Wyatt Earp Staffel 12 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 12 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp

isbn: 9783740969233

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СКАЧАТЬ er auf der Strecke gelassen.

      Es hatte selten einen Sträfling in Fort Worth gegeben, der mit solch verbitterter Energie an seiner Flucht gearbeitet hatte. Jake Lead wollte weniger die Freiheit als Rache.

      Schnurstracks hatte er den Weg nach Westen eingeschlagen. Von Texas aus durch ganz New Mexico hinüber ins ferne Arizona. Anfangs war er nur nachts geritten. Dann aber, als er die texanische Grenze hinter sich hatte, war er zeitweilig auch am Tag geritten. Aber das war gefährlich, da anzunehmen war, daß sein Steckbrief schon über die Telegraphenstationen durchgegeben worden war.

      Und jetzt war er nun hier in Fairbanks.

      Es war noch früh am Abend, aber die Dunkelheit hatte schon ihre schwarzen Tücher über die Stadt gebreitet. Nebeldunst stand in der Mainstreet von Fairbanks.

      Der entsprungene Sträfling stieg bei Hanemachers Drugstore vom Pferd und bog in eine Quergasse ein.

      Am Ende der Straße war Jordans Mietstall. Und dahinter lag But Griffith’s Zimmerei.

      Lead führte sein Pferd an die Halfterstange vor dem Mietstall. Da fiel das Tier am wenigsten auf. Dann schlenderte er weiter auf die Zimmereiwerkstatt zu.

      Unten links in der Wohnstube sah er Licht. Vom Vorbau aus konnte er durch das Fenster den Zimmermann mit seiner Frau und vier Kindern am Abendbrottisch sitzen sehen. In der Werkstatt war alles still.

      Jake Lead kannte sich hier gut aus, denn er hatte eine Weile bei Griffith gearbeitet.

      Er gab sich nicht einmal große Mühe, die Tür zur Werkstatt geräuschlos zu öffnen.

      Er sah sich im Raum um und fand, was er suchte. Einen großen, nicht allzu schweren Balken, einen kleineren Querbalken und eine Stützstrebe.

      Jemand, der ihn jetzt beobachtet hätte, würde schwerlich begriffen haben, was der entsprungene Sträfling hier zusammensuchte.

      Es waren die Bestandteile eines Galgens!

      Lead packte die drei Hölzer unter den Arm und schleppte sie hinaus in den Hof.

      Aus einem Kaninchenkasten zog er ein paar Stricke und verließ dann das Anwesen des Zimmermanns.

      Er hatte es nicht nötig, die Stadt zu verlassen, um seinen Galgen zurechtzubauen. Mitten in Fairbanks lag der Hof des alten Wucherers Gabriel Hunting. Der steinalte Mann lebte allein in seinem Haus, und da Lead von der Gasse aus das Licht in seinem Küchenfenster sah und auch den Alten bald erspähte, wußte er, daß er ungestört ›arbeiten‹ konnte.

      Hunting war stocktaub und sah obendrein noch schlecht. Er würde den Mann auf seinem Hof gar nicht bemerken.

      Der ›Heimkehrer‹ machte sich an die Arbeit; er baute mit Hilfe der Stricke einen Galgen zusammen.

      Da es kalt und regnerisch war, legte man sich in Fairbanks bald zur Nachtruhe nieder. Zwar war in den beiden Saloons noch Betrieb bis fast gegen elf Uhr, aber das störte den entsprungenen Sträfling nicht.

      Er hatte sein Pferd in Huntings Hof zurückgelassen – und den fertigen Galgen auch.

      Er machte sich nicht die Mühe eines Umweges, sondern ging durch die kleine Watergasse hinauf zur Mainstreet, überquerte sie und verschwand zwischen zwei Häusern in dem Garten der Bäckerei, die dem dicken Kehden gehörte.

      Dort lehnte er sich auf den Zaun und starrte hinüber in den Hof.

      Es war der Hof des Sheriffs.

