Sueton: Sämtliche Biographien. Sueton
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Название: Sueton: Sämtliche Biographien

Автор: Sueton

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

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isbn: 9783843804806

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СКАЧАТЬ Zuweisung eines Drittels der ihnen zugedachten Beute und des Landes.

      (71) Einsatz und Treue für seine Klienten ließ er nicht einmal als junger Mann vermissen. Den vornehmen jungen Masintha raubte er, da er ihn gegen König Hiempspal so aufgeregt verteidigt hatte, dass er dem Sohn König Iubas bei einem Wortwechsel an den Bart ging; als sein Schützling darauf zu einer Zahlung verurteilt worden war, entriss er ihn denen, die ihn fortziehen wollten, und verbarg ihn lange bei sich. Und als er seine Prätur niederlegte und nach Hispanien aufbrach, brachte er ihn auf seiner Sänfte zwischen einem Ehrengeleit und seinen Liktoren weg.

      (72) Seine Freunde behandelte er immer mit solcher Liebenswürdigkeit und Nachsicht, dass er C. Oppidus, der ihn auf einem Waldweg begleitete und plötzlich von einer Krankheit befallen wurde, die Herberge, die die einzige war, überließ und selbst auf dem Boden unter freiem Himmel übernachtete. Als er aber die Macht übernommen hatte, beförderte er auch einige niederer Abstammung in die höchsten Ehrenämter, obwohl er dafür kritisiert wurde. Da bekannte er offen, dass er, wenn er die Hilfe von Landstreichern und Mördern zur Wahrung seiner Ehre gebraucht hätte, sich gleichermaßen solchen Leuten dankbar erweisen würde.

      (73) Dagegen nahm er Rivalitäten niemals so schwer, dass er nicht, wenn sich die Gelegenheit bot, diese gerne beendete. Für C. Memmius wurde er sogar, nachdem er dessen heftigen Anwürfen mit nicht geringerer Schärfe schriftlich geantwortet hatte, zum Stimmwerber bei dessen Konsulatsbewerbung. C. Calvus, der nach ehrenrührigen Epigrammen durch Freunde um Versöhnung anhalten ließ, schrieb er freiwillig, und zwar als Erster. Valerius Catullus, von welchem er nicht leugnete, dass er durch seine Verse auf Mamurra ihn selbst dauerhaft gebrandmarkt hatte, lud er, als dieser um Entschuldigung bat, am selben Tag zum Abendessen und blieb sein Gastfreund, wie er es bei seinem Vater gewohnt war.

      (74) Aber auch in der Rache an den Piraten war er von seinem Wesen her sehr milde, denn nachdem er von diesen gefangen worden war und ihnen, für den Fall, dass er ihnen entkommen würde, geschworen hatte, dass er sie ans Kreuz schlagen werde, befahl er, dass sie zuerst erwürgt und dann gekreuzigt würden. Cornelius Phagita, dessen nächtlichem Überfall er, als er krank und verborgen dalag, nur mit Mühe entkam und dem er, um nicht zu Sulla geführt zu werden, ein Lösegeld zahlen musste, trachtete er niemals zu schaden. Philemon, seinen Sklaven und Sekretär, der seinen Feinden versprochen hatte, ihn mit Gift zu töten, bestrafte er nicht schwerer als durch eine einfache Hinrichtung. 2 Gegenüber Publius Clodius, der mit seiner Frau Pompeia Ehebruch begehen wollte und der aus diesem Grund wegen Störung eines Gottesdienstes angeklagt wurde, leugnete er, irgendetwas vorbringen zu können, obwohl seine Mutter Aurelia und seine Schwester Iulia bei denselben Richtern alles wahrheitsgetreu vorgetragen hatten. Gefragt nun, warum er sich dann von seiner Frau geschieden habe, antwortete er: „Weil es sich gehört, dass meine Angehörigen ebenso vom Verdacht wie von dem Verbrechen selbst frei sind.“

      (75) Mäßigung aber und Güte ließ er ebenso wie in der Verwaltung so auch im Bürgerkrieg auf bewundernswerte Weise walten. Während Pompeius anzeigte, dass er nun als Feind behandle, wer der res publica nicht helfe, erklärte er selbst, dass er die Neutralen zwischen den Parteien zu seiner Seite rechne. All denen aber, welchen er nach der Empfehlung des Pompeius Offiziersränge verliehen hatte, gewährte er die Möglichkeit, zu ihm überzulaufen. 2 Als die Bedingungen der Kapitulation bei Ilerda verhandelt wurden und daher zwischen beiden Teilen beständig Umgang und Handel stattfand, ließen Afranius und Petreius die in ihrem Lager ergriffenen Caesarianer aus plötzlicher Reue [über ihre eigene Verhandlungsbereitschaft] töten, da duldete er nicht, dass die gegen ihn zugelassene Treulosigkeit nachgeahmt würde. In der Schlacht von Pharsalos verkündete er, dass die Bürger geschont werden sollten, schließlich verwehrte er niemandem, eine nahestehende Person der Gegenseite zu retten. 3 Und kein Toter wurde gefunden, der nicht in der Schlacht gefallen war, außer freilich den jungen Männern Afranius und Faustus und Lucius Caesar, und nicht einmal diese sollen mit seiner Einwilligung getötet worden sein. Von diesen hatten die beiden ersten, nachdem sie zunächst seine Gnade erlangt hatten, dennoch einen Aufruhr veranstaltet und Caesar ließ sie, nachdem seine Freigelassenen und Sklaven mit Eisen und Schwert auf grausame Weise getötet worden waren, indem er Spiele mit wilden Tieren veranstaltete, hinrichten. 4 Schließlich gestattete er in der letzten Zeit auch all denen, denen er noch nicht verziehen hatte, dass sie nach Italien zurückkehrten und Ämter und Kommandos übernahmen. Aber auch die Statuen Lucius Sullas und des Pompeius, die das Volk umgestürzt hatte, ließ er wieder aufrichten. Und wenn später etwas Schlimmes gegen ihn gedacht oder gesagt wurde, wollte er lieber nur Einhalt gebieten, statt es zu bestrafen. 5 Daher verfolgte er auch aufgedeckte Verschwörungen und nächtliche Zusammenkünfte nicht stärker, als dass er durch ein Edikt erklärte, dass sie ihm bekannt seien, und bei denen, die bitter gegen ihn redeten, reichte es ihm, sie in den Volksversammlungen zurechtzuweisen, damit sie nicht weitermachten. Dem höchst verbrecherischen Buch A. Caecinas und den überaus beleidigenden Gedichten des Pitholaos stand er trotz seines verletzten Ansehens mit der Gleichmut eines Bürgers gegenüber.

