Der neue Sonnenwinkel Jubiläumsbox 5 – Familienroman. Michaela Dornberg
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Название: Der neue Sonnenwinkel Jubiläumsbox 5 – Familienroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Sonnenwinkel

isbn: 9783740931940

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СКАЧАТЬ Geld für die Reparatur endlich zusammengekommen, für Frau Dr. Fischer eine Sorge weniger.«

      Was redete ihre Tochter da!

      »Inge, weißt du eigentlich, was ein Dach kostet? Wir hätten noch jahrelang sammeln müssen. Das ist jetzt mit einem Schlag erledigt, und du wirst niemals im Leben erraten, wer die ganzen Kosten übernimmt.«

      Inge wurde ungeduldig.

      »Mama, sprich nicht in Rätseln, sag es endlich.«

      Teresa machte eine kurze Pause, ehe sie den Namen preisgab.

      »Heinz Rückert.«

      Das war wirklich ungeheuerlich!

      Inge konnte dazu erst einmal nichts sagen, sie starrte ihr Mutter nur an, und Teresa freute sich diebisch, als sie in das Gesicht ihrer Tochter blickte. So ähnlich musste sie ebenfalls ausgesehen haben, als sie diese Neuigkeit von Frau Dr. Fischer erfahren hatte.

      »Heinz?«, ächzte Inge schließlich, nachdem sie sich von ihrer Überraschung erholt hatte.

      Teresa nickte.

      »Ja, Heinz Rückert, und es ist nicht nur das, sie haben sich auch einen zweiten Hund angeschafft. Durch den ist es schließlich auch gekommen, dass Heinz plötzlich die Spendierhosen anhatte. Zwischen Heinz und dem Hund war es irgendwie Liebe auf den ersten Blick.«

      Es hörte sich alles fantastisch an.

      Für einen Augenblick war Inge geneigt zu glauben, ihre Mutter spräche über einen ganz anderen Mann, doch nicht über den Heinz Rückert, der sich eher ein­ Loch ins Knie schießen ließ, ehe er für etwas Geld herausrückte, vor allem nicht für ein Tierheim.

      »Mama, ich glaube es nicht.«

      »Du musst es glauben, mein Kind.«

      Nach diesen Worten erzählte ihre Mutter ihr, was sie von der überglücklichen Leiterin des Tierheims erfahren hatte.

      Heinz Rückert war irgendwo für jede Überraschung gut. Es hätte niemand damit gerechnet, dass er während seiner Studienzeit in Paris gewesen war, dort seine große Liebe kennengelernt hatte, von der unglückliche Umstände ihn getrennt hatten. Dass plötzlich eine Tochter aus dieser Verbindung auftauchte, die reizende, wunderschöne Cecile, war eine Sensation gewesen. So etwas hätte man von Heinz nicht gedacht!

      Und so war es jetzt vermutlich auch mit dem Dach. Es gab Seiten an ihm, die man von ihm nicht kannte, von denen er wahrscheinlich selbst überrascht war.

      »Mama, ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.«

      Teresa kannte ihre Tochter, sie wusste, was ihr immer half, ob sie nun über etwas nachdachte, ob sie sich freute, ob sie traurig war.

      Sie brachte ihr einen Kaffee, vergaß sich selbst ebenfalls nicht, und dann begannen sie über Heinz Rückert zu reden und das, was geschehen war.

      »Mama, wenn er diese weiche, großzügige Seite hat, warum zeigt er sie nicht öfters?«

      So typisch ihre Inge, sie musste alles hinterfragen. »Inge, er wird seine Gründe dafür haben. Und müssen wir uns den Kopf deswegen zerbrechen? Die Rückerts sind reich. Er kann das Dach mehr oder weniger aus der Portokasse bezahlen, und glaube mir, er ist gewieft genug, sich das alles bei seiner Steuererklärung zurückzuholen.«

      Es stimmte alles, dennoch.

