Der neue Sonnenwinkel Box 2 – Familienroman. Michaela Dornberg
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Название: Der neue Sonnenwinkel Box 2 – Familienroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Sonnenwinkel

isbn: 9783740928636

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СКАЧАТЬ doch bloß ein bisschen früher losgegangen, ganz so, wie eigentlich geplant. Was hatte es ihr gebracht, an diese grässliche Cecile zu denken? Die war wirklich ein rotes Tuch für sie!

      Natürlich hatte man ihr andere Outfits zeigen wollen, aber dazu hatte sie keine Lust. Sie war wütend. Schließlich wollte sie nicht irgendetwas, sondern genau das vor ihrer Nase weggeschnappte Kleid.

      Ärgerlich war, dass es sich ausgerechnet bei diesem Kleid um Orderware handelte, die man nicht einfach so nachbestellen konnte. Das ging nicht.

      Es war für Rosmarie sehr schwer, das zu akzeptieren. Normalerweise lief es bei ihr so, dass sie für ihr Geld alles bekam, was sie wollte.

      Es war eine bittere Erfahrung.

      Und nun?

      Was sollte sie jetzt tun?

      Der ganze Tag war ihr verdorben, das war jetzt die Krönung gewesen!

      Noch während sie so dastand und überlegte, entdeckte sie ihre Tochter Stella.

      Wo kam die denn her?

      Die war doch samt Familie im Urlaub!

      Wenig ladylike brüllte Rosmarie über den Marktplatz: »Stella!«

      Leute drehten sich nach ihr um, auch Stella blieb stehen, und nach der ersten Überraschung lief sie über den Platz, auf ihre Mutter zu.

      »Hallo, Mama.«

      Es war eine förmliche Begrüßung, aber das war bei den Rückerts so üblich. Keine herzliche Umarmung, kein Küsschen. Als Kind hatte sie unter der Lieblosigkeit sehr gelitten, und sie hatte sich ihre Streicheleinheiten bei den wechselnden Kinderfrauen geholt, zu denen sie und ihr Bruder Fabian ein innigeres Verhältnis hatten als zu ihren Eltern.

      Das war lange her, Stella war erwachsen, hatte eine eigene Familie und in Jörg einen ganz wundervollen Mann.

      Stella kam Rosmarie gerade recht. An ihrer Tochter ließ sie erst einmal ihren Frust aus.

      »Das ist ja toll. Ich wähne dich noch im Urlaub, und nun entdecke ich dich zufällig in Hohenborn. Schon vergessen, dass deine Eltern hier wohnen?«

      Rosmarie wollte verletzen, das war nicht zu übersehen, und das machte Stella ganz traurig. Sie und ihre Mutter hatten sich mehrere Wochen nicht gesehen, und jetzt standen sie sich gegenüber wie zwei verfeindete Nachbarn.

      »Mama, wir sind gestern erst sehr spätabends aus dem Urlaub zurückgekommen, und ich bin nur ganz kurz hergekommen, um meiner alten Lehrerin zum Geburtstag ein paar Blümchen zu bringen. Ich bin jetzt auch schon wieder auf dem Weg nach Hause. Ich hätte mich heute im Laufe des Tages noch bei euch gemeldet. Hast du vergessen, dass man bei euch nicht einfach so vorbeischauen kann, sondern dass man sich Tage vorher wie im englischen Königshaus anmelden muss?«

      Es stimmte, mit ihren Eltern musste sie Termine ausmachen, wobei allerdings ihr Vater mittlerweile ein wenig lockerer geworden war, seit es in seinem Leben Cecile gab.

      »Nun, den Anruf kannst du dir ersparen, mich hast du ja jetzt gesehen, und dein Vater ist in Frankreich.«

      Stella nickte.

      »Ja, ich weiß.«

      Woher wusste ihre Tochter denn das schon wieder? Das wollte sie jetzt aber wissen, und Rosmarie bekam eine Antwort, die ihr überhaupt nicht gefiel.

      Stella erzählte ihrer Mutter, dass sie mit Cecile in Verbindung stand, dass sie ihr auch immer Bilder aus dem Urlaub geschickt hatte, und da war halt ihr Vater bei Cecile gewesen und hatte sich ebenfalls über die Bilder gefreut.

