DIE KLAUE - Der Kannibale von New York. Robert W. Walker
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу DIE KLAUE - Der Kannibale von New York - Robert W. Walker страница 5

Название: DIE KLAUE - Der Kannibale von New York

Автор: Robert W. Walker

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die Fälle der Jessica Coran

isbn: 9783958353800

isbn:

СКАЧАТЬ fahre ja nicht Ski. Ist nicht so, dass ich im Moment überhaupt viel tue, wobei man sich anstrengen müsste. Ich arbeite mit Computern«, sagte er mit einem kurzen Lachen. »Ich arbeite in D.C. bei H&P, Sie wissen schon, beim Pack

      »Es tut mir leid, aber …«

      »Hewlett-Packard! Ich mache da …«

      »Bitte, Mr. ähh …«

      »Dorrington. Meine Freunde nennen mich Jack.«

      »Mr. Dorrington, ich habe hier eine Tonne an Arbeit vor mir, also entschuldigen Sie bitte.«

      Eine kleine Pause, dann hob der Jet ab, gefolgt von einem lauten Seufzen Jack Dorrington von Hewlett-Packard, der ohne ein weiteres Wort anfing, das Bordmagazin durchzublättern und Jessica in Ruhe ließ.

      Jessica wusste, dass sie überall Blicke auf sich zog. Eine auffällig große Frau, die das gute Aussehen ihrer Eltern geerbt hatte, und jetzt auch noch dieses verdammte Humpeln und der Stock. ›Mad‹ Matisak hatte ihr Aussehen verändert und die Art, wie andere sie ansahen, mit ihr umgingen, sie beurteilten und letztlich auch, wie sie sich selbst sah.

      Das Flugzeug stieg durch den Regen auf und erhob sich über die Wolken in das Sonnenlicht, das Virginia und D.C. schon seit mehreren Tagen verwehrt worden war. Die grellen Sonnenstrahlen wirkten wie Balsam auf ihre Seele.

      Neben ihr sagte Dorrington: »Könnten Sie vielleicht den Sonnenschutz herunterziehen? Die Sonne blendet … da kann man kaum lesen.«

      Sie ließ der Sonne noch ein paar Momente, bevor sie leise den Sonnenschutz herunterzog und sich wieder in ihre düstere Arbeit vertiefte. Nur Augenblicke, bevor sie das Pathologielabor in Quantico verlassen wollte, hatte sie erfahren, dass Gerald Ray Sims sich buchstäblich selbst den Schädel eingeschlagen hatte beim Versuch, endlich Stainlype aus seinem Kopf zu kriegen. Vielleicht fand er im Tod seinen Frieden, aber sie zweifelte daran.

      Sie sah sich die Informationen an, die sie bisher über den Killer in New York hatten, der von der Presse »Die Klaue« genannt wurde. Dann schloss sie die Augen und döste langsam beim Brummen des Flugzeugs ein.

      Als sie das erste Mal das Gefängnis in Philadelphia besucht hatte, um weitere Informationen von Matisak zu bekommen, der »bereit war, mit den Bundesbehörden zu kooperieren«, war es mit dem ausdrücklichen Zweck geschehen, so viel wie möglich über ihn und seine Opfer herauszufinden, von denen einige noch immer nicht gefunden worden waren. Es war außerdem wichtig, so viel sie konnte über seine Beweggründe zu erfahren, die Methoden, die er verwendet hatte, um seine Opfer in die Falle zu locken, die Gründe, wieso er ausgerechnet diese Frauen und Männer ausgewählt hatte, um sie umzubringen.

      Matisak war einer der hunderte Serienkiller, die das FBI befragte. Die Informationen wurden dann miteinander verknüpft und Computer damit gefüttert, um besser zu verstehen, wie solche Monster der Gesellschaft entstanden waren und wie man sich künftig am besten vor ihnen schützen konnte.

      Matisak war gelangweilt. All seine Bedürfnisse, was Ernährung und medizinische Versorgung anging, wurden durch die US-Regierung erfüllt. Aber sein Geist, so sagte er ihnen, bekam keine Nahrung. Er fing an zu feilschen und wollte Akten und Informationen über Gerald Ray Sims, auch bekannt als Stainlype, haben. Er sagte, er wolle dabei helfen, zu verstehen, was einen Mann, der Fleisch bevorzugte, von jemandem mit Matisaks eigener Vorliebe – Blut – unterschied. Jessica hatte nicht auf das eingehen wollen, was offensichtlich ein krankes Spiel von Matisak war. Sie betrachtete es als abartige Neugier, dass Matisak sich für einen anderen Irren interessierte, während Matisak es eine Übung nannte, um sich für wichtigere und aktuelle Fälle zu wappnen! Er forderte, als Berater für das FBI anerkannt zu werden.

