Sechs utopische Thriller. Conrad Shepherd
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Название: Sechs utopische Thriller

Автор: Conrad Shepherd

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Научная фантастика

Серия:

isbn: 9783745202267

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СКАЧАТЬ Fährte bis zu uns zurückverfolgen?«

      »Unwahrscheinlich.«

      »Was ist mit diesem Häftling, diesem wie-war-doch-gleich-sein-Name?«

      »Dave Tuckey«, half Sheehy ihm auf die Sprünge. »Wird aber nur ›Frosch‹ genannt.«

      »Richtig, Frosch. Gibt's von der Seite auch keine Probleme?«

      Der Oberst schüttelte den Kopf. »Spoczynski hat das bereits gelöst.«

      Frosch! Spoczynski... was für Namen, dachte Stryker. Laut fragte er: »Wie?«

      »General, Sir«, sagte Richard Sheehy seufzend, »wollen Sie das wirklich wissen?«

      »Nein. Vermutlich will ich das nicht.«

      »Dachte ich mir«, nickte der Oberst. Er leerte sein Glas und bestellte eine neue Runde.

      »Wann können wir mit diesem Conroy rechnen?«, fragte der General.

      »Innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden«, versetzte Sheehy. »Major Santana befindet sich bereits auf dem Mond, um ihm unser Angebot zu unterbreiten.«

      4. Kapitel

      Sie kamen früher als erwartet.

      Mitten in der Nacht.

      Conroy war bereits hellwach, als die Geräusche lauter wurden und näherkamen. Er konnte die Schritte von zwei Männern unterscheiden. Auf dem von der Notbeleuchtung diffus erhellten Katzensteg vor den Käfigen waren Stimmen zu hören. Klappern von Stiefeln auf geriffeltem Stahlblech, Klirren von Waffen. Ein Flüstern und Raunen erhob sich. Dann ein zuckender Aufruhr hastiger Bewegungen, als die Häftlinge links und rechts in den Käfigen sich herumwarfen und nach draußen starrten, um zu sehen, was vor sich ging.

      Die Schritte verklangen vor seiner Zellentür.

      Er blinzelte, als ihn der grelle Lichtkreis einer Lampe traf.

      Das elektronische Schloss seiner Käfigtür entriegelte sich mit einem vernehmlichen Klacken. Ein Wärter trat ein, der andere blieb draußen vor der Tür. Da er seine Hände verdächtig nahe an der Waffe hatte, hütete sich Conroy, eine Bewegung zu machen, die der Mann als Widerstand oder gar tätlichen Angriff hätte interpretieren können.

      »Könnt ihr einen nicht mal in der Nacht in Ruhe lassen?«, knurrte er.

      Wortlos kam der Wärter näher.

      Er war kaum kleiner als Conroy, aber in seiner Carbon-Kevlar-Panzerung wirkte er ungemein massig. Ein Panzer auf zwei Beinen. Eine Hand wie der Greifer eines Ladedroiden packte Conroy am Oberarm, riss ihn unsanft hoch und stellte ihn auf die Füße.

      »Mitkommen!«, knurrte er mit Nachdruck.

      Conroy konnte die Gewalt förmlich riechen, die der Kerl ausdünstete wie einen strengen Körpergeruch.

      »Na gut!«, spottete er ätzend. »Wir machen also eine kleine Besichtigungstour durch die Anstalt. Einmal um den Park, Henry, und dann bringen Sie mich bitte wieder in mein Domizil.«

      »Maul halten, Arschloch!«

      Der Gepanzerte schnaubte verächtlich und versetzte ihm einen Stoß. Conroy flog durch die Zellentür, landete in den Armen des anderen, der draußen wartete und ihn mit einem angewiderten Grunzen zurückstieß. Ein Kolbenhieb zwischen die Schulterblätter drosch ihn gegen die Gitterstäbe; Conroy fing den Aufprall mit hochgerissenen Unterarmen ab und warf sich keuchend herum. Als er sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte, wurde er angeblafft: »Vorwärts jetzt. Besser für dich, keinen Widerstand zu leisten, sonst sähen wir uns gezwungen, unsererseits ein wenig gemein zu werden.«

