Wyatt Earp Staffel 12 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 12 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp

isbn: 9783740969233

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СКАЧАТЬ mit der blutenden Hand. Sein Revolver lag neben ihm am Boden.

      Es dauerte lange, ehe er zu sich kam.

      Er wandte den Kopf und sah den Salooner hinter der Theke stehen. Mit wachsbleichem Gesicht und weit aufgerissenen Augen.

      »Er ist tot!« Fast lautlos kam es von den Lippen des Verbrechers.

      Flegger war unfähig, etwas zu erwidern.

      Da warf sich der Bandit herum und hieb mit beiden Fäusten auf das Thekenblech, daß die Gläser tanzten und klirrend aneinander schlugen.

      »Was wollen Sie? Er hat mich doch bedroht. Er hat doch meinen R…« Jäh brach er ab und wandte sich um, um wieder auf den Mann am Boden zu starren.

      Der Niedergeschossene regte sich nicht mehr.

      Wie lange die beiden Männer so dagestanden hatten, wußten sie selbst nicht.

      Ein Geräusch an der Flurtür schreckte sie auf.

      Das totenkopfähnliche Gesicht eines Mannes blickte in den Schankraum.

      Er hatte einen kahlen Schädel und eingefallene Wangen. Die Augen saßen tief in den Höhlen.

      Billy Flegger.

      Er kam herein, trat neben seinen Bruder und folgte dem Blick der beiden. Entsetzt starrte er auf den Mann am Boden.

      »Um Gottes willen, John. Was ist da passiert?«

      John war immer noch nicht in der Lage, etwas zu sagen.

      Bill beugte sich weiter vor.

      »Ist er tot?« stammelte er.

      Woodcock stand mit dem Rücken gegen die Theke und hatte mit der Linken die blutende Rechte gegen die Brust gepreßt.

      »Ich weiß es nicht«, keuchte er, »wahrscheinlich ist er tot. Ja, er wird wohl tot sein.«

      »Aber, wer hat ihn niedergeschossen?« stotterte Billy Flegger, den die Schüsse herbeigelockt hatten.

      »Ich«, brach es heiser von den Lippen des Verbrechers.

      »Sie? Weshalb denn?«

      »Weil er Doc…«

      Woodcock brach ab und drehte sich langsam um. Aus glimmenden Augen blickte er den Kranken an.

      »Er hat mich bedroht. Ihr Bruder ist Zeuge.« Er hatte den Unterkiefer vorgeschoben und die Zähne aufeinander gepreßt. Die Worte zischelten durch das lückenhafte Gebiß. »Nicht wahr, John Flegger, Sie sind Zeuge. Er hat mich bedroht!«

      John Flegger rührte sich nicht. Unfähig, auch nur ein Glied zu bewegen oder einen Laut hervorzubringen, stand er da.

      Sein Bruder Bill stieß ihn an.

      »Wer ist der Mann?«

      »Mein Name ist Shaddon.«

      »Der Tote, wie heißt der?«

      »Das kann ich Ihnen genau sagen. Sein Name ist Holliday, Doktor Holliday.«

      Wie von einem Faustschlag getroffen, taumelte Billy Flegger zurück, stieß gegen das Flaschenbord.

      Drei Flaschen stürzten herunter und zerschellten neben ihm am Boden.

      Er blickte nicht hinunter, sondern starrte über Woodcock hinweg in den Schankraum auf die dunkle Gestalt des Niedergeschossenen.

      Und jetzt sah er auch hinten im Rücken in der schwarzen Jacke ein Loch, durch das es hell schimmerte.

      »Doc Holliday!« brach es rostig aus seiner Kehle. Dann preßte er beide Hände gegen die Schädelseiten, riß die Augen weit auf und schrie: »Nein!«

      Woodcock zuckte zusammen und flog herum, riß mit der Linken den zweiten Revolver aus dem Hosenbund und richtete ihn auf Billy Flegger.

      »Schweigen Sie!«

      »Doc Holliday«, kam es wieder keuchend.

      Billy wich zurück und torkelte gegen die angelehnte Tür.

      »Doc Holliday«, kam es wieder keuchend über seine Lippen. »Aber das kann doch nicht wahr sein. Er ist doch nicht Doc Holliday. Der… der bekannte Doc Holliday. Das kann doch nicht wahr sein. Sie werden doch nicht den Freund des Marshals ermordet haben! Das kann doch nicht…«

      Klick!

      Henry Woodcock hatte den Revolverhahn gespannt. Es war ein vierundvierziger Parker Colt, den er vor siebzehn Jahren von seinem Vater bekommen hatte, als er sich mit den Worten zum Sterben hingelegt hatte: »Henry, gebrauche ihn nur, wenn du in Not bist!«

      Auch der andere Revolver war vom Vater. Er hatte ihn ihm geschenkt, als er den ersten Job bei der Wells Fargo als Overlanddriver bekommen hatte. Der Vater hatte ihm damals die gleichen Worte mit auf den Weg gegeben, gebrauche ihn nur, Junge, wenn du wirklich in Not bist…

      Und jetzt hatte er ihn gebraucht. Zum erstenmal in seinem Leben hatte er ihn gebraucht.

      Und mit der ersten Kugel, die er verschossen hatte, war auch ein Menschenleben ausgelöscht worden…

      In diesem Bewußtsein stand er jetzt da und war bereit, ein zweites Mal abzudrücken, um einen Menschen zu töten.

      Aber Bill Flegger war von anderem Schrot und Korn als sein Bruder John.

      Nicht, daß er mutiger gewesen wäre, daß er einen besseren Charakter gehabt hätte – ganz gewiß nicht. Aber er war härter, kälter, verbitterter. Vielleicht war es der Tod, sein schleichender Begleiter, der seit Jahren wie ein düsterer Schatten neben ihm herging, der ihn rücksichtsloser und weniger ängstlich gemacht hatte.

      »Drücken Sie nur ab, Mister. Sie haben Doc Holliday erschossen, was zeigt es dann noch, wenn Sie den wehrlosen, siechen Billy Flegger umfegen.«

      Der Bandit starrte ihn aus flackernden Augen an.

      »Faseln Sie nicht, Mensch!«

      »Ich fasele nicht, Mister. Drücken Sie nur ab. Mein Leben ist ohnehin keinen roten Cent mehr wert. Sie haben den Mut gehabt, den großen Doc Holliday zu erschießen – putzen Sie mich nur weg! Vielleicht ist es ganz gut so. Es hätte ohnehin nur noch kurze Zeit gedauert, und so nehmen Sie meinem Bruder eine große Last ab.«

      In diesem Augenblick erst kam John Flegger zu sich.

      »Was redest du da, Bill. Sei still! Sei still! Ich will nicht, daß er dich erschießt. Ich habe allein keine Lust, hier zu leben.«

      Bill legte die Hand auf die Schulter des Bruders, ohne den Blick von dem Verbrecher zu lassen.

      »Laß nur, John, es geht ohnehin mit mir zu Ende. Mein Leben ist nur eine Plage für dich. Allein wirst du es besser haben. Du wirst gesund und findest eine Frau.«

      »Sei still!« brüllte der Bruder.

      Aber СКАЧАТЬ