Einigkeit und Recht und Freiheit. Jörg Koch
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Название: Einigkeit und Recht und Freiheit

Автор: Jörg Koch

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия:

isbn: 9783170401860

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СКАЧАТЬ Aber wie könnte man den Jubel schildern, der jetzt den Saal durchbrauste! Was aller Herzen erfüllte und überschwellte, brach sich in einem Hoch und Hurra Bahn, das dem Glücksgefühl dieses Augenblickes, der Liebe zum greisen Herrscher und dem Treueschwur für ihn Ausdruck gab. Die Helme wurden hoch geschwenkt, alle Augen leuchteten dem geliebten Herrn zu; sie füllten sich mit Tränen der Rührung und der Freude, die Fahnen senkten sich ihm zu Häupten; ›Heil Dir im Siegerkranz‹, erscholl es von den Musikkorps. Und wahrlich, die tiefe Bewegung des hohen Herrn selbst entfachte immer neue Zurufe.«

Images

      Abb. 6: Kaiserproklamation zu Versailles, 18. Januar 1871, Postkarte um 1900.

      Mit diesem epochemachenden Ereignis hatte »Die Wacht am Rhein« als patriotisch-vaterländisches Lied weitgehend ausgedient, es wurde abgelöst von der »Kaiserhymne«. Bei den zahlreichen Feiern, so dem Reichsgründungstag, den Geburtstagen der Kaiser, dem Sedantag, der an die kriegsentscheidende Schlacht im Deutsch-Französischen Krieg und die Gefangennahme Kaiser Napoleons III. (1808–1873) am 2. September 1870 erinnerte, erklang stets »Heil dir im Siegerkranz«. Ebenso ertönte der Jubelgesang bei den vielen Denkmalseinweihungen zu Ehren Wilhelms, Bismarcks sowie der Teilnehmer und Gefallenen des Krieges von 1870/71:

      Heil dir im Siegerkranz,

      Herrscher des Vaterlands!

      Heil, Kaiser, dir!

      Fühl in des Thrones Glanz

      die hohe Wonne ganz,

      Liebling des Volks zu sein!

      Heil, Kaiser, dir!

      Nicht Ross und Reisige

      sichern die steile Höh,

      wo Fürsten stehn:

      Liebe des Vaterlands,

      Liebe des freien Manns

      gründet den Herrscherthron

      wie Fels im Meer.

      Heilige Flamme, glüh,

      glüh und erlösche nie

      fürs Vaterland!

      Wir alle stehen dann

      mutig für einen Mann,

      kämpfen und bluten gern

      für Thron und Reich!

      Handlung und Wissenschaft

      hebe mit Mut und Kraft

      ihr Haupt empor!

      Krieger- und Heldentat

      finde ihr Lorbeerblatt

      treu aufgehoben dort

      an deinem Thron!

      Sei, Kaiser Wilhelm, hier

      lang deines Volkes Zier,

      der Menschheit Stolz!

      Fühl in des Thrones Glanz

      die hohe Wonne ganz,

      Liebling des Volks zu sein!

      Heil, Kaiser, dir!

      Veröffentlicht war die Hymne in Kommersbüchern, eine größere Verbreitung fand sie jedoch in den unzähligen Liederbüchern, die zumindest in jedem bürgerlichen Haushalt vorhanden waren. So findet sich in »Erk’s Deutschem Liederschatz« (1879) unter der Rubrik »Vaterlandslieder« »Heil dir im Siegerkranz« neben den bereits zitierten Liedern »Die Wacht am Rhein«, »Des Deutschen Vaterland«, »Deutschland über alles« oder »Freiheit, die ich meine«. In dem prachtvoll ausgestatteten, illustrierten Band »Klänge aus aller Herren Länder« (1904) ist es gar an erster Stelle abgedruckt und wird als »Deutsche National-Hymne« bezeichnet. Als »Kaiserlied« steht es in einem ab 1890 in vielen Auflagen herausgegebenen Bändchen »100 der schönsten Volkslieder«. Aber auch die Choralliteratur und Posaunenbücher, die sich ab Ende des 19. Jahrhunderts an eine stetig wachsende Leserschaft wandten und die zwischen »Geistlichen Werken« und »Weltlichen Werken« differenzierten, enthielten »Heil dir im Siegerkranz« wie auch andere Vaterlandslieder.

      In den süddeutschen Ländern, die per se eine gewisse Distanz und Vorbehalte gegenüber dem im Reich dominierenden Preußen hatten, war das Lied nicht ganz so beliebt, hier erklangen häufiger patriotische Gesänge wie »Die Wacht am Rhein« oder das »Lied der Deutschen«. Im Gegensatz zu diesen Liedern verloren die Herrscherhymnen mit dem Untergang der Monarchie in Deutschland 1918 ihre Bedeutung.

Images

      Abb. 7: Auguste Viktoria von Preußen (1858–1921) und Wilhelm II. von Preußen (1859–1941) mit der »Kaiser-Hymne« von H. Hunold-Liek, Postkarte von 1914.

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