The Family (Deutsche Edition). Ed Sanders
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Название: The Family (Deutsche Edition)

Автор: Ed Sanders

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783862871469

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СКАЧАТЬ Manson der jungen Dame gegenüber geäußert, er wünsche sich einen blauen Fleetwood Cadillac. Irrtümlich erwarb die junge Dame jedoch einen feuerwehrroten Cadillac und Manson erklärte ihr, sie solle ihn wieder zurückgeben. Sie kaufte offenbar auch eine Anzahl reinrassiger Pferde, die Charlie für sie weiterverschenkte.

      Sie schenkte ihm alles mögliche, darunter eine Motorsäge, die Manson an Leute weitergab, die sich ihren Lebensunterhalt mit Holzabfällen verdienten; ferner eine große Menge Insektenspray gegen die Bremsenplage auf der Spahn-Ranch.

      Mrs. Cafritz machte in Reno zahlreiche Filme von Manson und der Family, über die anscheinend niemand reden will. Sie war mit Sharon Tate, Terry Melcher und einigen anderen befreundet, die in die kommende Tragödie verwickelt waren.

      Große Unklarheit herrscht über die Frage, wo gewisse Family-Leute Ende 1968 und Anfang 1969 gelebt haben. Sie scheinen hier und da verstreut gewesen zu sein, manche im Death Valley, einige im Topanga-Canyon, einer oder auch mehrere bei einer Satanistengruppe in England und ein paar im Laurel-Canyon in den Hollywood-Hills.

      Ein früherer Freund der Manson Family behauptete, vier bis sechs Family-Mitglieder hätten im Laurel-Canyon-Boulevard in jenem Blockhaus gelebt, das einst dem Cowboy-Darsteller Tom Mix gehört hatte. Tatsächlich hausten sie Ende 1968 mehrere Wochen lang in einer Art Höhle hinter dem Wohngebäude.

      Manson scheint am Silvesterabend bei einer Party gewesen zu sein, die John und Michelle Phillips in ihrer Wohnung in Bel Air für die Schauspieltruppe von Hair veranstalteten.

      Am Ende dieses Jahres, in dem Martin Luther King und Robert Kennedy erschossen wurden, in dem es in Chicago zum Aufstand gekommen war und in dem die Beatles ihren großartigen Song »Hey Jude« herausgebracht hatten, geschah in den Hollywood Hills ein abscheulicher Mord; das Opfer war ein junges Mädchen, das möglicherweise mit der Family bekannt war.

      Die siebzehn Jahre alte Marina Elizabeth Habe war in den Semesterferien von der University of Hawaii nach Hause gekommen. Am Sonntag, dem 29. Dezember, hatte sie eine Verabredung mit dem 22jährigen John Hornburg, einem guten Bekannten der Familie. Spät in der Nacht um drei Uhr dreißig hörte ihre Mutter, Eloise Hart, Geräusche in der Wagenauffahrt. Sie blickte durchs Fenster hinaus und sah neben Marinas rotem Sportwagen einen Mann stehen. In der Auffahrt stand eine schwarze Limousine, wie sich Mrs. Hart später erinnerte.

      Der Mann sagte »los«; er stieg in die Limousine und fuhr rasch davon. Es schienen zwei Personen in dem Wagen zu sein. John Hornburg erklärte der Polizei gegenüber, »dass sie unter anderem einen Club am Sunset Strip besucht hätten; dass Miss Habe nach dem gemeinsam verbrachten Abend mit ihm zurück zu seinem Elternhaus gefahren sei und dort das Abendkleid gegen eine Caprihose, einen weißen Rollkragenpullover und eine braune Jacke getauscht habe, bevor sie in ihrem eigenen Wagen nach Hause gefahren sei«.

      Sie wurde am Neujahrstag in dichtem Unterholz unweit des Mulholland-Drive gefunden, dreißig Meter westlich vom Bowmont-Drive. Nur Wahnsinnige konnten einen so wilden Hass an einem Menschen ausgelassen haben. Quetschungen an den Augen, Schnitte in der Kehle und in der Herzgegend, Brandwunden, vergewaltigt, nackt bis auf einen einzigen Schuh. Einem früheren Freund der Family zufolge waren einige Mitglieder der Family mit Marina Habe bekannt gewesen.

       18. Zurück ins Death Valley

      Manson kehrte im Januar 1969 ins Death Valley und die Panamints zurück. Anfang Januar zog Little Paul Watkins von der Barker-Ranch mit einem Trupp nach Las Vegas, Nevada, um dort Juanitas roten Dodge-Caravan, der sich für eine Fahrt durch die Wildnis wenig eignete, gegen einen 1953er International Scout Jeep mit Vierradantrieb in Zahlung zu geben.

