Der neue Sonnenwinkel Box 2 – Familienroman. Michaela Dornberg
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Название: Der neue Sonnenwinkel Box 2 – Familienroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Sonnenwinkel

isbn: 9783740928636

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СКАЧАТЬ »Wie kommst du denn darauf? Da ist noch alles offen, und vermutlich werde ich nicht kommen. Das würde nur falsche Hoffnungen in ihm erwecken. Ich bin froh, dass er mir das mit der Arbeit abnimmt.«

      »Nicki, wenn du ihn nicht willst, warum sagst du es ihm nicht? Und warum lässt du dich nicht einfach auf ihn ein und wartest erst mal ab, wie sich zwischen euch alles entwickelt. Du bist ohne zu überlegen in jede Liebesgeschichte hineingegangen, und jetzt, wo eigentlich alles perfekt ist, weil ihr so wunderbar zusammenpasst, wagst du nichts.«

      Nicki seufzte abgrundtief.

      »Weil es diesmal anders ist«, sagte sie, und ihre Stimme klang ganz bekümmert. »Ich möchte Roberto nicht verletzen.«

      Roberta gab es auf. Hier kam sie nicht mehr mit. Da gab es Gefühle von beiden Seiten, und Nicki ließ es wegen irgendwelcher Äußerlichkeiten scheitern. Sie hatte, abgesehen von kleinen Stippvisiten, noch nicht im Sonnenwinkel gelebt, lehnte das Leben hier aber ab, weil sie sich da in ihrem Kopf zurechtgelegt hatte. Und es war nie die Rede davon, dass sie im Restaurant mitarbeiten sollte, Roberto hatte genügend Personal, doch auch da sah sie sich als Serviererin, die Tabletts balancieren musste.

      »Du hast Angst«, sagte Roberta ihr auf den Kopf zu. »Und deswegen machst du diesen Eiertanz. Okay, du bist alt genug, um deine Entscheidungen zu treffen, doch bitte jammere mir später nichts vor und weine um dein verlorenes Glück, wenn Roberto eine andere hat. Er ist ein kultivierter, attraktiver Mann, und glaub mir, da gibt es einige Frauen, die ihn mit Kusshand nehmen würden.«

      Ursel Hellenbrink steckte den Kopf zur Tür herein. »Entschuldigen Sie, Frau Doktor, der Pharmavertreter ist da, mit dem Sie einen Termin haben«, flüsterte sie.

      Roberta bedankte sich, dann wandte sie sich wieder ihrer Freundin zu, wollte das Gespräch beenden, als sie sich erinnerte, dass Nicki ihr etwas Wichtiges sagen wollte, an dem sie ersticken würde, wenn sie es nicht los wurde.

      Und wenn es Roberto nicht war …

      Ein wenig neugierig war sie schon.

      »Ich muss hier weitermachen, Nicki«, sagte sie, »sag rasch, weswegen du angerufen hast, weil du unbedingt etwas loswerden musstest.«

      »Ach ja, stimmt, du hast mich völlig durcheinandergebracht. Ich hatte vorhin in der Stadt ein Erlebnis der besonderen Art.«

      Roberta verdrehte die Augen.

      Wenn Nicki so anfing, konnte sie sich sehr blumenreich mit der Vorrede aufhalten, ehe sie zum Kern der Sache kam.

      »Nicki, ich habe keine Zeit«, erinnerte sie ihre Freundin.

      »Ein Vertreter wartet, und im Wartezimmer sitzen auch noch Patienten. Wir können heute Abend reden, da kannst du mir alles in epischer Breite erzählen.«

      Davon wollte Nicki nichts wissen.

      »Oh nein, also …«, sie holte tief Luft, »ich habe vorhin in der Stadt deinen Ex getroffen, und leider konnte ich ihm nicht ausweichen.«

      Da sie in einer Stadt wohnten, da sie sich kannten, war das manchmal unausweichlich.

      »Schön«, sagte Roberta.

      »Nein, meine Liebe, nicht schön. Warum auch immer. Er ist wütend auf dich, und er hat gesagt, dass er dich fertig machen will. Und so, wie er aussah, wie seine Stimme klang, nehme ich ihm das ab. Roberta, ich weiß ja nicht, was vorgefallen ist.

      Doch nimm dich bitte in Acht …, er hat auch gesagt, dass er etwas gegen dich in der Hand hat, was dir das Genick brechen wird und dass du …, dass du dich … warm anziehen sollst.«

      Natürlich fiel Roberta sofort der Besuch ihres Exmannes ein, der nicht den Erfolg gebracht hatte, den er sich erhoffte.

