Der neue Sonnenwinkel Box 7 – Familienroman. Michaela Dornberg
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Название: Der neue Sonnenwinkel Box 7 – Familienroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Sonnenwinkel

isbn: 9783740957780

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СКАЧАТЬ die Kraft dazu. Außerdem hatte sie ganz andere Sorgen, die weitaus größer waren, als jetzt daran zu denken, ob Luna ein paar Leckerli zu viel bekam.

      Luna war zufrieden, natürlich hatte sie auch bei Teresa und Magnus von Roth ihr eigenes Kissen. Das musste sein. Und auf das zog sie sich zufrieden zurück, leckte vor Begeisterung ihre Pfoten und dann legte sie ihren Kopf darauf und döste vor sich hin.

      Hund müsste man sein, dachte Inge ein wenig neidisch.

      »Jörg ist stark, er wird darüber hinwegkommen. Und wer weiß, es ist doch nicht ausgeschlossen, dass sich sein und Charlottes Weg irgendwann wieder einmal kreuzen. Später, wenn Sven nicht mehr auf seine Mutter angewiesen sein wird. Kinder werden schneller erwachsen als man denkt und gehen dann ihren eigenen Weg.

      Wenn Jörg und Charlotte einander vorbestimmt sind, dann werden sie erneut zueinanderfinden, oder es wird sich eine andere Möglichkeit ergeben. Sie haben sich ja nicht getrennt, weil sie sich hassen, weil sie es nicht mehr miteinander können. Wenn du so willst, war es eine Trennung aus Liebe.«

      Sie seufzte.

      »Was ist das für eine Welt, in der wir leben. Früher war es alles anders. Da blieb man zusammen. Heute rennt man bei der kleinsten Kleinigkeit auseinander, nicht Jörg, bei dem war es ein großes Verantwortungsgefühl. Aber ansonsten, man hört ja andauernd was, und dann gibt es die sogenannten Patchworkfamilien aus mein, dein, unser. Du kannst mir sagen, was du willst, Inge. Jemand bleibt da immer auf der Strecke, und meistens sind es leider doch die Kinder. Auch wenn dieser andere Mann, der zum Glück keine eigenen Kinder hat, ganz nett zu Jörgs Kindern sein soll. Er ist nicht der Vater, er ist nicht ihr Fleisch und Blut. Da kann überhaupt keine so enge Bindung entstehen.«

      Jetzt musste Inge ihrer Mutter aber widersprechen.

      »Mama, es gibt auch ganz schreckliche leibliche Väter, die ihre Kinder prügeln, vernachlässigen, die sie, was am schlimmsten ist, sogar missbrauchen. Solche Kinder sind dann bei einem liebevollen Stiefvater auf jeden Fall besser aufgehoben.« Teresa winkte ab.

      »Es gibt immer Ausnahmen von allem. Die schönste, wundervollste Ausnahme ist unsere Liebe für Pamela und ihre Liebe, Zuneigung zu uns allen. Pamela ist für uns alle ein Geschenk, gerade auch jetzt, nach ihrer Rückkehr aus Australien. Zurück zu Jörg. Wir werden uns alle um ihn kümmern, ohne ihm zu nahe zu treten. Zu viel Mitleid und Zuwendung kann erdrücken, und so wie unser Jörg gestrickt ist, sucht er dann das Weite. Ich habe frischen Tee gekocht, mein Kind. Möchtest du einen trinken, oder muss es für dich unbedingt Kaffee sein?«

      Teresa kannte schließlich die Leidenschaft ihrer Tochter, die sie nicht immer billigte.

      »Tee ist gut, Mama«, sagte Inge.

      Normalerweise hätte sie ihrer Mutter jetzt helfen können. Sie kannte sich im Haus ihrer Eltern aus, doch Inge war irgendwie kraftlos, als habe man bei ihr einen Stecker herausgezogen.

      Sie sah zu, wie ihre Mutter die Teetassen auf den Tisch stellte, dann die Teekanne. Und sie bewunderte wieder einmal deren Energie, die sie leider nicht geerbt hatte. Sie kam nun mal auf die Oma Henriette, ihre Großmutter väterlicherseits.

      Manchmal war es ganz gut, das als Ausrede benutzen zu können.

      Der Darjeeling war köstlich, und vielleicht sollte sie sich auch angewöhnen, mehr Tee zu trinken und ihren Kaffeekonsum wenigstens zu halbieren.

      Das allerdings war kein Problem, das sie derzeit lösen musste.

