Der neue Sonnenwinkel Jubiläumsbox 5 – Familienroman. Michaela Dornberg
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Название: Der neue Sonnenwinkel Jubiläumsbox 5 – Familienroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Sonnenwinkel

isbn: 9783740931940

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СКАЧАТЬ Hände gewaschen hatte. Darauf legte man Wert im Hause Auerbach. Und dann konnte sie es kaum erwarten, dass Inge ihr eines ihrer Leibgerichte servierte. Voller Behagen begann Pamela den Nudelauflauf in sich hineinzustopfen, und ihr Essen wurde begleitet von vielen ­›Ooohs‹ und ›Hmmms‹.

      Inge freute sich. Für Pamela zu kochen, das war ein Vergnügen. Sie war schnell zu begeistern, und sie zeigte ihre Begeisterung auch.

      Nach zwei großen Portionen gab Pamela schließlich auf. Inge wunderte sich immer wieder, was in diesen schmalen Körper hineinpasste.

      Inge kochte sich einen Kaffee, das musste sein. Und dann durfte sie endlich die Arbeiten sehen. Pamela besaß eine große mathematische Begabung, die hatte sie von ihrem leiblichen Vater geerbt. Und das Englische lag ihr wirklich im Blut. Die Arbeit war sehr anspruchsvoll. Inge wunderte sich überhaupt nicht, dass die meisten Schüler die Arbeit versemmelt hatten, die Pamela immer zu sagen pflegte, wenn etwas danebenging.

      Inge war stolz auf Pamela, und sie lobte sie auch entsprechend.

      Mutter und Tochter genossen ihre Zweisamkeit. Der große Küchentisch war für die Auerbachs so etwas wie die Schaltstelle des Lebens. An diesem Tisch wurde gelacht, es wurde geweint. Es wurde gespielt, und es hatte, und die gab es noch immer, viele heiße Diskussionen gegeben.

      Inge merkte sofort, dass Pamela etwas auf dem Herzen hatte, was sie unbedingt loswerden wollte.

      Inge sprach ihre Tochter darauf an, und dann sprudelte es aus Pamela nur so heraus.

      »Mami, es geht um den Fühlstein, den Manuel mir vor seinem Wegzug gegeben hat.«

      Pamela legte den Stein auf den Tisch, und Inge erinnerte sich daran, dass dieser Stein zunächst einmal der ständige Begleiter von Pamela gewesen war.

      »Ich erinnere mich, mein Kind, es war sehr großzügig von Manuel. Schließlich hat er den Stein von seiner verstorbenen Mutter gehabt und ihn immer mit sich herumgetragen. So etwas zu verschenken, das zeugt von Größe. Und es sagt auch, was du Manuel bedeutest.«

      Pamela nahm den Stein in die Hand, spielte mit ihm.

      »Er hat ihn mir geschenkt, weil ich so traurig war und er damit nicht umgehen konnte. Er wollte mich trösten.«

      »Das hat er doch.«

      Pamela nickte. »Mittlerweile fühle ich mich aber nicht mehr gut damit. Für Manuel ist der Stein von sehr großer Bedeutung. Für mich ist er das nicht. Auch wenn er schön ist, ist es doch bloß ein Stein. Und deswegen dachte ich …, nun, ich habe mir überlegt …, ich meine …«

      Inge unterbrach ihre Tochter.

      »Pamela, worauf willst du hinaus?«

      Pamela atmete tief durch, dann erzählte sie ihrer Mutter, dass sie daran gedacht hatte, Manuel den Stein, der ein Erinnerungsstück an seine Mutter war und ihm sehr viel bedeutete, zurückzugeben.

      »Mami, ich fühle mich nicht besser und auch überhaupt nicht schlechter, ob nun mit oder ohne Stein. Manuel wohnt nicht mehr hier. Er wird niemals mehr zurückkommen. Die Omi sagt, dass alles seine Zeit hat, dass ich Manuel in schöner Erinnerung in meinem Herzen behalten soll, dass mir das niemand nehmen kann, was wir als wunderschöne und gemeinsame Kindheit hatten. Mami, darf man ein Geschenk zurückgeben, ohne den, der das Geschenk gemacht hat, zu verletzen?«

      Ihr armes Mädchen, womit Pamela sich jetzt quälte.

