Please Kill Me. Gillian McCain
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Название: Please Kill Me

Автор: Gillian McCain

Издательство: Bookwire

Жанр: Изобразительное искусство, фотография

Серия:

isbn: 9783854454236

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СКАЧАТЬ war ich eingeschlafen, kam Nico in mein Zimmer gestürmt und schrie: „Hilfe, er will mich umbringen! Er will mich umbringen!“

      Ich sagte: „Au, Nico, lass mich doch in Ruhe! Ich versuche zu schlafen!“

      Sie schluchzte. Sie verließ mein Zimmer, und dann hörte ich sie schreien. Ich schaute aus dem Fenster auf den Innenhof und sah, dass Morrison sie nur an den Haaren riss, und ging wieder ins Bett. Dann kam David Numan, der ebenfalls im Castle wohnte, in mein Zimmer gestürmt und rief: „Nun unter­nimm doch mal was!“

      Ich bin dann also wieder aus dem Bett. Nico stand in der Auffahrt und heulte immer noch, während Morrison im Mondschein splitternackt auf den Dächern rumturnte. Er sprang von einem Ecktürmchen zum anderen, während Nico unten heulte.

      Ich legte mich wieder ins Bett, und die Lage der Dinge war: Er zog sie an den Haaren, er rannte nackt in der Gegend rum, sie schrie wie am Spieß, und ich habe für ein oder zwei Tage seinen Autoschlüssel versteckt, während er sich von seinem Drogenexzess erholte.

      Selbstverständlich hasste er mich von dem Moment an, als ich ihn gekid­nappt hatte.

      Nico: Ich stritt mit Jim. Er fragte mich, ob ich mit ihm auf dem Dach des Castle entlanglaufen würde. Ich fragte: „Wozu denn das?“ Aber Jim wusste keine Ant­wort.

      Das war kein positiver Akt und auch kein destruktiver; es änderte näm­lich überhaupt nichts. Warum sollte ich also etwas tun, was so dermaßen sinn­los war, einfach nur, um ihm zu folgen? Das war weder spirituell noch philo­sophisch. Er war nur ein betrunkener Mann, der sich produzierte.

      Ronnie Cutrone: Ich liebte Jim wirklich über alles, aber mit Jim durch die Bars zu ziehen war alles andere als lustig. Ich war mit ihm fast ein Jahr lang jeden Abend unterwegs. Wenn Jim ausging, lehnte er sich an die Theke, bestellte acht Screwdriver, schluckte sechs Tuinal, und dann musste er pissen. Weil er aber die restlichen fünf Screwdriver nicht einfach so stehen lassen konnte, holte er sei­nen Schwanz raus und fing an zu pissen, und dann kam auch schon ein Mäd­chen und blies ihm einen, und dann trank er die restlichen Screwdriver, nahm die übrigen vier Tuinal und pisste sich in die Hose, und dann kam Eric Emer­son und brachte ihn nachhause.

      Das war eine typische Nacht mit Jim. Wenn er aber auf Acid war, dann sprühte er vor Witz und war einfach großartig. Aber die meiste Zeit war er nichts weiter als ein lausiger Pillenfresser.

      Ray Manzarek: Jim war ein Schamane.

      Danny Fields: Jim Morrison war ein gefühlloses Arschloch, ein obszöner, gemeiner Typ. Ich habe Morrison mit ins Max’s genommen, und er hat sich auf­geführt wie ein Monster. Wie ein Schwein. Und seine Poesie war echt Scheiße. Er hat den Rock ’n’ Roll als Literatur erniedrigt. Langweiliges Scheißgebrab­bel. Vielleicht hatte er ein oder zwei gute Bilder.

      Patti Smith war eine Poetin. Ich glaube, sie hat den Rock ’n’ Roll zur Lite­ratur erhoben. Bob Dylan hat ihn zur Literatur erhoben. Morrison war dage­gen kein Poet. Das war nur Müll, der als Teeniescheiße verpackt daherkam. Das war vielleicht guter Rock ’n’ Roll für Vierzehnjährige.

      Ich denke, dass Morrison als Person wesentlich mehr Magie und Kraft hatte als seine ganze Poesie. Er war größer als das. Er hatte definitiv mehr Sex als seine Poesie – als Performer war er viel mysteriöser, viel komplizierter und viel cha­rismatischer. Es musste schon einen Grund dafür geben, weshalb Frauen wie Nico und Gloria Stavers, die Herausgeberin der Zeitschrift 16, so heftig in ihn verliebt waren, denn er war Frauen gegenüber immer extrem obszön.

      Aber das hatte ganz bestimmt nichts mit seiner Poesie zu tun. Nein, an sei­ner Poesie lag es bestimmt nicht. Er hatte einen großen Schwanz, und ich denke, das war der Grund.

