The Family (Deutsche Edition). Ed Sanders
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Название: The Family (Deutsche Edition)

Автор: Ed Sanders

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783862871469

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СКАЧАТЬ Femmes Fatales wenig begeistert. Sie befürchtete, ihre Kinder könnten sich mit irgendwelchen Krankheiten anstecken und desinfizierte jedes Mal, nachdem der Tross wieder abgefahren war, gründlich das Badezimmer.

      Um diese Zeit machte Manson Hollywood mit seinem Messertick bekannt. Gregg Jakobson erinnert sich daran, wie Manson ein Messer gegen Wilson richtete, ihm die Klinge an die Kehle setzte und sagte: »Was würdest du tun, wenn ich dich jetzt töte?« Wilson soll achselzuckend geantwortet haben: »Tu's doch!«, woraufhin Manson das Messer sinken ließ.

      Stephen Despar, ein Elektronikbastler, hatte das mit allem Drum und Dran ausgestattete Studio der Beach Boys in Brian Wilsons Haus eingerichtet. Auf dem Album 20/20, das die Beach Boys im Sommer und Herbst 1968 aufnahmen, wird er als Produzent aufgeführt. Bei den Aufnahmen mit Manson arbeitete er als Techniker mit und wurde ebenfalls Zeuge von dessen Messertick. Ständig ließ Manson eine Klinge aufblitzen und fuchtelte beim Reden damit herum. Despar setzte sich mit dem Manager der Beach Boys in Verbindung, und weitere Sessions wurden abgesagt.

      Eine Freundin von Dennis Wilson, ein sehr junges Mädchen namens gerade, erzählte, dass Manson einmal in dem Will-Rogers-Haus am Sunset-Boulevard 14400 auftauchte, nach Dennis fragte und sich dann an sie heranmachte. Sie lehnte ab, worauf er ein Messer herausholte und sagte: »Du weißt, dass ich dich in kleine Stücke hacken könnte.« Sie rannte aus dem Haus, lief die Straße hinunter bis zum Coast Highway und kehrte dann zurück, um sich ihm mutig entgegenzustellen. Manson steckte das Messer ein und verschwand. Erst später wurde ihr klar, wie nahe die Schicksalsgöttinnen Clotho, Lachesis und Atropos an diesem Tag daran gewesen sein müssen, ihren Schicksalsfaden zu kappen.

      Der Ausdruck »Problem bei der Aggressionsbewältigung« lag da noch Jahrzehnte weit entfernt in einer Zukunft psychotherapeutische Schwatzhaftigkeit.

      Die Beach Boys litten, wie das bei vielen Rockgruppen vorkommt, unter internen Streitigkeiten, und Manson behauptet, er habe einen philosophischen Song für sie geschrieben, um die Zerwürfnisse zu heilen. Dieser Song erhielt, man glaube es oder nicht, den Titel »Cease to Exist« (Hör auf zu sein) und kam in einer bearbeiteten Version auf das Album 20/20, an dem die Beach Boys damals arbeiteten. Bezeichnenderweise wurde dieser Song später zu einem Lieblingslied der Family und als der Autor dieses Buches der Family 1970 zum ersten Mal begegnete, sang Gipsy dieses Lied.

      Tex Watson scheint derjenige gewesen zu sein, der im Sommer 1968 in Terry Melchers Haus herumlungerte. Tex und der Ex-Pfarrer Dean Morehouse, der auf den Partys in Melchers Haus als »Dirty Old Man« eine bekannte Figur war.

      Manson sagt, er sei ungefähr fünfmal in dem Haus am Cielo-Drive gewesen und häufig mit Melchers Jaguar durch die Gegend gefahren.

      Rudy Altobelli, Besitzer von Melchers Haus am Cielo-Drive Nr. 10050, war ein erfolgreicher Manager im Showgeschäft. Im Manson-Prozess sagte er später aus, dass sich Terry und Gregg Jakobson immer wieder über Manson und seine Philosophie unterhalten hätten. Die beiden wollten Manson gern mit Altobelli bekannt machen, vielleicht weil sie glaubten, Altobelli könnte Charlie zu einer Karriere verhelfen. Im Sommer lernte Altobelli Manson schließlich auf einer Party in Wilsons Residenz am Sunset-Boulevard kennen und hörte sich ein Band mit Gesangsaufnahmen von Charlie an.

      »Sie haben mich bei vielen Gelegenheiten auf Manson aufmerksam gemacht. Sie wollten, dass Dean zu mir kam und mit mir redete.« Aber Altobelli erklärte Gregg, Dennis und Terry, er habe nicht die Absicht, sich von Manson und seiner Gruppe Philosophieunterricht geben zu lassen. »Immer wieder erzählten sie mir von seiner Philosophie und seiner Lebensweise und wie fabelhaft das doch sei.« Aber Altobelli ging nicht darauf ein, und er legte keinen Wert darauf, Manson und seine Horde zu managen.

