Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband). Andreas Brandhorst
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband) - Andreas Brandhorst страница 24

Название: Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband)

Автор: Andreas Brandhorst

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Taschenbuch

isbn: 9783845331966

isbn:

СКАЧАТЬ Wenn du danach nicht ausgeruht bist, wonach dann?

      YUN: Nach Wochen! Ist das so schwer zu kapieren? Ich bin ein F-L-A-K-I-E, kein Mensch. Ich schlafe anders als ihr und die Kuppler. Mann, gibt es auf diesem verdammten Monsterkahn niemanden, der clever genug zum Schneeschippen ist?

      DOLSON: Deine Beleidigung habe ich nicht gehört. Und ja – wir sind nicht ganz dumm. Wir haben unsere Datenbank, schon vergessen? Wir haben sie aus dem Rechnerpool der Evakuierungsflotte ergänzt. Dort steht auch etwas über euch Flakies. Zum Beispiel, dass Vierte längere Schlafperioden einlegen als Terraner. Bis zu Wochen oder Monaten sogar, im langen Polarwinter. Eine Art Winterschlaf, wie manche Tierarten auf Terra.

      YUN: Noch übler. Ihr wisst, was Sache ist, und lasst die Schippe trotzdem fallen!

      DOLSON: [Schnellt hoch.] Hör mir zu, Junge, es reicht. Versuch nicht, uns an der Nase herumzuführen. Wir wissen nicht alles, was du in letzter Zeit getrieben hast, aber eines ist sicher: Du hast die letzten Wochen nicht im Polarwinter verbracht. Dein Biorhythmus ist nicht auf lange Schlafzeiten eingestellt. Im Gegenteil, sogar auf Aktivität. Der Bericht der Medostation lässt daran keinen Zweifel.

      YUN: Den »Jungen« habe ich nicht gehört. Nein, ich komme nicht aus dem Winter. Und yep, die letzte Zeit, die mit Shon und Felton, war aktiv. Hyperaktiv. Wenn du's genau wissen willst, haben wir gerackert, bis wir fast tot umgefallen sind. Felton hat sogar dann nicht aufgehört! Ich war auf verdammt dünnem Eis unterwegs, bevor euer Monsterkahn uns aufgefischt hat. Konnt' kaum noch stehen, so müde war ich. Aber Schlaf war nicht drin. Es ging um zu viel. Wir konnten nicht aufhören. »Zu viele Leben standen auf dem Spiel«, wie du mir immer einbläust. Wir haben versucht, zu retten, was zu retten ist.

      Weißt du, wie lange ich nicht mehr geschlafen hatte, als ihr uns mit eurem Traktorstrahler in den Hangar gezerrt habt? Ich sag's dir: sechs Wochen und drei Tage. Zieh' dir das rein. Sechs Wochen, drei Tage. Sag mir, Spezialist Wilton, wie würdest du aus der Wäsche gucken, wenn es dir so ergangen wäre? Kein Schlaf für eine halbe Ewigkeit? Ich sag's dir: gar nicht mehr! Die Würmer würden mir aus deinen leer gefressenen Augenhöhlen zuzwinkern.

      Und was habt ihr mit mir angestellt? Mich abgeführt wie 'nen Verbrecher. In 'ne stinkende Kabine gesteckt, mir keine Ruhe gelassen und mich dann hierher zu dir verfrachtet. Und du quatscht und quatscht und quatscht und stellst mir blöde Fragen, dass mir der Kopf schwimmt. Und ich – ich mach' brav mit. Bin noch ganz hyper von eurem Kahn und der Fragerei und dem Plastikgestank überall hier. Verstopft mir die Nase, der Mief.

      Ist es da ein Wunder, dass ich irgendwann wegkippe und Schlaf nachhol'?

      DOLSON: Nein, natürlich nicht. Wir haben dich ja auch schlafen lassen ...

      YUN: Sechzig lumpige Stunden! Ist noch mieser als gar nicht schlafen. Wenn du in eurer blöden Datenbank weitergelesen hättest, wärst du drauf gestoßen, dass wir Flakies einen zweiten Biorhythmus haben, der aktiv wird, wenn's uncold wird. Wir können wochenlang wachbleiben, 24 Stunden am Tag rackern. Brennen dabei unsere Fettschicht runter. Und ohne ... wir können nicht ohne. Dann ist Ende mit deinem knuffigen Flakie! Kapiert? Niemand mehr, den du löchern kannst!

      DOLSON: Ich verstehe deine Sorge, Yun. Aber hier an Bord ist es ja nicht kalt, du brauchst hier keine Fettschicht.

      YUN: Sollte man denken, aber so ist's nicht. Schmilzt sie zu einem gewissen Grad ab, ist es aus. Frag' mich nicht warum, frag' die Oxtorner, die haben uns gemacht. Nur Schlaf hilft. Viel Schlaf.

      DOLSON: Das ... ähem ... habe ich ... haben wir nicht gewusst.

      YUN: Wieso habt ihr mich nicht einfach schlafen lassen?