      Gerard Malanga: Ich lief die Achte Straße entlang und hörte, wie zwei Mäd­chen hinter mir tuschelten.„Ist das nicht Jim Morrison?“ Hahaha. Ich hätte am liebsten gesagt: „Nein, dazu habe ich einen viel zu kantigen Kiefer.“ Ich fühlte mich ein wenig unterlegen, aber im Grunde war es mir wirklich egal.

      Danny Fields: Der ultimative Rockstar ist ein Kind. Wie kann man nicht von allem, was einem begegnet, verdorben werden? Was das Leben für die meisten Rockstars bereithält, ist im Grunde nichts als Verderbtheit, Herumgestoßen­werden, Ausbeutung, Verschleiß und Ruin. Und was passiert, wenn du Fett ansetzt, wie es Jim Morrison passierte? Dann siehst du nicht mehr hübsch aus in deinem Bühnenaufzug.

      Als Jim Morrison im Winter 1966 das erste Mal hier auftauchte, sah er rich­tig gut aus. Und auch 1967, als das erste Album erschien, sah er noch blendend aus. Da war er noch in Hochform. Ein Jahr später wurde er zum Teenageridol und legte plötzlich massiv an Gewicht zu. Seine Gene hatten leider die unan­genehme Eigenschaft, alles Gewicht in seine Backen zu verlagern, wodurch seine Augen, die sowieso nie sehr groß waren, fast komplett verschwanden. Dann ließ er sich einen Bart wachsen und wurde fett, alkoholabhängig und verschlampte.

      Deshalb dachte ich nur: Schickt mir jemand Neues. Serviert mir den Kopf von diesem hier auf einem Tablett. Schickt mir einen Neuen.

      KAPITEL 2: THE WORLD’S FORGOTTEN BOYS

      Ron Asheton: Mein jüngerer Bruder Scotty und unser Nachbar Dave Alexan­der waren durch und durch Punks. Ich war einfach nur ein verrückter Bengel. In der Schule war ich entweder der Vollidiot oder der Knallkopf oder der Freak, und irgendwann fingen sie sogar an, mich als „Fat Beatle“ zu beschimpfen, weil ich bei offiziellen Anlässen immer Anzüge wie die Beatles trug.

      Viele Freunde hatte ich nicht. Meistens habe ich mich mit irgendwelchem Nazizeug beschäftigt. Ich habe Deutsch gelernt und Hitler­Reden geschwungen. Ich bin mit SS­Abzeichen in die Schule gegangen und habe all meine Bücher mit Hakenkreuzen voll geschmiert, ich habe überall Gesichter mit Hitlerbärt­chen verziert und mir SS­Runen auf den Arm gemalt. Man kann also nicht gerade behaupten, dass ich mit Leib und Seele so ein Punkrowdy war wie Scotty und Dave.

      Wir konnten uns einfach nicht anpassen. Ich kann mich noch gut erinnern, dass wir mal versuchten, wieder zur Schule zu gehen. Ich habe mit Scotty und Dave Wetten abgeschlossen, wie lange sie es dort aushalten würden. „Dave, du hältst es vielleicht drei Stunden aus, Scotty, du schaffst vielleicht einen halben Tag, und ich vielleicht einen ganzen.“

      Dave drehte sich zu mir um, er hatte eine Jumbodose Colt­45­Bier in der Hand. Er hatte bereits zwei von den Dingern gekippt. Es muss so gegen neun Uhr morgens gewesen sein, und Dave meinte: „Die Wette hast du schon ver ­loren, ich verpiss mich nämlich jetzt sofort.“

      Scotty wollte unbedingt von der Schule fliegen, also ging er auf einen Mit­schüler los, der an seinem Spind stand, packte ihn am Oberarm und drang­salierte ihn mit einer spitz zulaufenden Kombizange. Der ist natürlich sofort zum Direktor gerannt, und dann hörten wir’s auch schon über die Lautspre­cheranlage: „Scott Asheton, sofort ins Direktorzimmer kommen!“ Er ging hin und wurde auf der Stelle von der Schule geschmissen.

      Iggy Pop: Diese Typen waren die faulsten, kriminellsten Gammlerschweine, die man sich nur vorstellen kann. Ein wirklich verrottetes und von ihren Müt­tern verzogenes Pack. Scotty Asheton – der war schon als Jugendlicher krimi­nell. Sein Vater war gestorben, seiner und Rons, also herrschte bei ihnen zuhause nicht sehr viel Disziplin … Ich meine, Dave Alexander und Ron Ashe­ton haben die Schule geschmissen und sind nach Liverpool gegangen, um in der Nähe der Beatles zu sein.

      Ron Asheton: Dave Alexander und ich waren ganz versessen auf irgendwel­che Bands. Wir haben immer nur rumgesessen und uns Platten angehört und über die Beatles und die Stones gesprochen. Wir hatten sogar selbst eine Band – oder so etwas Ähnliches СКАЧАТЬ