Der neue Sonnenwinkel Box 2 – Familienroman. Michaela Dornberg
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der neue Sonnenwinkel Box 2 – Familienroman - Michaela Dornberg страница 2

Название: Der neue Sonnenwinkel Box 2 – Familienroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Sonnenwinkel

isbn: 9783740928636

isbn:

СКАЧАТЬ Berührungen zu spüren, seine unglaubliche Nähe.

      Ein forderndes Klingeln an ihrer Haustür ließ sie zusammenzucken und in die Wirklichkeit zurückfinden.

      Wer mochte das sein?

      Das Klingeln ignorieren, das ging nicht. Bei ihr brannte Licht, man konnte sehen, dass sie zu Hause war. Außerdem …, sie war Ärztin, es konnte ein Notfall sein, auch wenn sie nach dem Ärzteplan keinen Notdienst hatte.

      Und da Alma nicht da war, sie hatte heute Proben beim Gospelchor musste sie selbst die Tür öffnen. Außerdem wäre Alma um diese Zeit längst in ihrer eigenen Wohnung, die sich im Seitentrakt des Hauses befand, was natürlich auch sehr vorteilhaft war.

      Ein wenig unwillig stellte sie die Musik ab. Wer immer es auch war, der war ziemlich unverschämt und hörte mit der Klingelei nicht auf. Sollte sie zur Tür fliegen?

      *

      Roberta riss die Haustür auf, und dann …

      Nein, sie glaubte nicht was, wen sie da sah. Sie hätte mit so ziemlich allem gerechnet, mit ihrem Exmann allerdings nicht.

      Ganz am Anfang war er schon einmal hier gewesen, und sie hatte geglaubt, ihm deutlich gesagt zu haben, dass er sich im Sonnenwinkel nicht mehr blicken lassen sollte.

      Sie starrte ihn an, als sie sich ein wenig von ihrer Überraschung erholt hatte, erkundigte sie sich: »Was willst du hier, Max?«

      »Ist das eine Begrüßung?«, fragte er. Er war dreist wie immer.

      »Was erwartest du von mir, dass ich dir um den Hals falle?«

      »Wäre nicht schlecht«, grinste er. »Du siehst übrigens fantastisch aus, so gut aussehend hatte ich dich nicht in Erinnerung.«

      Vor gefühlten hundert Jahren wäre sie vielleicht auf so etwas hereingefallen, jetzt doch nicht mehr. Max gehörte zu einem Leben, das sie zurückgelassen hatte und an das sie nicht mehr erinnert werden wollte.

      »Also, Max, was willst du? Weißt du eigentlich, wie spät es ist? Normalerweise nicht die Zeit, um Leute zu besuchen.«

      »Aber du bist meine Frau, und ich …«

      Sofort unterbrach sie ihn.

      »Ich war deine Frau, Max Steinfeld, leider. Hör auf, herumzusülzen, das verfängt bei mir nicht mehr. Also, noch einmal, weswegen bist du hier. Ich zähle bis drei, und wenn ich es dann nicht erfahre, mache ich die Tür wieder zu. Hätte ich gewusst, dass du davorstehst, hätte ich sie überhaupt nicht erst aufgemacht.«

      »Willst du mich nicht hereinlassen?«, fragte er.

      Normalerweise hätte Roberta es nicht getan, doch gerade in diesem Augenblick ging draußen ein Paar vorbei, Leute, die in der Nachbarschaft wohnten und sich vermutlich auf einem späten Abendspaziergang befanden.

      Er hatte Glück!

      Unwillig trat sie beiseite, und er beeilte sich, ins Haus zu gelangen, ehe sie es sich anders überlegte.

      Sie ging voraus, bat ihn nicht, seinen Mantel abzulegen, sie bot ihm nicht einmal einen Platz an, doch er setzte sich auch so hin. Typisch Max, da war er schmerzfrei.

      »Oh, du trinkst Rotwein«, sagte er, deutete auf das Glas und die auf dem Tisch stehende Flasche.

      »Ja, und er ist sehr lecker«, war ihre Antwort.

      Er wartete jetzt doch wohl nicht darauf, dass sie ihm etwas zu trinken anbot?

