Asklepios. Charlotte Charonne
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Название: Asklepios

Автор: Charlotte Charonne

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783946734703

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СКАЧАТЬ wie die Maurer.“

      Emma gluckste.

      „Hallo, Sophie“, meldete sich Maria, „wie geht es euch?“

      „Richtig gut! Wir hatten einen wundervollen Tag. Und ihr?“ Sophie saß in der Tower Bar des Hotel Hafen Hamburg und genoss das Panorama auf den Hamburger Hafen.

      „Ebenfalls. Emma hat mich ordentlich auf Trab gehalten. Sie könnte glatt meinem Chefarzt Konkurrenz machen.“ Maria setzte sich auf die Bettkante und legte das Buch auf ihrem Schoß ab.

      „Kann ich Emma mal sprechen?“ Sophie beäugelte das leere Champagnerglas, mit dem sie zuvor mit Paul angestoßen hatte. Sie hatten ihre Rückkehr in das Hotel, in dem sie vor sieben Jahren ihr erstes gemeinsames Wochenende verbracht hatten, gebührend gefeiert.

      „Sie liegt neben mir. Ich gebe sie dir.“ Maria reichte das Telefon weiter.

      „Hallo, mein Schatz“, sagte Sophie, „hattest du einen schönen Tag?“ Sie entdeckte den Kellner, der sich ihrem Tisch mit der Rechnung näherte. Sein feierliches Mienenspiel passte zu der schwarzen Fliege, dem weißen Hemd und den auf Hochglanz polierten Lackschuhen.

      „Jaaaaa!“ Emma nickte. „Wir haben eine Überraschung für euch gebacken und Eis gegessen und waren im Zoo.“

      „Das hört sich richtig spannend an. Was denn für eine Überraschung?“ Sophies Gesicht leuchtete, angesteckt durch die Begeisterung, die in der Stimme ihrer Tochter hüpfte.

      „Das kann ich nicht sagen.“ Emma rollte mit den Augen. „Dann ist es doch keine Überraschung mehr!“

      „Das stimmt“, lachte Sophie, „aber du hast mich ganz neugierig gemacht.“ Sie kuschelte sich in Pauls Arm. „Schlaf gut und träume etwas Schönes. Ich habe dich lieb und vermisse dich.“ Sophie schmiss ein Küsschen in die Leitung.

      „Ich habe dich auch lieb, Mama.“

      „Warte – Papa möchte dir auch Gute Nacht sagen.“ Sophie reichte ihr Telefon weiter.

      „Emma?“ Paul drückte das Handy an sein Ohr. Mit der freien Hand streichelte er Sophies Arm.

      „Hallo, Papa!“, fiepte Emma.

      „Hallo! War Oma brav?“, scherzte Paul. Um die Augen in dem noch jungenhaften Gesicht tanzten winzige Lachfältchen.

      Emma giggelte. „Ja, ganz brav.“

      „Sie hat also alles gemacht, was du wolltest?“

      Emmas Locken wippten zustimmend.

      „Und was macht ihr jetzt?“ Pauls Blick klebte auf Sophies Dekolleté.

      „Oma liest mir vor.“ Emma blickte zu dem Bilderbuch.

      „Prima! Dann noch viel Spaß euch beiden. Schlaf gut. Bis morgen Abend.“ Paul riskierte einen weiteren Ausblick in Sophies Ausschnitt. „Den werden wir heute auch noch haben“, säuselte er in Sophies Ohr.

      „Bis morgen“, trällerte Emma und reichte ihrer Großmutter das Telefon.

      „Hallo?“ Maria sprach in die Muschel. „Keiner mehr dran“, erklärte sie Emma und beförderte das Telefon zurück auf den Nachttisch. „Dann können wir ja jetzt in Ruhe lesen.“

      Sie blätterte das Buch auf und las ihrer Enkeltochter vor, wie der kleine Rabe Socke zu seinem Namen gekommen war. Dabei präsentierte sie das Buch so, dass Emma die Bilder ebenfalls betrachten konnte.

      „Das ist eine schöne Geschichte.“ Maria klappte das Bilderbuch zu und stellte es zurück zu seinen Kameraden. „Die kannte ich noch gar nicht.“

      Sie gähnte und bewunderte ihre Enkeltochter, die trotz des anstrengenden Tages noch absolut fit schien. „Bist du gar nicht müde?“

      „Ich bin nie müde.“ Emma drückte Flopsi an sich.

      „Das gibt es doch nicht.“ Maria hockte sich nochmals auf die Bettkante und koste Emmas weiches Haar.

      „Aber damit ich einschlafen kann, singen Mama oder Papa mir immer etwas vor.“ Sie lächelte verschmitzt und fügte ernst hinzu: „Manchmal habe ich Angst im Dunkeln. Aber nicht vor Monstern. Die gibt es nicht.“

      „Wovor hast du denn Angst?“

      „Nichts sehen zu können. Und keine Luft zu bekommen. So wie in einem dunklen Keller ohne Fenster.“

      „Ach so.“ Maria streichelte Emma über den Scheitel. „Das finde ich auch sehr unangenehm, und damit es nicht dunkel wird und du genügend Luft bekommst, lassen wir deine Tür einen Spaltbreit offen und das Licht im Flur an. Einverstanden?“

      Emma nickte.

      „Und singen kann ich auch.“ Maria glättete die Decke. „Als deine Mama klein war, mochte sie am liebsten La le lu.“

      „Das mag ich auch am liebsten.“ Emma stemmte Flopsi in die Luft. „Und Flopsi auch.“

      „Das trifft sich gut. Dann singe ich dir das Lied vor.“

      „Ich muss aber erst noch beten.“ Emma legte den Hasen beiseite und faltete die Hände. Nachdem sie mit ernster Miene ein Nachtgebet gesprochen hatte, schloss sie die Augen, lauschte Marias Gesang und war bereits bei der zweiten Strophe eingeschlafen.

      Maria küsste sacht ihre Stirn und ließ die Zimmertür, wie versprochen, offenstehen. Das Licht vom Korridor schlich auf Zehenspitzen in Emmas Zimmer und leistete ihr bis zum nächsten Morgen Gesellschaft.

      Kapitel 2

      Sonntag

      „Wenn du möchtest, können wir heute Nachmittag in ein Freigehege fahren und die Rehe füttern. Das Wetter ist so herrlich.“

      Maria stieg aus dem Sandkasten und klopfte sich den Sand von der Hose.

      „Au ja!“ Emma quietschte vor Vorfreude und lief zur Schaukel, die Paul in einem greisen Baum für sie angebracht hatte. „Ich schaukle so lange, bis du die Nudeln gekocht hast!“

      „Aber nicht zu hoch!“ Maria hob mahnend einen Finger.

      „Dooooch!“ Emma umfasste die Stricke und hievte sich geschickt auf das Brett.

      „Dann halte dich gut fest! Soll ich dich anschubsen?“

      „Das kann ich alleine!“ Der Stolz in Emmas Stimme war unüberhörbar.

      „Prima! Ich setze nur kurz das Nudelwasser auf und bin gleich wieder da.“

      Maria überquerte die Wiese und die Terrasse, streifte die Schuhe auf der Fußmatte, die mit dem Schriftzug Willkommen grüßte, ab und eilte in die Küche.

      Als sie die Sonnencreme für Emma endlich gefunden hatte, kochte das Wasser bereits. Rasch warf sie die Nudeln hinein, regelte die Temperatur der Herdplatte, durchkreuzte den Wohnraum und trat ins Freie.

      Sie spähte durch den СКАЧАТЬ