The Family (Deutsche Edition). Ed Sanders
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Название: The Family (Deutsche Edition)

Автор: Ed Sanders

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9783862871469

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СКАЧАТЬ Es kam vor, dass er einem der Mädchen befahl, sich auszuziehen und ihnen einen zu blasen. Reißverschlüsse wurden aufgerissen, Miniröcke fielen zu Boden, und die Bikers waren begeistert. Manson veranlasste seine Anhängerinnen auch, die Bikers, was persönlichen Besitz betraf, zu bearbeiten. Sie streiften ihnen die Armbanduhren von den Handgelenken ab, und eines der Mädchen gurrte ihnen dazu ins Ohr: »Du brauchst keine Zeit. Was ist das schon, Zeit?« Und wenn gelegentlich ein Biker eine Braut mit auf die Ranch bringen wollte, sagten die Mädchen: »Wozu brauchst du denn eine Braut?«

      Manson arbeitete ein regelrechtes Public-Relations-Programm aus, um die Bikers anzulocken. Er lieh ihnen Geld. Er ließ sie ihre Motorräder bei der Family parken und reparieren, und als die Family wieder auf der Spahn-Ranch wohnte, gab es dort eine Menge Reitpferde, eine Menge Mädchen, und zu essen war auch immer etwas da. Räuberbanden haben sich seit jeher gern am Wüstenrand angesiedelt. Die Wüstengebiete, die Los Angeles umgeben, haben diese Tradition würdig fortgeführt – da gab es Überfälle, Rauschgifthandel, Handel mit Teilen von gestohlenen Autos und schaurige, magische Zeremonien im Überfluss.

      In mancherlei Hinsicht glich die Family allmählich einem Biker-Club: derselbe unglaubliche männliche Chauvinismus, dieselbe Outlaw-Attitüde, dieselben »Todes-Trips«, derselbe Satanismus, dieselben Rituale. Die neuen Mädchen der Family trugen sogar, wie einige der Bike-Club-Mamas, an den Fußgelenken Kettchen, die zeigten, wer ihr »Besitzer« war.

      Die Bikers sind berühmt für ihre vollendeten Begräbnisse, bei denen sich die Motorradfahrer zu langen Einzelreihen formieren, die den Leichenzug bilden. Die »Farben« der Frau – ihre Club-Kluft – werden oft mit den Sachen ihres »Alten« begraben. Manchmal gibt es für die Frau Trauerzeiten mit regelmäßigen Ritualen am Grab, zu denen unter anderem das Begießen der Erde mit Wein gehört.

      Ein Straight Satan, der eine Zeitlang mit der Family zusammenlebte, war ein großer, hübscher Kerl namens Joe. Joe lernte die Family in der Gresham Street kennen, als er sich nach dem Weg zu einem Haus erkundigte, das er mieten wollte. Er war so hingerissen von der Family, insbesondere von Sexy Sadie, dass er gleich dort blieb. Er hatte eine Freundin, die damals schlaftablettenabhängig war.

      Joe, der Straight Satan, übernahm bei den Helter-Skelter-Vorbereitungen eine wichtige Aufgabe: Er war der »Architekt« des geheimen Fluchtwegs ins Death Valley.

      Sein Aufenthalt bei der Family kostete ihn an die 2.600 Dollar. Er steuerte seine Armbanduhr, einen Revolver, einen Kleinbus und sogar sein Motorrad zum Gemeingut bei. Zuerst lebte er mit der Family ungefähr einen Monat lang in der Gresham Street, danach ein paar Wochen auf der Hollowberry-Hill-Ranch-of-Satan und dann, bis zum Muttertag 1969, auf der Spahn-Ranch.

      Von allen Bikern hatte Danny De Carlo, ein kleiner, schwarzhaariger Straight Satan mit Schnurrbart, die längste und engste Beziehung zu Manson.

      Danny De Carlo war im März gekommen, um ein Motorrad zu reparieren. Charlie lud ihn ein zu bleiben und bot ihm jede Menge Mädchen an. Seiner gewaltigen Potenz wegen wurde De Carlo von den Mädchen bald in Donkey Dick Dan umgetauft.

      Eine Menge Straight Satans hielten sich vorübergehend in den verschiedenen Häusern auf, in denen die Mansonisten lebten. Die Straight Satans legten sich so farbenprächtige Namen zu wie Droopy, Dirty Old Man, 86 George, Stickman, Philadelphia John und andere.

      De Carlo stammte aus Kanada und lebte seit Anfang der fünfziger Jahre in den USA. Er hatte in der Küstenwache gedient. Sein Vater besaß eine Maschinenwerkstatt in Inglewood. Im August 1965 waren Danny, sein Bruder Laurence und einige andere eingebuchtet worden, weil sie von Tijuana aus Stoff über die mexikanische Grenze geschmuggelt hatten. Dafür wurde er zu fünf Jahren verurteilt; als er sich der Family anschloss, lief immer noch das Berufungsverfahren gegen dieses Urteil.

