Kuchen für die Aliens. Melisande Arven
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Название: Kuchen für die Aliens

Автор: Melisande Arven

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783969443095

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СКАЧАТЬ Jetzt ins Tal zu fahren wäre zu gefährlich“, sagte Linette.

      „Außerdem ist nach wie vor Ausgangssperre“, fügte Vater Kevin hinzu.

      Bekkas Blick wurde dunkel.

      „Ausgangssperre? Dann möchte ich wissen, wohin Kaya immer verschwindet!“

      Die komplette Familie wandte sich an das jüngste Mitglied.

      „Bist du etwa draußen gewesen, Süße?“ Linette tat erstaunt obwohl ihr der Grund während des Sprechens aufzugehen schien. „Papas Geräte sind jetzt unwichtig. Du musst nicht wie gewohnt nach ihnen sehen. Wir befinden uns in einer Notlage.“

      Kevin schnaubte. Wieder sackten dabei seine Schultern nach unten. Er war sauer.

      „Na, so unwichtig ist es nicht, was ich tue. Alles steht dafür, dass ein Unwetter aufzieht. Silvester könnte im Schneechaos untergehen. Das würde militärische Unternehmungen ziemlich beinträchtigen.“

      Kaya stimmte dem schweigend zu. Auch sie konnte Wetterkarten lesen und selbst bei mangelnder Satellitenunterstützung den Himmel deuten. Bekkas Blick bohrte sich immer noch in ihre Richtung. Kaya sah sie an. Ein herzförmiges Gesicht, blasse Haut und graublaue Augen. Dazu eine zierliche Statur, nicht allzu viel Oberweite. Bekka drückte ihre Brille nach oben.

      „Das kapiert die nicht“, zischte sie über den Tisch. „Kaya würde noch an ihrem strukturierten Alltagstrott festhalten, wenn die Welt unterginge und die Aliens überall grünen Schleim verteilt haben.“

      Kaya stieg die Hitze in die Wangen. Sie ballte die Fäuste und war kurz davor die Gabel nach ihrer Schwester zu werfen.

      „Kaya ist trotz ihres Wissens zu nichts zu gebrauchen.“

      „Bekka….“, begann Linette mit langem Stöhnen, doch diesmal schoss Kaya vom Stuhl hoch.

      „Nur weil du die Hosen gestrichen voll hast, musst du das noch lange nicht an mir auslassen, du dumme, gemeine Zicke!“ schrie sie in voller Lautstärke.

      Dann war nur noch das Ticken der Wanduhr zu hören. Kevin rutschte langsam der Löffel in die Suppenschale. Kaya bebte vor Zorn am ganzen Körper. Sie war nicht weniger erschrocken. Noch nie hatte sie jemanden so angebrüllt und schon gar nicht solche Worte verwendet. Was zum Donner war mit ihr los? Nach drei weiteren Zeigerbewegungen an der Küchenuhr stob Kaya aus dem Raum und schlug die Tür hinter sich zu. Kaum war sie in ihrem Zimmer angekommen, warf sie sich auf das Bett und fing an bitterlich zu weinen. Sie wusste nicht warum. Sie hasste und liebte in diesem Moment die ganze Welt und sie wünschte sich zum ersten Mal in ihrem Leben, dass sie jemand fest in den Arm nahm.

      Im Jahr des Echow 5/27

      Logbucheintrag 27

      Kapitän Äile Ino Mmah von Bugschiff I

      Ort: Unbekannt

      Status: Wir sitzen auf einem Haufen Schrott

      Kontakt zu einheimischen weiblichen Wesen hergestellt. Name Gaia. Funktion und Befugnisse unbekannt. Verglichen mit anderen Individuen scheint betreffende Person noch eine kleine Frau zu sein. Der Scan ihres Körpers lieferte uns wichtige Informationen über die Anatomie der Bewohner des blauen Planeten. Wir sind jetzt auch darüber aufgeklärt, wie sie mit dem niedrigen Sauerstoffgehalt hier zurechtkommen.

      Besonders hervorzuheben ist ein Umstand, der sich für uns als nützlich erweisen könnte. Das Wesen Gaia kann uns verstehen. Ihre Hörfähigkeit scheint die von anderen ihrer Art zu übertreffen. Außerdem macht sie einen intelligenten Eindruck.

      Aus Gründen, die mir noch nicht ganz klar sind, hat sie uns ein Geschenk kulinarischer Art gemacht. Name: Guhen.