      »Mama, ich finde es sehr großzügig, und es ist für das Tierheim ein Segen. Heinz und auch Rosmarie haben bei ihren Kindern gewiss einiges verkehrt gemacht. Doch einmal sollte da Schluss sein. Ich rufe gleich Ricky an, damit sie es Fabian stecken kann. Der sollte sein Verhalten seinen Eltern gegenüber mal überdenken. Was früher verkehrt gelaufen ist, kann man nicht korrigieren. Und heute bemühen sie sich doch, ganz besonders Rosmarie.«

      »Inge, halte dich da raus. Damit hast du nichts zu tun. Ein jeder soll vor seiner eigenen Tür kehren. Die Rückerts müssen mit ihren Kindern ihre Konflikte selber lösen. Kommen wir mal zu einem ganz anderen Thema. Gehen wir gemeinsam hinauf zu dem Kennenlerntreffen? Gemeinsam mit Sophia und Angela.« Dagegen hatte Inge nichts einzuwenden.

      »Können wir machen, aber ich glaube, Pamela schmollt noch immer. Sie ist sauer, weil es keinen neuen Zugang zur Felsenburg gibt. Der Graf hat es versprochen.«

      »Und er wird sein Versprechen auch halten. Zunächst einmal war es für ihn wichtig, sich selbst in seinem neuen Leben einzurichten, und vergiss nicht, dass er auch seine beruflichen Aktivitäten von dort oben regeln will. Das muss geplant und durchgeführt werden. Er muss keinen Zugang für alle Leute zur Felsenburg schaffen. Sie gehört zu seinem Besitz.«

      »Früher war halt alles anders«, bemerkte Inge.

      »Früher hatten wir auch einen Kaiser«, Teresas Stimme klang leicht ungeduldig. »Ich kann das mit der Felsenburg nicht mehr hören. Vor allem mokieren sich Leute darüber, die niemals hinaufgegangen sind. Wenn es nach mir ginge, würde ich keinen Zugang zur Ruine schaffen. Du lässt doch auch nicht Menschen durch deinen Garten laufen, damit sie sich den See angucken können. Graf Hilgenberg ist ein sehr netter Mensch, und Sophia kennt die Familie. Um noch einmal darauf zurückzukommen, was du gesagt hast, dass früher alles anders war. Marianne von Rieding hatte nie einen richtigen Bezug zu dem Besitz, sie weiß nicht, was alte Traditionen sind. Das sage ich jetzt nicht abwertend. Aber es ist so. Wäre uns unser Besitz erhalten geblieben, hätten Magnus und ich uns auch abgegrenzt. Man ist freundlich und nett zu seiner Umgebung, verhält sich seinen Angestellten gegenüber korrekt, aber man verbrüdert sich nicht mit ihnen.«

      »Mama, du bist ein Snob. Außerdem lebst du nichts von dem, was du da gerade erzählst.«

      »Weil sich alles verändert hat. Es wäre sehr töricht, etwas leben zu wollen, was es nicht mehr gibt. Ich sage es immer wieder, alles hat seine Zeit, man muss mit den Gegebenheiten leben.«

      »Nun, Angela von Bergen scheint dann zurückzublicken, sie hat ihren Mädchennamen angenommen.«

      Teresa winkte ab.

      »Darüber haben wir bereits gesprochen, und da warst du durchaus meiner Meinung. Angela hat ihren Mädchennamen angenommen, weil sie durch nichts an ihren schrecklichen Ehemann erinnert werden möchte. Ich habe ihr dazu geraten, und dazu stehe ich auch. Inge, deswegen müssen wir wirklich nicht streiten. Es macht mich nur wütend, dass alle auf den Grafen Hilgenberg sauer sind, weil er für seinen Besitz andere Regeln einführt.

      Er lädt alle Leute aus dem Sonnenwinkel ein, damit sich alle bei ihm treffen. Erinnere dich, dass Frau von Rieding oder die Münsters nur einen ausgewählten Personenkreis zu sich eingeladen haben. Aber nun Schluss mit dem Thema. Ich fahre jetzt nach Hohenborn, und wenn du magst, dann kannst du mitkommen.«

      Inge überlegte kurz, dann lehnte sie ab.

      »Danke, Mama, ich bleibe lieber hier. Falls Pamela es sich anders überlegt, möchte ich das Kleid zu Ende nähen, das sie sich gewünscht hat.«

      Nähen konnte Inge ebenfalls sehr gut. Eigentlich konnte sie alles, vor allem stand sie mitten im Leben, und da konnte Teresa stolz auf sich und Magnus sein. Sie hatten ihre Tochter zu dem gemacht, was sie war.

      *

      Nicki erzählte eigentlich ihrer Freundin immer alles. Die Begegnung СКАЧАТЬ