      Während sich Watkins und Juanita in Los Angeles aufhielten, ließ Charlie den grün-weißen Bus durch einen ortsansässigen Feuerwehrmann von der Mündung des Goler-Wash abschleppen, weil eine Bremsbacke repariert werden musste. Die Family hatte von einer kurvenreichen, einige hundert Meilen langen Straße erfahren, über die sie die Barker-Ranch von Norden her erreichen konnte. Und so fuhr Charlie den Bus voll angehender Gruselkinder über den nördlich gelegenen Emigrant-Pass und um Stovepipe Wells herum, dann ging's in der Tucky-Mountains-Gegend den Berg hinauf und in der Mitte des Death Valley wieder hinunter, wo sie in der kleinen Stadt Shoshone haltmachten. Die Einwohner der Stadt erinnerten sich später noch mit Verwunderung daran, dass jemand mit einem Schulbus in die Wildnis fahren wollte.

      Von Shoshone aus ging's in Richtung Westen, vorbei an weiten, sich auftürmenden Hügeln, die aussahen wie Millionen übereinandergeschichteter, abgebrannter Riesenstreichhölzer. Sie fuhren über den Salisbury-Pass und über den Jubilee-Pass bis zu dem ausgetrockneten Amargosa-River. Sie fuhren an Ashford Mills vorbei und bogen linker Hand auf der ersten Schotterstraße in nordwestlicher Richtung ab und kamen an einem Schild vorbei: »Warnung. Straße wird nicht täglich patrouilliert«.

      Schon Gurdjeff sagte, man dürfe Wüsten-Straßenkarten nicht trauen. Auf der Karte von Inyo-County befindet sich diese Abzweigung östlich von Ashford Mills, während sie in Wirklichkeit westlich davon liegt. Es kann sein, dass der Verlauf der Straße inzwischen geändert worden ist, denn in solchen Einöden sind Straßen davon abhängig, was die Planierraupe des jeweiligen Bezirks alle Vierteljahr einebnet.

      Von der Talsohle des Death Valley aus kletterte der Bus eine lange Serpentinensteigung an der Ostseite der Panamint-Mountains hinauf. Am Wingate-Jeep-Trail bog der Bus noch einmal links ab, vorbei an einem Straßenschild, »Warm Springs, 4 Meilen, Anvil Springs, 18 Meilen«.

      Von da an befand sich der Bus, der nun immer tiefer ins Gebirge hineinfuhr, innerhalb des Death Valley-Naturschutzgebietes; ein Schild mit weißen Lettern auf schwarzem Grund wies darauf hin: »Feuerwaffen verboten.«

      »Charlie konnte fahren wie ein Motherfucker«, bemerkte Clem, als er eineinhalb Jahre später dieselbe Strecke noch einmal fuhr. Auf diesem Treck durch die Wildnis zur Barker-Ranch soll Charles Manson mehrere Wundertaten vollbracht haben.

      Der grün-weiße Bus musste sagenhafte Flussbettstraßen, gewundene und mit Geröll bedeckte Pfade passieren. Einmal ging ein Wagenrad kaputt. Ein andermal wurde der Boden des Busses aufgerissen. Clem behauptete, Charlie hatte den Bus mittels Levitation über einen Felsbrocken hinweggebracht. Und die Mädchen mussten natürlich die tiefen Schlaglöcher häufig mit Holz oder Steinen auffüllen.

      Da wo die Straße zum Warm-Springs-Valley hinaufführte, war der Weg zunehmend identisch mit dem Flussbett. Vier Meilen taleinwärts kamen sie an einer Gruppe von Talkbergwerken vorbei – Halden von Babypuder am Hang. Bei den warmen Quellen kam der Bus an einer Baumgruppe, einer Tanksäule und mehreren Wohnwagen für die Bergleute vorbei.

      Gleich hinter den Talkbergwerken wurde die Straße schlechter: die Laster, die den Talk abtransportierten, benutzten offenbar lieber die aus dem Tal hinausführende Straße als die zum Mengel-Pass hinaufführende. Nur Goldschürfer und Camper nahmen die Straße, die am schwarzweiß gestreiften Berg, dem Striped Butte, vorbeiführte.

      »Holterdiepolter« – das war die Experience für die Family, als sie in das felsenübersäte Chaos eindrang. Die Straße gabelte sich, und der Wegweiser, »Jeep Road – Butte Valley«, deutete nach links. Rechter Hand schlängelte sich die Straße zu weiteren Talkbergwerken hoch. Rudel wilder Esel durchstreiften das Striped-Butte-Valley und Kojoten lauerten ungeniert, die dünnen Nasen hinter Fettholzbüschen hervorstreckend, auf Beute.

      Von der hoch gelegenen Talsohle aus erklomm der Bus recht und schlecht den Mengel-Pass, und dann rumpelte er etwa weitere fünf Meilen den geheiligten Goler-Wash hinunter zur Barker-Ranch. Dort blieben sie.

      Wie durch ein Wunder hatte der Bus die Barker-Ranch СКАЧАТЬ