Der neue Sonnenwinkel Box 2 – Familienroman. Michaela Dornberg
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Название: Der neue Sonnenwinkel Box 2 – Familienroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Sonnenwinkel

isbn: 9783740928636

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СКАЧАТЬ wusste, was sie jetzt zu tun hatte.

      Sie lenkte ihr Auto spontan in die andere Richtung. Sie hatte noch ein wenig Zeit, und die würde sie nutzen. Jörg und die Kinder machten einen Ausflug in den Zoo, das hatten die Kleinen sich gewünscht, und das sollte der Abschluss eines wundervollen, harmonischen Urlaubs sein.

      *

      Inge Auerbach wollte gerade das Haus verlassen, um ein paar Besorgungen zu machen, als ihre Schwiegertochter vorgefahren kam.

      Damit hatte sie nicht gerechnet. Doch Inge freute sich. Sie hatte ein herzliches Verhältnis zu Stella, was auf Gegenseitigkeit beruhte.

      Es war damals schon ein merkwürdiger Zufall gewesen, dass ihre Kinder Ricky und Jörg sich in die Rückert-Sprösslinge Fabian und Stella verliebt hatten. Doch während es bei Ricky und Fabian Liebe auf den ersten Blick gewesen war, hat es bei Jörg und Stella gedauert.

      Inge war froh, dass es so gekommen war, bessere Schwiegerkinder könnte sie sich überhaupt nicht wünschen. Und da die vier so eng miteinander verhandelt waren, gab es auch untereinander keine Probleme. Man kannte sich halt, und weil Fabian und Stella keine liebevollen Eltern hatten, waren sie näher beieinander, als es bei Geschwistern normalerweise üblich war.

      Inge lief auf das Auto zu, und als Stella ausstieg, nahm sie ihre Schwiegertochter herzlich in die Arme.

      »Stella, das ist eine schöne Überraschung. Seit wann seid ihr aus dem Urlaub zurück? Wo sind Jörg und die Kinder?«

      Stella genoss die herzliche Begrüßung, dann erzählte sie Inge, seit wann sie daheim waren und wo Jörg und die Kinder sich befanden. »Ich war gerade in Hohenborn, um einer alten Lehrerin einen Geburtstagsblumenstrauß zu bringen, und da hatte ich die spontane Idee, auch mal kurz bei euch vorbeizukommen. Ist ja von Hohenborn nur ein Katzensprung.«

      Die unliebsame Begegnung mit ihrer Mutter erwähnte Stella nicht. Das wollte sie so schnell wie nur möglich vergessen.

      »Eine wunderbare Idee, mein Kind«, sagte Inge. »Schön, dass du da bist. Hast du Lust auf einen Kaffee? Du musst allerdings mit mir vorliebnehmen. Werner ist mit Bambi und Hannes in ein Planetarium gefahren. Da wollten die Kinder unbedingt hin, und wir tun alles, um Bambi ein wenig aufzumuntern.«

      »Hannes?«, erkundigte Stella sich. »Aber der sollte doch erst nächsten Monat zurückkommen.«

      Inge nickte.

      »Das stimmt, aber du kennst Hannes. Der macht sein Ding, und er ist so vollkommen anders als meine Großen. Aber komm rein, Stella, dann erzähle ich dir alles.«

      Als sie ins Haus gingen, bedankte Inge sich für die vielen Fotos, die sie von ihrem Sohn Jörg und dessen Familie bekommen hatte.

      »Wir waren so richtig dabei, weil ihr uns an allem habt teilhaben lassen.«

      Stella lachte.

      »Aber so richtig dein Ding ist es nicht. Du fotografierst lieber und lässt hinterher Bilder machen, die du in ein Album klebst.«

      Inge gab es zu, in der Familie wussten alle, dass sie da eher ein alter, konservativer Typ war.

      »Das stimmt. Ich habe eine gute Kamera, mit der mache ich mich auf Motivsuche, probiere verschiedene Kameraeinstellungen, ehe ich auf den Knopf drücke. Für mich ist das Fotografieren beinahe so etwas wie Meditation, und ich überlege mir auch, was ich im Bild festhalten möchte. Heutzutage ist es doch so, dass unüberlegt fotografiert wird, und hinterher wird es weltweit verschickt. Ehrlich mal, so schön es ist, ständig mit Bildern versorgt zu werden, besonders, wenn es sich um die engste Familie handelt. Früher hat man sich halt nach dem Urlaub getroffen, einen gemütlichen Tag oder Abend miteinander verbracht, und dann wurde erzählt, wurden Fotos gezeigt …, es ist alles irgendwie kälter geworden, aber so ist es halt nun mal. Ich will mich da aber nicht mehr umstellen, auch wenn ich noch nicht so alt bin. Es ist keine Frage des Alters, sondern der Einstellung. So, aber jetzt möchte ich nicht länger herummeckern. Ich will nicht, dass du mich für eine renitente, undankbare Alte hältst, Stella.«