      Ich sah davon ab Tede Beg zu bestrafen, obwohl sie das Zusammentreffen mit Gaia am Vortag verschwiegen hatte. Die beiden unterhalten eine gewisse Sympathie, die ich nicht stören darf.

      Offizieller Teil Ende

      Der Guhen war verdammt lecker.

      Kapitel 2

      Der angekündigte Schneesturm war über die Alpen hergefallen. Die Aufklärungsversuche aus der Luft mussten abgebrochen werden. Damian Stoupidis schimpfte in seine unentbehrliche Kaffeetasse. Die Generäle des Verteidigungsministeriums waren schon zu lange weg vom Geschehen draußen und an den Schreibtisch gefesselt. Die hatten wohl vergessen, dass die Natur kein Verständnis für Alienübergriffe hatte und Operationen an ihr Scheitern konnten.

      Das Raumschiff im Orbit, welches seit dem Morgen den Codenamen E1 bekommen hatte, wartete wie gehabt regungslos und ohne weitere Versuche von Kontaktaufnahme.

      Stoupidis spekulierte darauf, dass die außerirdischen Frösche auch keinen Kontakt zu ihren Kameraden hatten, die im Eis abgeschmiert waren, und deshalb die Füße still hielten. Die Frage war also, wer fand sie zuerst?

      Kaya hätte nicht gedacht, dass sich die Luke des kleinen Raumschiffs noch einmal für sie öffnen würde. Sie hatte auch nicht angenommen, jemals wieder herzukommen. Schon gar nicht bei diesen Wetterverhältnissen. Aber sie hatte mehr als einen Grund zu diesem Wagnis. Die ganze letzte Nacht hatte sie darüber nachgedacht. Sondiert, ausgelotet, abgewogen, recherchiert. Irgendetwas war mit ihr passiert, seit sie Kontakt zu den Aliens hatte. Als wäre eine Mauer in ihr niedergerissen worden. Als wäre ein Knoten geplatzt.

      Sie fühlte! Sie fühlte so viel. Es überforderte sie und machte ihr Angst. Aber um nichts in der Welt würde sie diese Unsicherheit eintauschen wollen. In den letzten Stunden waren ihre Empfindungen noch mehr geworden. Sie schnitten wie Messer in ihre Seele ein und trotzdem fühlte sie sich quicklebendig.

      In der Nacht war sie Dr. Schullers Aufzeichnungen durchgegangen. Da Inselbegabte einen Haufen Informationen auf einmal verarbeiten und speichern konnten, werden alle anderen nicht lebensnotwendigen Dinge wie Gefühle, soziale Kompetenzen und anderes unterdrückt, sonst würde einfacheres wie aufs Klo zu gehen und beim Essen nicht zu kleckern nicht mehr funktionieren. Es hatte immer wieder Versuche gegeben Inselbegabte einer gewissen Strahlung auszusetzen, doch aufgrund des Ethikcodes, Menschen auf keinen Fall wie Versuchsobjekte zu behandeln, wenn keine 100%ige Aussicht auf Erfolg bestand, waren diese illegal.

      Kaya sah zu dem eingeschneiten Vehikel hinauf, das im wilden Flockentanz fast nicht zu erkennen war. Der eisige Wind biss Kaya in die Haut. Sie hatte vergessen die Schutzcreme aufzutragen. Ein weiteres Indiz ihrer Kopflosigkeit. Aber sie hatte in den frühen Morgenstunden eine riesige Portion Muffins produziert und liebevoll ein puffiges Topping aufgesetzt. Mit leeren Händen vor den grünen Herrschaften aufzutauchen fand sie unhöflich.

      Auf der Rampe wartete der Alien, der ihr gestern in die Jacke geholfen hatte. Er schenkte ihr ein Lächeln und versuchte zu verbergen, dass er vor Kälte schlotterte.

      „Sondivad.“

      Kaya durfte Tede kurz begrüßen, die offenbar im Cockpit zu tun hatte. Im ganzen Schiff war eine gewisse Hektik zu bemerken und alle Anwesenden froren erbärmlich und schnauften, als würden sie an Kurzatmigkeit leiden. Am Schiff war anscheinend mehr kaputt als es von außen den Eindruck machte. Der männliche Alien hatte sich als Cem vorgestellt. Er bereitete Kaya eine Art Drink zu, als die Tür am Ende des Aufenthaltsraumes aufgeschoben wurde. Äile Ino Mmah tauchte auf und das was er von sich gab, klang wie unterdrücktes Fluchen. Hätte er Zähne, dann hätte er sie wohl СКАЧАТЬ