Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband). Andreas Brandhorst
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband) - Andreas Brandhorst страница 27

Название: Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband)

Автор: Andreas Brandhorst

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Taschenbuch

isbn: 9783845331966

isbn:

СКАЧАТЬ der Erde entstehen können?

      »In Geschützreichweite!«, meldete der Orter.

      Der Feuerschlag blieb aus. Jederlei Reaktion der Fremden blieb aus.

      »Geschwindigkeit auf fünf Prozent Licht verringern«, befahl Modesto. »Kursvektor anpassen.« Er nannte neue Koordinaten. Der neue Kurs zielte auf die Mitte der fremden Flotte.

      »Modesto«, setzte die Funkerin an. »Du ...«

      Er winkte ab. »Ich weiß. Gegen unsere Befehle. Aber erwartest du ernsthaft, dass wir uns damit zufrieden geben, an der Flotte vorbeizufliegen?«

      Nein, natürlich nicht. Modesto hatte die einzig richtige Entscheidung getroffen. Sie waren gekommen, den Fremden auf den Zahn zu fühlen. Also taten sie es.

      »Perry Rhodan will dich sprechen«, rief die Funkerin. »Er will wissen, was uns einfällt, gegen seine Befehle zu verstoßen.«

      »Weise ihn ab. Wir haben Wichtigeres zu tun.«

      Die Unterlichttriebwerke der BANDIKOT flammten auf, brachten sie auf den Kurs, der sie direkt in die Hauptmacht der Fremden führen würde.

      Lifkom Tremter schluckte laut. »Mach dir keine Sorgen«, wandte Talina sich an den Terraner. »Wird schon gut gehen.«

      Talinas Interesse an den Terranern war damals rasch erloschen. Zugegeben, es umgab sie nach wie vor ein Hauch von Geheimnis. Als Gesamtheit waren sie phänomenal erfolgreich, und, es ließ sich nicht leugnen, sie waren tatsächlich die Vorfahren der Oxtorner. Aber das blieben theoretische Fragen. Talina war jung, ungestüm. Sie trennte sich von ihren Eltern, nahm auf der Suche nach Herausforderungen und Abenteuern die Wanderschaft um Oxtorne auf. Sie fand sie in den Bergen und Meeren, in den Stürmen und Dürren und Fluten, in den Grenzen ihrer Belastbarkeit, in ihren Altersgenossen, die auf derselben Suche waren wie Talina. Die Existenz der Terraner war eine vergessene Fußnote in ihrem Gedächtnis.

      Bis zu dem Tag, als sie über Lifkom Tremter stolperte.

       Es war während eines Klippenrennens geschehen. Wochenlang hatten Talina und ihre Konkurrenten auf das richtige Wetter gewartet. Es war wie verhext gewesen. Die Klippen von Bengschon, die wie ein Riegel das Äquatorial- vom Südmeer trennten, waren der perfekte Ort. Nirgends sonst auf Oxtorne entstanden so zuverlässig heftige Stürme wie dort – und die Klippen, die senkrecht anderthalbtausend Meter aus dem Meer ragten, versperrten den Winden den Weg. Eine ausgesprochen törichte Idee. Niemand stellte sich den Stürmen Oxtornes in den Weg, nicht für eine nennenswerte Dauer. Nicht einmal Klippen. Die von Bengschon waren vor kaum 200.000 Jahren entstanden, eine Folge der Kontinentalverschiebung. Aber wie es Oxtorne entsprach, waren sie nicht langsam, einige Zentimeter pro Jahr, emporgestiegen, sondern in die Höhe gestürmt, in Jahrhunderten. 200.000 Jahre, Jahrhunderte – beides waren im geologischen Maßstab bloße Momente. Und es würde, in geologischem Maßstab, nur einen Augenblick dauern, bis der Sturm, der Regen und das Meer den Emporkömmling abgeschliffen haben würden.

       Talina gedachte, diesen Augenblick bis zur Neige auszuschöpfen.

       Endlich flauten die Stürme ab. Das Feld der Wettbewerber war auf zwei Dutzend zusammengeschmolzen, die fest Entschlossenen, die über Wochen des Nichtstuns ausgeharrt hatten. Hunderte von Oxtornern mit schwächerem Willen hatten die Klippen in der Zeit verlassen, um woanders schneller und müheloser eine Herausforderung zu finden. Talina hatte ausgehalten, in einem engen Unterstand, der die Kletterer vor den Stürmen schützte, die selbst Oxtorner davongeweht hätten, eingepfercht wie Tiere. Eine echte Willensprüfung und in diesem Sinne bereits Teil des Rennens.

