Die Römer. Reinhard Pohanka
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Название: Die Römer

Автор: Reinhard Pohanka

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия: marixwissen

isbn: 9783843802604

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СКАЧАТЬ v. Chr. die Samniten ein Bündnis mit den Sidicinern. Rom reagierte darauf, indem es 343 v. Chr. einen Bündnisvertrag mit der Stadt Capua schloss. Auf Grund dieses Bündnisvertrages (foedus aequum) brach der erste Samnitenkrieg aus. Da keine Seite einen Vorteil erzielen konnte, kam es 341 v. Chr. zum Friedensschluss, indem die Samniten das Bündnis Roms mit Capua billigten und Rom das Bündnis der Samniten mit den Sidicinern akzeptierte.

      Das Verhalten der Römer nach diesem Krieg, der ihnen Gebietsgewinne brachte, aber die latinischen Städte beiseiteließ, führte unter diesen zur Unzufriedenheit. Ab 340 v. Chr. kam es zu einem Zusammenschluss latinischer Städte gegen Rom und zum Aufstand der Latiner, den Rom nur unter größten Mühen niederwerfen konnte. Mit Ausnahme einiger weniger Städte wie Tibur und Praeneste, die auf Seiten Roms geblieben waren, wurde die Souveränität und Autonomie der latinischen Städte aufgehoben und ihre Bevölkerung in den römischen Staatsverband integriert, der auf eine Fläche von 6100 qkm und auf etwa 500 000 Bewohner anwuchs.

      Selbst die Seehandelsstadt Antium musste sich den Römern beugen, und aus sechs Schiffsschnäbeln zerstörter Schiffe baute man in Rom die Rostra, die Rednertribüne, als Zeichen des Sieges. Die Römer zogen aus diesem Aufstand ihre Lehren, sie bemühten sich in der Folge um eine weitergehende Integration der latinischen Städte und stellten sie, besonders bei der Gründung neuer Kolonien, den Römern gleich. Der wesentliche Unterschied zwischen dem römischen Territorium und anderen Städten der italischen Halbinsel war, dass Rom den Landstädten (municipia) zahlreiche Aufgaben wie die niedere Gerichtsbarkeit, das Marktrecht und die kommunale Verwaltung selbständig übertrugen und somit ein Modell für die Aufnahme weiterer Städte schufen, das eine leichte Integration ermöglichte.

      5. Die Erringung der römischen Hegemonie in Italien

      (327–265 v. Chr.)

      Die Eroberung Mittelitaliens in den

       Samnitenkriegen (327–304 v. Chr.)

      Nach dem Latinerkrieg 340–338 v. Chr. grenzte Rom an der Südflanke seines Staatsgebietes an Kampanien und wurde so in die politischen Verhältnisse dieser Landschaft hineingezogen. Kampanien war seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. immer wieder von Einfällen der im Apennin siedelnden Osker heimgesucht worden, die im Laufe der Zeit zahlreiche Städte, darunter auch Capua und Nola besetzt hatten. In der Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. kam es zu einer neuen Auswanderungswelle der Osker, welche nicht nur die kampanischen Städte, sondern auch die Griechen in Süditalien bedrohten. Dazu schlossen sich zahlreiche oskische Stämme zum Bund der Samniten zusammen, der sich auf die Schaffung einer Wehrgemeinschaft zur Eroberung des Landes beschränkte. Rom scheint schon während des Latinerkrieges in die Kämpfe mit den Oskern hineingezogen worden zu sein. Der Zweite Samnitenkrieg gegen den samnitischen Bund dauerte 326–304 v. Chr., der Dritte 298–290 v. Chr., tatsächlich scheint aber diese Periode bis 272 v. Chr. mit Kämpfen gegen die Kelten und den Molosserkönig Pyrrhos eine einzige kriegerische Zeit gewesen zu sein, an deren Ende die Hegemonie Roms über alle Völker und Städte Italiens stand.

      Die ersten Jahre des Krieges gegen die Samniten zeigten den Römern deutlich die Grenzen ihrer Macht auf. Besonders ihre militärischen Ausrüstung und Taktik war für einen Kampf in den Bergen nur wenig zu gebrauchen. Die Römer kämpften zu Beginn des Krieges in der Schlachtreihe der aus Griechenland übernommenen Phalanx mit langen Speeren, die sich im gebirgigen Terrain gegen die mit kurzen Spießen kämpfenden Samniten als hinderlich erwiesen. So wurde 321 v. Chr. ein römisches Heer in den Caudinischen Pässen besiegt und gefangengenommen und schmachvoll unter dem Joch hindurchgeführt, was Rom zu einem Frieden nötigte.