      Conroy glaubte ihm das unbesehen, die Sache mit dem Gemeinwerden. Trotzdem höhnte er: »Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ihr mich nicht leiden könnt.«

      Der Stämmige knurrte: »Willste schon wieder Ärger machen, Klugscheißer?« Die Mündung der kurzläufigen Automatik in seinen Pranken zeigte wie unbeabsichtigt auf Conroy.

      Der starrte ihn an. Dann schüttelte er den Kopf.

      »Nein, ich mache keinen Ärger«, sagte er. »Aber wenn, würde ich's dir nicht auf die Nase binden.«

      »Dann komm endlich in die Hufe!«, wiederholte der zweite, nun schon etwas nachdrücklicher, und er forderte ihn mit einer unmissverständlichen Handbewegung auf, sich in Bewegung zu setzen. Die beiden traten auseinander und ließen Raum für ihn. Conroy ging mit langsamen Schritten los. Seine Wärter waren direkt hinter ihm.

      Conroy war mit den baulichen Gegebenheiten von STRALAG-2 halbwegs vertraut. Halbwegs deshalb, weil das wahre Ausmaß der Anlage mit ihren effizienten Schutzmechanismen, ihren Sprengfallen, toten Korridoren und den hochwirksamen Energiefeldern keinem Außenstehenden wirklich geläufig war. Außenstehende waren in diesem Fall nun mal alle, die nicht unmittelbar im STRALAG arbeiteten oder zur Führungsspitze der lunaren Strafvollzugsanstalt gezählt werden durften.

      Das Hochsicherheitsgefängnis der FSA war ein ehemals eishaltiges Gesteinsflöz, das im Tagebauverfahren ausgebeutet worden war. Die Narbe, die davon zurückblieb, bildete eine mehrere hundert Meter lange und hundertsechzig Meter tiefe Schlucht, die sich leicht nach unten verengte.

      Man zog eine Decke aus einer Carbon-Leichtstahl-Legierung, wie sie im Raumschiffsbau zur Anwendung kam, über die Schlucht und häufte Mondgeröll darauf. Die Wände wurden geglättet, Versorgungsstollen angelegt und die nötigen sanitären Einrichtungen installiert. Dann wurden die Käfigreihen übereinander an die Schluchtwände gehängt und die einzelnen Ebenen durch Entstofflichungsfelder voneinander getrennt. Auf der Mondoberfläche wies lediglich ein kleiner Raumhafen und eine 120 Meter durchmessende Kuppel von 60 Metern Höhe auf seine Lage hin. Unter dem Dom lagen die technischen Einrichtungen zur Lebenserhaltung, die Energiemeiler für die wirkungsvollen Schutzmechanismen, die Fahrzeughangars sowie die Unterkünfte der Wärter. Ein zentraler, strengstens gesicherter Versorgungs- und Liftschacht führte an der nördlichen Stirnseite von der Kuppel bis hinab auf die Sohle der Schlucht. Er verband die mit Stahlschotts und High-Tech-Sperren gesicherten Zugänge zu den Zellenebenen. Es hieß, noch nie wäre jemandem die Flucht aus STRALAG-2 gelungen.

      Die Wärter nahmen einen Weg durch den Zellentrakt, der direkt zum zentralen Versorgungsschacht führte. Keine Menschenseele begegnete ihnen. Nur hin und wieder ertönte der gespenstische Widerhall von Stimmen, als kämen sie geradewegs aus der tiefsten Hölle. Ein unheimliches Requiem für all die Verdammten, die hier unten schon verreckt waren.

      Die Korridore wurden breiter.

      Öffnungen СКАЧАТЬ