Kuchen für die Aliens. Melisande Arven
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Название: Kuchen für die Aliens

Автор: Melisande Arven

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783969443095

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СКАЧАТЬ und spiegelte seine Umgebung genauso wie der strahlende Raumanzug des Wesens. Eine Oberfläche, die an weißen Lack erinnerte. Kaya presste die Kuchenform gegen ihren Bauch.

      Das Schiff war so breit wie drei Reisebusse, doppelt so lang und bis zu sechs Meter hoch. Was hatte sie erwartet? Eine fliegende Untertasse, aus der ihr ein grüner Alien freudig entgegen winkte? Kaum hatte Kaya das gedacht, tauchte eine Gestalt in weißem Anzug neben ihr auf. Diese schnaufte angestrengt und stemmte sich gegen eine der schwer angeschlagenen Tannen. War er gerannt? Kaya wollte den Fehler ihrer Artgenossen nicht wiederholen, sie neigte respektvoll den Kopf.

      „Guten Morgen“, sagte sie fest und klar.

      Ihre Angst war verflogen, als ihre nüchternen Überlegungen sich nach vorne drängten. Ihr schnaufendes Gegenüber richtete sich auf. Jetzt konnte Kaya sagen, dass es sie um mindestens zwei Köpfe überragte. Das Visier klappte zurück, das Pfauenauge funkelte. Da Kaya über ein fotographisches Gedächtnis verfügte, konnte sie sagen, dass sie das Individuum von gestern vor sich hatte, es sei denn, diese Alienrasse glich sich wie ein Ei dem anderen. Sehr gekonnt ahmte das Wesen Kayas Bewegungen nach und beugte den Kopf.

      „“, klang der helle Singsang aus dem schmalen Mund und tatsächlich zogen sich die Mundwinkel nach oben und standen einem freundlichen menschlichen Lächeln in nichts nach. Nur Zähne hatte die Kreatur keine. Eine silbergraue Leiste mit kleinen Dellen kam zum Vorschein.

      „Sondivad“, sprach Kaya langsam die ungewohnten Worte nach.

      Daraufhin zuckte der Fremdling zurück und lieferte Anzeichen von Erstaunen. Kaya ließ sich davon nicht beirren. Sie deutete auf sich selbst.

      „Ich bin Kaya. K-A-Y-A.“

      „G-A-I-A-A“, wiederholte das Wesen brav.

      Gut. Intelligenz war vorhanden. Der Wille zur Verständigung auch. Kaya nickte also kräftig und stellte erleichtert fest, dass die weißen Handschuhe gegen die Brust des Anzugs pochten.

      „“, sagte die liebliche Stimme.

      „Tede.“ Kaya ahmte den Namen nach. Sie hörte, dass die Zunge beim Aussprechen des Ts gegen die Leiste im Mund stieß, deshalb tat sie selbiges bei ihren Zähnen.

      Man hatte sich vorgestellt. Gut. Nächster Schritt. Kaya präsentierte ihre süße Gabe.

      „Das ist Kuchen. Man kann ihn essen.“ Kaya führte die Hand zum Mund. „Schmeckt süß.“

      Alien Tede lächelte höflich. Natürlich verstand er kein Wort. Plötzlich summte etwas an seinem Arm. Er bediente etwas an einer Art Modul und sang ein paar Worte hinein. Das Lächeln wurde breiter und mit einer fließenden Bewegung deutete Tede auf das Raumschiff. Kaya erstarrte. Sie hatte eigentlich nicht vorgehabt dieses Vehikel zu betreten. Tede zwitscherte ihr etwas zu, doch woher sollte Kaya wissen, dass er ihr damit nicht wüste Drohungen an den Kopf warf?

      „L“

      Ein Wort betonte das Wesen besonders. Kaya schob die Kapuze zurück.

      „Äile?“

      Tede nickte mit Nachdruck.

      „L !!!“

      „Äile Ino Mmah“, sprach Kaya die ungewohnten Worte leise aus.

      Noch einmal nickte der Alien sehr eindringlich.

      Kaya erzitterte. Mittlerweile war ihr kalt. Sie setzte sich in Bewegung und fast zeitgleich öffnete sich eine seitliche Luke im vorderen Teil des Schiffs. Herr Dr. Schuller!

      Diesmal könnte Kaya ihm das Gefühl von Angst in allen Facetten beschreiben. Das tiefe Brummen aus dem Rumpf des Gefährts setzte sich in Kayas Rippenbogen fort. Die Kuchenform bebte in ihren Händen. Sie konnte ihre Gestalt an der Bordwand erkennen. Die weißen Umrisse der Gestalt hinter ihr waren in der Tat viel länger als ihre.

