Cher - Die Biografie. Peter Lanz
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Название: Cher - Die Biografie

Автор: Peter Lanz

Издательство: Bookwire

Жанр: Изобразительное искусство, фотография

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isbn: 9783854454212

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СКАЧАТЬ brach er alle Brücken hinter sich ab, ohne daran zu denken, dass er vielleicht einmal wieder drüberlaufen müsse. Sonny dagegen baute schon weitsichtig die Brücken zu einem Zeitpunkt, als er sie noch gar nicht brauchte.«

      Als Sonny Bono zum ersten Mal mit Cher zusammentraf, wäre er nie auf die Idee gekommen, dass sie die Frau sein könnte, die sein Leben völlig verändern und mit ihm gemeinsam die erträumte Weltkarriere machen würde.

      Sonny näherte sich der elf Jahre jüngeren Cherilyn eher zurückhaltend und äußerst vorsichtig an. »Er war der erste Mann in meinem Leben, der einfach nur nett war, ohne gleich mehr von mir zu wollen«, sagte Cher später in einem Interview mit dem Frauenmagazin McCalls. »Ich hatte immer das Gefühl, dass er Frauen besser verstünde, als andere Männer das tun. Ich konnte mit ihm sprechen, und er hörte zu. Das war eine neue Erfahrung für mich.«

      Damals, mit 16, war Cherilyn kein unbeschriebenes Blatt mehr. Die häufig wechselnden Ehemänner ihrer Mutter bewiesen ihr, dass es nicht verwerflich sein konnte, mit mehreren Männern Beziehungen einzugehen. »Irgendwann dachte ich, Prinzen gebe es nur im Märchen. Im wirklichen Leben müsse man eben sehen, wie man zurechtkomme.«

      Cher verheimlichte nie, dass sie ihr erstes sexuelles Erlebnis mit 14 Jahren gehabt hatte. Während ihre Freundinnen damals davor zurückgeschreckt waren, einem Jungen »alles zu geben«, und sich mit Petting im Auto begnügt hatten, hatte Cher den Nachbarsjungen in ihr Bett mitgenommen. In einem Interview mit dem US-Playboy sagte sie 1988: »Er machte mich so lange an, bis ich einfach sagte, los, lass es uns tun. Ich empfand gar nichts dabei, und nach einer Weile fragte ich, ob das jetzt alles gewesen sei. Er sagte Ja. Na fein, sagte ich, dann können wir ja nach Hause gehen.«

      »Mein zweiter war 35. Ich war verrückt nach ihm. Er war der Geliebte meiner Mutter, war blond, einen Meter neunzig groß. Ich wollte immer ganz nahe bei ihm sein – wie eine Erwachsene. Ich bin dann einfach zu ihm ins Bett gekrochen. Robert war großartig.«

      Bevor sie Sonny Bono traf, war Cher auch Warren Beatty, dem späteren Bonnie & Clyde-Star und Frauenhelden, sehr nahe gekommen: »Meine Freundinnen waren verrückt nach ihm«, sagte sie in dem Playboy-Interview, »aber er suchte sich mich aus. Was für eine Enttäuschung für die. Technisch war er ja gut, aber in mir rührte sich nichts.«

      Cher war 16 und fuhr in einem geliehenen Skylark nach Hollywood. Hinter Schwab’s Drugstore rammte sie fast ein Lincoln. Der Fahrer folgte ihr. »Er fuhr hinter mir auf einen Parkplatz und ich war auf Hundert. Ich sprang aus dem Auto und herrschte ihn an: ›Bist du völlig verrückt geworden? Du hättest mich fast gerammt!‹ Dann erkannte ich ihn erst. Es war Warren Beatty.« Warren Beatty war damals noch nicht der Hollywood-Superstar, zu dem er später werden sollte. Filme wie Bonnie & Clyde, Shampoo oder Dick Tracy, die ihn weltberühmt machten, standen noch bevor. Doch Warren hatte bereits in drei oder vier großen Filmen mitgespielt, war der Bruder von Shirley McLane und galt schon damals in der Filmbranche als Womanizer. »Tut mir leid«, sagte Beatty, »ich hatte keine Ahnung, dass Sie sich gefährdet fühlten. War es wirklich so knapp?« Er grinste. Cher fragte: »Hast du wenigstens eine Zigarette für mich?« »Nö, aber ich kann zur Tankstelle laufen und eine Packung besorgen.«

      Als er mit den Zigaretten zurückkam, stellte er sich vor. »Ich heiße Warren. Wollen wir etwas essen gehen?« Zuerst wollte Cher ablehnen, aber dann dachte sie daran, dass Georgia völlig verrückt nach Warren Beatty war und genauso Chers engste Freundin Penny. Und das gab den Ausschlag, die Einladung anzunehmen. »Dann könnten wir zu mir fahren, ich hab genug zu essen daheim«, sagte Warren Beatty. Cher fuhr hinter ihm her nach Truesdale. Beatty bewohnte dort, wie es sich für einen Star gehörte, eine großzügige, weiße Villa mit einem ausladenden Swimmingpool. Beatty lebte zu der Zeit mit Natalie Wood zusammen, die aber offensichtlich gerade nicht im Haus war. Er brachte Käse, Crackers und Coke und küsste Cher.

