Der neue Sonnenwinkel Box 7 – Familienroman. Michaela Dornberg
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der neue Sonnenwinkel Box 7 – Familienroman - Michaela Dornberg страница 8

Название: Der neue Sonnenwinkel Box 7 – Familienroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Sonnenwinkel

isbn: 9783740957780

isbn:

СКАЧАТЬ neues Leben auch viel einfacher gemacht. Der Sonnenwinkel, das Gymnasium in Hohenborn. Das war wahrhaftig für sie und Tim eine neue, eine sehr spezielle Welt gewesen. Aber damit war es ja jetzt vorbei, würde es, genau gesagt, in ein paar Wochen vorbei sein.

      Die Mädchen setzten sich, Pamela packte die Kekstüte aus, stellte sie zwischen sie, und dann begannen die Mädchen zu essen.

      Die Kekse waren köstlich, in San Francisco würde sie so etwas ganz gewiss nicht mehr haben.

      San Francisco …

      Der Augenblick war gekommen. Maren wusste auf einmal, dass sie das nicht länger vor sich herschieben durfte. Pamela musste die Wahrheit erfahren, jetzt.

      »Pamela, ich muss dir etwas erzählen«, begann Maren vorsichtig, »bei uns gibt es nämlich etwas Neues.«

      »Hat dein Papa sich mit der Freundin von der Frau Doktor vertragen?«, erkundigte Pamela sich prompt, die natürlich von Maren gewusst, dass es da etwas gegeben hatte, was leider in die Brüche gegangen war.

      Früher wäre es für Pamela undenkbar gewesen, an Trennungen von Paaren zu denken. Mann und Frau gehörten einfach zusammen, und das für immer. Ihre Eltern, ihre Großeltern, ihre Geschwister waren leuchtende Beispiele gewesen. Doch dann hatte es angefangen zu bröckeln, Stella hatte mit den Kindern ihren Bruder Jörg verlassen, ihr Hannes hatte sich von Joy getrennt, die wirklich total cool gewesen war.

      »Nö, das ist aus«, drang Marens Stimme in ihre Gedanken hinein, »leider. Nein, was ich dir zu sagen habe, das betrifft meinen Papa, Tim und mich.«

      Pamela blickte zur Seite, sie vergaß sogar, den Keks in den Mund zu stopfen, was sie eigentlich vorgehabt hatte. Marens Stimme hatte so anders geklungen.

      »Nun sag es endlich, Maren, mache es nicht so spannend.« Maren holte tief Luft.

      »Wir werden hier wegziehen …, nach San Francisco, genau gesagt.«

      Eine Bombe hätte keine größere Wirkung haben können, selbst dann nicht, wenn sie direkt neben ihnen eingeschlagen wäre. Was hatte Maren da gesagt?

      San Francisco …

      Das ging doch nicht!

      Pamela war jetzt nicht in der Lage, etwas Gescheites zu sagen.

      »Aber ihr habt doch das Haus von meiner Schwester und meinem Schwager gemietet«, kam es schließlich aus ihr heraus. Als wenn das jetzt wichtig wäre.

      Maren nickte.

      »Ja, das stimmt. Das Haus ist auch bereits gekündigt, und da müssen wir auch keine Kündigungsfristen einhalten. Mein Papa und der Herr Dr. Rückert kennen sich ja sehr gut. Und der sagt, dass es überhaupt kein Problem ist, ein solches Objekt sofort wieder vermieten zu können. Doch er und deine Schwester denken jetzt endgültig darüber nach, das Haus zu verkaufen. Sie werden niemals mehr zurück in den Sonnenwinkel ziehen, und in der letzten Zeit hat es doch häufiger einen Mieterwechsel gegeben, darauf haben sie keine Lust mehr. Da gibt es also keine Probleme, in der Schule auch nicht. Wir bleiben noch bis zu Beginn der Ferien, und die stehen uns, wie du selber weißt, in Kürze ins Haus.«

      Dann erzählte sie ihrer Freundin von dem neuen Job, den ihr Vater in San Francisco annehmen würde, und dann begann sie einfach nur noch zu schwärmen. Bis sie einen kurzen Blick zur Seite warf und Pamelas verstörtes Gesicht bemerkte.