      DOLSON: Yun, wir haben es einfach nicht gewusst. [Beugt sich vor.] Aber selbst wenn – wir hätten dich trotzdem geweckt. Uns bleibt keine Wahl. Wir müssen wissen, was geschehen ist. Nur du kannst es uns sagen.

      YUN: Hör auf mit dem Scheiß! »Nur du, Yun!« Ich kann's nicht mehr hören. Hörst du? Was ist nur los? Keiner hat je 'nen Eimer Schnee darauf gegeben, was ich sag' – und jetzt plötzlich darf ich nicht mal mehr schlafen, so scharf seid ihr drauf, mir an den Lippen zu kleben!

      DOLSON: Unsinn! Für was hältst du uns? Natürlich darfst du schlafen.

      YUN: Dann hau ab! Lass mich in Ruhe!

      DOLSON: Du darfst schlafen, wenn wir hier fertig sind. Je bereitwilliger du kooperierst, desto schneller darfst du schlafen. So viel du willst.

      YUN: Du lügst mich nicht an?

      DOLSON: Nein.

      YUN: Bestimmt nicht?

      DOLSON: Yun, du bist wichtig für uns. Sehr wichtig. Aber unter uns: Du bist nicht so wichtig, dass wir dir den Rest deiner Tage auf den Leib rücken werden. Wir haben anderes zu tun. Okay?

      YUN: [Flüstert.] Okay ... Dann frag. Mach schon!

      DOLSON: Du hast mir davon erzählt, wie du Shon Leehan getroffen hast. Er hat dich engagiert, ihn zu den Tring zu fliegen. Ihr wart in der Werkstatt, habt deinen Gleiter repariert ... und dann? Wie ging es weiter?

      YUN: Na ja, wir sind losgeflogen. Weg von den Kuppeln am Raumhafen, raus aufs Eis. Fing cold an, der Trip. Prinzessin hat sich von ihrer Zuckerseite gezeigt, schnurrte schnittiger dahin, als 'ne Robbe übers Eis zuckelt. Shon klappte sein Notizbuch zu und glotzte aus dem Fenster, als würde er zum ersten Mal Schnee sehen. Erzählte mir ständig was davon, auf was für einer schönen Welt ich leben würde und so Zeugs. Ich hab' gar nichts dazu gesagt. Ich wusste ja schon, dass Flake der schönste Fleck des Universums ist. Das wissen alle Flakies. Bloß sagt man's nie. Passt einfach nicht. Irgendwie, wenn man's laut sagt, nimmt man ein Stück von der Schönheit weg. Ist nicht mehr dasselbe. Weiß nicht wieso, weiß nur, dass es allen so geht.

      Also, wir fliegen, Shon quatscht. Immer weiter. Unter uns Eis, erst die Ebene von Encore, dann das Zentralmassiv entlang. Als er die Berge sieht, flippt Shon beinahe aus. »Sind sie nicht Ehrfurcht gebietend?« Ich nick' nur. Dann: »Du bist ein glücklicher Mensch, Yun.« Ich verschluck' mich fast. So ein uncolder Quatsch! Ich und glücklich! Das erste Mal, dass ich von hör'. Dem Typen sollte man eins mit der Schippe überziehen, denk' ich mir. Vielleicht wird er dann wieder cold im Kopf. Aber natürlich sag' ich nichts. Kunde ist König. Darf man nicht vergraulen. Steht sogar über Prinzessin. Und irgendwie hat mir auch gefallen, was Shon sagte. Quatsch, klar, aber irgendwie colder Quatsch.

      Heute weiß ich's besser. War kein Quatsch. Shon hatte Recht. Ich war glücklich. Shon hat meistens Recht, weißt du? Besser man hört auf ihn. Ich hab's irgendwann eingesehen und ihr solltet das auch tun, wenn ihr clever seid.

      DOLSON: Darüber habe ich nicht zu befinden. Ich treffe keine Entscheidungen, ich sorge nur dafür, dass die Entscheidungen auf einer gesunden Datenbasis gefällt werden.

      YUN: [Zuckt mit den Achseln.] Wenn du meinst. Muss jeder für sich rausfinden. Ich hab's auch getan. Wenn's auch wehgetan hat.

      Wir fliegen also am Massiv entlang. Ist gewaltig, zieht sich fast von Pol zu Pol, wie das Rückgrat von 'ner Robbe. Aber Prinzessin ist 'n tüchtiges Schnuckelchen, wenn sie in der Stimmung ist. Nach ein paar Stunden haben wir das Massiv fast ganz abgeklappert. Keine Spur von Tring.

      Shon neben mir wird langsam ungeduldig. Rutscht im Sitz hin und her. Betont ständig, wie majestätisch und Ehrfurcht gebietend die Berge doch sind, bis ihm sein eigenes Gequatsche zu viel wird und er den Mund hält. Erst bin ich froh, dass endlich Ruhe ist, aber das hält nicht lang. Die Stille nervt. Nicht mal Prinzessin kann mir helfen. Sonst macht СКАЧАТЬ