      Jessicas Vorgesetzte verlangten, dass sie sich auf Matisaks Spiel einließ, der sich mit niemand anderes als ihr unterhalten wollte, der Agentin, die ihn hinter Gitter gebracht hatte. Sie hatten das als Chance gesehen, mehr Informationen aus Matisak herauszuholen. Vor allem wollten sie erfahren, wo die vielen Leichen waren, die man bisher nicht gefunden hatte, die also immer noch in flachen Gräbern über den Mittleren Westen verteilt vor sich hinrotteten.

      Matisaks begieriges Interesse an Sims bedeutete, dass sie dem durchgedrehten Killer auf seinem Egotrip schmeicheln musste, aber bei ihrem letzten Besuch wollte Teach Matisak keinen weiteren »Müll« über Sims hören; jetzt wollte er Informationen über den aktuellen »Klauen«-Fall, genau den Fall, der ihr zugeteilt worden war. Irgendwie schien er zu wissen, dass sie ihn bekommen würde, noch bevor sie das selbst wusste.

      »Fahren Sie zur Hölle, Matisak«, hatte sie ihm gesagt.

      »Seien Sie keine Närrin, Jessica.« Seine stahlblauen Augen hatten sie für einen Moment in ihren Bann gezogen. Sie wusste, was er sich in seiner Vorstellung ausmalte, den Moment, als er die völlige Kontrolle über sie hatte. Sein Grinsen entblößte sein gelblich verfärbtes Zahnfleisch.

      Sie war aufgestanden und wollte gehen.

      »Ich kann Ihnen Tracy Torres geben … Ana Pelligrino … eine Liste weiterer Opfer«, lockte er.

      »Ich komme nicht wieder.«

      »Untersuchen Sie ein Gebiet, das Old Downs Glen genannt wird, südwestlich von Lexington, Kentucky, ein großes Feld mit Bäumen drumherum. Daneben ist eine gewundene, unbefestigte Straße, an einem Ende steht ein Farmhaus und am anderen Ende liegt ein See. Baggern Sie den See aus.« Er redete leise, selbstgefällig, so wie er ihr ins Ohr geflüstert hatte, dass er ihr das gesamte Blut abzapfen wolle, in der Nacht, als er Otto Boutine, ihren Mentor und Liebhaber, getötet hatte.

      Manchmal förderten seine Informationen eine Leiche zutage. Manchmal nicht. Sie hatte das Aufnahmegerät abgeschaltet. Aber jemand, der die Monitore beobachtete, hatte vielleicht die »neueste Offenbarung von Matisak« gehört. Sie wollte durch die Tür treten und nicht wiederkommen, aber sie konnte nicht. Als Matisak letztes Jahr vor Gericht gestanden hatte, wurden ihm 24 blutentleerte Opfer zur Last gelegt, doch inzwischen war die Rede von mehr als doppelt so vielen.

      Das FBI brachte Fälle gern zum Abschluss, am besten mit einem ordentlichen Bericht, der den Fall einer vermissten Person beendete. Das war tolle PR und machte sich gut in der Presse, wenn die Familie eines Opfers endlich die sterblichen Überreste zurückbekam und sie in geweihtem Boden zur Ruhe betten konnte. Es schien durchaus sinnvoll, einen Deal mit dem Teufel einzugehen, wenn man dafür solche Resultate vorweisen konnte, nur drehte sich ihr regelmäßig der Magen um, sobald sie Matisak auch nur ansah.

      Schließlich hatte sie seinen Bluff auf die Probe gestellt und war ohne ein weiteres Wort durch die Tür gegangen, was ihn in Rage versetzt hatte. Sie ließ in ihrem Bericht aus, dass er um Informationen über den Fall der Klaue gebeten hatte. Soweit es sie betraf, und wenn man bedachte, was Dr. Arnold ihr über sein Verhalten und seine Bemerkungen bei Simsʼ Selbstmord berichtet hatte, hatte Matisak viel zu viel Spaß daran, seine Spielchen zu spielen, obwohl er eigentlich für seine Verbrechen die Gaskammer oder den elektrischen Stuhl verdient hätte. In Illinois wurde allerdings nicht die Todesstrafe angewandt.

      Sims war im Vergleich zu Matisak eine bedauernswerte Figur, auch wenn seine Verbrechen in den Augen der Öffentlichkeit noch grausiger und abscheulicher waren als die des Vampirs. Kannibalen töteten schnell, Vampire langsam und mit Bedacht. Matisak zapfte seinen Opfern langsam das Blut ab, auf grausame Art und Weise mithilfe einer Art Aderlassbesteck. Dieser Aderlass wurde beim FBI eine Folter Stufe 9 genannt. Sims war ein Fleischfresser, ein Kannibale, und das war im Sprachgebrauch des FBI eine Folter Stufe 6 oder »Tort 6«. Nachdem er seine Opfer bewegungsunfähig gemacht hatte, tat er unaussprechliche Dinge mit ihren Körpern, die sich der Durchschnittsbürger nicht einmal vorstellen wollte, ihr Leiden war allerdings СКАЧАТЬ