Wyatt Earp Staffel 2 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 2 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Staffel

isbn: 9783959790222

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СКАЧАТЬ doch erst dieser gräßliche Rood mit dem Bengel von dem Land verschwunden wäre…«

      Der Wunsch der Betty Lumbage ging nicht so rasch in Erfüllung, wie sich das die leichtsinnige Frau gewünscht hätte.

      Der kleine Franky arbeitete wie ein Wilder, um den Großvater zu entlasten. Was die anderen Leute in der Stadt mit heimlicher Freude beobachteten, sah sie mit tiefstem Mißfallen: Seit der alte Gruney abgeholt und nach Kansas City ins Hospital gebracht worden war, schaffte Franky wie ein Erwachsener.

      Die junge Frau sah nicht, daß der Junge von Tag zu Tag bleicher wurde, sie sah nicht, daß es nicht mehr lange so weitergehen konnte. Sie sah nur, wenn sie in ihrem schmucken Buggy an der kleinen Ranch vorbeifuhr, daß Franky das Haus mit neuer Farbe strich, daß er den Zaun ausbesserte, daß er wie ein ausgewachsener Cowboy über die Weide fegte.

      Betty Lumbage haßte den kleinen Franky mehr und mehr. Und eines Tages reifte in ihr der unbegreifliche Entschluß, den Jungen verschwinden zu lassen.

      Sie war kein unbeschriebenes Blatt, die junge Frau mit der hübschen Larve. In Santa Fé hatte sie jahrelang in Bars gearbeitet und mit dem Falschspieler Ted Seroon zusammengelebt, ehe er in einem Duell erschossen wurde. Lumbage hatte sie kennengelernt, als sie Teds Erbschaft in einem Spielsaloon verpraßt hatte. Er wußte nicht viel von ihrem Vorleben. Und wenn er selbst auch ein rigoroser, egoistischer Mann war, was jetzt in der Seele seiner Frau vorging, hätte er sicher nicht gebilligt.

      Die Tragödie begann an einem sonnenüberstrahlten Morgen.

      Betty Lumbage hatte von Geoffrey, dem Leibwächter ihres Mannes, den kleinen Buggy anspannen lassen.

      »Soll ich Sie begleiten, Madam?« fragte der hagere, hartgesichtige Mann.

      Betty wehrte ab, so gern sie sich auch sonst in der Gesellschaft des düsteren Mannes aufhielt. Bei ihrem heutigen Weg wollte sie keinen Zeugen haben.

      In dem kleinen Korb, der neben ihrem Sitz auf dem Wagen stand, befand sich der kleine Schokoladenkuchen, den sie in der Nacht selbst gebacken hatte.

      Sie trieb die beiden Füchse an und fuhr nach Norden zu aus der Stadt.

      Bat Masterson stand vor der Schmiede, als der Buggy vorbeirollte. Der Deputy blickte ihr stirnrunzelnd nach.

      »Sie gefällt dir wohl, die junge Frau?« fragte der Blacksmith den Burschen.

      Bat schüttelte den Kopf. »No, Mister Asmussen. Sie gefällt dem Marshal nicht, also gefällt sie auch mir nicht.«

      Der Schmied lachte derb. »Auch eine Anschauung. Aber vielleicht habt ihr beide recht. Obwohl sie ja ein verdammt hübsches Gesicht hat, diese Betty; Lumbage sagte zwar, er habe sie von einer Ranch in New Mex geholt, mir ist aber, als hätte ich sie schon irgendwo anders gesehen. Ich kann mich nicht darauf besinnen, wo es war. Eines weiß ich gewiß, es war kein angenehmer Ort…«

      Bat begriff den Schmied nicht. Aber er war ein gutmütiger Bursche und nickte.

