Das war 2020. Andreas Unterberger
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Название: Das war 2020

Автор: Andreas Unterberger

Издательство: Bookwire

Жанр: Изобразительное искусство, фотография

Серия:

isbn: 9783903236431

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СКАЧАТЬ der einstigen tapferen DDR-Dissidentin Vera Lengsfeld wird Realität, die meint, dass die einstige DDR-Studentenfunktionärin Merkel jetzt durch geschickte Intrigen daran arbeite, trotz Rücktrittsankündigung mit Hilfe der SED-Nachfolgepartei zur eigenen Nachfolgerin zu werden.

      In den USA suchen die Demokraten verzweifelt einen Herausforderer für Donald Trump. Aber auch bei dieser linken Partei dominieren bei allen Umfragen Männer. Am Linksaußenflügel findet sich da der Senator Sanders, am gemäßigten Flügel der bis vor kurzem völlig unbekannte Provinzbürgermeister Buttigieg und der einstige Vizepräsident Biden. Und als „Dark Horse“ gilt der Milliardär Bloomberg. Das sind wiederum lauter Männer, während alle weiblichen Kandidaten schon jetzt weit abgeschlagen scheinen. Dabei steht auf der republikanischen Gegenseite der Inbegriff eines männlichen Machos, der gerade jetzt die besten Umfragewerte seines Lebens und sehr gute Chancen auf eine Wiederwahl hat.

      Apropos USA: Menschen, die den Weinstein-Prozess genauer verfolgen als ich, schreiben detailliert, dass im Verfahren gegen den ehemaligen Filmproduzenten eine Belastungszeugin nach der anderen umgefallen sei, dass offenbar alle als Zeugen geführten Frauen mit Weinstein in der Hoffnung auf eine Filmkarriere durchaus einvernehmlich eine sexuelle Beziehung aufgenommen hatten, die sich auch länger hinzog. Er wollte Sex, sie wollten Karriere, von Liebe war auf keiner Seite die Rede. Zwar weiß man nicht, wie die oft rein emotional agierenden Geschworenen dennoch reagieren werden, weil sich die Frauen angesichts des Ausbleibens von tollen Rollen als Opfer fühlen – und darstellen. Aber jedenfalls ist Tatsache, dass die Vorwürfe dieser Möchtegern-Schauspielerinnen die große MeToo-Hysterie der letzten Jahre ausgelöst haben, bei der schier jede unerfreulich endende Beziehung nachträglich zu Vergewaltigung und Missbrauch umgedeutet wird.

      Sehr viel spricht dafür, dass die Kampagnen der Kampffeministinnen völlig an der Realität des Lebens vorbeigehen. Hinter den Quoten-Forderungen und dem „Frauen sind die ständigen Opfer“-Geschrei steht nur ein recht kleiner Prozentsatz von Frauen.

      1. Den Anteil der Frauen, die auf feministische Themen reagieren, kann man mit sechs bis rund zwölf Prozent ansetzen. Um zwölf Prozentpunkte Anteil schnitten in Österreich 2019 die Linksparteien bei den Frauen besser ab als die beiden Rechtsparteien. Unter den zehn Themen, die Österreichs bester Meinungsforscher (Sommer) quer über alle Parteien als die zehn wichtigsten Wahlmotive herausdestilliert hat (von der Migration übers Klima bis zu den Pensionen und Schulen), war kein einziges, dass sich irgendwie auf ein Frauen-Thema bezieht.

      2. Bei den Jungen ist der feministische Unterschied noch viel geringer: Bei der letzten Jugendstudie sagten 65 Prozent der jungen Frauen, sie wollen nur noch halbtags arbeiten, wenn sie einmal kleine Kinder haben; bei den Burschen wünschten sich das 71 Prozent von ihren Frauen. Dabei ist auch bloß die Formulierung solcher Wünsche für alle linken Feministinnen eine absolute Todsünde.

      3. Auch das ständige ORF-Thema „Frauen als armes und ständiges Opfer von Gewalt“ ist dramatisch zu relativieren: So sagten bei einer (market-)Umfrage zwar 24 Prozent der Frauen, dass sie bereits Opfer einer Gewalttat geworden seien. Aber bei den Männern sind es sogar 26 Prozent. Dennoch sind männliche Opfer nie Thema der medialen Berichterstattung (höchstens sie bleiben als Leiche zurück).

      4. Der schwerste Vorwurf gegen die linken Feministinnen ist aber, dass sie die Unterdrückung der Frauen im Islam – wo es diese tatsächlich in breiter Front gibt – total ignorieren. Sie behaupten sogar, dass es unabhängiger eigener Wille von unmündigen Kindern sei, wenn diese mit Kopftuch in die Schule gehen (müssen).

