nennen und mitzuteilen, dass ich komplett unter seiner Kontrolle stand. Je kränker und unglücklicher ich wurde, desto öfter kam er als »Retter in der Not« mit dem Vorschlag an, ich solle mehr Zeit mit ihm verbringen, er wüsste schon, wie er mir helfen könne. Aus Sicht meiner Eltern waren alle Erwachsenen um mich herum – einschließlich sie und Doc – ernsthaft darum bemüht, herauszufinden, was mit mir nicht stimmte, und eine Lösung zu finden.
So ließen meine Eltern zu, dass Doc immer mehr Zeit mit mir verbrachte, denn sie waren verzweifelt auf der Suche nach Hilfe und nach jemandem, der mir zeigen konnte, wie ich mit meinem ungewöhnlichen Gehirn klarkommen konnte. Ich glaube, die Vorstellung, er könnte dank seiner starken Kontrolle über mich das alles direkt vor der Nase meiner Eltern machen, verstärkte Docs Erregung zusätzlich. Wie ein Süchtiger musste er immer mehr Täuschungen und Risiken eingehen, um dieselbe rauschhafte Erregung zu empfinden. Dasselbe galt für seine Grausamkeit – was wiederum die Gefahr für mich und meinen Schrecken noch verstärkte.
Die Einzelheiten möchte ich Ihnen ersparen, nur so viel: Zwischen 6 und 19 Jahren wurde ich körperlich und sexuell in kultischen Ritualen gefoltert, vergewaltigt, mir wurde die Nahrung verwehrt, und ich wurde zu drei Abtreibungen gezwungen (Doc war in allen Fällen der Vater, und er führte auch die Abtreibungen durch). Es wurden sadomasochistische, pornografische Fotos von mir gemacht, die auf den Toiletten von Tankstellen an Männer verkauft und in Kellern und einem Loch im Boden auf Docs Hinterhof aufbewahrt wurden. Ich wurde mit Elektroschocks und Isolationsfolter gequält und über Nacht in Lavahöhlen im südlichen Idaho festgebunden.
In dieser Zeit wurde ich von Doc ständig narkotisiert; er war Tierarzt СКАЧАТЬ