      »Mein Kind, wenn du Manuel das alles schreibst, was du mir gerade erzählt hast, dann wird er es verstehen. Und er wird sich bestimmt darüber freuen, dass er das, was so wichtig für ihn war, wieder besitzen wird. Schreib ihm, dass du dankbar bist für die Leihgabe, dass du jetzt ohne den Stein auskommst, schreib ihm das mit der Erinnerung an eine wunderschöne Kindheit, die für immer in deinem Herzen sein wird. Und so ist es doch, nicht wahr? Das was war, das kann dir niemand mehr nehmen.«

      Pamela war so froh, ihrer Mutter erzählt zu haben, was sie so sehr quälte.

      Sie sprang auf, eilte auf ihre Mutter zu, umarmte sie heftig, küsste sie, dann rief sie: »Was würde ich bloß ohne dich machen, Mami. Du bist die beste und klügste Mami von der ganzen Welt, und weil das so ist, muss ich es dir immer wieder sagen.«

      Inge war gerührt, doch ehe sie sich äußern konnte, war eine Stimme zu hören: »Und wer küsst mich?«

      Professor Werner Auerbach war unbemerkt in die Küche getreten.

      Pamela rief: »Papi, du bist später dran, ich habe jetzt etwas sehr Wichtiges zu erledigen.«

      Nach diesen Worten verließ sie die Küche.

      Werner und Inge waren allein, und die erkundigte sich ganz verwundert: »Werner, wieso bist du schon da? Du wolltest doch erst heute Abend kommen?«

      »Ja, das ist richtig, mein Herz. Aber das Nachmittagsprogramm ist nicht wichtig. Da fiel es mir nicht schwer, mich dafür zu entscheiden, nach Hause zu kommen.«

      So hätte Werner früher nie geredet. Da hatte er alles bis zum Schluss ausgekostet.

      Ja, es hatte sich wirklich eine ganze Menge verändert, zum Guten hin, und dafür war Inge unendlich dankbar. Sie waren ganz schön vom Kurs abgekommen, und es war schön und beruhigend zugleich, dass das Floß ihres Leben sich wieder in ruhigeren Gewässern bewegte.

      »Es ist schön, dass du da bist«, rief sie aus ihren Gedanken heraus glücklich.

      Werner ging langsam auf sie zu, zog sie zu sich empor, und dann küsste er sie voller Zärtlichkeit.

      In seinen Armen fühlte Inge sich geborgen und sicher, und so war es immer gewesen, von Anfang an. Es war eine Gnade, nach vielen gemeinsam verbrachten Jahren noch so zu empfinden.

      Und als er irgendwann sagte: »Es ist schön, dass es dich gibt«, schmolz sie nur so dahin.

      *

      Inge blickte ganz irritiert auf, als ihre Mutter ins Haus geschossen kam, anders konnte man es nicht nennen.

      »Mama, was ist passiert?«

      »Mein Kind, es ist gut, dass du sitzt, denn das, was ich dir jetzt erzählen werde, würde dir den Boden unter den Füßen wegziehen.«

      So kannte Inge ihre Mutter wirklich nicht.

      »Mama, wolltest du nicht nach Hohenborn fahren, um die bestellten Bücher abzuholen?«

      Teresa winkte ab.

      »Das kann warten. Ich habe gerade einen Anruf von Frau Dr. Fischer erhalten.«

      Das war nichts Neues. Ihre Mutter arbeitete schließlich ehrenamtlich im Tierheim mit. Weswegen also die Aufregung, die Inge überhaupt nicht verstand.

      »Ja, und?«

      Teresa setzte sich. Sie war wirklich vollkommen durcheinander.

      Teresa holte tief Luft, und dann platzte es nur so aus ihr heraus.

      »Das Tierheim bekommt ein neues Dach.«

      So, nun war es heraus, doch Inge verstand nicht, weswegen ihre Mutter СКАЧАТЬ