Wyatt Earp Staffel 12 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 12 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp

isbn: 9783740969233

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СКАЧАТЬ des Begnadigten. Er sah nur die drei Männer, den Richter, den Sheriff und den Deputy vor sich stehen und schwor ihnen blutige Rache.

      Der Tod durch irischen Hanf war ihm für diesmal erspart geblieben.

      Calhoun selbst brachte ihn mit schweren eisernen Handschellen gefesselt nach Fort Worth.

      Die Zeit in dem Straflager hätte manchen Menschen zur Besinnung kommen lassen. Nicht aber den haßerfüllten Mann aus Fairbanks. Tag und Nacht schmiedete er seine Rachepläne. Erst als er sie völlig klar vor sich stehen hatte, begann er seine Flucht vorzubereiten.

      Und nun stand er hier in Fairbanks im Zimmer von Joe Calhoun.

      Die Angst, die ihn seit dem Abrutschen von der Fenz erfaßt hatte, wich jetzt wieder dem Haß. Mit brennenden Augen starrte er auf den Körper unter den dunklen Decken.

      Dann stürzte er vorwärts und hieb mit der Stichwaffe in wildem Zorn auf den Schlafenden ein.

      Nur ein röchelnder Laut war zu hören. Dann war es still.

      Als der zweifache Mörder den Gang erreicht hatte, sah er an dessen Ende die Gestalt eines Mannes stehen, deren Konturen sich deutlich vor dem Fenster abzeichneten.

      Eisige Angst würgte dem Verbrecher in der Kehle.

      Er riß seinen Revolver aus dem Halfter und stieß ihn nach vorn.

      Da sah er, daß der Mann das Fenster öffnete. Er hatte ihm also den Rücken zugekehrt.

      Lead huschte sofort in das Zimmer zurück und wartete, bis der Mann verschwunden war. Er mußte der Onkel des Deputy gewesen sein.

      Die Schritte auf dem Gang waren verklungen, und die Tür war wieder geschlossen worden.

      Da verließ der Mörder das Haus.

      Er kehrte in den Hof Huntings zurück, packte den Galgen und nahm einen Spaten mit, den er hier aus dem Gerätehaus weggenommen hatte.

      In der Mainstreet war es völlig still geworden. Zwar fiel aus den Fenstern von Websters Saloon noch ein schwacher Lichtstreif auf die Vorbauten hinaus, aber das kümmerte den Mörder nicht.

      Dicht vor dem Vorbau des Sheriffs Office hob er eine yardtiefe Grube aus. Da hinein stellte er den Galgen und band ihn an dem Geländer des Vorbaus fest.

      Von der anderen Straßenseite aus betrachtete er sein Werk mit Befriedigung. Es war ein scheußlicher Anblick. Der Galgen ragte über das niedrige Vorbaudach hinaus und warf seine scharfe Silhouette in den hellen Nachthimmel. Der Mörder hatte nicht versäumt, an den Galgen einen kurzen Strick mit einer Schlinge zu hängen.

      Dann stahl er sich davon.

      Sein nächster Weg galt einem etwas abseits liegenden Haus am Westende der Stadt. Es war ein zweigeschossiger Bau, der von einem kleinen Garten umgeben wurde: das Haus des Rich­ters Salomon Gipps.

      Der entsprungene Sträfling ging um das Haus herum und blickte in den Hof.

      Der Hund, der früher hier gewacht hatte, schien nicht mehr da zu sein; er hätte sonst längst angeschlagen. Man konnte früher nicht einmal am hellichten Tag näher als zwanzig Schritt an das Anwesen herankommen, ohne daß das Tier laut gebellt hätte. Und jetzt, in der Nacht, blieb alles still.

      Lead stieg über die niedrige Mauer in den Hof und ging auf die hintere Tür des Hauses zu.

      Sie war verschlossen.

      Auch die beiden Fenster waren verschlossen.

      Der Mörder zerquetschte einen Fluch zwischen den Lippen und ging um das Haus herum auf die Vorderfront zu.

      Der Eingang war verriegelt, und die Fenster an der Vorderfront waren alle dicht geschlossen.

      »Aha, der Skunk hat sich gesichert! Dieser feige Kojote!« preßte der Entsprungene durch seine Zähne. »Aber das soll ihm nichts nützen! Ich werde ihn finden.«

      Er ging wieder um das Haus und starrte voller Ingrimm auf eine der Fensterscheiben zu ebener Erde.

      Er hatte an alles gedacht. In dem kleinen Bündel, das er bei sich trug, hatte er einen Klumpen Schmierseife. Jetzt verteilte er sie auf das untere Fenster, drückte dann einen Lappen darauf und schob die Schulter gegen die Scheibe. Mit einem leisen Bersten zersprang das Glas, aber es blieb an der Schmierseife kleben. Nur zwei oder drei Splitter fielen in den Küchenraum. Das Geräusch, das sie verursachten, war so gering, daß nur ein Mensch, der sich in diesem Raum aufgehalten hätte, es gehört haben würde.

      Der Bandit schwang sich über die Fensterbrüstung und stand im Küchenraum.

      Rasch durchmaß er ihn und wollte die Tür öffnen.

      Verschlossen!

      Damned. Was jetzt! Er hatte nur Seife für ein einziges Fenster bei sich gehabt. Es blieb ihm keine Wahl, er mußte die Tür mit dem Messer sprengen. Das war eine zeitraubende und gefährliche Aufgabe.

      Aber nach sieben oder acht Minuten hatte er das Schloß mit dem Messer aufgerissen.

      Jetzt stand er im Hausgang auf einem dicken Läufer und lauschte. Irgendwo ächzte eine nicht geschlossene Fensterlade im Nachtwind.

      Lead kannte das Haus des Richters nicht so genau wie die beiden Häuser des Sheriffs und Calhouns. Aber auch hier hatte er schon ein Fenster und eine Zimmertür eingesetzt.

      Er wußte, daß das Schlafzimmer des Richters im Obergeschoß zur Straße hinaus lag. Richter Gipps wohnte mit seiner Frau und seiner dreißigjährigen Tochter hier.

      Da der Eindringling durch das verschlossene Haus und das Aufsprengen der Küchentür sehr viel Zeit verloren hatte, beeilte er sich jetzt, die Treppe hinaufzukommen.

      Als er im Obergeschoß angekommen war, ließ ihn das Ächzen der Fensterlade wieder zusammenzucken.

      Er lauschte ins Haus und kroch dann auf allen vieren weiter.

      Hier oben gab es drei Türen. Die vorderste zur Straße hin mußte zum Schlafzimmer des Richters führen.

      Lead richtete sich neben ihr auf und faßte nach dem Drehgriff.

      Damned! Die Tür war verschlossen.

      Der Verbrecher unterdrückte einen Fluch und wandte sich zur gegenüberliegenden Tür.

      Auch sie war verschlossen.

      Mit zusammengepreßten Zähnen und geballten Fäusten stand der zweifache Mörder da und starrte vor sich hin.

      Hier hatte sich ein Hindernis vor ihm aufgetürmt, das offenbar unüberwindbar war.

      »Well, ich komme wieder!« Nach diesem Versprechen verließ er das Haus auf dem Wege, auf dem er es betreten hatte.

      Es war nicht das Mißtrauen eines Mannes, der sich einriegelt, was dem Richter das Leben gerettet hatte – er war überhaupt nicht da. Vor vier Tagen war er mit seiner Familie hinüber nach Tombstone gefahren, wo eine seiner Verwandten Hochzeit feierte.

      Der Mörder ging in die Stadt zurück СКАЧАТЬ