      (76) Es belasten ihn aber dennoch seine übrigen Taten und Aussprüche, sodass man schon seinen Missbrauch der Macht erkennen und seinen Tod als gerecht einstufen kann. Denn nicht nur zu große Ehren nahm er an: das ununterbrochene Konsulat, die Diktatur auf Lebenszeit, die Sittenaufsicht, den Titel Imperator, den Titel pater patriae, eine Statue in der Reihe der Könige, einen Thron in der Orchestra. Er duldete sogar, dass ihm übermenschliche Ehren zuteil wurden: einen goldenen Sessel in der Kurie und vor der Richterbühne, einen Götterwagen und eine Sänfte für den Umzug im Zirkus, Tempel, Triumphbögen, sein Bild neben dem der Götter, dass er auf dem Platz der Götter saß, einen eigenen Flamen, eigene Priesterbruderschaft, die Benennung eines Monats nach ihm, und keine Ehrung nahm und gab er nicht gerne nach Gutdünken. 2 Das dritte und vierte Konsulat übte er nur dem Namen nach aus, indem er zufrieden war mit der Amtsgewalt der Diktatur, die ihm zugleich mit den Konsulaten übertragen worden waren, und für beide Jahre setzte er stellvertretende Konsuln ein, jeweils für die letzten drei Monate, sodass es in der Jahresmitte keine Wahlversammlung gab außer der für die Tribunen und die Ädilen der Plebs, und er setzte Präfekten statt Prätoren ein, die in seiner Abwesenheit die städtischen Angelegenheiten verwalteten; als am letzten Tag des Jahres aber plötzlich ein Konsul starb, vergab er das frei gewordene Amt für wenige Stunden an einen, der sich darum bewarb. 3 Mit derselben Selbstherrlichkeit verlieh er unter Verachtung der Sitten der Vorfahren Ämter auf mehrere Jahre, gestand zehn Männern die prätorischen und konsularischen Würden zu und nahm solche, die erst das Bürgerrecht erlangt hatten, und einige halbbarbarische Gallier in die Kurie auf. Außerdem stellte er seine eigenen Sklaven an die Spitze der Münze und der öffentlichen Abgaben. Über drei Legionen, die er in Alexandria zurückgelassen hatte, trug er das Kommando dem Sohn seines Freigelassenen Rufinus auf, seinem Buhlknaben.

      (77) Und kein kleineres Zeichen seiner Zügellosigkeit setzte er öffentlich, als er, wie Titus Amp[r]ius schreibt, sagte: Die res publica sei nichts, nur ein Name ohne Inhalt und ohne Aussehen. Sulla hätte nichts von der Politikwissenschaft gewusst, als er die Diktatur niederlegte. Die Menschen müssten überlegter mit ihm reden und, was er sagt, für ein Gesetz halten. Ja, in seiner Anmaßung schritt er so weit fort, dass er, als ein Eingeweideschauer, der meldete, dass die Eingeweide traurig aussähen und kein Herz da sei, antwortete, die Zukunft sei glücklich, wenn er es nur wolle, und er brauche es nicht für ein schlimmes Vorzeichen zu halten, wenn einem Vieh das Herz fehle.

      (78) Besonders aber und unsagbar war die Abneigung, den er vor allem durch das folgende Ereignis erregte: Als zu ihm einige Senatoren kamen, die ihm mehrere, für seine Person höchst ehrenvolle Beschlüsse überreichten, da empfing er sie sitzend vor dem Venustempel. Einige glaubten, er sei von Cornelius Balbus zurückgehalten worden, als er versuchte aufzustehen, andere sagten, er habe gar nicht erst versucht aufzustehen und habe sogar die Ermahnung des C. Trebatius aufzustehen, mit einem wenig freundlichen Blick beantwortet. 2 Und dieses sein Verhalten schien noch unerträglicher zu sein, als er damals, da er selbst einen Triumph feierte und am Tribunenstuhl vorbeifuhr und СКАЧАТЬ