      Fred Douglas war seit neun Jahren der Gesetzesmann von Fairbanks. Er war dreiundvierzig Jahre alt, mittelgroß, untersetzt, nicht allzu klug, hatte ein pockennarbiges Gesicht und eine zu große Nase. Im Grunde war er kein übler Kerl, aber auch kein sonderlich guter Gesetzesmann.

      Ganz sicher ahnte Fred Douglas nicht, als er sich jetzt unten in seiner Schlafstube niederlegte, daß er den Morgen nicht mehr erleben würde. Der Häscher stand bereit.

      Unverwandt starrte Jake in den düsteren Hof des Sheriffs.

      Fast eine Stunde war vergangen, als er seinen Posten verließ, sich wie ein Schatten vom Zaun löste und sich über die niedrige Fenz in den Hof des Sheriffs schwang.

      Auch hier schlich er nicht etwa wie ein Raubtier vorwärts, sondern ging aufrecht auf die Hoftür zu.

      Sie war unverschlossen, wie immer.

      Jake Lead trat in den dunklen Flur.

      Er kannte sich genau hier aus, denn die beiden Türen auf der rechten Seite des kleinen Ganges hatte er vor Jahren zusammen mit Mr. Griffith selbst eingesetzt.

      Die letzte Tür auf der linken Seite führte ins Sheriffs Office, die Tür dahinter zum Zellengang des Gefängnisses, die zweite Tür auf der rechten Seite­ in die Schlafkammer des Sheriffs.

      Jake Lead stand jetzt davor. Seine Hände waren eiskalt.

      Er umspannte den Drehgriff, drehte ihn nach rechts und lauschte dann dem ganz leisen Knarren der Angeln nach.

      Vorn rechts neben der Fensterbank stand das Lager, auf dem der Sheriff schlief.

      Gegen das schwache Licht, das durch das Fenster in den engen Raum drang, konnte der Eindringling den Schläfer auf dem Bett ziemlich gut erkennen.

      Lead ging vorwärts und stand dann vor dem Bett des Sheriffs.

      Douglas hatte einen Schlaf wie ein Bär. Nicht einmal die harten Geräusche, die die Stiefel des Sträflings auf den Fußbodendielen verursacht hatten, hätten ihn wecken können.

      Mitleidlos stand der Rächer vor seinem Opfer. Er ließ sich Zeit…

      Als Jake den Hof des Sheriffs verließ, war er von der gleichen eisigen Gelassenheit beherrscht, mit der er das Anwesen betreten hatte.

      Den ersten Teil seiner blutigen Rache hatte er vollzogen.

      Nebenan in dem gedrungenen Bau wohnte Joe Calhoun, der lange Deputy, dem er seinen Untergang verdanken zu müssen glaubte.

      Aber Calhoun lebte nicht allein wie der Sheriff. Er war zwar nicht verheiratet, hatte aber eine Schwester und einen Onkel, und der Hilfssheriff und seine Schwester hatten je ein Zimmer bei ihm.

      Jake Lead kannte das Zimmer Joe Calhouns genau; er hatte dort einmal eine neue Fensterbank eingesetzt.

      Jake stand vor der Fenz des Sheriffhofes und blickte in die kleine Gasse.

      Es war alles still. Die Stadt hatte nichts von dem grausigen Mord bemerkt, der sich in diesen Minuten abgespielt hatte!

      Lead ging bis zum Nachbarhof, zog sich an der etwas höheren Fenz hinauf, rutschte jedoch ab, da seine Finger auf dem feuchten Holz abglitten.

      Er mußte den Sprung dreimal wiederholen, ehe es ihm gelang, hinaufzukommen.

      Das war das erste Hindernis, das sich ihm in den Weg gestellt hatte. Obgleich niemand bemerkte, daß hier jemand versuchte, in den Hof fremder Menschen zu kommen, hatte dieser Widerstand durch die Fenz des Deputy Calhoun Jake doch etwas durcheinandergebracht.

      Er СКАЧАТЬ