Der neue Sonnenwinkel Box 2 – Familienroman. Michaela Dornberg
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Название: Der neue Sonnenwinkel Box 2 – Familienroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Sonnenwinkel

isbn: 9783740928636

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СКАЧАТЬ stimmte schon, sie und Roberto passten wirklich gut zusammen, und sie würde nicht eine Sekunde nachdenken, wenn er nicht gerade ein Wirt im Sonnenwinkel wäre.

      Sie holte aus dem Handschuhfach eine Tafel Schokolade heraus, und die stopfte sie beinahe komplett in sich hinein.

      Nicki lehnte sich zurück.

      Die Eröffnung des ›Seeblicks‹ war wirklich toll gewesen, und wie sehr Roberto sich gefreut hatte, wie bemüht er um sie gewesen war, und dann, nachdem die letzten Gäste gegangen waren, oben in seiner Wohnung …

      Nicki seufzte.

      Roberto war ein fantastischer Liebhaber, er war sanft, zärtlich und leidenschaftlich zugleich. Und all die wundervollen Liebesworte, die in italienischer Sprache natürlich noch viel romantischer klangen.

      Es gab kein Wort dafür, was sie dabei empfunden hatte. Eines wusste sie. Es war so schön gewesen, dass sie all ihre Bedenken über Bord werfen wollte. Sie war bereit, es mit ihm zu wagen. Und da es nun mal nicht anders ging, wollte sie in den sauren Apfel beißen und mit ihm ein Zusammenleben im Sonnenwinkel probieren. Man konnte schließlich nicht alles haben. Sie tröstete sich damit, dass zum Glück ihre allerbeste Freundin ebenfalls hier wohnte, zu der sie gehen konnte, wenn ihr die Decke auf den Kopf fiel.

      Ja, so weit war sie schon gewesen. Und es hatte sich sehr gut angefühlt. Für die Liebe musste man halt manchmal Opfer bringen.

      Diese so gelungene Eröffnung des wirklich schönen Restaurants und dann die wundervolle Nacht mit ihm hatten Nicki ganz hingebungsvoll gemacht. Roberto war es wert, für ihn vieles aufzugeben. Er liebte sie, war bereit, sie auf Händen zu tragen. So etwas hatte sie nie zuvor erlebt.

      Irgendwann war sie in seinen Armen eingeschlafen in dem Bewusstsein, dass es mit ihnen am nächsten Morgen weitergehen würde, Küsse, Umarmungen zuerst und dann ein gemütliches gemeinsames Frühstück, um in aller Ruhe gemächlich den Tag angehen zu lassen. Genauso liebte Nicki es.

      Und dann kam der Schock. Auf einen Schlag war sie total ernüchtert, und da wurde ihr klar, dass all ihre Vorbehalte, ihre Sorgen nicht umsonst gewesen war. Entweder es passte oder nicht. Nichts ließ sich passend machen.

      Sie wischte sich Tränen aus den Augen. Es tat ganz schön weh.

      Irgendwann, es mochte so gegen drei Uhr morgens gewesen sein, war sie wach geworden, weil Roberto versuchte, sich vorsichtig aus der Umarmung mit ihr freizumachen.

      Sie hörte jetzt noch sein zärtliches, leises: »Schlaf weiter, cara mia.«

      Und dann hatte sie erfahren, dass er aufstehen musste, um um vier Uhr auf dem Großmarkt zu sein, um einzukaufen. Und das sollte keine Ausnahme sein, sondern gehörte zu seinem Arbeitsablauf, Tag für Tag. Er musste jeden Morgen zu dieser nachtschlafenden Zeit auf dem Großmarkt sein. Nicki fand es ganz gruselig, doch ihm schien es nicht einmal etwas auszumachen.

      Sein letzter Kuss brannte noch jetzt auf ihren Lippen, sie fühlte schmerzlich seine Nähe, die Wärme seines Körpers.

      Es half nichts, ihr war so deutlich bewusst geworden, dass es keine Gemeinsamkeit mit ihm gab, ihre Welten und ihre Vorstellungen waren zu verschieden. Vielleicht konnte man sie vorübergehend durch Liebe und Leidenschaft übertünchen, doch nach den Werbewochen würden die Unterschiede sehr deutlich hervortreten, und dann würden sie anfangen sich zu zerfleischen.