      Sofort hörte Maren auf zu sprechen, und sofort bekam sie ein schlechtes Gewissen. Sie hatte sich in ein Entzücken geredet und dabei nicht einen Augenblick lang daran gedacht, dass sie nicht nur wegziehen, sondern auch ihre Freundin zurücklassen würde.

      »Tut mir leid, Pamela«, sagte sie leise und verzichtete darauf, sich jetzt einen Keks aus der Tüte zu angeln, obwohl das schon verlockend war.

      Pamela blickte ihre Freundin an.

      »Das muss dir doch nicht leidtun. Mit San Francisco kann unser beschaulicher Sonnenwinkel natürlich nicht mithalten, und so richtig gefallen hat es dir hier eh nicht.«

      »Aber ich habe dich sehr, sehr gern als Freundin«, antwortete Maren leise, »und dich dann nicht mehr zu sehen, das ist ganz schön blöd. Du warst von Anfang an für mich da, und du hast nicht aufgegeben, als ich ganz schön herumgezickt habe. Glaubst du, dass ich das vergessen habe? Pamela, du wirst mir fehlen, und du kannst mich in den Ferien ja mal besuchen kommen. Mein Papa hätte ganz gewiss nichts dagegen. Er mag dich sehr gern. Und dann können wir gemeinsam etwas unternehmen, und wenn wir uns nur mit einem Klappstuhl auf die Golden Gate Bridge setzen oder unentwegt mit den Cable Cars herumgurken, das macht bestimmt Spaß.«

      Pamela blickte ihre Freundin traurig an.

      »Danke für dein Angebot«, sagte sie leise. »Komm du erst einmal in San Francisco an, leb dich dort ein. Und dann sehen wir weiter.«

      Maren war jetzt ein wenig irritiert, und das sagte sie ihrer Freundin auch.

      »Maren, ich weiß, wie das ist. Was glaubst du wohl, was der Manuel und ich alles ausgemacht haben. Und mit dem habe ich meine ganze Kindheit verbracht. Er war für mich so was wie ein Bruder …, von den ganzen Versprechungen ist nichts geblieben. Anfangs standen wir beinahe täglich in Verbindung miteinander, dann wurde es immer weniger. Heute höre ich kaum noch etwas von ihm. Und bei dir wird es nicht viel anders sein. Und wir kennen uns längst nicht so lange wie ich mit dem Manuel.«

      »Aber wir kennen uns sehr gut, wir verstehen uns, vertrauen einander alles an. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass wir Freundinnen bleiben, Pamela. Das meine ich ganz ehrlich.«

      Pamela malte mit einem Stock Kringel in den Sand.

      Sie war traurig, wäre sie jetzt allein, würde sie weinen, das ging jetzt natürlich nicht. Was sollte Maren denn von ihr denken, sie war doch keine Heulsuse.

      Sie blickte auf die Kekstüte, da waren noch welche drin, doch ihr war der Appetit vergangen.

      Maren Bredenbrock würde also wegziehen. Damit hätte Pamela einfach nicht gerechnet. Sie waren wirklich sehr eng miteinander. Und damit würde es vorbei sein.

      Die Sonne schien, der Himmel war blau, es war warm, auf dem See quakten die Frösche, die Enten schnatterten, Boote fuhren vorbei, und stolze weiße Schwäne glitten dahin.

      All das nahmen die beiden Mädchen nicht wahr. Sie waren in ihre Gedanken, in ihre Gefühle versponnen.

      Abschied, das war nicht nur ein Wort, es war mehr, es war Wehmut, Schmerz.

      Wenn Maren ehrlich war, dann hatte sie sich auf ihr neues Leben in San Francisco gefreut, und das nicht nur, weil sie dort ihrer Mutter entrinnen konnte, die wie ein böser Geist in ihrem und in dem Leben von Tim herumgeisterte, die nichts als Unfrieden brachte.

      Jetzt mit ihrer Freundin Pamela hier zu sitzen, über die Trennung zu sprechen, das hatte eine ganz andere Dimension.

      Die beiden Mädchen blickten nach einer Weile schmerzlichen Schweigens beinahe gleichzeitig zur Seite. Ihre Blicke trafen sich, und dann lagen sie sich in den Armen, und sie weinten. Und weil es beide taten, mussten sie sich auch nicht schämen.

      Nach einer, wie es schien, unendlich langen Zeit, lösten sie sich voneinander, und wieder fiel beider Blick auf die Kekstüte.

      »Willst СКАЧАТЬ