Wyatt Earp Staffel 12 – Western. William Mark D.
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Читать онлайн книгу Wyatt Earp Staffel 12 – Western - William Mark D. страница 33

Название: Wyatt Earp Staffel 12 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp

isbn: 9783740969233

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      Kaum hatte der Wirt den Schankraum verlassen, als vorn die Tür geöffnet wurde.

      Shaddon warf einen forschenden Blick in den Thekenspiegel und musterte den Mann, der jetzt eingetreten war.

      Es war keine gewöhnliche Erscheinung, die da im Türrahmen stand.

      Ein hochgewachsener Mann im eleganten schwarzen Anzug mit weißem Rüschenhemd und schwarzer Samtschleife. Auch sein breitrandiger Kaliforniahut war schwarz und hatte wenigstens dreißig Dollar gekostet.

      Das sah Steve Shaddon sofort.

      Überhaupt fesselte ihn der Anblick des Fremden ungeheuer.

      Der Mann hatte ein auffallend gutgeschnittenes, ja, aristokratisches Gesicht, das sehr männlich wirkte und von einem eisblauen, harten Augenpaar beherrscht wurde.

      Diese Augen waren es, die Shaddon faszinierten.

      Langsam kam der Mann von der Tür auf die Theke zu.

      Nur wenig Zoll neben Shaddon blieb er stehen.

      Obgleich Steve Shaddon den Mann nicht kannte, verspürte er doch in seiner Nähe ein sonderbares, unbehagliches Gefühl im Genick.

      Der Mann überragte ihn fast um Haupteslänge und stand hochaufgerichtet, irgendwie unnahbar wirkend, neben ihm.

      Shaddon hätte nie gewagt, das Wort an ihn zu richten.

      Ohne darüber nachzudenken, hatte Shaddon seine Linke hochgenommen und auf die Thekenkante gelegt. Am Mittelfinger dieser Hand saß ein großer goldener Ring mit einer Platineinlage, in die ein großes Dreieck eingraviert war.

      Der Blick des Mannes, der neben ihm stand, hatte die Hand nur kurz gestreift und ruhte jetzt auf der Tür zum Flur.

      Da waren auf der Treppe draußen Schritte zu hören. Und gleich darauf wurde die nur angelehnte Tür geöffnet.

      John Flegger erschien wieder hinter der Theke.

      Aber er hatte kaum anderthalb Schritte in den Raum getan, als er wie angenagelt stehenblieb und den Fremden anstarrte.

      »Doc Holliday!« entfuhr es ihm.

      Wie unter einem Peitschenschlag zuckte Shaddon zusammen.

      Doc Holliday? Dieser Mann also war Doc Holliday!

      Das konnte doch nicht gut möglich sein!

      Die Tatsache, daß der gefürchtete Georgier jetzt neben ihm stand, lähmte ihn regelrecht.

      Aber der Mann kannte ihn ja nicht.

      Plötzlich fiel Shaddons Blick auf seine linke Hand, die auf der Thekenkante lag.

      Der Ring!

      Die Hand rutschte sofort von der Theke herunter.

      Hölle und Teufel! Der Spieler mußte ihn gesehen haben! zuckte es durch das Hirn des Banditen.

      Ja, er war ein Bandit. Dieser Henry Halman Woodcock, wie er in Wirklichkeit hieß.

      Sehr wohl fing er den Blick auf, mit dem ihn der Salooner jetzt bedacht hatte. Es schien ihm ein hämischer Blick voller Spott und Schadenfreude zu sein.

      Aber das schien nur so. Denn der Salooner fürchtete jetzt lediglich, daß Shaddon, wie er sich beim Wirt genannt hatte, mit dem Georgier anlegen würde. Und was dabei herauskam, brauchte man sich gar nicht erst auszurechnen.

      War Doc Holliday zufällig in die Schenke gekommen?

      Diese Frage stellte sich der Wirt jetzt nicht, denn schließlich hatte der Georgier ihn schon öfter aufgesucht, um bei ihm einen guten Brandy zu trinken.

      Der Spieler liebte es zwar im allgemeinen nicht, kleine Winkelschenken aufzusuchen, aber der gute Brandy der Brüder Flegger hatte es in sich. Und wenn Doc Holliday hier in der Nähe war, sah er auch schon mal hier herein, um einen Drink zu nehmen.

      Für Woodcock sah die Sache entschieden anders aus!

      Er war fest davon überzeugt, daß der Georgier nur seinetwegen in den Sa­loon gekommen war.

      Er hat mich verfolgt. Er weiß längst, wer ich bin und ist nur meinetwegen in die Bar gekommen.

      Wilder Zorn stieg in dem Desperado auf. Er hatte an diesem Morgen nämlich viel getrunken.

      Vielleicht hätte er auch gar nicht so mit dem Salooner gesprochen. Es war sonst gar nicht seine Art, so wild zu räsonnieren.

      Außerdem war es ihm verboten.

      Rechnete er sich doch zur Elite der Graugesichter und kannte er doch als einer ihrer Anführer das Gesetz des großen Boß: Schweigen. Wer nicht schweigen kann, ist ein Verräter.

      Und ein Verräter stirbt!

      »Einen Brandy, Mr. Holliday?« fragte der Salooner.

      Der Gambler nickte.

      Woodcocks Blick zuckte zum Spiegel hinauf und suchte das Gesicht des Georgiers. Hatte der ihn nicht gerade scharf fixiert?

      Aber es war Einbildung. Der Georgier blickte gelassen vor sich hin.

      Woodcock krächzte mit belegter Stimme: »Mir einen Whisky. Ich habe ihn zuerst bestellt. Also bekomme ich ihn auch zuerst.«

      Ganz langsam wandte der Mann neben ihm den Kopf und musterte ihn von der Seite.

      Da warf Woodcock den Schädel herum und stieß sein breites, brutales, in der Mitte gespaltenes Kinn vor.

      »Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, Mister!«

      Der Georgier blickte ihn unverwandt an. Eine seltsame Kälte drang aus seinen Augen und schien dem Outlaw in die Adern zu fließen. Es war ihm, als ränne eisiges Blei statt Blut durch seinen Körper.

      Wie hypnotisiert stand er vor dem Spieler.

      Da nahm Doc Holliday den Kopf wieder herum und blickte den Wirt an. »Meinen Brandy bitte, Mr. Flegger.«

      Woodcock hatte den Bann, in den ihn die Augen des Spielers gezwungen hatten, sofort abgeschüttelt.

      »Meinen Whisky!«

      Der Salooner blieb stehen und blickte die beiden Männer an.

      »Ich kann nur einen zur Zeit bedienen. Der Doc hat zuerst bestellt.«

      Da flog die linke Faust des Outlaws über die Theke und packte den Wirt am Hemdsärmel.

      »Flegger, ich denke, Sie erinnern sich daran, was wir besprochen haben.«

      Der Wirt machte sich los und meinte unbehaglich: »Besprochen? Wir haben nichts besprochen, Mr. Shaddon. Sie bekommen Ihren Whisky sofort. Ich schenke dem Doc jetzt den Brandy ein.«

      »Das werden Sie nicht tun!«

      »Doch, СКАЧАТЬ