      Asmussen ließ den schweren Hammer auf ein glühendes Eisenstück fliegen. »Sag mal, der Marshal ist wohl nur Police-Officer. Für Frauen hat er anscheinend nichts übrig.«

      Masterson schob sich den Hut in die Stirn. »Weiß ich nicht. Er hat ja auch keine Zeit. Vor Jahren war er drüben in Missouri verheiratet.«

      »Ach…«

      »Seine Frau ist an Typhus gestorben.«

      Der Schmied wischte sich mit dem stark behaarten Unterarm über die Stirn, dann hämmerte er weiter auf dem Eisen herum. »Doch, ja«, sagte er dabei, »er ist ein prächtiger Mann, unser Marshal. Und du hast allen Grund, stolz auf ihn zu sein.«

      Bat warf noch einen Blick die Straße hinunter, an deren Ausgang eben der kleine Buggy verschwand, dann schlenderte er nach einem kurzen Gruß wieder der Frontstreet zu.

      *

      Betty Lumbage hatte inzwischen den Weidezaun des Small Ranchers Bully Rood erreicht. Sie fuhr auf den breiten Wagengeleisen entlang und hielt Ausschau nach ihrem Opfer.

      Hoffentlich sah sie der Alte nicht.

      Keine fünfzig Yards vom Zaun entfernt hockte der kleine flachshaarige Franky im hohen Gras und arbeitete an einem Weidepfahl. Jetzt stand er auf und spitzte mit einem Beil den Pfahl unten an.

      Die Frau ließ die Füchse vor dem Zaun auf der Höhe des Jungen halten.

      Als der Kleine einmal aufblickte, sah er sie mit dem Wagen auf der Straße stehen. Er tippte nur an den Hutrand und arbeitete weiter.

      Da rief ihn die Frau an. »Komm mal her, Franky.«

      Langsam und mit wenig freundlichem Gesicht näherte sich der Junge dem Zaun.

      Ein schwarzweißer Collie sprang um ihn herum.

      Als Franky den Zaun erreicht hatte, sah er in die hellen Augen der Frau. »Was wollen Sie von mir?« fragte er barsch.

      Oh, sie hätte ihn ohrfeigen mögen, diesen elenden Bengel. Da schuftete er, daß ihm der Schweiß auf der Stirn stand, nur um diese kleine Ranch zu halten. Drüben weidete eine kleine Herde, und hinten in der Ferne blickten die Dächer der Ranch über einen flachen Hügelkamm.

      Betty Lumbage verstand es meisterhaft, ihre wahren Gefühle zu verbergen. »Komm her, Franky. Meine Zugstränge sind nicht straff genug. Zurre sie mir bitte etwas fester.«

      Sie hatte sich nicht verrechnet. Der kleine Bursche war viel zu gut erzogen, um ihr den Wunsch abzuschlagen.

      Franky kletterte durch die unteren beiden Drähte des Weidezauns und schnallte die Stränge der beiden Füchse kürzer. Wozu das gut sein sollte, leuchtete ihm nicht ein, denn der düstere Geoffrey hatte die Gäule vollkommen ordnungsgemäß eingespannt.

      Die Frau sah auf den Jungen herab. Er hatte den Hut vom Kopf genommen und auf einen Weidepfahl gestülpt. Sein flachsblonder Schopf leuchtete hell in der Sonne.

      Wenn ich ihm jetzt mit dem metallbeschlagenen Ende der Peitsche eins über die Schädel gäbe…, zuckte es durch das verbrecherische Hirn der Frau, dann müßte er umfallen. Denn wer weiß, ob er den Kuchen nimmt?

      Blitzschnell drehte sie die Peitsche um und nahm das Ende nach oben.

      Da richtete sich der Junge hoch und sah ihr in die Augen. »Right so, Madam?« fragte er.

      Vor dem Blick der Kinderaugen senkte die Frau den Peitschenknauf; ein galliges, böses Lachen stand um ihren Mund.

      Franky wollte sich entfernen.

      Da rief die Frau ihm mit heller Stimme nach: »Komm her, Franky, ich hab’ etwas für dich. Es ist eigentlich mein Reiseproviant – ich will zur Hutton-Ranch.«

      Sie deckte den Korb auf und nahm den appetitlichen kleinen Schokoladenkuchen heraus.

      Franky spürte, wie ihm beim Anblick des Leckerbissens das Wasser im Munde zusammenlief. »Nein, Madam, danke schön – meinetwegen brauchen Sie den schönen Kuchen nicht anzuschneiden. Außerdem – ich mag gar keinen Kuchen.«

      Die СКАЧАТЬ