Die Römer. Reinhard Pohanka
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Название: Die Römer

Автор: Reinhard Pohanka

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия: marixwissen

isbn: 9783843802604

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СКАЧАТЬ vom Thron gestürzt wurde und dessen Tochter Rhea Silvia gezwungen wurde, eine keusche Vestalin zu werden, um so auf Heirat und Nachkommenschaft zu verzichten. Eines Tages floh sie vor einem riesigen Wolf in eine Grotte, dort nahte ihr der Kriegsgott Mars und machte sie wenig später zur Mutter der Zwillinge Romulus und Remus, wofür sie als Vestalin mit dem Tode bestraft wurde. Amulius ließ die Kinder in einer Wanne im Tiber aussetzte, diese wurde am Fuß des Palatinshügels angetrieben, wo eine Wölfin die hilflosen Kinder säugte, bis sie vom Hirten Faustulus gefunden wurden, der sie aufzog. Nachdem sie das Geheimnis ihrer Herkunft erfahren hatten, stießen sie Amulius vom Thron und setzten Numitor wieder als König ein, an der Stelle ihrer Auffindung gründeten sie die Stadt Rom. Bei der Frage, wer hier König sein sollte, zerstritten sich die Brüder, und Remus wurde von Romulus, welcher der erste König von Rom wurde, erschlagen.

      Um die neue Siedlung mit Menschen zu füllen, richtete Romulus hier eine Freistätte für Flüchtlinge von allen Stämmen der Nachbarschaft ein und konnte, da er das Bürgerrecht und Land versprach, Abenteurer und Verbannte anziehen. Um seinen Männern auch Frauen zu verschaffen, ließ er Festspiele abhalten, und währenddessen raubten seine Männer die Frauen des Sabinerstammes. Um diesen Frevel zu rächen, zog der Sabinerkönig Titus Tatius gegen Rom, der Kampf wurde aber von den Frauen, die sich zwischen die Kämpfenden warfen, verhindert. Danach bildeten beide Stämme eine Bürgerschaft unter einem Doppelkönigtum, das nach dem Tode des Sabinerkönigs allein an Romulus fiel. Nach vielen Heldentaten wurde dieser unter Donner und Blitz zu den Göttern entrückt und von den Römern, die sich danach Quiriten benannten, als Gott Quirinus verehrt.

      Tatsächlich scheint die Gründung Roms auf das etruskische Geschlecht der Ruma oder Romulier zurückzugehen, welche die auf den Hügeln des späteren Rom verstreuten Dörfer zu einer städtischen Gemeinschaft zusammenfassten. Eventuell leitet sich der Name Rom auch vom etruskischen Wort Rumon für Fluss ab, danach wäre Rom die Stadt am Fluss gewesen. Durch den römischen Gelehrten M. Terentius Varro (116–27 v. Chr.) wurde in späterer Zeit das Gründungsdatum der Stadt für den 21. April 753 v. Chr. errechnet, was aber ein eher willkürliches Datum darstellen dürfte.

      Nach den archäologischen Funden gab es bereits im 10. und 9. Jahrhundert v. Chr. auf dem Palatin (Roma quadrata) und dem Esquilin früheisenzeitliche Siedlungen, im 8. Jahrhundert v. Chr. wurde auch der Quirinalshügel besiedelt. Grund für die Anlage von Siedlungen an diesem Ort könnte eine Furt über den Tiber gewesen sein, der von hier bis zur Mündung ins Mittelmeer schiffbar war. Etwa ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. scheinen sich die verschiedenen Dörfer unter etruskischem Einfluss zu einem städtischen Gemeinwesen zusammengeschlossen zu haben, wobei sich diese These auf manche religiöse Einrichtungen stützt, die in Rom später in doppelter Ausführung bestanden. Vermutlich war es ein unbekannter etruskischer König (rex) der die Stadt gründete und zunächst ihre Geschicke lenkte. Mit ihm kam eine etruskische Oberschicht und brachte ihr religiöses und kulturelles Leben in die Stadt. Zahlreiche Bräuche der Römer wie der Goldkranz des Herrschers, seine Purpurtunika, Schnabelschuhe, Rutenbündel, die sella curulis, die Liktoren, der Triumph sowie die Vorzeichenschau sind von diesen etruskischen Königen herzuleiten.

      Vom Königtum zur Republik

      Noch unter Romulus hatte sich die römische Ansiedelung auf dem Palatin durch die Einbeziehung weiterer Hügel, des Germalus, der Velia und des Caelius sowie der drei Erhebungen des Esquilin, Oppius, Cispius und Fatugal, erweitert. Unter dem Doppelkönigtum mit Titus Tatius scheint der Mons Capitolinus als Fluchtburg und Höhenheiligtum befestigt worden zu sein. Der Nachfolger des Romulus, Numa Pompilius, war ein Priesterkönig, der die römische Staatsreligion begründen sollte. In der Zeit des dritten Königs, Tullus Hostilius, kam es zu Kämpfen mit der Stadt Alba Longa, was sich in den Sagen der Einzelkämpfe der römischen Drillinge der Horatier mit den Drillingen der Familie der albanischen Curatier niederschlug. Das Ergebnis dieser Auseinandersetzungen war die Zerstörung Alba Longas und die Umsiedelung seiner Bewohner auf den Hügel Caelius. Trotz dieser Niederlage galt die Abstammung von den Albanern als besonders vornehm und selbst Iulius Caesar hat sich noch darauf berufen. Unter dem vierten König, Ancus Marcius, fasste die Siedlung auch am rechten Ufer des Tiber auf dem Hügel Janiculus Fuß, der mit einer ersten Tiberbrücke unter Benutzung der Tiberinsel mit der Stadt verbunden wurde.

