Sueton: Sämtliche Biographien. Sueton
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Название: Sueton: Sämtliche Biographien

Автор: Sueton

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

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isbn: 9783843804806

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СКАЧАТЬ konnte, öffnen, indem er M. Varro den Auftrag gab, dies vorzubereiten und zu überprüfen. 3 Ferner plante er, die Pontinischen Sümpfe auszutrocknen, den Fukinischen See leerlaufen zu lassen, eine Straße zu befestigen vom Oberen Meer durch den Apenninischen Rücken bis zum Tiber, den Isthmos durchstechen zu lassen. Die Daker, die sich am Schwarzen Meer und in Thrakien ausbreiteten, wollte er bezwingen. Bald wollte er die Parther von Klein-Armenien her angreifen, nicht ohne sie zuvor getestet zu haben.

      4 Bei solchen Taten und Plänen kam ihm der Tod dazwischen. Bevor ich allerdings davon rede, muss ich sein Aussehen und seine Gewohnheit, seine Sitten und seinen Charakter, nicht weniger, was seine Bemühungen in Frieden und Krieg betrifft, zusammenfassend darstellen.

      (45) Er soll von hoher Statur, heller Hautfarbe und starken Gliedern gewesen sein, im Gesicht ein wenig voller, dunkle und lebhafte Augen gehabt haben, eine robuste Gesundheit, außer dass er zu gewissen Zeiten die Besinnung verlor und von Albräumen aus dem Schlaf geschreckt zu werden pflegte. Von der Epilepsie ist er zweimal bei seiner Arbeit befallen worden. 2 Was seinen Körper betraf, war er pingelig, sodass er nicht nur sorgfältig rasiert und geschnitten war, sondern auch gezupft, wie einige behaupten, und an der Hässlichkeit seiner Glatze trug er schwer, indem er oft durch den Spott seiner Widersacher Schaden nahm. Daher pflegte er sowohl die ausgegangenen Haare zu ersetzen, indem er die hinteren nach vorne kämmte, und er nahm auch von allen ihm vom Senat und Volk beschlossenen Ehrungen nichts anderes lieber bzw. beanspruchte es für sich, als das dauerhafte Recht, einen Lorbeerkranz zu tragen.

      3 Sogar was die Kleidung betrifft, wird er als auffällig dargestellt. Die Toga mit dem Purpurstreifen und Fransen an den Ärmeln aber benutzte er niemals anders, als dass er darüber einen Gürtel trug, der nur locker geschnallt war. Woher der Ausspruch Sullas gekommen sein soll, der die Optimaten oft warnte, dass sie sich vor dem schlecht gegürteten Jungen hüten sollten.

      (46) Er wohnte zuerst in der Subura in einem bescheidenen Gebäude, nach seiner Amtszeit als Pontifex Maximus aber in der Via Sacra in einer staatlichen Wohnung. Dass er in Schmuck und Eleganz überaus eifrig war, überliefern viele. Ein Landhaus am Nemisee, das von den Grundmauern an begonnen und für viel Geld gebaut worden war, ließ er, weil es nicht ganz seinen Vorstellungen entsprach, vollständig wieder abreißen, obwohl er noch unbedeutend und verschuldet war. Auf seinen Feldzügen soll er Marmorfliesen und Mosaiken mitgeführt haben.

      (47) Britannien soll er in der Hoffnung auf Perlen aufgesucht haben, deren Gewicht er, wenn er sie verglich, manchmal mit der eigenen Hand abgewogen haben soll. Edelsteine, getriebene Vasen aus Edelmetall, Statuen und Gemälde soll er sich immer höchst begierig beschafft haben. Für schöne und wohlgestaltete Sklaven zahlte er einen so enormen Preis, dass er sich selbst so schämte, dass er verbot, dass die Rechnungen verzeichnet würden.

      (48) Zum Speisen in die Provinzen führte er beständig zwei Speisezimmer mit, eines für die Offiziere und seine vornehmeren Begleiter, das andere für Zivilisten und die Granden der Provinzen. Die Ordnung im Haus in großen und kleinen Dingen lenkte er so sorgfältig und streng, dass er einen Müller, der seinen Gästen anderes Brot auftrug als ihm selbst, an den Füßen in Ketten werfen und einen von ihm sehr geschätzten Freigelassenen wegen Ehebruchs mit der Frau eines römischen Ritters hinrichten ließ, obwohl es keinen Kläger gab.

