Название: Irland Reiseführer Michael Müller Verlag
Автор: Ralph Raymond Braun
Издательство: Bookwire
Жанр: Книги о Путешествиях
Серия: MM-Reiseführer
isbn: 9783966850803
isbn:
Praktische Infos
Verbindung Von Dublin mit der Kildare Line der DART-Bahn oder mit Stadtbus Nr. 67.
Übernachten B&B Green Acre, ein neuerer Bungalow mit gepflegtem Garten gut 1 km vom Zentrum an der Straße nach Dublin. DZ 80 €. Dublin Rd, Tel. 01 627 1163, www.greenacresbnb.net.
Essen & Trinken Michelangelo, gehobenes irisch-italienisches Restaurant am Eingang zum Schloss. Zu Pianoklängen tafelt man an rosa gedeckten Tischchen. Gäste kritisieren den manchmal etwas rüden Umgang des Chefs mit seinem Personal. Dinner um 40 €. Di-Sa ab 18, So ab 13 Uhr. Main St., Tel. 01 627 1809, www.michelangelo.ie.
Bog of Allen
Am „Dreiländereck“ der Grafschaften Kildare, Laois und Offaly liegt der Bog of Allen, ein großes, kommerziell ausgebeutetes Moor. Früher stachen die Bauern den Torf von Hand, um ihn im Winter zu verfeuern, aber auch zu Seife oder sogar zu Fasern zu verarbeiten, die in Textilien eingewebt wurden.
Seit dem Zweiten Weltkrieg wird der Torf jedoch, ähnlich wie Braunkohle, großflächig mit gelben, spinnenartigen Maschinen abgetragen und in einem Kraftwerk verfeuert oder zu Briketts verarbeitet. Bord na Mona (das staatliche Torfunternehmen) und die Elektrizitätsgesellschaft ESB, die beiden wichtigsten Arbeitgeber der Region, verdeutlichen den Widerspruch zwischen ökologischem Raubbau und wirtschaftlichem Überleben. Zwar wird die ausgebaggerte Landschaft anschließend wieder aufgeforstet oder wenigstens eine Humusschicht ausgebracht, doch retten diese Maßnahmen mitnichten die Pflanzen- und Tierwelt des Moors. Auch die im Moor konservierten archäologischen Schätze werden von den Baggern zerstört.
Frisch gestochene Torfbriketts trocknen
Sehenswertes
Bog of Allen Nature Centre / Peatland World: Im Naturschutzzentrum des Irish Peatland Council IPCC, das in einem alten Farmhaus untergebracht ist, werden der Naturraum und die Nutzung des Moors durch die Menschen erläutert. Ein Naturgarten wurde neu angelegt, und in einem Gewächshaus wartet Irlands größte Sammlung fleischfressender Pflanzen auf Beute.
♦ Mo-Fr 10-17 Uhr, Einlass bis 16 Uhr; Eintritt 5 €. Lullymoore, zwischen Allenwood (N 41) und Rathangan. www.ipcc.ie.
Lullymore Heritage & Discovery Park: Etwa einen Kilometer südlich der „Torfwelt“ findet man ein Freilichtmuseum zur irischen Geschichte. Die Steinzeit ist mit einer Newgrange-Replik und einem nachgebauten Bauernhof vertreten. Wir lernen St Patrick und St Earc kennen, der einst in Lullymore ein Kloster gründete, bestaunen die Hütte eines Anführers der Rebellen von 1798, das nachgestellte Leben der Torfstecher und eine Ausstellung zur Großen Hungersnot. Auf die Kinder warten zudem ein großer Abenteuerspielplatz und ein Kleintierzoo.
♦ Mitte März bis Aug. tägl. 10-18 Uhr; Sept.-Nov. und Jan. bis Mitte März nur Sa/So 10-18 Uhr; Einlass bis 1½ Std. vor Schließung. Eintritt 9 €. www.lullymoreheritagepark.com.
Kildare
Hier geht es um Ross und Reiter. Das Nationalgestüt ist der Treffpunkt der Pferdenarren, während Gartenfreunde sich in einem japanischen Garten ihren „Lebensweg“ suchen können.
