Wyatt Earp Staffel 12 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 12 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp

isbn: 9783740969233

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СКАЧАТЬ Holliday war kein Mann des Streites. Er liebte es nicht, sich mit dem Pöbel, der dieses Land bevölkerte, herumzuschlagen.

      »Geben Sie diesem Mann seinen Whisky, ehe er verdurstet, Mr. Flegger. Ich habe es nicht so furchtbar eilig.«

      Dieser Hieb saß!

      Woodcock ballte beide Fäuste und wandte sich dem Spieler zu.

      »Ich habe es noch nicht eilig, Doc Holliday! Aber ich wollte Ihnen zeigen, daß ich mich nicht vor Ihnen fürchte! Niemand braucht sich vor Ihnen zu fürchten. Und dieser lappige Wirt da hätte es auch nicht nötig. Aber er ist ein Feigling, wie die meisten anderen hier in diesem Kaff. Das ist es, was Sie groß gemacht hat! Aber mich können Sie nicht ducken. Was kümmert es mich, ob Sie Herr Doktor Holliday sind. Ich bin Henry W… Henry Steve Shaddon!«

      Der Spieler hatte ihn unendlich verächtlich gemustert. Jetzt sprangen seine Lippen auseinander.

      »Aha.« Er wandte sich um und blickte den Salooner an.

      Der aber hatte nach der Brandyflasche gegriffen und hielt sie über ein Glas.

      Da sauste die Faust des Banditen wieder über die Theke und hieb dem Wirt die Flasche aus der Hand, die klirrend am Boden zersprang.

      Es war original Kentucky Brandy. Die Flasche zu dreißig Dollar!

      Es war totenstill in der Schenke geworden.

      Eine wächserne Blässe hatte das Gesicht des Salooners überzogen.

      In die Stille hinein fiel die klirrende Stimme des Georgiers.

      »Wieviel kostet die Flasche, Mr. Flegger?«

      »Dreißig Dollar, Doc. Dreißig Dollar. Dafür stehe ich viele, viele Stunden hier hinter dieser verdammten Theke!«

      »Aber regen Sie sich nicht auf, Mr. Flegger«, sagte Doc Holliday mit halblauter Stimme. »Mr. Shaddon wird Ihnen den Schaden ersetzen.«

      »Ersetzen?« geiferte der Desperado. »Ich denke nicht daran. Wie komme ich dazu? Er hat mich zu bedienen.«

      Jetzt wandte sich Doc Holliday dem Desperado voll zu. Als Shaddon den Blick wieder spürte, den der andere in seine Augen senkte, wich er unwillkürlich einen Schritt zurück.

      »Ich hasse Sie!« stieß er keuchend hervor. »Ich hasse Sie und den Marshal. Und dieses ganze Pack, das seine Lebensaufgabe darin sieht, friedliche Menschen zu belästigen! Ihr seid wie Schmeißfliegen…«

      Ohne den Salooner anzusehen, sagte der Spieler, wobei er seine Hände über der Brust verschränkt hatte: »Ein bedauernswerter Fall, Mr. Flegger, der Mann ist geistesgestört.«

      Da wich Woodcock noch einen Schritt zurück, stieß den Kopf vor und ballte seine schweren Fäuste.

      »Geistesgestört? Das ist eine Unverschämtheit! Das habe ich nicht nötig, mir bieten zu lassen. Von so einem…« Jäh brach er ab.

      Die Augen des Spielers waren schmal geworden, und Blitze schienen aus ihnen hervorzuzucken.

      »Sprechen Sie sich nur aus, Mr. Shaddon.«

      Seine Stimme war schneidend scharf geworden.

      Woodcock mochte wohl gefühlt haben, daß er zu weit gegangen war. Er wandte sich jetzt ab und stützte beide Ellbogen auf die Theke, legte seinen Kopf in die Hände und stierte vor sich hin.

      »Der Teufel soll’s holen. Mich ekelt das hier alles an, in dieser dreckigen Stadt. Ich möchte weg hier.«

      »Dann gehen Sie doch!« Es war zu Woodcocks Verwunderung der Wirt, der diese Worte gesprochen hatte.

      Er schoß einen wütenden Blick zu ihm hin und knurrte: »Ich gehe, wann ich will, verstehen Sie? Sie haben ja nur jetzt Mut, weil Doc Holliday hier steht.«

      »Mut?« fragte der Wirt. »Nein, ich habe keinen Mut. Überhaupt keinen Mut mehr, Mr. Shaddon. Zu nichts, zu gar nichts mehr. Ich bin krank! – Es wäre mir lieb, wenn Sie mir jetzt den Brandy bezahlen würden.«

      Woodcock griff in seine Tasche und nahm dreißig Dollar daraus hervor, die er auf die Theke legte.

      Im Geheimen schwor er sich, Rache an Doc Holliday zu nehmen. Der Keeper strich das Geld ein und hob bedauernd die Hände.

      »Tut mir leid, Doc. Es war die letzte Flasche.«

      Der Spieler winkte ab. »Macht nichts, Mr. Flegger. Bis auf ein anderes Mal.« Er tippte mit dem Zeigefinger der Rechten an den Hutrand und wandte sich um.

      Es waren vielleicht acht oder neun Yards bis zur Tür.

      Welch eine kurze Strecke doch – und wieviel konnte ein Mensch auf dieser Distanz denken!

      Der Desperado Henry Halman Wood­cock jedenfalls dachte eine ganze Menge, obgleich das Denken sonst gar nicht seine Sache war.

      Als Doc Holliday sich noch umwandte, starrte er ihm nur haßerfüllt nach. Doch dann erinnerte er sich plötzlich blitzartig an seinen Ring.

      Der Doc mußte ihn gesehen haben! blitzte es in seinem Hirn.

      Holliday hatte die Hälfte des Schankraums bereits durchmessen, da flog die Hand des Banditen plötzlich unter die Jacke, riß einen sechsschüssigen Smith and Wesson Revolver hervor, den er im Ziehen gespannt hatte, stieß ihn nach vorn und drückte ab!

      Wie ein Keulenschlag traf die Kugel den Spieler in den Rücken und warf ihn nach vorn.

      Aber, obgleich schwer getroffen, flog Doc Holliday im Fallwurf herum, hatte einen seiner beiden vernickelten Frontier-Revolver in der Faust und jagte dem Verbrecher einen fauchenden Schuß entgegen.

      Die Kugel traf Woodcocks rechte Hand!

      Weißgrauer Pulverrauch stand in einer dicken Wolke in der Mitte des Schankraumes und verdeckte für die beiden Gegner sekundenlang die Sicht. Sie sahen nur die Beine voneinander.

      Woodcocks Revolver war auf die schmutzigen Dielen des Bodens gefallen.

      Da geschah etwas so Ungeheuerliches, daß der Salooner den Atem anhielt.

      Die schwarzen Beine des Spielers sanken plötzlich nach vorn, der Oberkörper folgte durch die Pulverwolke nach und schlug hart der Länge nach auf die Dielen auf.

      Regungslos lag Doc Holliday am Boden.

      Der Galgenmann starrte gebannt auf ihn nieder. Obgleich ein Höllenschmerz in seiner rechten Hand brannte, schien er nicht den geringsten Schmerz zu spüren.

      Er war unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen!

      Was war geschehen?

      Wenige Yards vor seinen Stiefelspitzen auf den staubbedeckten Schankhausdielen lag ein Mann.

      Langausgestreckt und bewegungslos.

      Doc Holliday!

      Eine volle Minute kroch durch Fleggers Bar – verrann in der Ewigkeit…

      *

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