      Auch an John Phillips von The Mamas & The Papas wandte man sich. Er berichtet: »Terry Melcher und Dennis Wilson und die Leute, die mit Manson in Dennis Wilsons Haus lebten, riefen mich ständig an und sagten, komm rüber, es ist einfach unglaublich. Mich schauderte jedes Mal bei dem Gedanken. Ich sagte immer nur nein, ich glaube, da passe ich.«

      Andere Stimmen behaupten, Manson und einige von der Family wären tatsächlich mit Phillips zusammengekommen, was ja nicht sehr schwierig gewesen wäre, und ein Zeuge behauptete, Mansons Bus hätte im Herbst 1968 eine Zeitlang bei Phillips' Haus in der Bel Air Road geparkt.

      Sogar die Beatles gerieten – zumindest theoretisch – für eine Weile in die Reichweite Mansons, als nämlich John Lennon und Paul McCartney am 12. Mai 1968 nach New York flogen, um offiziell die Gründung von Apple Records bekanntzugeben. Im Anschluss waren die beiden Gäste der Tonight Show mit 25 Millionen Zuschauern und forderten dort Künstler, Musiker und Songwriter auf, sich bei ihrem neuen Label zu bewerben. Der Aufruf verbreitete sich in ganz Amerika und setzte eine wahre Sturmflut von Demobändern, Konzepten, Exposés, Vorschlägen, Anfragen, Forderungen und Bettelbriefen frei. Nach ihren brillianten Alben wie Rubber Soul und Sgt. Pepper, ganz zu schweigen von ihren Filmen, waren die Beatles außerordentlich wohlhabend, und deshalb konnte die Lockung von Apple Records wohl kein hohles Windei sein.

      Als Produzent arbeitete Terry Melcher in jenem Sommer mit Apple zusammen, eine dicker karmischer Knotenpunkt in den knotenreichen Monaten, die noch folgen sollten.

      Es gibt die nicht ganz unplausible Story, dass Manson versucht habe, bei den Monkees mitzumachen, einer für das US-Fernsehen gecasteten Gesangsgruppe, die 1967 und 1968 ziemlich bekannt geworden war. Da aber Manson, als im Daily Variety die Ankündigungen der Termine zum Vorsingen für die neuzugründende Boygroup 1965 erschienen, noch im Gefängnis von Terminal Island einsaß, ist es unmöglich, dass er dabei gewesen sein kann. Allerdings ist es zumindest chronologisch möglich gewesen, dass er sich bemüht hat, an dem 1968er Monkee-Film Head, mitzuwirken, der von Jack Nicholson geschrieben wurde. Vielleicht hat er ja, während er sich durch die Melcher-Wilson-Clique von Bel Air schnorrte, etwas von dem Filmprojekt aufgeschnappt und versucht, dabei mitzumischen.

      Head wurde von Bob Rafaelson gedreht, der schon die Fernsehshow der Monkees entwickelt und – zusammen mit Bert Schneider – produziert hatte. Der Film kam am 6. November 1968 heraus, eine ausgelassenen und satirische Komödie im Stil der Beatles-Filme, bei der außer den Monkees auch Frank Zappa, Teri Garr, Annette Funicello und andere auftraten – nicht jedoch Charlie Manson.

      Um einen weiteren mutmaßlichen Flirt Mansons mit Hollywood könnte es sich bei dem Filmexposé oder sogar Drehbuch gehandelt haben, das Manson angeblich bei Steve McQueens Filmgesellschaft Solar Productions eingereicht haben soll. Zu der Zeit, als Manson bei Dennis Wilson herumhing und seine Aufnahmen in Bel Air machte, beendete McQueen gerade die Dreharbeiten für den dann überaus erfolgreichen Film Bullit, der in San Francisco spielte und von McQueens eigener Firma produziert worden war. Es hieß, Solar würde nach neuen Filmideen suchen. Für die Filmwelt war Solar Productions das, was Apple Records für die Musikwelt war: die Hoffnung unbekannter Talente. Die eingereichten Drehbücher stapelten sich offensichtlich vom Boden bis zur Decke. In einer Biografie McQueens heißt es, Manson habe einen Projektvorschlag, vielleicht ein Drehbuch, bei Solar Productions im kalifornischen Studio City eingereicht, das mit dem Vermerk »kein Interesse« an ihn zurückgeschickt worden sei.

      Immerhin scheint dieses Bewerbung gerade soviel Eindruck auf McQueen gemacht zu haben, dass er sich daran erinnern konnte. Als ich im Sommer 1970 das erste Mal über die Manson-Family recherchierte, hatte ich einen Assistenten, dessen Bruder in Frankreich an einem Film über das Autorennen von Le Mans mitarbeitete, in dem McQueen die Hauptrolle spielte. Eines Abends im August 1970 sei er auf ein Bier mit McQueen zusammengesessen und das Gespräch kam auf Sharon Tate. McQueen wurde unvermittelt zornig: »Wenn ich jemals die Gelegenheit hätte«, soll er gesagt haben, »würde ich diesen Charlie Manson umlegen. Und wenn ich's nicht wäre, dann würde ich jemanden dafür anheuern.«

      Am СКАЧАТЬ