      De Carlo hatte einen Sohn, Dennis, der etwas über ein Jahr alt war, also im gleichen Alter wie Pooh Bear. Auch Dennis wurde auf die Spahn-Ranch gebracht und dort der grausig-gruseligen Kinderstube der Family überantwortet.

      De Carlo war einer der ersten »Waffenfans«, die sich Manson anschlossen. Er betete Waffen an. Er war Experte für alle möglichen Gewehre und Handfeuerwaffen. Nachdem es der Family gelungen war, sich wieder auf der Spahn-Ranch einzunisten, richtete er im »Salon des Bestattungsunternehmers« auf dem Western-Filmgelände im Handumdrehen eine kleine Munitionsfabrik ein. Der »Salon« wurde in »Waffenkammer« umgetauft. Und von dieser Waffenkammer zogen sie aus, um zu morden.

      Die Waffenkammer enthielt technisches Gerät zur Herstellung von vier oder fünf verschiedenen Arten von Kugeln. Außerdem gab es dort alle möglichen Messer und Bajonette. De Carlo schlief in der Waffenkammer und stellte dort sein Motorrad ab. Unter seinen Waffen war eine 303 British Enfield, ein 22-Kaliber-Gewehr, eine 20-Kaliber-Schrotflinte, ein 30-Kaliber-Karabiner, ein kurzläufiges 12-Kaliber-Gewehr für Straßenkämpfe, ein M-1-Karabiner und eine Maschinenpistole vom Typ Spizer MP 40 SH. Von einem Waffensammler, der einer Rock 'n' Roll-Gruppe in Hollywood angehörte, bekam De Carlo ein Maschinengewehr.

      De Carlo und einige andere Straight Satans fuhren häufig zu dem von der Rockgruppe okkupierten Haus. Der Waffensammler unter den Bandmitgliedern war auf einem LSD-Trip »im Geist der Gewaltlosigkeit« und hatte beschlossen, sein Maschinengewehr wegzugeben. Also gab er es Donkey Dick Dan.

      Manson und die Family waren gegen jeden Alkohol; dadurch kam es zu einem Konflikt mit mehreren Bikers, die alle, und De Carlo ganz besonders, starke Trinker waren. Außerdem wurden die Mädchen immer wieder sauer, wenn Danny schwarzen Jazz im Radio hörte. Sie waren entsetzt von den Afrosheen-Werbesendungen. »Sie glaubten, FM 105 [auf der Radioskala] zu hören, Jazz hören sei ... äh ... das wäre Plastikdreck«, erzählte er. Es beleidigte die rassische Reinheit der Hillbilly-Arier.

      Obgleich Manson sich eifrig um die Bikers bemühte, bestanden nicht alle von ihnen den »Rassentest«. So brachte zum Beispiel Joe von den Straight Satans einmal einen Jungen mit auf die Ranch, einen »Halbindianer« namens Sammy. Charlie duldete es nicht, dass er es mit den Mädchen machte. Einem gewissen Mark, der nur »Viertelindianer« war, wurde der Geschlechtsverkehr mit den Arierinnen auf der Spahn-Ranch ebenfalls untersagt.

      Im Zusammenhang mit den Helter-Skelter-Plänen arbeitete Manson einen Fluchtweg ins Death Valley aus. Ihm schwebte ein Geheimpfad über die Santa-Susanna-Mountains und durch die Mojave-Wüste vor, der es ihm und seinen Auserwählten, sobald die Schwarzen in Los Angeles zuschlügen, ermöglichen sollte, sofort ins Death Valley aufzubrechen, ohne mit einem größeren Highway in Berührung zu kommen.

      Er beschloss, eine Flotte von Helter-Skelter-Strandbuggies zu schaffen, mit denen die Family von der Spahn-Ranch zum Death Valley (und wieder zurück) transportiert werden sollte, durch den Devil-Canyon und die Mojave-Wüste hinauf in die Santa-Susanna-Mountains.

      Die Erfahrungen in dem üblen Gelände des Death Valley bestärkten ihn in seinem Entschluss, dass Strandbuggies die besten Fahrzeuge für seine mobile Todestruppe wären. Sie waren ausgezeichnet dazu geeignet, sich vor der Polizei aus dem Staube zu machen und unterzutauchen. Sie waren so leicht, dass zwei oder drei Grusel-Groupies sie mühelos über Felsen und Klippen hinwegheben konnten. Motorräder dagegen wurden verschmäht. Sie waren für die Wildnis ungeeignet.

      Aber Strandbuggies, oh, heilige Strandbuggies – die waren wie Schlachtschiffe. Später ließ er Strandbuggies mit gewaltigen Benzintanks ausrüsten, mit denen sie 1000 Meilen weit fahren konnten. Die Buggies wurden mit Maschinengewehrgestellen versehen, und Mansons Kommandanten-Strandbuggy wurde so eingerichtet, dass man darin schlafen konnte. Einzelne Strandbuggies konnten jederzeit umgebaut und für den Transport von Lebensmitteln, Munition und Drogen verwendet werden.

      Manson СКАЧАТЬ