      Rosemarie schnappte nach Luft. Es wurde ja immer schöner. Sie war so sauer darüber, dass es Heinz gelungen war, Stella und Fabian auf seine Seite zu bringen, und das alles wegen dieser Person, die all diese Unruhe in ihr Leben gebracht hatte.

      »Wie interessant«, sagte sie spitz. »Sag mal, Stella, macht es dich eigentlich überhaupt nicht wütend, dass dein Vater einfach alles für diese Französin tun würde, wenn es nötig wäre, dass er sich aber um dich und deinen Bruder niemals gekümmert hat. Er hofiert diese Person, und euch hat er immer vernachlässigt.«

      Stella warf ihrer Mutter einen traurigen Blick zu.

      »Nicht nur Papa«, erinnerte sie ihre Mutter. »Du hast dich ebenfalls nicht für uns interessiert, und wenn wir dir zu nahe traten, hattest du Angst davor, wir könnten Flecke in deine schönen Kleider machen. Du hast dich immer noch nicht verändert, du bist kalt und egoistisch. Papa versucht immerhin, etwas an uns gutzumachen. Er hat sich sogar bei Fabian und mir entschuldigt, und wir haben seine Entschuldigung angenommen. Mit Papa sind wir auf einem guten Weg. Aber du …«

      Stella brach ihren Satz ab, weil sie wusste, dass es keinen Sinn machte, sich da mit ihrer Mutter auf eine Diskussion einzulassen. Ihre Mutter machte ihr Ding, und wenn etwas krumm war und es ihr nicht passte, verbog sie es und machte es gerade.

      »Aber ich …, sprich es nur aus. Ist es so, dass ich jetzt die Böse bin und euer Vater der Gute? Nun, ihr werdet euch noch wundern, Heinz ist nicht ohne. Fabian und du, ihr werdet auf jeden Fall den Kürzeren ziehen, dafür ist diese Französin viel zu raffiniert.«

      Stella hatte sich wirklich gefreut, ihre Mutter wiederzusehen, und sie hatte insgeheim darauf gehofft, mit ihr einen Kaffee zu trinken, so viel Zeit hatte sie noch. Sie hätte ihr gern vom Urlaub, der so wunderschön gewesen war, erzählt, sie hätte ihr Fotos gezeigt.

      Ihre Mutter hatte wieder einmal alles verdorben mit diesem blanken Hass auf Cecile, die sie nicht einmal kannte. Sie hatte sich ein Feindbild erschaffen, von dem sie nicht mehr loslassen wollte.

      Stella ging auf das Gift nicht ein, das ihre Mutter verspritzte. Sie sagte nur: »Mama, ich muss weiter. Schön, dich getroffen zu haben.«

      Dann winkte sie ihrer Mutter zu und ging. Am liebsten hätte sie jetzt geweint. Sie war wirklich bereit, jede Brücke zu bauen, die möglich war. Wie immer sie auch war. Es war ihre Mutter, und sie wollte sich nicht irgendwann einmal Vorwürfe machen. Aber es war verdammt schwer, mit ihr umzugehen. Weil ihre Mutter neben dem Weltbild, das sie sich geschaffen hatte, nichts duldete, und weil sie jemand war, der sich erst einmal um sich selbst drehte.

      Jetzt musste Stella doch weinen. Und das wunderte sie überhaupt nicht, ihre Mutter schaffte es immer wieder, sie dazu zu bringen.

      Warum war sie nur so?

      Stella war froh, ihr Auto erreicht zu haben, sie ließ sich hineinfallen, wischte sich die Tränen weg, dann startete sie, sehr zur Freude eines Autofahrers, der auf ihren Parkplatz wartete.

      Sie durfte sich nicht mehr so aufregen, sie wusste doch, wie sie war …

      Das versuchte Stella sich beinahe immer wieder zu sagen.

      Es war nicht einfach, nein, es war schmerzlich. Es ging schließlich nicht um irgendjemanden, es ging um ihre Mutter. Und von seiner Mutter hatte man ganz andere Vorstellungen, vor allem Wünsche.

      Ihre Schwiegermutter Inge Auerbach kam Stella in den Sinn, die eine ganz besondere, eine wundervolle Frau war, warmherzig, die für ihre Familie da war. Sie konnte zuhören, und sie nahm einen spontan in den Arm.

      Wenn ihre eigene Mutter doch СКАЧАТЬ