      (49) Seinen züchtigen Ruf beschädigte nichts außer dem Verhältnis zu Nikomedes, freilich eine schwere und dauerhafte Schande, die ihm viele Schmähungen einbrachte. Ich übergehe die berühmten Verse des Calvus Licinus:

      Was auch immer Bithynien und der Buhle Caesars jemals hatten …

      Ich übergehe die Reden Dolabellas und des Älteren Curio, in welchen ihn Dolabella „königliche Mätresse“ und Curio „Matratze des Nikomedes“ und „bithynisches Bordell“ nannten. 2 Auch lasse ich die Erlasse des Bibulus aus, in welchen er seinen Kollegen „Königin von Bithynien“ nannte und sagte, dass ihm zuerst der König am Herzen gelegen habe, nun die Herrschaft. Zu dieser Zeit, so berichtet M. Brutus, habe ein gewisser Octavius, der aufgrund einer Geisteskrankheit freimütig und geschwätzig war, in einer ziemlich großen Versammlung, als er Pompeius„König“ genannt hatte, ihn (Caesar) als„Königin“ begrüßt. Aber auch C. Memmius warf ihm vor, dass er Nikomedes sogar mit den übrigen Lustknaben als Mundschenk zur Verfügung gestanden habe, und zwar bei einem vollen Gelage mit einigen dabeiliegenden städtischen Kaufleuten, deren Namen er nennt. 3 Cicero aber war nicht zufrieden damit, in einigen Briefen geschrieben zu haben, dass er von den Leibwächtern in das königliche Schlafzimmer geführt worden sei und in einem goldenen Bett in purpurnem Gewand darin gelegen habe und die Blüte der Jugend des Venus-Nachkommen in Bithynien verdorben hätte. Und als er einmal im Senat den Fall Nysas verteidigte, der Tochter des Nikomedes, und die [vom König erwiesenen] Wohltaten gegen ihn erwähnte, antwortete er: „Lass das aus, ich bitte dich, da ja bekannt ist, was jener dir und was du jenem gegeben hast.“ 4 Bei seinem Triumph über Gallien gaben seine Soldaten unter anderen Liedern, welche sie, scherzend seinem Wagen folgend, sangen, dieses höchst vulgäre zum Besten:

      Caesar hat sich Gallien unterworfen, Nikomedes sich Caesar.

      Siehe, nun triumphiert Caesar, der sich Gallien unterworfen hat,

      Nikomedes, der sich Caesar unterworfen hat, triumphiert nicht.

      (50) Dass er verschwenderisch und vergnügungssüchtig war, ist allgemeine Überzeugung; viele und berühmte Frauen soll er verbraucht haben, unter ihnen auch Postumia, die Frau des Ser. Sulpicius, Lollia, die Frau des A. Gabinius, Tertulla, die Frau des M. Crassus, wie auch die Frau des Cn. Pompeius namens Mucia. Immerhin wurde Pompeius sowohl von den Curionen, Vater und Sohn, als auch von vielen anderen getadelt, weil er nach drei Kindern seine Frau wegjagte und die Tochter desjenigen, welchen er seufzend „Aegisthum“ (Nebenbuhler des Agamemnon) zu nennen pflegte, dann aus Machtgier zur Frau nahm. 2 Doch am meisten liebte er Servilia, die Mutter des M. Brutus, welcher er auch in seinem nächsten Konsulat eine Perle für sechs Millionen Sesterzen kaufte und im Bürgerkrieg über andere Schenkungen hinaus das größte Landgut aus den Versteigerungen zum kleinsten Preis zuschlug. Mit den freilich sehr vielen, die sich über den geringen Preis wunderten, sagte Cicero: „Umso besser wurde hier gekauft, mögt ihr wissen, nachdem die Tertia (ein Rabatt von 33 %) abgezogen worden ist.“ Man glaubte nämlich, dass Servilia auch ihre Tochter Tertia mit Caesar zusammengebracht habe.

      (51) Dass er nicht einmal davor zurückscheute, Ehefrauen von Provinzialen zu verführen, zeigt dieses Distichon, das auch von Soldaten beim gallischen Triumph zum Besten gegeben wurde:

      „Ihr Männer der Stadt, passt auf eure Frauen auf,

      wir bringen euch einen glatzköpfigen Frauenhelden.

      Gold hast du in Gallien verhurt,

      dieses hast du nur als Kredit genommen.“

      (52) Er liebte auch Königinnen, darunter Eunoe, die maurische Frau des Bogud; ihr und ihrem Mann schenkte er ziemlich viele und unermessliche Schätze, wie [Ovidius] Naso geschrieben hat. Doch am meisten Kleopatra, mit welcher er auch das Nachtmahl bis in den Sonnenaufgang hinauszog und auf demselben Schiff namens Thalamegos in Ägypten vordrang und fast bis nach Äthiopien gekommen wäre, wenn nicht das Heer den Weitermarsch verweigert hätte. Diese lud er später nach Rom ein, nicht ohne sie mit den höchsten Ehren und Schätzen zu überhäufen, dann schickte er sie zurück und duldete, dass sie dem gemeinsamen Sohn seinen Namen gab. 2 Von diesem berichten tatsächlich einige griechische Schriftsteller, wie ähnlich er sowohl in seiner Gestalt als auch in seinen Bewegungen Caesar gewesen sei. M. Antonius versicherte sogar dem Senat, dass das Kind von ihm anerkannt worden sei, was C. Martius und C. Oppius und die übrigen Freunde Caesars freilich wussten. Von diesen allerdings gab СКАЧАТЬ