      Jörg war das Problem, dessen Befindlichkeit. Inge war auf jeden Fall sehr froh, zu ihrer Mutter geflüchtet zu sein. Fast schien es, als flösse etwas von deren Energie zu ihr herüber.

      Ihre Mutter war eine so starke Frau, und der gelang es sogar, ein anderes Thema anzuschneiden, und das war das Fest zur Erhaltung des Hohenborner Tierheims. Das interessierte auch Inge, schließlich hatten sie Luna von dorther geholt.

      Es tat gut, für einen Moment nicht an Jörg denken zu müssen.

      *

      Nun also war es amtlich. Dr. Peter Bredenbrock und seine Kinder Maren und Tim würden ihre Zelte im Sonnenwinkel abbrechen und er seine Tätigkeit als Lehrer am Gymnasium in Hohenborn, wo er total unterfordert gewesen war.

      Er hatte in erster Linie für seine beiden Sprösslinge nur das Beste machen wollen, doch so richtig geklappt hatte es nicht. Sie waren niemals im Sonnenwinkel richtig angekommen, sie hatten sich arrangiert. Das konnte man auch von ihm sagen, und bei ihm kam dann auch noch die unglückliche Liebe zu Nicki hin.

      Sie würden nach San Francisco gehen!

      Sophia und Angela von Bergen wussten es bereits, und die beiden Damen waren klug genug, sich für die Bredenbrocks zu freuen. Dass sie es zutiefst bedauerten, weil sie Maren und Tim in ihr Herz geschlossen hatten, dass sie auch deren Vater sehr mochten, das behielten sie für sich.

      Das machte es vor allem Tim ein wenig leichter, Abschied zu nehmen, denn er und Angela waren ein Herz und eine Seele.

      Maren musste noch ihrer Freundin Pamela Auerbach die Neuigkeit verkünden. Und das schob sie immer wieder auf, weil sie sich ein wenig vor dieser Eröffnung fürchtete. Pamela und sie waren Freundinnen, und deswegen kam es Maren jetzt ein wenig wie ein Verrat an der Freundschaft vor.

      Sie konnte es nicht länger vor sich her schieben. Vor allem hatte sie Angst davor, dass Pamela es von Dritten erfahren könnte. Und das wäre mehr als fatal, zumal Pamela in dieser Hinsicht ja bereits sehr bittere Erfahrungen gesammelt hatte. Weil ihre Eltern so zögerlich gewesen waren, hatte ihre Freundin in einer Eisdiele von zwei geschwätzigen Frauen erfahren, dass man sie als kleines Mädchen adoptiert hatte. Pamela war emotional in einen Abgrund gestürzt, hatte mit den Auerbachs nichts mehr zu tun haben wollen. Und wäre da nicht ihr Bruder Hannes aufgetaucht und hätte sie mit zu sich nach Australien geholt, wo er zum Glück damals noch gewesen war. Inzwischen hatte sich ja bei ihm auch alles verändert.

      Maren wurde immer bewusster, dass Veränderungen, das Lachen und Weinen, Glück und Schmerz, Verluste und noch mehr, das alles Leben war.

      Sie musste unbedingt mit Pamela reden!

      Wenn sie nur wüsste, wann der richtige Zeitpunkt war, wie sie es ihrer Freundin beibringen sollte. Maren war vollkommen gestresst, und dann auf einmal war es ganz einfach, da war der richtige Zeitpunkt da, ungeplant, einfach so.

      Die beiden Mädchen hatten sich zu einer Radtour verabredet, das taten sie oft, und ihr liebstes Ziel bei schönem Wetter war der Sternsee.

      Heute hatten sie schönes Wetter, die Luft war lau, die Sonne schien, und der Himmel über ihnen war so blau wie das Meer.

      Sie waren schon eine ganze Weile nebeneinander her geradelt, hatten sich unterhalten, dann schlug Pamela vor: »Komm, wir setzen uns ein bisschen dort drüben auf die Bank. Ich habe uns auch Wegzehrung mitgebracht, nicht stibitzt, nein, meine Mama hat die Kekse für uns freiwillig herausgerückt.«

      Maren war einverstanden, in erster Linie wegen der Kekse, die konnte Frau Auerbach backen wie sonst niemand. Pamela hatte eh ein so großes Glück, eine derart tolle Mama zu haben.

      Die konnte einfach alles, und Maren dachte da in erster Linie an das wunderschöne blaue Kleid, das Pamela ihr zum Geburtstag geschenkt hatte und das von deren Mutter genäht worden war.

      Pamela …

      Sie СКАЧАТЬ