Please Kill Me. Gillian McCain
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Название: Please Kill Me

Автор: Gillian McCain

Издательство: Bookwire

Жанр: Изобразительное искусство, фотография

Серия:

isbn: 9783854454236

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СКАЧАТЬ hatten. Deshalb haben sie Leute angestellt, deren Job es war, cool zu sein. Eine großartige Idee.

      Danny Fields: Sie stellten jemanden zu einem niedrigen Gehalt ein, der Schlag­hosen trug und Grass rauchte und im Büro LSD nahm – nämlich mich. Und ich habe in meinem Büro tatsächlich LSD genommen. Ich habe einfach nur rumgesessen und an dem Zeug geleckt. Meine Hände waren total orange.

      Steve Harris: Ich arbeitete für Elektra und war mit Jac Holzman, dem Präsi­denten von Elektra, in Kalifornien, als er die Doors zum ersten Mal in seinem Leben im Whiskey gesehen hat. Als wir uns hinterher trafen, sagte er: „Ich habe eine wirklich interessante Band gehört, und ich glaube, ich werde sie unter Ver­trag nehmen.“ Und das tat er dann auch. Die Doors kamen dann nach New York und gaben ein Konzert im Ondine’s in der Achtundfünfzigsten Straße, da unten, unter der Brücke.

      Danny Fields: Ich kann mich deshalb so gut daran erinnern, dass Morrison an diesem Abend „Light My Fire“ gesungen hat, weil es der einzige gute Song war.

      Tom Baker: Ich saß mit Andy und seiner Entourage an einem langen Tisch in der Nähe der Bühne. Morrisons Freundin Pam Courson saß mir gegenüber und war total aufgeregt. Sie sagte: „Jim ist wirklich bestens vorbereitet auf das Kon­zert heute Abend.Vergiss diese Scheiße im Gazzari’s, heute Abend wirst du den wirklichen Jim Morrison erleben.“

      Als ich Jim im Gazzari’s am Sunset Strip gehört hatte, war er zugedröhnt mit LSD gewesen und stockbesoffen. Sein Auftritt war völlig unspektakulär gewesen, bis auf den Moment, als er sich zu Beginn des Konzerts durch einen Song gestammelt hatte – und plötzlich aus tiefster Kehle einen markerschüt­ternden Schrei ausgestoßen hatte. Pam war total sauer auf ihn gewesen und hatte ständig auf mich eingeredet, dass ich ihn eben nicht in bester Verfassung erlebt hätte. Ich sagte ihr, er wäre ein guter Typ, aber er sollte aufpassen, dass er seinen Job nicht verliert.

      Aber als er sein Konzert im Ondine’s beendet hatte, kam ich aus dem Stau­nen nicht mehr heraus. Ich schaute zu Pamela hinüber. Sie beugte sich zu mir vor und sagte: „Ich hab’s dir doch gesagt.“

      Hinterher gaben die Doors eine Party in einem Club, um ihren Erfolg zu feiern. Nachdem die Party vorüber war, standen Jim und ich unten an einer Treppe, die zur Sechsundvierzigsten Straße hinaufführte. Es war schon spät, und in der Gegend wimmelte es von Bullen und allerlei merkwürdigen Gestalten. Plötzlich begann Morrison, leere Gläser die Treppe hinaufzuschmeißen.

      Ich packte ihn am Arm und brüllte: „Bist du total übergeschnappt? Was soll der Scheiß?“ Aber er beachtete mich nicht, sondern schmiss einfach weiter Gläser die Treppe rauf und stieß dazu einen seiner markerschütternden Schreie aus. Ich hatte eigentlich erwartet, dass jetzt eine kleine Bullenarmee anrücken würde. Nach einem letzten Schrei und einem letzten Glas drehte sich Jim dann auf dem Absatz um und verschwand. Das hat mich ziemlich frustriert, weil ich ihm gern noch gesagt hätte, dass ich endlich jemanden getroffen hatte, der wirklich besessen ist.

      Danny Fields: Ich musste am nächsten Tag sowieso in die Plattenfirma, also erzählte ich ihnen von diesem Song über Feuer und sagte: „Solltet ihr eine Single von den Doors planen, dann nehmt diesen Song.“ Aber sie meinten, der sei viel zu lang. Dann fingen noch andere Leute an, sie von dieser Idee zu überzeugen. Zuerst fanden sie, es wäre unmöglich, aber nachdem ihnen auch die Diskjockeys erklärt hatten, dass sie es mit einem potenziellen Hit zu tun hätten, allerdings ohne diesen prätentiösen Blödsinn in der Mitte, da wurden sie hellhörig. Es war ein echter Ohrwurm. Also schickten sie Paul Rothschild ins Studio und sagten ihm: „Paul, kürz den Song.“ Und Paul kürzte den Song. Man kann den Schnitt in der Mitte hören. Und es funktionierte und wurde ein Nummer­eins­Hit.