      Max war jetzt wütend, er kochte. Aber was sollte er denn gegen sie in der Hand haben?

      Im Gegensatz zu Nicki war sie nicht aufgeregt, sie erzählte ihr rasch, was geschehen war.

      »Max kann Ablehnung nicht vertragen, und weil er weiß, dass du meine Freundin bist, die mir natürlich alles brühwarm erzählt, will er mir vermutlich nur ein wenig Angst machen. Mach dir keine Sorgen, Nicki, aber danke, dass du mich angerufen hast. Ich muss jetzt wieder an die Arbeit. Max macht mir keine Angst. Statt sich das alles auszudenken und zu drohen, soll er seine Energie lieber dazu verwenden, seine Praxis zu retten und die Klagen, die gegen ihn erhoben werden, glimpflich zu überstehen.«

      Sie wechselten noch ein paar Worte miteinander, dann verabschiedeten sie sich.

      Roberta war wütend auf ihren Exmann, und vielleicht hätte sie sich länger mit ihm und dem von ihm Gesagten beschäftigt, wäre da nicht der Pharmavertreter. Die rannten ihr zwar die Praxis ein, doch auf das, was dieser Mann ihr anbieten wollte, war sie gespannt.

      Es sollte da ein sensationelles Blutdruckmittel geben, hochwirksam und fast ohne Nebenwirkungen. Mit den Blutdrucktabletten, das war so etwas. Es gab zwar viele auf dem Markt, dennoch war es schwierig, Patienten auf ein Mittel einzustellen, ganz besonders wegen der vielen Nebenwirkungen.

      Roberta stand auf, dann ging sie selbst hinaus, um den Vertreter in ihren Raum zu lassen.

      Ursel Hellenbrink hatte genug zu tun, die musste sie nicht auch noch als so etwas wie eine Vorzimmerdame in Anspruch nehmen.

      Der Vertreter war ein junger, dynamischer Mann, der noch nicht lange als Pharmavertreter arbeitete und nun glaubte, mit diesem Mittel würden ihm bald die gebratenen Tauben in den Mund fliegen.

      Roberta wollte ihm seine Illusionen nicht rauben. Sie hatte schon viele Vertreter kommen und gehen sehen. Es gab nur wenige unter ihnen, die so richtig Geld verdienten, für die meisten war es ein mühsamer Job, mit Wartezeiten in den Praxen und vielen Kilometern, die sie herunterreißen mussten.

      Was war schon einfach. Wenn sie ihre vielen Arbeitsstunden durch das teilte, was sie verdiente, dann war das auch nicht so toll. Schön, sie kam zurecht, sehr gut sogar, und sie würde ihren Beruf auch für weniger Geld ausüben, weil sie ihn liebte und sich nichts anderes vorstellen konnte.

      Sie lächelte den jungen Mann an.

      »Guten Tag, Herr Stemmer, kommen Sie herein. Ich bin gespannt, was Sie mir anzubieten haben.«

      *

      Eigentlich passte es Inge nicht, doch der Termin war schon vor Wochen ausgemacht worden, und nun drängte es auch, weil die Köhlers nach Singapur aufbrechen würden. Da konnte man nichts mehr verschieben.

      Sie mochte den jungen Studienrat Dr. Tim Köhler und seine Frau Veronika sehr. Doch sie war sehr zwiegespalten. Auf der einen Seite freute sie sich sehr, dass beide wieder zueinandergefunden hatten und glücklich und zufrieden in ein neues Leben aufbrechen würden.

      Andererseits musste Rickys Haus einen neuen Mieter finden, was allerdings nicht schwer sein würde. Der Sonnenwinkel war sehr begehrt. Nicht für alle, Veronika Köhler hatte es hier nicht aushalten können, obwohl sie gemeinsam mit ihrem Mann das Haus ausgesucht hatte. Ihr war im Sonnenwinkel die Decke auf den Kopf gefallen, und sie war immer wieder nach Berlin, in ihre alte Heimat geflohen. Und dorthin wollte sie auch zurück, während er sich im Sonnenwinkel sehr wohlfühlte und mehr noch am Gymnasium in Hohenborn, wo er ein sehr beliebter Lehrer war.

      Wegen seiner Frau hatte er alles aufgeben wollen, СКАЧАТЬ