Sueton: Sämtliche Biographien. Sueton
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Название: Sueton: Sämtliche Biographien

Автор: Sueton

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

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isbn: 9783843804806

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СКАЧАТЬ Helvius Cinna bekannte vor vielen, dass er ein Gesetz verfasst und bereit gehalten hatte, welches Caesar einzubringen befohlen hatte, in der Zeit, in der er selbst abwesend war, wonach er (Caesar) an Ehefrauen um der Zeugung von Kindern willen welche und wie viele er wollte nehmen dürfe. Damit aber niemandem ein Zweifel bleibe, dass er ganz und gar ein Mann der Unkeuschheit und des Ehebruchs war und einen denkbar schlechten Ruf hatte, [sei erwähnt], dass Curio der Vater ihn in einer Rede „den Mann aller Frauen und die Frau aller Männer“ nannte.

      (53) Dass er beim Wein überaus zurückhaltend war, bestreiten nicht einmal seine Feinde. Von M. Cato stammt der Spruch, dass Caesar allein von allen den Umsturz der res publica nüchtern in Angriff genommen habe. Denn was das Essen betrifft, berichtet C. Oppius, dass er so anspruchslos war, dass er sogar das alte Öl, das von einem Gastfreund statt frischem gereicht wurde, während es die anderen verschmähten, als Einziger in größerer Menge nahm, um nicht den Eindruck zu erwecken, dem Gastgeber Nachlässigkeit oder eine ungehobelte Art vorzuwerfen.

      (54) Enthaltsamkeit zeichnete ihn weder als Feldherrn noch als römischen Beamten aus. Wie nämlich einige in ihren Geschichtswerken bezeugen, nahm er als Prokonsul in Hispanien Geld an, welches zur Begleichung seiner Schulden erbettelt worden war, und plünderte feindlich einige lusitanische Städte, obwohl sie keine Befehle verweigert, sondern ihm, als er ankam, sofort die Tore geöffnet hatten. 2 In Gallien räumte er aus Tempeln und Heiligtümern die Weihegeschenke aus und raubte Städte öfter wegen der Beute als wegen ihres Vergehens aus. Daher geschah es, dass er von Gold überfloss und das Pfund für 3 000 Sesterzen auf dem Markt in Italien und den Provinzen verschleudern ließ. 3 In seinem ersten Konsulat legte er, nachdem er 3 000 Pfund Gold vom Kapitol gestohlen hatte, ebenso viel in vergoldetem Kupfer nieder. Bündnisse und Herrschaften gewährte er gegen Geld, sodass er allein dem Ptolemäus fast 6 000 Talente in seinem und des Pompeius Namen abpresste. Später aber bestritt er von den offensichtlichsten Räubereien und Tempelschändungen sowohl die Lasten des Bürgerkriegs als auch die Aufwendungen der Triumphzüge und Ämter.

      (55) In Beredsamkeit und militärischen Künsten kam er dem Ruhm der Besten gleich oder übertraf ihn sogar. Nach der Anklage Dolabellas wurde er ohne Zweifel unter die ersten Männer des Staates gerechnet. Jedenfalls sagt Cicero [Ad Brutum 75,261 f.] da er bei Brutus die Redner aufzählt, dass er keinen sehe, hinter dem Caesar zurückstehen müsse, und er sagt, dass er eine feine, glänzende, großartige und erhabene Art zu reden besitze. Und an Cornelius Nepos schrieb er zum selben Thema: 2 „Was nun? Wen von denen, die nichts anderes getan haben, ziehst du als Redner ihm vor? Wer ist in seinen Sätzen schärfer oder reicher? Wer in seinen Worten schmuckreicher oder feiner?“ In der Art seiner Rede scheint Caesar schon in seiner Jugend Strabo gefolgt zu sein, aus dessen Rede mit der Überschrift „Für die Sarden“ er einiges wörtlich in seine eigene Divinationsrede übernommen hat. Er soll auch mit scharfer Stimme vorgetragen haben, mit inbrünstiger Bewegung und Haltung, nicht ohne Anmut. 3 Er hinterließ einige Reden, unter welchen manche verfälscht gewesen sein sollen. Diejenige für Q. Metellus, glaubt Augustus nicht zu unrecht, wurde eher von einem Tachygraphen genommen, der den Worten des Sprechers nicht sehr genau folgte, als dass sie von ihm selbst herausgegeben worden wäre. Denn in einigen Exemplaren finde ich nicht einmal geschrieben „Für Metellus“, sondern „Von Metellus“, während die Rede von der Person Caesars ist, der Metellus und sich gegen die Verdächtigungen der gemeinsamen Widersacher rechtfertigt. 4 Diejenige bei den Soldaten aber in Hispanien hält derselbe Augustus kaum für seine eigene, welche dennoch zweifach überliefert wird, eine, die gleichsam beim ersten Kampf gehalten wurde, und eine, die beim anderen Kampf gehalten wurde, von dem Asinius Pollio berichtet, dass er nicht einmal Zeit gehabt hätte, eine Heeresversammlung abzuhalten, da der Feind so plötzlich über sie hereingebrochen sei.