      Bald danach kam es zu einer Übernahme Roms durch ein etruskisches Königsgeschlecht, als sich L. Tarquinius Priscus der Herrschaft bemächtigen konnte. Wenn er auftrat, gingen ihm 12 Liktoren (Amtsdiener) mit Rutenbündeln voraus, um seine Amtsgewalt als Richter zu demonstrieren, er führte Krone, Zepter und Purpurtoga ein und residierte von einem elfenbeinernen Thron aus. Angeblich geht auf ihn der Bau des ersten großen Iupitertempels auf dem Kapitol zurück, der im ersten Jahr der Republik 509 geweiht wurde.5 Ihm wird auch die Trockenlegung der Niederung zwischen Kapitol und Palatin zugeschrieben, welche durch die Anlage eines unterirdischen Kanals (cloaca maxima) entwässert wurde, der bis heute noch besteht.

      Sein Nachfolger war sein Schwiegersohn Servius Tullius, der die Stadt auf die sieben Hügel Palatinus, Capitolinus, Quirinalis, Viminalis, Esquilinus, Caelius und Aventin erweiterte und sie mit einer ersten Mauer umgab.

      Unter dem letzten etruskischen König Tarquinius, wegen seiner Hochmuts von den Römern mit dem Beinamen Superbus versehen, kam es zur Ausbeutung der Bürger und zu rechtlicher Willkür, die 510 v. Chr. dazu führte, dass der König von den Römern unter der Führung von L. Iunius Brutus vertrieben und so die Herrschaft der Etrusker in Rom beendet wurde.

      Rekonstruiert man die Verfassung Roms in der Königszeit, so scheint dem König ein Adelsrat zur Seite gestanden zu haben, der Senat (von senex – Greis). Die staatliche Macht beschränkte sich auf die Kriegsführung, der König war in erster Linie der Heerführer. Daneben vertrat er den Staat gegenüber den Göttern und lenkte die Sitzungen des Senats und die Versammlungen der Bürger. Diese traten zweimal im Jahr zusammen und waren nach Sippenverbänden (comitia curiata) gegliedert, um über Krieg und Frieden und innere Angelegenheiten zu beraten. Ihnen waren auch die Entscheidungen in Prozessen und in der Verfolgung von Straftaten zugeordnet.

      Aus den Legenden der Gründungszeit und der nachfolgenden Könige lässt sich herauslesen, dass sich in Rom die Siedlungen der Latiner und Sabiner zusammengeschlossen haben und später unter die Herrschaft der Etrusker kamen, die sie erst nach einer hundertjährigen Herrschaft wieder abschütteln konnten. Rom dürfte schon in der Königszeit keine unbedeutende Stadt gewesen sein und scheint gegenüber anderen latinischen Städten allmählich eine Vorrangstellung errungen zu haben. Die latinischen Städte bildeten keine politische Einheit, besaßen aber ein gemeinsames religiöses Zentrum auf dem Albanerberg, das Iupiter latiaris geweiht war. Es gab auch ein zeitgleiches Heiligtum der Diana am Nemisee bei Aricia, das von allen Städten genutzt wurde.

      Ihre gesellschaftliche Prägung, die Religion, die staatlichen Insignien und Ämter sind Rom als etruskisches Erbe geblieben.

      Die soziale Ordnung der Königszeit

      Die soziale Ordnung Roms in der Königszeit beruhte auf einem Zusammenschluss von etruskischen und latinischen Familien, die sich in Sippen (gens) organisierten und zu gemeinsamer Verteidigung und zum Beutezug zusammenschlossen. Die kleinste soziale Einheit war die Familie (familia), an deren Spitze der Hausvorstand (pater familias) stand, der mit einer formellen Rechtsgewalt (patria potestas) über seine Familie ausgestattet war. Bestimmend in der Familie waren immer die Herkunft von väterlicher Seite und die männlichen Nachkommen (agnates), die allein erben konnten, gab es keine Agnaten, so konnten auch Familienangehörige der weiblichen Linie (cognati) ein Erbe antreten. Der Herr der Familie hatte ein uneingeschränktes und nur von den Sittenvorstellungen begrenztes Recht und die Gewalt über seine Frau, seine Kinder, die Sklaven und über die clientes, die sich seinem Schutz und seiner Herrschaft unterstellten. Diese Familienoberhäupter und ihre Söhne dürften das Patriziat, den Adel, gebildet haben, das römische Volk, auch die Bauern, waren als Klienten unter den Patriziern verteilt.

      Die СКАЧАТЬ