      Steve Harris: Ich denke, Danny hatte Probleme mit Jim Morrison, weil Danny glaubte, er könnte Jim herumkommandieren. Im Castle in Kalifornien sind sie ziemlich aneinander geraten, als sich Jim an Nico ranmachte. Sie hingen im Castle rum, Jim war stockbesoffen und völlig stoned, und Danny hatte Angst, er würde sich zu Tode fahren, wenn er sich hinters Steuer setzte. Also nahm Danny die Schlüssel von Jims Auto an sich, und Jim hatte eine Mordswut auf Danny.

      Danny Fields: Ich war in L. A. und wohnte im Castle, zusammen mit Edie Sedg­wick und Nico, die aus irgendeinem Grund, an den ich mich nicht mehr erin­nern kann, ebenfalls in Hollywood waren. Das Castle war ein zweigeschossiges Gebäude, das irgendeiner alten Hollywood­Tunte gehörte, die es an Rockbands vermietete. Alle waren schon mal dort – Bob Dylan, Jefferson Airplane und die Velvets. Der Besitzer hat den Schuppen vor allem an Rockbands vermietet, weil er in einem derartig baufälligen Zustand war, dass es wirklich keine Rolle mehr spielte, was darin passierte.

      Kurz bevor ich in L. A. ankam, war ich in San Francisco gewesen, um die Doors im Winterland zu hören.Als ich nach dem Konzert hinter die Bühne ging, war Morrison von einem Haufen schlampiger und hässlicher Groupies umgeben. Ich fand, dass das seinem Image schaden würde. Deshalb beschloss ich, Morrison mit Nico zu verkuppeln. Es war ein „shiddach“, was Jiddisch ist und verkuppeln bedeutet. Ich wollte, dass er Nico kennen lernt und sich in sie verliebt und dass er lernen würde, mit was für Mädchen er seine Zeit verbringen sollte. Ich meine, für mich war das eine sehr nervenaufreibende Angelegenheit. Eigentlich war es wirk­lich nicht meine Aufgabe, mich in so was einzumischen, aber …

      Ich habe Oliver Stone noch nie besonders respektiert, aber nachdem ich seine Version der Begegnung zwischen Morrison und Nico im Doors­Film – „Hallo, ich bin Nico, möchtest du mit mir ins Bett gehen?“ – gesehen habe, muss ich sagen, dass der Unterschied zwischen Wirklichkeit und Fiktion größer nicht hätte sein können.

      In Wirklichkeit sind Morrison und ich uns in meinem Büro bei Elektra in Los Angeles begegnet, und er fuhr in seinem Leihwagen hinter mir her zum Castle. Morrison ging in die Küche. Nico war bereits da, und die beiden begannen ein­ander zu umkreisen. Dann starrten sie auf den Boden,und keiner von beiden sagte einen Ton. Sie waren beide zu poetisch, um in einem solchen Moment irgendwas zu sagen. Es war etwas sehr Langweiliges, Poetisches und Ruhiges, was sich zwi­schen den beiden abspielte. Sie haben auf Anhieb einen mystischen Pakt mitein­ander geschlossen – ich glaube, Morrison zog an Nicos Haaren und fing dann an, sich fürchterlich zu betrinken, und ich fütterte ihn mit allem, was von meinem Drogenvorrat noch übrig war und was Edie Sedgwick mir noch nicht geklaut hatte.

      Damals bin ich nie ohne mein gut bestücktes Drogenköfferchen gereist. Mein Vater war Arzt, so hatte ich Zugriff auf Reds, Yellows, Blacks, Tuinal – auf alles, was das Herz begehrt. Seit ich allerdings in New York mit Edie zusam­menwohnte, wurde mir sehr schnell bewusst, was für eine raffinierte Klepto­manin sie war, besonders, wenn es um Drogen ging. Edie hatte einfach einen unbestechlichen Riecher für rezeptpflichtige Drogen. Also habe ich mich, sobald ich das Castle betrat und wusste, dass mir Edie den Rücken zukehrte – sie stand mit Dino Valenti in der Auffahrt und gab ihm Abschiedsküsse –, nach oben ver­zogen und meine Drogenvorräte sorgfältig an einem, wie ich annahm, sicheren Ort versteckt, nämlich unter einer Doppelmatratze im hinteren Zimmer.

      Als ich später nachschauen ging, waren die Vorräte, wie nicht anders zu erwarten, natürlich enorm geschrumpft. Edie hatte alles entdeckt. Also nahm ich das bisschen Acid, das sie mir noch übrig gelassen hatte, und gab es Morri­son. Innerhalb kürzester Zeit war er stoned und stockbesoffen, wollte aber unbedingt mit dem Auto wegfahren.

      Also zog ich den Schlüssel aus dem Zündschloss und versteckte ihn unter der Fußmatte in seinem Wagen. Ich hatte Angst, er würde in seinem besoffenen Zustand Auto fahren und sich womöglich über eine Klippe zu Tode stürzen und dass ich meinen Job bei Elektra los wäre. Immerhin wurde ich von Elektra bezahlt, und es hätte keinen guten Eindruck gemacht, den Leadsänger zu verlieren, weil ein Firmenangehöriger ihn mit Drogen voll gepumpt hat.Also kidnappte ich ihn.

      Da es im Castle kein Telefon gab, saß er praktisch in der Falle. Morrison wusste, СКАЧАТЬ