      (56) Er hinterließ auch Berichte über seine Taten im Gallischen Krieg und im Bürgerkrieg gegen Pompeius. Ob er aber auch der Autor über den Alexandrinischen, den Afrikanischen und Hispanischen Krieg ist, ist ungewiss. Die einen glauben, es sei Oppius, andere denken an Hirtius, der auch das letzte, unvollendete Buch des Gallischen Krieges abgeschlossen hat. Von Caesars Berichten sagt Cicero in eben diesem Buch namens Brutus: 2 „Berichte schrieb er, die man nur sehr loben kann. Sie sind schlicht, ohne Umschweife und anmutig, ihnen ist jeder Redeschmuck gleichsam wie ein Gewand ausgezogen. Aber während er wollte, dass andere etwas Vorbereitetes hätten, woraus diejenigen schöpfen könnten, die Geschichte schreiben wollten, tat er vielleicht den Unfähigen den Gefallen, die jenes mit dem Brenneisen kräuseln wollen, schreckte aber die verständigen Menschen vom Schreiben ab.“ 3 Von denselben Berichten verkündet Hirtius [im Vorwort zum VIII. Buch]: „So sehr wurden sie im Urteil aller gelobt, dass sie als vorgeschriebene, nicht als angebotene Möglichkeit zu schreiben betrachtet wurden. Für diese Sache aber ist meine Bewunderung noch größer als die der anderen; die Übrigen nämlich wissen, wie gut und fehlerfrei, wir aber wissen, wie leicht und schnell er sie verfasst hat.“ 4 Pollio Asinius hält sie für zu wenig sorgfältig und für zu unzuverlässig geschrieben, weil Caesar das meiste, besonders was andere vollbracht hatten, zu leichtfertig glaubte, und was von ihm selbst getan wurde, sei es aus Absicht oder weil ihn die Erinnerung täuschte, unrichtig herausgegeben hat. Und er meint, dass er es überarbeiten und korrigieren wollte. 5 Er hinterließ auch zwei Bücher über die Analogie und ebenso viele „Gegen Cato“, außerdem Gedichte unter dem Titel „Weg“. Von diesen Büchern schrieb er die ersten beim Übergang über die Alpen, als er aus dem Diesseitigen Gallien nach Abhaltung der Gerichtsversammlungen zum Heer zurückkehrte, die weiteren dichtete er in der Zeit der Schlacht bei Munda. Das letzte aber, während er von Rom in das Äußere Hispanien marschierte und am 24. Tage ankam. 6 Es existieren Briefe von ihm an den Senat, welche er zuerst in Papyrusseiten und in der Form einer Denkschrift umgewandelt zu haben scheint, während vorher die Konsuln und Anführer Schriften schickten, die nur auf der Rückseite beschrieben waren. Ferner gibt es noch Briefe an Cicero, auch an Vertraute über private Angelegenheiten, in welchen er, wenn er etwas geheim übermitteln wollte, es mit Chiffren schrieb, d. h. dass er die Buchstaben so anordnete, dass kein richtiges Wort entstehen konnte. Wenn dies dann jemand entziffern und verstehen wollte, musste er den vierten Buchstaben des Alphabets, also D, für A und dann die übrigen entsprechend verschieben. 7 Es heißt auch, dass er schon als Heranwachsender einige Schriften wie „Lob des Herkules“, eine Tragödie „Oedipus“ und ebenso „Gesammelte Aussprüche“ ediert habe. Alle diese Bücher verbot Augustus in einem Brief zu veröffentlichen, welchen er ebenso kurz wie einfach an Pompeius Macer schickte, dem er die Ordnung der Bibliotheken übertragen hatte.

      (57) In Waffen und im Reiten war er überaus erfahren, und Mühen konnte er über alle Maßen ertragen. Im Heereszug schritt er manchmal zu Pferd, öfter aber zu Fuß voran mit unbedecktem Haupt, auch bei Sonne und Regen. Die weitesten Wege bewältigte er mit der größten Schnelligkeit, ohne Gepäck auf einem Wagen, hundert Meilen an einem Tag. Wenn ihm ein Fluss im Wege lag, überquerte er ihn durch Schwimmen oder behalf sich mit aufgeblasenen Schläuchen, sodass er oft seinen eigenen Boten zuvorkam.

      (58) Wenn er Unternehmungen begann, zweifelhaft ob eher vorsichtig oder eher kühn, führte er das Heer niemals auf Wegen, die die Möglichkeit zum Hinterhalt boten, außer wenn er die Lage des Ortes durch Kundschafter hatte ausforschen lassen, noch setzte er nach Britannien über, ohne vorher die Häfen und die Routen und den Zugang zur Insel selbst geprüft zu haben. Auch eilte derselbe, nachdem eine Belagerung eines Lagers in Germanien gemeldet worden war, in gallischer Kleidung durch die germanischen Posten zu seinen Leuten. 2 Von Brundisium aus schickte er im Winter Soldaten zwischen die feindlichen Flotten nach Dyrrhachium und bestieg für seine bedrängten Truppen, welchen er zu folgen befohlen hatte, nachdem er oft vergeblich diese herbeizurufen geschickt hatte, selbst als Letzter heimlich bei Nacht ein winziges Schiff allein mit bedecktem Haupt und gab sich nicht vorher zu erkennen und duldete nicht, dass der Kapitän dem Unwetter auswich, bis er fast von den Fluten fortgerissen wurde.

      (59) Durch keine Scheu wurde er jemals von einem Unternehmen abgehalten oder СКАЧАТЬ