Wyatt Earp Staffel 12 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 12 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp

isbn: 9783740969233

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СКАЧАТЬ Anstatt Fairbanks zu verlassen, ritt er um das Sheriffs Office herum, blieb in der engen Parallelgasse hinter den Höfen des Sheriffs und des Deputy Calhoun stehen und blickte auf die düsteren Rückfronten der Häuser.

      Es fing an zu regnen.

      Eine Seltenheit in diesem Lande. Aber die sanft niederfallenden Tropfen, die auf den Hutrand und die Schultern des Banditen fielen, hatten eine beruhigende Wirkung auf die aufge­peitschten Nerven des Verbrechers.

      Der Mann merkte gar nicht, daß es immer stärker und stärker regnete. Rasch war der sandige Boden aufgeweicht, und nebliger Dunst stieg in der engen Gasse auf.

      Der Regen war endlich so stark geworden, daß Lead beschloß, davonzureiten.

      Mit hochgeschlagenem Jackenkragen und eingezogenem Kopf vorn­übergebeugt im Sattel hängend, so verließ er die Stadt, in der er blutige Rache genommen hatte.

      *

      Der Morgen graute bereits, als von Nordwesten zwei Reiter in die breite Mainstreet von Fairbanks kamen.

      Der eine war ein hochgewachsener Mann mit breiten Schultern und schmalen Hüften, mit schwarzem Hut und schwarzem Lederzeug. Er saß auf einem hochbeinigen Falbhengst.

      Der Mann neben ihm war ähnlich gekleidet wie er, nur daß er schwar­zes Tuchzeug trug. Er saß auf einem perlschwarzen Hengst.

      Die Gesichter der beiden Männer waren im grauen Licht des Morgens nicht zu erkennen.

      Die beiden waren bis in die Mitte der Stadt gekommen, als der Falbreiter plötzlich sein Pferd anhielt und den Gefährten anstieß.

      »Doc«, sagte er leise, »sehen Sie da hinüber.«

      Es waren Wyatt Earp und Doc Holliday, die von Port Latur kamen und die Jagd nach dem Mexico Man Jallinco hinter sich hatten. Die beiden Dodger waren auf dem Weg nach Tombstone.

      Wyatt Earp hatte drüben vor dem Haus des Sheriffs den Galgen entdeckt. Ebenso verblüfft wie er blickte nun auch der Gambler auf das makabre Gerüst, das drohend in den schwarzgrauen Morgenhimmel ragte.

      Der Georgier stieß ein leises unheimliches Lachen aus. »Ich wußte es ja, daß wir es nicht einmal bis Tombstone schaffen würden«, meinte er, nahm eine feuchtgewordene Zigarette aus seiner Revolvertasche und riß ein Zündholz an.

      Die Zigarette schmeckte schlecht, fade und feucht.

      Der Gambler schnipste sie wieder von sich. Die Glut zerstob in einer Regenlache.

      Wyatt Earp führte seinen Hengst an den Vorbau des Sheriffs Office und glitt aus dem Sattel.

      Seine Glieder waren von dem langen Ritt durch den Regen steif und müde geworden.

      Auch Doc Holliday stieg ab.

      Sie warfen ihre Zügelleinen um den Querholm und betraten den Vorbau.

      Die Tür des Offices war verschlossen.

      Ohne sich erst verständigen zu müssen, gingen sie durch eine Häuserlücke in die Parallelgasse und blickten in den Hof des Sheriffs Office.

      Da schien alles still zu sein.

      Der Missourier kniff die Augen zusammen und meinte dann flüsternd: »Die Hoftür steht offen.«

      Holliday wollte weitergehen auf das Tor zu, als der Marshal ihn festhielt.

      »He, warten Sie«, flüsterte er und deutete auf den aufgeweichten Boden, der jetzt im silbergrauen Frühlicht die scharfen Spuren eines Pferdes zeigte.

      »He, da hat es einer eilig gehabt! Fußabdrücke an der Mauer…«

      Die beiden Männer folgten den Spuren und stellten fest, daß sie durch eine Querstraße aus der Stadt führten.

      Wyatt Earp blickte der Fährte nach.

      »Er ist nach Südosten geritten.«

      Der Spieler nickte. »Ja, nach Tombstone.«

      Sie waren zurückgegangen und kletterten über den Zaun des Sheriffs Office.

      Die Tür stand offen.

      Wyatt Earp riß ein Zündholz an und suchte eine Wandlampe. Er fand auch eine, doch der Docht war so verrußt, daß er kein Feuer annahm.

      Der Marshal tastete sich in dem Dunkel vor, riß wieder ein Zündholz an und fand die Schlafkammer des Sheriffs offen. Als er das dritte Zündholz anriß, bot sich ihm ein furchtbarer Anblick dar.

      Ein Toter lag neben dem Bett am Boden.

      Trotz seiner tödlichen Verletzung mußte der Mann, als er ein letztes Mal zur Besinnung gekommen war, versucht haben, aus seinem Bett herauszukommen. Aber nur etwa anderthalb Yard weit war er gekommen. Dann mußte er zusammengebrochen sein.

      In seinem Rücken war ein dunkler blutiger Fleck.

      Wyatt Earp wandte sich ab. Auf einer Stuhllehne hing eine Jacke, an deren linker Seite er einen großen sechszackigen Stern entdeckte.

      Das Zündholz verlosch.

      Holliday hatte in der Tür gestanden. Er kam jetzt näher und kniete neben dem Mann am Boden nieder.

      Das Licht, das durch die Fenster fiel, war noch zu schwach, als daß er genaues hätte erkennen können. Deshalb riß der Marshal für ihn noch ein viertes Zündholz an.

      Doc Holliday schüttelte sofort den Kopf.

      »Er ist tot.« Er stand auf.

      Die beiden verließen das Haus. Noch ahnten sie nicht, daß im Nebenhaus der Tod ein zweites Opfer geholt hatte.

      Die Stadt erwachte.

      Aus den Kaminen stieg lotrecht der Rauch von Holzfeuern in den unschuldigen Dezemberhimmel.

      Wyatt Earp und Doc Holliday brachten ihre Pferde in einen kleinen Mietstall, der schräg gegenüber vom Office lag, und gingen auf ein Boardinghouse zu.

      Ein Neger kam ihnen auf dem Vorbau entgegen.

      »Sie suchen Quartier?« fragte er.

      »Ja«, entgegnete der Marshal.

      »Das Boardinghouse ist geschlossen. Sie müssen drüben ins Hotel gehen. Da ist es zwar teuer, aber sonst bekommen Sie nirgends Quartier.«

      Das Grand Hotel von Fairbanks hatte unten zwei Fenster und oben zwei Fenster. Die oberen Fenster allerdings waren nur auf das Holz aufgemalt.

      Eine alte Frau kam schlurfend an die Tür und öffnete mit mürrischem Gesicht.

      »Was wollen Sie?« krächzte sie.

      Unwillig knurrte der Georgier: »Wir wollen Ihnen Knöpfe verkaufen, Madam.«

      »Was wollen Sie?« wiederholte die Alte.

      »Zwei Zimmer«, entgegnete СКАЧАТЬ