      Dazu wollte Nicki es nicht kommen lassen, Trennungen bei denen man sich nur noch verletzte, hatte sie hinter sich, und das wollte sie nicht noch einmal haben.

      Auch wenn es höllisch wehtat, war sie sehr klar gewesen, und sie hatte ihm einen langen, langen Abschiedsbrief geschrieben, ehe sie gegangen war.

      Da gab es doch diesen Satz. Wie lautete er doch noch? Sie überlegte, dann erinnerte sie sich.

      »Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.«

      Sie hätte nicht die ganze Tafel Schokolade essen dürfen, ihr war ganz schlecht, und geholfen hatte es auch nicht. Doch ja, ihr Hüftgold würde unweigerlich zunehmen.

      Warum gab es bei ihr eigentlich niemals eine Liebe, die komplikationslos und glatt verlief. Vielleicht gab es die ja für niemanden, wenn sie an Roberta dachte, die war eine so wundervolle Frau, und die hatte bislang auch immer daneben gegriffen. Der einzige Unterschied zwischen ihnen war, dass Roberta in ihrem Leben erst zwei Niederlagen erlitten hatte, weil es nicht mehr Männer gegeben hatte.

      Doch ließ sich so etwas aufrechnen?

      Nein!

      Jede Niederlage war eine zu viel!

      Für sie war jetzt auch erst einmal Schluss. Sie hatte mit Männern kein Glück, und sollte es irgendwann wirklich noch einen Mr Right für sie geben, dann musste alles ganz komplikationslos verlaufen.

      Wenn sie ehrlich war, dann war Roberto ihr Mr Right gewesen. So etwas wie ihn würde sie nicht wiederfinden. Da hatte das Universum schlampig gearbeitet.

      Schickte ihr den Traummann schlechthin auf den Weg, und dann all die Erschwernisse – ein Restaurant am Ende der Welt, niemals ein gemeinsames Frühstück, niemals ein gemütlicher Abend!

      Frustration war vorprogrammiert, und deswegen war es wirklich besser, nicht auf ihr Herz, sondern auf ihren Verstand zu hören. Nicki gab Gas, der Wagen schoss nach vorne.

      Sie hatte sich richtig entschieden, das versuchte sie sich immer wieder einzureden.

      Warum konnte sie denn nicht daran glauben?

      Warum tat es so weh?

      Sie machte ihr Radio an, um es sofort wieder auszustellen, ein Liebeslied. Das fehlte ihr gerade noch …

      *

      Henrike Rückert, geborene Auerbach, die jedermann nur Ricky nannte, war auf dem Weg zu ihren Eltern. Sie musste unbedingt wegen der Vermietung ihres Hauses mit ihnen sprechen. Fabian hatte sich davor gedrückt, es ihr überlassen. Er unternahm lieber etwas mit den Kindern, ehe die Schule wieder begann. Und das war auch gut so. Ursprünglich war es ja anders geplant gewesen, da hatte Ricky samt Ehemann und den Kindern in ihrem Elternhaus einfliegen wollen. Doch das war bevor bekannt war, dass die netten Köhlers ausziehen würden oder sogar schon in Singapur waren. Das wusste Ricky nicht so genau, sie hatte ihren Urlaub in der Bretagne genießen wollen und nichts darüber hören. Im Urlaub belastete man sich nicht gern mit Unangenehmem.

      Aber jetzt holte es sie natürlich ein, nun musste sie sich kümmern.

      Als Ricky in den Sonnenwinkel kam, wurde sie ganz sentimental. Wie schön und friedlich es hier war. An den Sonnenwinkel hatte sie wirklich nur die allerbesten Erinnerungen. Doch darüber musste man sich auch nicht wundern.

      Hier hatte sie mit ihren Eltern und Geschwistern gelebt, dann war sie mit Fabian in ein eigenes Haus gezogen. Als sie an ihrem Haus vorüberfuhr, in dem die Vorhänge zugezogen waren, da wusste sie, dass es für Fabian und sie niemals eine Rückkehr in den Sonnenwinkel geben würde.

      Er war ja schon länger dafür, das Haus zu verkaufen, doch sie hatte sich aus lauter Sentimentalität geweigert. Vielleicht war es jetzt wirklich an der Zeit, ernsthaft darüber nachzudenken. Die Köhlers waren reizende Mieter gewesen, doch wusste sie, was kommen würde?

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