Название: So wird man Rockstar und Millionär
Автор: Gene Simmons
Издательство: Bookwire
Жанр: Изобразительное искусство, фотография
isbn: 9783854454748
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Möglichkeiten zum finanziellen Erfolg finden sich überall. Somit liegt es an uns, sich einen Vorteil zu verschaffen. Es liegt an uns, die Belohnung zu ernten. Die Chancen liegen in greifbarer Nähe, doch zu oft verstehen wir sie nicht oder wissen nicht, wie sie funktionieren. In unserer Gesellschaft lässt sich kein automatischer Mechanismus finden, der uns lehrt, Chancen zu erkennen und daraus Kapital zu schlagen. Falls man dafür einen Instinkt hat oder sich in einem geeigneten Umfeld befindet, in dem es eine einem gewogene Lehrperson gibt, verfügt man über einen beachtlichen Vorteil.
Zu meinen frühsten Jobs zählten das Austragen des Long Island Star-Journal und die Bedienung des mobilen Küchenwagens in Jackson Heights, Queens. Dann, im Alter von zwölf Jahren, hatte ich das Glück, mich bei „Junior Achievement“ einzuschreiben, wo ich endlich das kapitalistische System und die sich bedingenden Zusammenhänge verstand. Ich kapiert, was der „Warenpreis“ bedeutet. Wie sich der „Aktienanteil an einer Firma“ zusammensetzt. Wie man ein Budget aufstellt und letztendlich versucht, einen bescheidenen Profit zu erwirtschaften. Wie Steuern den Nettogewinn eines Unternehmens, falls es ihn überhaupt gibt, um ein Drittel oder sogar die Hälfte reduzieren können.
Hier eine kurze Einführung zu dieser Institution, für diejenigen, die sie bislang nicht kannten: „Junior Achievement“ ist eine gemeinnützige Organisation, gegründet 1919 von Horace A. Moses, Theodore Vail und Winthrop M. Crane. Ihre Mission besteht darin, jungen Menschen das freie Unternehmertum zu vermitteln und sie mit der Rolle des Unternehmers und privaten Finanzangelegenheiten vertraut zu machen. Somit können Jugendliche ein praktisches Verständnis der Funktionsweise des kapitalistischen Systems erlangen.
Zu einem der zahlreichen lohnenswerten Angebote von „Junior Achievement“ zählt das sogenannte nach der Schule stattfindende „Firmenprogramm“, bei dem sich eine Gruppe von Teenagern unter Aufsicht von freiwilligen Ratgebern aus der lokalen Geschäftswelt trifft. Die Jugendlichen und ihr Ratgeber erarbeiten dabei ihr individuelles Geschäftsmodell. Letztendlich bedeutet das: Sie gründen eine Firma und lernen durch praktische Erfahrungen, wie man ein Geschäft aufbaut, wie es arbeitet und hoffentlich profitabel wird.
Meine Gruppe gründete eine Plätzchen-Firma. Eigentlich alles ganz einfach, aber wie verdient man damit Geld? Wie hoch liegen die Produktionskosten eines Plätzchens? Wie viel Zeit wird für die Herstellung eines Plätzchens benötigt? Wie viel müssen wir Geschäftspartnern und Arbeitern auszahlen? Wie und wo verkauft man die Plätzchen? Und an wen sollten wir das Gebäck überhaupt verkaufen?
Durch die Gründung unserer Firma bestimmten wir auch die Satzung, also das Reglement, nach dessen Vorgaben das Unternehmen operiert. Wir mussten Entscheidungen fällen, hinsichtlich des Präsidenten, des Assistenten der Geschäftsführung und des Schatzmeisters. Darüber hinaus standen die Posten des CEO („chief executive officer“) und des COO („chief operating officer“) zur Diskussion. Falls du die Bedeutung dieser Begriffe nicht kennst, schau sie nach und bilde dich damit fort. Wir mussten entscheiden, wie viele Anteile der Plätzchen-Firma an potentielle Investoren verkauft werden (mit anderen Worten Freunde, die Familie, einfach jeden), die dann als Gegenleistung einen dementsprechenden Anteil des Gewinns erhielten. Zudem lehrte man uns den Preis für die Firmenanteile auszutarieren.
