Wyatt Earp Staffel 2 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 2 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Staffel

isbn: 9783959790222

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СКАЧАТЬ knappe Stunde später trieb der Junge sein Pony rechts vom Weg ab zu den Hügeln.

      Über einen Trampelpfad ging es bergan.

      Plötzlich rutschte der Kleine mit artistischer Geschwindigkeit im Trab von seinem Pferd und verschwand in den Büschen.

      Tom lief einen kleinen Bogen, kam zurück wie ein gehorsamer Hund und blieb vor den Büschen stehen. Er schien diese Gegend hier zu kennen.

      Es dauerte zwei Minuten, da hörte der Marshal oberhalb des Gebüsches die helle Stimme des Kindes. »Hallo, Mister Earp. Schauen Sie mal hoch! Hier bin ich!«

      So sehr Wyatt das Gestein auch absuchte, er konnte Franky einfach nicht entdecken.

      Nach weiteren zwei Minuten kam der Kleine wieder aus dem Gebüsch. »Na, ist es eine prima Höhle, oder nicht? Da findet mich nicht mal Milt Rice.«

      Wyatt tat dem Knirps den Gefallen, die »prima Höhle« zu besichtigen. Vielleicht mochte diese Gesteinsaushöhlung in früheren Jahren Indianern als Schlupfwinkel und Versteck auf ihren Raubzügen gedient haben.

      Als sie wieder auf ihren Pferden saßen, reichte der Kleine dem Marshal die Hand. »Auf Wiedersehen, Wyatt Earp. Ich hab’ mich gefreut, dich mal gesehen zu haben. Wir haben oft von dir gesprochen. Und Old Bully meint, du wärst der größte Marshal von ganz Amerika. Old Bully meint auch, daß Milt Rice wiederkommt und noch eine Menge Leute erschießt…« Unvermittelt sagte der Boy: »Ich muß jetzt gehen, Mister Earp. Ich hätte gern was als Erinnerung an dich mitgenommen. Vielleicht wirst du später noch mal so bekannt, daß mir keiner mehr glaubt, daß ich dich gekannt habe, und daß du mit mir in meiner Höhle warst.«

      Wyatt lächelte. Und dann tat er das, was der kleine Franky gewiß am allerwenigsten erwartet hätte: Er nestelte seinen silbernen Fünfzack von der Brust und reichte ihn dem Jungen.

      Der starrte mit runden ungläubigen Augen auf den Marshalstern. »Nein…«, stammelte er, hilflos vor Verlegenheit und Glück. »Nein…, du… willst mir doch nicht deinen Stern schenken?«

      »Doch, damit kannst du am besten beweisen, daß du mich gut gekannt hast.«

      Der Junge nahm den Stern, befühlte ihn und drehte ihn um. Dann las er andächtig: US-Marshal, und hinten stand tatsächlich Wyatt Earp! Mit einer gedankenschnellen Bewegung war der Stern in der Hosentasche des Kleinen verschwunden. »Ja, jetzt kann ich es immer beweisen, denn wegnehmen läßt du dir so was bestimmt von keinem Menschen!«

      »Bestimmt nicht.«

      Plötzlich krauste sich die Stirn des Kleinen. »Jetzt hast du aber keinen Stern!«

      »Ich bekomme in Topeka einen neuen.«

      »Hm. Dann…«, er druckste herum. »Dann hefte ich ihn mir an die Weste…«

      Wyatt reichte dem lustigen Knirps die Hand und verabschiedete sich von ihm.

      Sicher dachte er in diesem Augenblick nicht daran, daß der drollige kleine Franky Rood noch eine wichtige Rolle in seinem Leben spielen sollte.

      *

      Es war am späten Nachmittag.

      Doc Holliday hatte sich in Leeverys Stores Tabak Durham und hellbraunes Zigarettenpapier aus St. Louis gekauft.