       Der Preis, der winkte, war zu verlockend. Es gab keine höheren Klippen auf Oxtorne als die von Bengschon. Bergflanken ja, eine Vielzahl sogar, aber sie waren trotz ihrer größeren Höhe nur mindere Hindernisse. Ihr Gestein war fest, Vorsprünge gewährten Halt, und fanden sich gerade keine passenden, musste man nur die Faust in den Fels treiben, um sie zu schaffen. Die Klippen von Bengschon dagegen bestanden aus Kreidefels. Einem Material, so brüchig und weich, dass es die Bezeichnung »Fels« nicht verdiente. Es zerbröselte unter den Füßen, zwischen den Fingern. Der Griff eines Kletterers ging unvermutet ins Leere, statt hartem Fels hielt er plötzlich nur Sand in der Hand. Und manchmal blieb es nicht dabei. Ganze Felspartien kamen ins Rutschen, von den Elementen geschwächt und rauen Oxtornerhänden und -füßen ihres Halts beraubt. Ein Sturz aus mehreren hunderten Metern inmitten einer wirbelnden Wolke aus Tonnen von Gestein ... es gab Grenzen für das, was ein Oxtorner aushielt. Deshalb waren sie nach Bengschon gekommen.

      »Reaktion?«, fragte Modesto in die Zentrale.

      Die Ortungspunkte der fremden Flotte standen jetzt dicht beieinander, erinnerten Talina an eine Herde Vieh, die sich schutzsuchend aneinander drängte. Schutzsuchend und wehrhaft.

      »Nein. Keine Tasterimpulse. Energiemuster konstant.«

      »Gut. Wir bleiben auf Kurs.«

       Dann, endlich. Ein klarer Tag. Unwirklich blauer Himmel. Der Rennmeister gab das vereinbarte Zeichen. Er blies in das Gehäuse einer brustkorbgroßen Muschel, die die ersten Kletterer vor einem Jahrtausend am Strand gefunden hatten. Es war ein durchdringender, urzeitlicher Ton. Die Kletterer, die gerade aßen, sprangen auf und rannten los, zu den Klippen. Eine Ausrüstung, die sie hätten schultern müssen, existierte nicht. Ihr Rüstzeug bestand aus ihrem Körper, ihrer Geschicklichkeit und ihrem Mut.

       Talina ging in Führung. Sie war eine gute Läuferin, leicht und mit langen Beinen, aber eine eher durchschnittliche Kletterin. Zu dünne Arme. Wenn sie eine Chance haben wollte, musste sie auf den ersten Metern Boden gut machen. Beim Start, beim Abstieg. Ihre bloßen, von dicker Hornhaut zusätzlich geschützten Füße stemmten sich in das immerfeuchte, scharfe Klippengras, trieben sie in weiten Sprüngen voran. Ihr Puls schnellte hoch. Weit über die Zweihundertermarke, weit über das hinaus, was selbst eine junge Oxtornerin länger als eine Hand voll Sekunden aushalten konnte. Mehr brauchte es aber nicht. Talina sah den Rand der Klippe auf sich zukommen, das Ende des Grüns, so abrupt, als sei es mit einem Messer abgeschnitten, dahinter blauer Himmel. Und, anderthalbtausend Meter unter ihr, vorerst unsichtbar, das Meer.

       Noch eine Hand voll Sprünge!

       Talina erlaubte sich im Flug eine halbe Drehung, um das Feld der Wettbewerber zu übersehen. Es hatte sich bereits aufgefächert, die Kletterer waren auf dem Weg zu den Plätzen, die sie jeweils für optimal geeignet für den Abstieg hielten. Niemand hatte mir ihr mithalten können. Talina kam auf, immer noch mit dem Gesicht entgegen der Bewegungsrichtung, federte den Aufprall ab, richtete sich mit einer perfekten Halbdrehung von Neuem aus, spannte die Oberschenkelmuskeln an, um mit dem nächsten Sprung, einem mächtigen, demonstrativen Satz, vielleicht schon die Abbruchkante zu erreichen ...

      »Energetische Emissionen steigen an!«

      Die Meldung riss Talina aus ihrer Erinnerung.

      »Einzelheiten!«, verlangte Modesto. »Eröffnen sie das Feuer?«

      Das Zentraleholo zoomte die fremde Flotte heran. Aus Punkten wurden Schemen, aus Schemen das gestochen scharfe Bild eines der bizarren Schiffe. Es hatte eine längliche Form, war über 700 Meter lang. Der Standardtyp der Fremden, falls man bei ihnen von so etwas wie »Standards« sprechen konnte. Talina versuchte, im Rumpf so etwas wie offene Geschützluken zu erkennen. Vergeblich, es gelang ihr nicht einmal, den Rumpf an sich zu erkennen. Sie hatte eher das Gefühl, auf einen Schrotthaufen zu blicken.

      »Die Emissionen stammen von den Einheiten, СКАЧАТЬ