Es war zwingend notwendig, Anteile zu verkaufen, um die Firma überhaupt zu gründen, weshalb wir uns über die Menge der zu verkaufenden Anteile und den Preis klarwerden mussten, um das erforderliche Kapital bereitzustellen. Als Nächstes war sicherzustellen, genügend Plätzchen zu verkaufen, um einen Gewinn zu erzielen, nach Abzug der Kosten für Zucker, Mehl und der zur Fertigung notwendigen Maschinen, und so weiter und so fort. Ein weiteres Themengebiet betraf die Steuern, mit denen man sich als Erwachsener herumplagen muss.
Ich machte mir Notizen, schrieb alles mit. Mir wurde klar, dass ich viele der Prinzipien, die ich bei „Junior Achievement“ lernte, in meinem Leben und bei zukünftigen Geschäftsunternehmungen anwenden konnte. Das bedeutete, dass es nur an mir lag, das finanzielle Verlustrisiko zu minimieren. Einfach ausgedrückt: Man gibt so wenig wie möglich aus, und das nur für die Dinge, die man als absolut unentbehrlich einstuft. Was mir dabei klarwurde: Es lag auch nur an mir, den finanziellen Gewinn zu maximieren.
Man erklärte es mir. Ich verstand es. Ich sah das Licht am Ende des Tunnels.
Weitere Kapitel im Buch werden meine Entscheidungen verdeutlichen, die auf einer Begrenzung der Ausgaben (so wenig wie möglich ausgeben) und der Maximierung des Gewinns (immer noch mehr Geld machen) beruhen. Aber zum jetzigen Zeitpunkt reicht die Erkenntnis aus, dass ich mehr verdiente, wenn ich weniger ausgab.
„Ein gesparter Penny ist ein verdienter Penny“, sagte einst Benjamin Franklin.
Aber das stimmt nicht ganz. Ein gesparter Penny sind zwei verdiente Pennys.
Häh?
Tja, für jeden gesparten und aufbewahrten Penny hast du schon Steuern bezahlt. Das bedeutet: Setzt man die höchste Steuerklasse an, muss man zwei Pennies verdienen, damit ein Penny übrig bleibt. Dein „Freund“ vom Finanzamt geht, schläft und isst an deiner Seite. Bei jedem verdienten Penny oder Dollar wird das Finanzamt sicherstellen, seinen Anteil zu erhalten.
Das heißt in letzter Konsequenz: Damit am Ende des Tages Geld in der Kasse bleibt, musst du so wenig wie möglich ausgeben, und dies nur für Dinge, ohne die du wirklich nicht auskommen kannst.
„Für harte Arbeit gibt es keinen Ersatz.“
THOMAS EDISON
(Erfinder des Phongraphen, der Filmkamera und der Glühbirne. Pionier der Elektrizitätsanwendung)
Nach dem Abschluss an der Newtown High School in Elmhurst, Queens, 1968 zog ich nach South Fallsburg im Staate New York, um das Sullivan County Community College zu besuchen, ein Ableger der State University von New York. Während der Sommermonate oder bei Unterrichtsausfällen arbeitete ich Teilzeit in Manhattan.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich das Modell verstanden: Gib wenig aus, verdiene mehr. Eigne dir die Fähigkeiten an, um mehr Geld zu verdienen. Wisse genau, wohin man gehen muss, um diese Fähigkeiten gewinnbringend zu vermarkten. Bilde dich fort. Erlerne die Fähigkeiten anderer. Eigne dir sprachliche Fähigkeiten an.
In der Junior High School war mir aufgefallen, dass alle Mädchen Schreibmaschinen- und Stenographie-Unterricht nahmen. (Steno ist eine Kurzschrift, die von Sekretärinnen und Gerichtsschreibern genutzt wird.) So schrieb ich mich in beide Kurse ein, da ich meine Kompetenz verbessern wollte – und weil das Klassenzimmer voller Mädchen war. Zum Zeitpunkt des Abschlusses an der High School konnte ich dann schneller tippen als jeder, den ich kannte.
Im Sommer 1968 nahm ich eine Arbeit bei Kelly Girl, Inc., später Kelly Services, in Manhattan an. Es war eine Zeitarbeitsfirma, die an Büros und Firmen Personal vermittelte, das sie schnell einstellen und schnell kündigen konnten. Ich tippte schneller als alle anderen bei Kelly Girl – und war der Stenographie mächtig! Diktate von einem Diktiergerät transkribieren – kein Problem. Ich schnappte mir die Bänder, hörte mir das Gesagte Zeile für Zeile über die Kopfhörer an und schrieb das Notwendige auf. Es brachte mir als Teilzeitbeschäftigter zwischen 50 und 75 Dollar die Woche.
Zudem arbeitete СКАЧАТЬ