Wyatt Earp Staffel 7 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 7 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Staffel

isbn: 9783740941321

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СКАЧАТЬ einmal den Toten hatten sie begraben dürfen.

      Völlig niedergeschlagen, taub vor Schmerz und Verzweiflung, trotteten die vier Menschen davon; alles vor ihren Augen schien in wesenloses Grau zu verschwimmen.

      Welten waren für sie zusammengebrochen.

      Pats Mutter hatte sich an der linken Seite ihres Schwagers gehalten. Jetzt klammerte sie sich an seinem Arm.

      Und die Mutter des toten Mike hielt sich rechts an ihrem Mann fest.

      Fast übermächtig war die Last, die den Alten niederreißen wollte.

      Neunundfünfzig Jahre trug er mit sich herum. Vor einem Jahr hatte er den Bruder verloren – und vor Minuten den Sohn.

      Und das, was ihn wohl am allertiefsten schmerzte, war die Entführung Pats.

      Mike war tot; er hatte keine Schmerzen und keine Sorgen mehr, suchte er sich einzureden.

      Aber Pat…!

      Über ihnen spannte sich der wolkenlose Himmel von Horizont zu Horizont.

      Nirgends war eine Wolke zu sehen.

      Dem Alten war kalt geworden.

      Erst nach einer halben Stunde öffneten sich seine Lippen, und das, was er sagte, war kaum zu verstehen.

      »Wir werden langsamer gehen. Denn wenn es dunkel geworden ist, kehre ich zurück und werde ihn – begraben…«

      Da geschah es.

      Jim, der hinter den drei Erwachsenen gegangen war, rannte plötzlich, gefolgt von Berry, nach Südwesten davon.

      Der Vater bemerkte es und blieb stehen.

      »Jim!« schrie er heiser. »Jim, bleib hier!«

      »Jimmy!« Die Mutter preßte die Hände gegen das Herz. Ihr Schrei verhallte fast ungehört.

      Der Junge rannte weiter.

      »Jim!« brüllte der Vater. »So warte doch! – Wo willst du denn hin?«

      Da verhielt der Junge den Schritt, wandte sich um und rief:

      »Ich will nach Dodge City! Zu Wyatt Earp!«

      »So warte doch! Wir – wir kommen mit…«

      *

      Es war schon Abend, als die vier Menschen von einer Anhöhe aus das silberne Band des Flusses in der Ferne schimmern sahen.

      »Der Arkansas«, brachte Ric Hellmers krächzend über die Lippen.

      »Und da – da sind Häuser!« rief Jim. »Das muß Dodge City sein!«

      Und plötzlich liefen sie alle. So schnell sie konnten, hasteten sie der Stadt entgegen.

      Als sie den Overlandweg nach Hutchinson erreichten, sahen sie schon die Corrals, die sich bis hinunter zum Flußufer erstreckten.

      Sie waren um diese Jahreszeit leer.

      Vor ihnen lag die Stadt.

      In der Frontstreet, die gewissermaßen eine schwarze Stadtgrenze bildete, da sie nur auf der Nordseite mit Häusern bestanden war, herrschte reges Leben.

      Niemand achtete auf die vier Engländer, die müde und zerschlagen in die Hauptstraße der alten Treibherdenstadt trotteten.

      Der Vater und der kleine Jim hatten beide Frauen stützen müssen, so erschöpft waren sie.

      Beim Dodge House Hotel, gleich zu Beginn der Straße, hielt der Alte an.

      »Bleibt hier, setzt euch da auf die Bank. Ich werde mit Jimmy einen Sheriff suchen…«

      Jim sagte laut:

      »Einen Sheriff? Nein, Vater, wir suchen Wyatt Earp!«

      Ein Mann kam die Stufen des Hotels hinunter, und Jim lief auf ihn

      zu.

      Im zuckenden Schein des Windlichts, das über der Treppe hing, sah er, daß es ein großer Mann war, mit einem gutgeschnittenen, etwas kühlen Gesicht und sehr klugen Augen.

      Er trug einen schwarzen Hut, ein blütenweißes Rüschenhemd, eine grünschillernde elegante Weste und einen vornehmen schwarzen Anzug.

      Seine Stiefeletten glänzten wie neu.

      Jim sah aber auch unter dem offenstehenden Rock den breiten Waffengurt, der zwei mit Elfenbeinknäufen beschlagene schwere Revolver hielt.

      Der kleine Jim war so von der außergewöhnlichen Erscheinung des Mannes beeindruckt, daß er einen Augenblick gar nicht sprechen konnte.

      »Mister«, sagte er dann, »wo können wir Wyatt Earp finden?«

      »Das Marshals Office ist drüben, gleich an der Ecke der Bridgestreet, die zum Arkansas River hinunterführt. – Ich weiß allerdings nicht, ob er in der Stadt ist.«

      »Nicht…?« Der Kleine schluckte in aufkommender Angst. »Lieber Gott – was – was machen wir dann?«

      Der Fremde streichelte dem Jungen über den Wuschelkopf und fragte:

      »Was hast du für Sorgen, Boy?«

      Da schluchzte Jimmy los, und wild brach es aus ihm heraus:

      »Wir sind überfallen worden. Von fünf Banditen. Eddie Perkins-Breek war es – sie haben Mike erschossen – und Pat haben – sie mitgenommen. Die Wagen haben sie umgeworfen und verbrannt! All unsere Sachen – sie sind verbrannt…«

      Der Mann ging in die Hocke und hob den Kopf des Jungen.

      »Wo ist das passiert?«

      Da trat Hellmers heran.

      »Oben auf der Overlandstraße nach Westen. Unweit von der Abzweigung nach Dodge City.

      »Und wann?«

      »Heute…«

      Der Mann erhob sich wieder, nahm ein silbernes Zigarettenetui aus der Tasche, öffnete es und hielt es dem Briten hin.

      Der lehnte ab.

      »Thanks, Mister, ich kann jetzt nicht rauchen.«

      »Nehmen Sie eine Zigarette, vielleicht beruhigt sie…«

      Mit zitternder Hand nahm der Engländer eine Zigarette aus dem wohlgefüllten Etui.

      Er wußte so wenig wie der kleine Jim, daß der elegante Fremde niemand anders als Doc Holliday war, der Freund Wyatt Earps, der berühmte Gambler und Revolverkämpfer aus Georgia.

      »Sie meinen, daß der Marshal nicht in der Stadt ist?«

      »Ich СКАЧАТЬ