      »Um Gottes willen, das werde ich niemals«, beteuerte Stella sofort. Und so meinte sie das auch, das war nicht nach dem Mund geredet. »Ich finde es ganz wunderbar, dass du so bist wie du bist. Ich finde es auch prima, dass du eine eigene Meinung hast, die du auch vertrittst. Du hast ja recht. Doch das Rad der Zeit lässt sich nicht mehr zurückdrehen, und in unserem Alter bleibt man auf der Strecke, wenn man sich den Neuerungen verschließ. Jörg käme ohne all die technischen Errungenschaften beruflich überhaupt nicht mehr zurecht. Er ist weltweit vernetzt und würde den Anschluss verpassen. Es schreibt ja heutzutage kaum noch jemand Briefe.«

      »Es ist ja schon ein Segen, wenn von den jungen Leuten heute überhaupt jemand schreiben kann. Fehlerfrei, meine ich«, bemerkte Inge. »Man schickt sich Symbole, hat für vieles eine eigene Sprache. Ehrlich, Stella, mir wird ganz angst und bange, wenn ich das mitbekomme. Ich bin unendlich froh darüber, dass eure Kinder noch mit Begeisterung lesen, und dass ihr ihnen andere Werte vermittelt, als ständig auf den Fernseher, auf Computer oder auf Smartphones und ähnliches zu starren. Wenn ich daran denke …«

      Inge brach ihren Satz ab, hielt sich eine Hand vor den Mund. »Ich höre auf, entschuldige bitte, Stella. Aber es ist ein heißes Thema für mich, bei dem ich mich jedes Mal ereifere. Endgültig Schluss damit. Was möchtest du trinken? Kaffee, Latte, Cappuccino oder einen Espresso?«

      Stella lachte.

      »Oh, was das anbelangt, da bin ich altmodisch. Ich hätte gern einen schwarzen Kaffee, den niemand so gut zubereiten kann wie du.«

      Ja, sie verstanden sich wirklich, die beiden Frauen. Es war herzlich, harmonisch. Und es tat weh, an ihre eigene Mutter zu denken.

      Inge war einmalig, aber wenn ihre Mutter wenigstens ansatzweise etwas Herzlichkeit besäße, das wäre ganz wunderbar …

      *

      Nikola Beck fuhr vor dem Arzthaus vor, lief durch den Vorgarten. Als sie an der Treppe ankam, blieb sie stehen, zögerte, dann holte sie ganz entschlossen den Haustürschlüssel aus ihrer Tasche, warf ihn in den Briefkasten, dann rannte sie, ganz so, als sei der Leibhaftige hinter ihr her, zurück zu ihrem Auto.

      Sie fühlte sich nicht gut dabei, als sie sich in den Wagen setzte und losfuhr.

      Das war feige, das wusste sie, und sie konnte sich eigentlich nur damit entschuldigen, dass Roberta Sprechstunde hatte und sie ihre Freundin erst mittags, wenn überhaupt, treffen konnte. Vielleicht sogar erst abends, wenn Roberta Krankenbesuche zu machen hatte.

      Es war ein Vorwand, und das wusste Nicki genau.

      Sie wollte nicht mit Roberta reden, weil sie ahnte, was die ihr sagen würde, und das wollte sie nicht hören.

      Sie verstand ihr Handeln ja selbst nicht, aber sie konnte nicht anders.

      Als sie den Sonnenwinkel hinter sich gelassen hatte, fuhr sie rechts an den Straßenrand und stellte den Motor ab.

      Sie war durcheinander, ganz schön sogar, dabei hatte alles so gut angefangen. Sie hatte sich lange nicht entschließen können, zur Restauranteröffnung zu fahren. Und eigentlich hatte sie es in erster Linie wegen Roberta getan, um sich von ihr keine Vorhaltungen anhören zu müssen. Die coole Roberta war fest davon überzeugt, dass sie und Roberto Andoni füreinander geschaffen waren und versuchte permanent, die Glücksgöttin zu spielen. Ausgerechnet Roberta! СКАЧАТЬ