In vorchristlicher Zeit befand sich in Kildare das Heiligtum einer Erd- und Fruchtbarkeitsgöttin. Die Heilige Brigid baute an dieser Stelle ein Doppelkloster für Mönche und Nonnen, die selbst im Kirchenraum durch einen geflochtenen Wandschirm getrennt waren. Das aus heidnischer Zeit übernommene „heilige Feuer“ wurde weiter gepflegt und jetzt mit dem Ewigen Licht assoziiert. Die Fundamente dieses Feuertempels stehen hinter der protestantischen Kirche im Schatten eines Rundturms (Mo-Sa 10-13 und 14-17, So 14-17 Uhr, Eintritt 6 €). Sein modernes Pendant ist eine zu besonderen Anlässen entflammte Fackelsäule mit symbolischem Eichenblatt an der Spitze, die auf dem Hauptplatz vor der Tourist-Information zu finden ist.
Sehenswertes
Nationalgestüt: Der Stall wurde 1900 von einem schottischen Bierbrauersohn namens Hall Walker gegründet. Anhand der astrologischen Konstellation bei der Geburt eines Fohlens entschied Walker, ob das Tier rassisch wertvoll und zu behalten oder zu verkaufen sei! Trotz dieser merkwürdigen Auswahl war das Unternehmen erfolgreich - 1915 konnte sich Walker im Tausch gegen das Gestüt von der britischen Krone einen Adelstitel samt Sitz im Oberhaus einhandeln. Seit 1943 gehören die Ställe dem irischen Staat.
Nicht nur die Besucher sorgen für eine etwas exzentrische Atmosphäre. So trinken die heißblütigen Hengste und verspielten Fohlen ausschließlich Mineralwasser aus dem Tully River, in dem Kohlensäure sprudelt und dessen hoher Kalziumgehalt sich positiv auf den Knochenbau auswirkt. Ein wertvoller Deckhengst ist gegen Stroh allergisch und darf sich deshalb auf Papierschnipseln räkeln. Durch Dachlaternen flutet Sonnenlicht in die Ställe; Walker hatte sie aber nicht deshalb angelegt, sondern um die Tiere dem Einfluss der Sterne aussetzen.
Im alten Deckhaus wird die Entwicklungsgeschichte des Pferdes und der Zucht vermittelt. Vor 2000 Jahren wurden die ersten Pferde gezähmt und als Haustiere gehalten, in Irland nicht als Reittiere, sondern für die Küche. Auch die Kelten saßen noch nicht auf dem hohen Ross, sondern spannten die Tiere nur vor ihre Kampfwagen. Beinahe wie eine Reliquie wird das Skelett von Arkle verehrt, dem Pferd der Pferde, dessen Tod 1968 die irischen Zeitungen auf der ersten Seite betrauerten.
♦ Tägl. 9-18 Uhr, Einlass bis 17 Uhr; Eintritt (mit Gärten) 12,50 €. Bus 126 fährt 9.30 Uhr von Dublin zum Gestüt und 15.45 Uhr wieder zurück. www.irish-national-stud.ie.
Vom Liebesleben der Pferde
Bei der Führung erfährt der Laie Erstaunliches. Für die bis zu 7500 €, die das Decken und die spätere Geburtshilfe kostet, bekommen Stute und Fohlen einen Service, der keinen Wunsch offen lässt. Ein „Teaser“ leistet bei den jungen Pferdedamen praktische Aufklärungsarbeit und bereitet sie auf den Sprung des Deckhengstes vor. Zum Zuge kommen diese Scharfmacher allerdings nur bei Bauernpferden, denn die Stuten edlen Geblüts werden ihnen, wenn sie sich empfänglich zeigen, sofort entführt und zum Rassehengst gebracht. Weil Er während der Begattung gerne beißt und Sie gern tritt, beide Pferde für solches Liebesspiel aber zu kostbar sind, bekommt die Stute für den Akt Filzpantoffel und eine Lederdecke über den Hals.
Die Schwangerschaft wird per Ultraschall überwacht, Abtreibung ist - welch Wunder im katholischen Irland - bei Pferden durchaus üblich. Sie trifft bei Zwillingen einen der beiden Föten. Auf kranke Fohlen wartet eine Intensivstation mit Wärmelampe und Sauerstoffmaske. Man staunt. Den auf СКАЧАТЬ