      Dennoch wird die Rhetorik der politmedialen Kampffeministinnen von den Parteien ernst genommen. So jagt etwa auch die ÖVP mit einem 50:50-Geschlechtsproporz in Regierungen und mit einem Reißverschlusssystem bei Kandidatenaufstellung dem weiblichen Zeitgeist nach.

      Die meisten Frauen haben aber ganz andere Prioritäten und Interessen als die Politik. Die sie glücklicher machen. Und die die Welt glücklicher machen.

      Freilich fand ich auch einige Statistiken, die weit signifikantere Unterschiede zwischen Frauen und Männern zeigen als die zuletzt genannten. Diese Unterschiede werden aber von der öffentlichen Political Correctness nie angesprochen, obwohl sie besorgniserregend sind – und in keiner Weise für die Frauen sprechen:

      •So ist bei allen Parteien die männliche Mitgliederzahl weit höher als die von Frauen. Und bei Veranstaltungen wird der Frauenanteil umso geringer, je ernsthafter über wirtschaftliche, technische oder politische Probleme referiert oder diskutiert wird (es sei denn natürlich, es steht feministische Selbstbejammerung auf dem Programm wie die Mär von der „gläsernen Decke“, an die Frauen stoßen würden).

      •So sagen 33 Prozent der Frauen bei Umfragen, dass die Sterne unser Leben beeinflussen, während es bei den Männern nur 17 Prozent sind. Und auch unter jenen Frauen, die zwar behaupten, nicht daran zu glauben, lesen dennoch weitere 39 Prozentpunkte „gerne“ Horoskope (auch da ist der Vergleichswert bei den Männern geringer, nämlich 32). In Summe: 72 Prozent der Frauen sind in irgendeiner Weise an Astrologie interessiert, hingegen nur 49 Prozent der Männer.

      •So sind nach Daten eines Homöopathie-Netzwerks 73 Prozent der Frauen Homöopathie-affin, hingegen nur 48 Prozent der Männer. Was übrigens erstaunlich ähnliche Zahlen sind wie bei der Astrologie. Sie stammen zwar aus Deutschland, dürften aber in Österreich kaum anders ausschauen.

      Es gibt jedoch kaum zwei andere Glaubenssysteme, die so massiv und einheitlich von allen wissenschaftlichen Forschungen widerlegt und als Mumpitz entlarvt worden sind, wie Astrologie und Homöopathie. Ganz im Gegensatz zu der Klimatodtheorie übrigens, die eine schwedische Schülerin mit großem medialem Erfolg durch die Behauptung wissenschaftlicher Evidenz zu untermauern versucht, obwohl es die in keiner Weise gibt.

      PS: Eine Reihe Studien in meiner Tageszeitungszeit hat auch bei den Zeitungslesern massive Interessenunterschiede gezeigt: Wirtschaft und Politik (sowie Sport) ist primär Männersache. Frauen lesen lieber die Zeitungsteile zu Chronik, Kultur und Gesundheit.

      PPS: Eine ausnahmsweise ganz persönliche Anmerkung, weil jetzt viele Linke stänkern werden, mit diesem Text habe sich der Unterberger endgültig als männliches Chauvi-Schwein entlarvt: Meine Mutter war, obwohl aus einfachen Verhältnissen stammend, zweifache Akademikerin, sie hat neben fünf Stiefkindern drei eigene Kinder liebevoll großgezogen, und hat dabei auch berufliche Karriere gemacht (wenn auch mit zwangsweiser Unterbrechung zwischen 1938 und 1945). Und meine Ehefrau ist ebenfalls beruflich sehr erfolgreich. Bei keiner von beiden habe ich jedoch jemals feministischen Quatsch gehört.

       14. Februar 2020

      Schon in der ersten Februarhälfte prophezeite das „Tagebuch“ dramatische weltwirtschaftliche Folgen der Corona-Infektion, auch wenn diese damals noch auf China beschränkt schien.

       Das kleine Virus und die große Welt

      Es ist absolut faszinierend: Schon ein volles Jahr hat die Welt – das bedeutet in Zeiten ohne größere Kriege vor allem die Weltwirtschaft – alle Katastrophenprophezeiungen gut überstanden. Eine überlange Hochkonjunkturphase scheint anscheinend in sanfter Landung auszuklingen. Trotz der diversen von den USA angezettelten Handelskriege, trotz des schweren Konflikts zwischen US-Kongress und US-Präsident, trotz der katastrophalen deutschen Energiepolitik mit der wachsenden Gefahr von Blackouts und Industrie-Vertreibung, trotz der schweren Belastungen für die deutsche – also die weltweit führende – Autoindustrie, trotz der fanatischen Aktionen mancher jugendlichen Klimaaktivisten, trotz Brexit, trotz Terrorismus. Alles scheint kontrolliert abzulaufen. Heute muss man sagen: Es schien so.

      Denn СКАЧАТЬ