      Er war drauf und dran, sie zu fragen, doch an ihrem Gesichtsausdruck merkte er, dass sie das explodieren lassen würde.

      Sein Charme verfehlte in der Tat jegliche Wirkung auf sie, schade. Damit hatte er sie früher um den Finger wickeln können, und das war auch jetzt seine Hoffnung gewesen, die allerdings dahinschwand.

      »Also gut, Roberta, wie du weißt, war ich schon einmal hier, um dich zu bitten, wieder die Praxisleitung zu übernehmen, und wenn ich …«

      Sie winkte ab.

      »Stopp, Max, das Thema hatten wir, und meine Antwort war damals nein, und die wird auch heute nicht anders sein. Du hast dir mit allen Mitteln die Praxis unter den Nagel gerissen, und ich habe sie dir überlassen, weil du sonst die Scheidung länger hinausgezögert hättest. Du warst hinterhältig, gemein, und du hast deinen Zweck erreicht. Die Praxis gehört dir allein, obwohl du nichts dafür getan hast. Selbst das Geld für die Eröffnung kam von mir. Aber das ist Schnee von gestern, ich blicke nach vorn.«

      Er antwortete nicht sofort.

      »Max, du bist doch wegen der Praxis hier, oder?« Etwas anderes konnte sie sich auch nicht vorstellen.

      Ihm war anzusehen, dass ihr Verhalten ihn irritierte. Roberta war eine ganz ausgezeichnete Ärztin, da konnte ihr niemand etwas vormachen. Doch als Frau hatte er sie immer unterbuttern können, mit ihrem neuen Selbstbewusstsein konnte er noch nicht umgehen.

      Sie warf ihm einen herausfordernden Blick zu.

      »Ich habe recht, es geht um die Praxis, nicht wahr, Max?«

      »Wenn ich dir jetzt sagen würde auch, aber dass ich auch deinetwegen gekommen bin, weil ich mittlerweile eingesehen habe, dass ich große Fehler gemacht habe. Der größte Fehler war die Scheidung, etwas Besseres als dich hätte ich nicht bekommen können.«

      Oh Gott!

      So sollte er jetzt wirklich nicht anfangen. Ihre Reaktion auf seine Worte zeigte ihr, wie weit sie sich schon von ihm entfernt hatte, dass sie mit ihm fertig war.

      Sie blickte ihn an.

      Er sah schlecht aus, übermüdet, doch das war es nicht allein. Er wirkte verlebt, sein Lotterleben zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Fast konnte er einem schon leidtun. Er war kein schlechter Arzt, doch der Beruf war ihm nie wichtig gewesen, auf den Putz zu hauen, Frauen aufzureißen, das war für ihm stets wichtiger gewesen.

      »Möchtest du etwas trinken, Max?«, erkundigte sie sich, weil sie so nicht sein konnte. Schließlich waren sie einmal verheiratet gewesen, und anfangs hatte es auch recht gute Zeiten gegeben. Ihm nichts anzubieten wäre unhöflich, selbst Fremden bot man doch etwas an.

      Sie bot ihm Verschiedenes an, doch auch er wollte ein Glas Rotwein trinken, und so musste sie nur noch ein Glas für ihn holen.

      Sie saßen sich gegenüber wie zwei Fremde, und wieder einmal fragte Roberta sich, was sie an diesem Mann gefunden hatte.

      Er trank gierig von dem Rotwein, sagte ihr, dass er eine ganze Weile gebraucht hatte, um bei ihr zu klingeln, und sie sagte ihm, wie sehr sie das doch wunderte, weil das überhaupt nicht seine Art war. Er war es gewohnt, einfach vorzupreschen und seine Bedürfnisse zu erfüllen.

      Sie hatten sich nichts zu sagen, und Roberta hatte sich diesen Abend anders vorgestellt, also erkundigte sie sich noch einmal, diesmal in einem schärferem Tonfall, was er denn nun von ihr wolle.

      Da erfuhr sie zu ihrem größten Entsetzen, dass es mit der Praxis immer weiter den Bach hinuntergegangen war, dass Kollegen gekündigt hatten und dass er zwei Prozesse wegen Behandlungsfehlern am СКАЧАТЬ