      Nach der Wiederaufnahme des Krieges 316 v. Chr. beschlossen die Römer ihre langfristige Strategie zu ändern. Man errichtete im Süden in Apulien eine zweite Front gegen die Samniten und besetzte ihr Vorland mit zu Festungen ausgebauten latinischen Kolonien als Stützpunkten und Rückhalt der Armee. Bis 304 v. Chr. folgten Jahre beständiger Kämpfe, ehe beide Gegner, mehr aus Erschöpfung als wegen eines wirklichen Friedenswillens, einen Friedenschluss herbeiführten. Rom konnte nach dem Zweiten Samnitenkrieg durchaus nicht als Sieger der Auseinandersetzung angesehen werden, hatte aber seine Position in Mittelitalien durch Kolonien ausgebaut. Zugleich wurde eine Militärreform durchgeführt, man übernahm den kurzen Spieß der Samniten (pilum) und kämpfte nicht mehr in der Schlachtreihe der Phalanx, sondern gliederte die Frontreihe in kleinere Abteilungen (manipulus), die in der Schlacht selbständig kämpfen konnten.

      Allerdings brachte der Frieden von 304 v. Chr. den Römern keine Ruhepause, da sie sofort danach mit den Sabinern Krieg führen mussten, die sie zwar am Ende wie die Marser und Päligner in ein Bundesverhältnis zwingen konnten, deren Angriffe aber zu Beginn des Dritten Samnitenkrieges noch nicht beendet waren.

      298 v. Chr. brach der Krieg mit den Samniten erneut aus und sollte sich zu einem gesamtitalischen Krieg entwickeln, in dem sich Stämme, Städte und Völker in unterschiedlichen und manchmal auch wechselnden Koalitionen mit oder gegen Rom verbündeten. Die Römer hatten den Krieg gleichzeitig an mehreren Fronten zu führen, im Norden gegen die Sabiner, Etrusker und Kelten, im Süden gegen die Samniten und Lukaner. Nachdem die Feinde im Norden in der Schlacht bei Sentinum 295 v. Chr. durch den legendären Opfertod des Konsuls P. Decius Mus, der sich freiwillig dem Tode geweiht hatte, besiegt und unterworfen worden waren, richtete sich das Kampfgeschehen gegen den Süden. Hier erwiesen sich die seit Jahren planmäßig angelegten Festungen der Römer als strategischer Vorteil und dieser wurde 291 v. Chr. durch die gewaltige Festung Venusia (Venosa) mit 20 000 Siedlern ausgebaut. Diese Einkreisungspolitik zwang die Samniten 290 v. Chr. zum Frieden mit Rom, das aber selbst an Ressourcen und Männern erschöpft war. Es hatte zwar keinen entscheidenden Sieg errungen, seine Kolonialpolitik, seine Festungen und sein Bundesgenossensystem machten es aber von nun an zur hegemonialen Macht in Italien.

      Der Friedensschluss mit den Samniten machte den Römern den Rücken frei, um sich gegen die Sabiner zu wenden, die 289 v. Chr. unterworfen wurden.

      Einen schweren Stand hatten die Römer zunächst gegen die mit den Etruskern verbündeten Kelten, die 285 v. Chr. erneut in Mittelitalien einfielen. Sie konnten zunächst ein römisches Heer bei Arretium (Arezzo) fast völlig vernichten, ehe sie in Südetrurien am Vadimonischen See, nur 60 km von Rom entfernt, geschlagen wurden. Die Römer trieben die keltischen Boier zurück in die Poebene und vertrieben die Senonen aus ihrem Gebiet am adriatischen Meer. Bis 280 v. Chr. konnte auch das etruskische Vulci bezwungen werden, während sich Volsinii bis 264 v. Chr. halten konnte.

      Nach den Samnitenkriegen hatten die Römer die Mehrzahl der italischen Stämme entweder unterworfen, zu ihren Bundesgenossen gemacht oder soweit eingekreist, dass diesen kaum noch militärischer und politischer Handlungsspielraum blieb. Nur die Samniten und einige griechische Städte in Unteritalien konnten sich noch halten, und es schien so, als ob Rom nun die ganze italische Halbinsel in Händen hatte, als sich durch das Eingreifen eines ehrgeizigen griechischen Königs noch einmal das Blatt zu wenden schien.

      Die Übernahme der Magna Graecia

       (282–264 v. Chr.)

      Das Interesse Roms an Unteritalien kam hier in Konflikt mit der Politik der mächtigen griechischen Handelsmetropole Tarent. Ein Kriegsgrund war rasch gefunden als 282 v. Chr. einige römische Schiffe gegen Verträge im Hafen von Tarent anlegten und daraufhin von den Tarentinern überfallen wurden. Eine römische Gesandtschaft in dieser Sache wurde schmählich abgewiesen. Tarent war sich aber dessen bewusst, dass es gegen die römische Militärmacht kaum allein bestehen konnte und rief deshalb Pyrrhus (319/318–272 v. Chr.), den König der Molosser, aus Griechenland zu Hilfe. Dieser, den man in seinen Bestrebungen mit einem Condottiere der Renaissance vergleichen könnte, hatte versucht, in der Nachfolge Alexanders des Großen in Griechenland einen hellenistischen Staat aufzubauen, war aber dabei gescheitert und versuchte nun, sich in Unteritalien СКАЧАТЬ