      »Geben Sie mir noch zwei Kästen fünfundvierziger Munition.«

      Der Händler zuckte zusammen. Seine Augen hingen auf dem blanken Colt, der über dem rechten Oberschenkel des Spielers hing.

      Tub Leevery hatte mit eigenen Augen gesehen, wie der unheimliche Mann damit umgehen konnte.

      »Wollen Sie weiterreisen?« fragte Leevery unvorsichtigerweise.

      Holliday hob den Kopf und zog die Brauen zusammen. »No«, sagte er düster.

      Leevery glaubte, eine Gänsehaut auf seinem Rücken zu verspüren. Er sah, wie die schlanken, nervigen Hände des Spielers Geld aus dem Gürtel nahmen.

      Leevery, der seinen Fehler wiedergutmachen wollte, sagte schnell: »Wyatt Earp ist wohl ein alter Bekannter von Ihnen, Mister?«

      Holliday legte das Geld auf den Tresen und knurrte: »Nein, das kann ich leider nicht behaupten. Ich kannte ihn; das ist alles.«

      Leervery blickte hinter der hohen, schlanken Gestalt des Spielers drein, wie er mit elastischen, federnden Schritten den Laden verließ.

      Draußen auf dem Vorbau blieb Doc Holliday plötzlich stehen.

      Tub Leevery sah deutlich, wie seine harten Augen auf einmal messerscharf wurden und eine Eiseskälte auszustrahlen schienen. Der ganze Mann hatte plötzlich etwas von einer sprungbereiten Raubkatze an sich, ohne sich auch nur im geringsten bewegt zu haben.

      Es waren die drei Reiter, die seine Aufmerksamkeit erregt hatten.

      Drei Männer, die vor dem Long Branch Saloon haltmachten, aus den Sätteln rutschten. Der vorderste war untersetzt, vierschrötig, hatte ein breites Gesicht und Schlitzaugen. Die beiden anderen hatten ausdruckslose Cowboygesichter, waren dunkelhäutig und trugen große Sternradsporen.

      Sie lockerten ihre Colts und staksten auf den Long Branch Saloon zu.

      Leevery sah, wie Doc Holliday die Lippen öffnete. »Hallo, Yster!«

      Die drei Männer fuhr herum.

      Ihre Gesichter waren zu Masken erstarrt.

      Der Schlitzäugige hatte jetzt etwas von einem Indianer an sich, als er den Kopf senkte und den Spieler drüben auf dem Vorbau musterte.

      Die beiden anderen standen steif hinter ihm.

      Doc Gilbert, der alte Arzt, kam gerade aus dem Haus. Er hatte einen Besuch zu machen. Ein Blick, und er begriff die Situation sofort: Es waren also wieder drei Männer gekommen, um mit Doc Holliday abzurechnen.

      Es würden immer wieder Männer kommen.

      Die Luft auf der Straße war zum Zerreißen gespannt.

      Der vierschrötige, schlitzäugige Kreole Mac Yster stieß den kantigen Schädel wie ein Raubvogel nach vorn. »Doc Holliday! Es ist gut, daß du da bist. Wir suchen dich.«

      »Dachte ich mir«, versetzte der Spieler gelassen. Dann kam er langsam auf die Straße hinunter, auf deren Mitte er stehen blieb.

      Yster war höchstens noch fünfzehn Yards von ihm entfernt. »Hattest einen feinen Partner, Doc. Den hättest du behalten sollen, dann hätten wir es schwerer mit dir gehabt.«

      »Schwer bleibt es für euch sowieso.«

      Yster schüttelte langsam den Kopf. »No, Brother, einer von uns dreien wird dich töten, Doc.«

      Hollidays Gesicht war zu Eis erstarrt. Seine kalten Augen funkelten wie Bergkristalle. »Vielleicht. Auf jeden Fall aber nehme ich euch alle drei mit.«

      »Diesmal geht die Rechnung nicht auf, Doc«, krächzte Yster mit vorgezogenem Mund. »Wir drei haben nichts zu verlieren. Wir СКАЧАТЬ