      Kaya stieg die Rampe hinauf. Sie hatte das Gefühl, als würden unsichtbare Arme nach ihr greifen. Das Kraftfeld hier war wesentlich stärker als in der Fläche davor. Blaues Licht erhellte den Eingang und ließ die weißen Wände und den Boden erst recht spacig aussehen. Kaya tippelte in das Schiff und sah sich um. Es richteten sich keine bizarr aussehenden Laserwaffen auf sie und niemand fiel brüllend über sie her. Tede schloss die Luke und nahm den Helm ab. Sie hatte eine schöne Kopfform, aber keine Haare und keine Ohrmuscheln. Die braune Maserung auf der grünen Haut wurde auf Scheitelhöhe breiter und verlief in Schlangenlinien bis zum Nacken. Kleine Kerben links und rechts am Kopf waren von Schildchen umgeben und beschützten offenbar den Hörapparat.

      Kaya fand es angebracht ihre Beschaffenheit zu zeigen und nahm ihre Mütze ab. Sofort trat Tede näher und berührte unter freudigem Singsang ihre hellbraunen, glatten Haare, die bis auf ihre Schultern fielen. Ein Geräusch, einem Lachen nicht unähnlich erklang. Haare waren anscheinend faszinierend.

      Wieder redete das Modul an ihrem Arm und Tede erinnerte sich an die Pflicht. Als sie den Vorraum verließen und eine Wendeltreppe hinaufstiegen, waren sie nicht mehr allein. Allerdings hatte Kaya den Eindruck, dass die anwesenden Aliens Grund oder den Befehl hatten, sich im Hintergrund zu halten.

      Der Raum, der sich nach Erklimmen der Treppe vor ihr ausmachte, war ebenfalls in sterilem Weiß gehalten und glich einer futuristisch aussehenden Bar. Tische und Stühle waren durchsichtig. Es gab einen Tresen, Pflanzenpötte, sogar mehrere sofaähnliche Möbelstücke und einen riesigen Leuchter an der Mitte der Zimmerdecke, der blassblaues Licht spendete.

      Kaya riss sich von den vielen Eindrücken los und versuchte herauszufinden, wer hier das Sagen hatte. Mit Sicherheit gab es hier eine Art Kommandostruktur, da Tede aufgefordert worden war herzukommen. Statt sich dezent in den Hintergrund zu drücken, erhoben sich zwei Wesen am Ende des Raumes. Sie trugen keine Anzüge. Ihre langen Glieder steckten in bequem anmutenden weißen Oberteilen und Hosen mit unzähligen silbernen Schnallen. Die Gesichter der beiden hatten schärfere Konturen als die von Tede und ihre Schultern waren breiter. Kayas Verdacht, dass Tede ein weiblicher Alien war, erhärtete sich.

      Bevor ihr der Kuchen auf den Boden klatschte, machte Kaya ein paar mutige Schritte nach vorne. Die pfauenaugenblauen Augen beobachteten sie unverwandt. Sie hatten einen Zwinkerreflex und mit jedem Mal erschien der Goldschimmer und wurde blasser, bis das Lid erneut darüberhuschte. Die Haltung der Wartenden war durch und durch würdevoll und ernst. Kaya fühlte sich wie bei einem Staatsbesuch. Ihre Gesichter zeigten keine Regung aber sie beobachteten jede von Kayas Bewegungen.

      Das rechts stehende Wesen war ein wenig größer als das andere. Obwohl das im Grunde gar nichts besagte, richtete sich Kaya an dieses.

      Um den Hals trug es eine mehrlagige Kette aus bunten Steinen und Metallnieten zierten seine Stirnpartie, als wären sie dort hineingetackert worden. Kaya neigte grüßend den Kopf. Der große Grüne verfolgte die Geste mit stoischer Ruhe. Das Gold in seinen Augen schillerte kräftiger.

      „Sondivad“, sagte Kaya so höflich wie möglich.

      Die schmalen Lippen des Aliens öffneten sich einen Spalt. Nicht um zu antworten, sondern weil er im letzten Moment verhindern konnte, dass ihm die Kinnlade herunterfiel. Schnell wechselte er einen Blick mit seinem Nachbarn. Dann neigte er den Kopf in einer Art, die Kaya unbeholfen und plump aussehen ließ.

      „Sondivad.“

      Er war ein Mann!

      Seine Stimme schwang in einem wunderbar angenehmen Baritonton СКАЧАТЬ