      »Am anderen Morgen erzählte ich meiner Mutter, Warren Beatty getroffen zu haben. Ich sagte ihr auch, dass wir etwas gegessen hätten. Die anderen Details ließ ich weg.« Kurze Zeit später rief Warren Beatty selbst an, um sich bei Georgia zu entschuldigen, dass Cher erst so spät heimgekommen war. Wie Cher es erwartet hatte, war die Mutter ganz aus dem Häuschen. »Wie ist er so? Hat er Humor? Ist er in Wirklichkeit auch so gutaussehend wie auf den Fotos?« Als Cher ihrer Freundin Penny von dem nächtlichen Abenteuer erzählte, guckte die sie an, als wäre sie eine Fremde. »Es schien, als wäre nicht nur Warren berühmt, sondern plötzlich auch ich.«

      Cher hatte Warren Beatty ihr wahres Alter, sie war vor zwei Wochen 16 geworden, verschwiegen. Als er anrief, verriet es ihm Georgia. »Ist das wahr?«, fragte Warren Beatty Cher. Kleinlaut sagte sie Ja. »Okay. Das macht gar nichts«, antwortete der damals 25-Jährige. In ihrer Autobiografie schreibt Cher: »Er war für mich der berühmte, charmante Filmstar, mit dem ich ausging und Sex hatte. Das war aber nicht wirklich ich selbst: Ich war später nie mehr so. Nicht aus moralischen Gründen, aber Sex ohne Liebe geht bei mir nicht. Ich brauche einfach das Gefühl im Herzen, um wirklich glücklich zu sein.« Als acht Monate später Warren einmal Cher anrief und sie zum Essen einlud, lehnte Cher ab. Sie sagte ihm, sie habe sich in einen anderen Mann verliebt. In Sonny. Er antwortete: »Fantastisch. Und wie ist es mit Essen heute Abend?«

      Bei Sonny Bono machte Cherilyn eine völlig neue Erfahrung: Sie schien ihm anfangs völlig einerlei zu sein. »Ich wusste damals, dass ich nicht die landläufige Schönheit war, aber dennoch waren die Männer hinter mir her. Ich habe dieses Lächeln, das ich von meiner Mutter geerbt habe, und ich habe sehr schöne, ausdrucksstarke, braune Augen.« Aber weder das verführerische Lächeln noch die schmachtenden Blicke der 16-Jährigen schienen Sonny Bono sonderlich zu imponieren. Er war nett zu ihr, doch er deutete nie an, mehr als nur ihre Freundschaft zu wollen.

      Wenn sie einmal gemeinsam ausgingen, bestellte er das Dinner für beide. »Die Jungs, die ich bis dahin gekannt hatte, ließen mich bestellen.« Einmal fragte ihn Cher, ob der Mond die Rückseite der Sonne sei. »In der Schule«, entschuldigte sie sich dabei lächelnd, »habe ich nie sonderlich aufgepasst.«

      Ein kurzes Zwischenspiel in einer Schauspielschule in Los Angeles langweilte sie, sie wollte nicht erst lange lernen, sondern rasch berühmt werden. Genau zu jener Zeit trennte sich Sonny Bono von seiner Ehefrau. Es war keine spektakuläre Scheidung, die beiden hatten sich einfach auseinandergelebt. Sonny war eine ganze Weile seine eigenen Wege gegangen und nun zog er einen Schlussstrich unter das Kapitel Ehe und suchte sich ein kleines Apartment. Dazu kam, dass sich Sonny an und für sich nur für ältere Frauen interessierte. Er war 27, Frauen, die ihn reizten, mussten dreißig Jahre und älter sein.

      Als Chers Freundin damals Los Angeles verließ, um in einer anderen Stadt einen Job anzunehmen, verlor Cher auch ihre Zimmergenossin. Was besonders betrüblich war, da Cher selbst ihr Geld unregelmäßig mit allerlei Aushilfsarbeiten verdiente und sich berechtigte Sorgen machte, wie sie in Zukunft die Miete aufbringen könne. Also weinte sie sich eines Tages bei Sonny aus.

      »Der einzige Ausweg, den ich sehe, ist heim zu meiner Mutter zu gehen«, sagte Cher zu Sonny, »und das wäre für mich die fürchterlichste Niederlage meines Lebens. Ich will einfach auf eigenen Beinen stehen und nicht bei meiner Mutter angekrochen kommen und um einen Schlafplatz betteln.« Damals war das Verhältnis zwischen den beiden Frauen sehr gespannt. Georgia LaPiere war zu einem Gutteil eifersüchtig auf die junge Frau, der die Welt noch offen zu stehen schien, während sie selber ihre Karriere und ein großes Stück ihres Lebens hinter sich hatte. Sie machte Cher, bei allen Freiheiten, die sie ihr ließ, auch immer wieder Vorhaltungen wegen der Männergeschichten oder des fehlenden Ehrgeizes im Job.

      Sonny hatte eine Reihe von Affären, aber er hatte seit der Trennung von seiner Frau mit keinem anderen Mädchen zusammengewohnt. »Wenn du kochen kannst und die Wohnung sauber hältst, kannst du für eine Weile zu mir ziehen«, bot er ihr an. Cher verstand nichts vom Kochen und stellte sich auch mit dem Putzlappen nicht besonders geschickt an, aber sie sagte natürlich sofort zu und zog СКАЧАТЬ