Wyatt Earp Staffel 5 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 5 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Staffel

isbn: 9783740918101

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СКАЧАТЬ die in dieses Land paßten. Dieser hier schien ganz und gar hierherzupassen – wenn er nicht ein Dachschaden hätte.

      Wie konnte ein vernünftiger Mensch in der grellen Vormittagssonne da oben auf dem Wagendach reisen.

      Der Fremde reichte ihm eine lange schwarze Zigarre.

      Lawrende roch daran, nickte und murmelte: »Thanks!« Dann zerbröckelte er zum Entsetzen des Spenders und des Fahrers, der diese Szene beobachtet hatte, das edle Kraut und stopfte es in seine rasch geleerte Pfeife.

      »Sie wollen nach Stockton?« fragte der Alte.

      Es war eine Frage, die er zweifellos zahllose Male in seinem Leben hier auf der Pferdewechselstation gestellt hatte.

      Der Fremde nickte. »Yeah – mein Name ist übrigens Hawkins, Jack Hawkins.«

      Der Posthalter nickte. »Schöner Name. Ich hatte mal ‘ne Tante unten in Louisiana, die war…«

      Es interessierte den Missourier nicht sehr, was die Tante unten in Louisiana war, aber geduldig hörte er sich die Story des Alten an.

      Lawrence hatte dann aber andere Arbeit hinter der Stallung.

      Boswell hatte die Pferde eingespannt und stand vor der Deichsel. »Wollen Sie weiter da oben den luftigen Posten einnehmen?« fragte er den Marshal, der auf der obersten Gattersprosse saß und in die Sonne blinzelte.

      Wyatt blickte auf. »Yeah, ich hatte die Absicht.«

      »Das wird aber jetzt in der Mittagssonne eine höllische Sache, Mister.«

      »Kann sein.«

      »Hm.«

      Boswell schob die Hand unter seinen Schlapphut und kraulte sich sein graues Haar. Er hatte im Laufe vieler Jahre die sonderbarsten Menschentypen in seinem ›Savannenschlitten‹, wie er die Overland nannte, kennengelernt. Menschen aller Hautschattierungen, Gemütsarten und Berufsgruppen. Auch Sonderlinge hatte er genug kennengelernt.

      Dieser da machte gar nicht den Eindruck eines Sonderlings; und doch schien er einer zu sein.

      Was veranlaßte ihn um alles in der Welt, ausgerechnet oben auf dem staubigen und heißesten Platz der Overland auszuharren?

      Käuze gab es, nicht zu fassen.

      Aber dann dachte der alte Fahrer an das Gepäck dieses Mannes. Es war eine Kiste, deren Ecken mit eisernen Kanten verstärkt waren und die zwei große eiserne Handgriffe an den Breitseiten trugen.

      Er kannte derartige ›Gepäckstücke‹ genau. Und er wußte, was sie enthielten.

      Teufel auch, weshalb transportieren die Leute nur immer wieder in diesen auffälligen Kisten ihr Geld? Jeder Tramp von Montana bis hinunter nach Texas wußte, was in diesen Kisten steckte.

      Yeah, wenn er, der alte Overland Driver John Boswell, einmal in die seltsame Lage käme, für sich selbst viel Geld zu tranpsportieren, er würde es in einen schmutzigen Beutel stecken und direkt neben sich auf das Bodenbrett seines Kutschbocks legen; unauffällig und völlig offen. Kein Mensch käme auf den Gedanken, daß etwas Wertvolles darin sein könnte.

      All dies dachte der Alte – und er hatte auch gelernt zu schweigen.

      Da hob Wyatt den Kopf. »Wie geht’s meiner Kiste?«

      Boswell feixte. »Ich habe sie noch nicht gefragt. Aber es wird ihr gutgehen.«

      »All right. Damit Sie sich keine unnötigen Gedanken machen, weshalb ich auf dem Dach liege – es ist der Kiste wegen.«

      Boswell nickte. »Yeah, fast dachte ich es mir.«

      »Es ist Geld in der Kiste«, erklärte der Jäger.

      Der Fahrer grinste. »Yeah, ich hatte auch schon den Verdacht, daß Sie keine Radieschen darin befördern.«

      Sie kamen ins Gespräch, die beiden Männer.

      Boswell berichtete, daß dies seine letzte Route sei. Siebzehn lange Jahre war er Driver bei der Overland. Nun war seine Zeit zu Ende. Früher einmal war er drüben vor Abilene auf einer großen Ranch Bestman gewesen und hatte die Pferde betreut. Bis sich ihm dann der bessere Job bei der Overland geboten hatte. Es war ein guter Job. John Boswell liebte die freie Savanne, die frische Luft, das Rollen der Räder und den Blick auf die tanzenden Pferderücken. Er hörte auch nachts, wenn er daheim in Glade in seinem Bett lag, noch das Knirschen des Lederzeuges und das Quietschen der Räder, ihr Mahlen im Sand, das Schnauben der Pferde und das Rumpeln und Rollen der Kutsche.

      Der Alte erzählte seinem letzten Passagier, daß an diesem Abend die große Reise für ihn zu Ende sei.

      Seine Frau daheim in der Stadt hatte schon alles bereit zur Fahrt hinüber nach St. Louis.

      »Unser Junge hat da einen Taylor Store. Yeah – er ist ein Prachtkerl. Drei Leute arbeiten für ihn. Lange genug haben wir uns Zeit gelassen, zu ihm zu ziehen. Er hat uns schon vor fünf Jahren aufgefordert, endlich den Westen zu verlassen…«

      Der Alte strich mit seiner schwieligen Hand über die Nüstern des Leitpferdes und blickte an dem Fremden vorbei hinaus auf die Prärie.

      Yeah, er hatte es immer geliebt, dieses Land, deshalb war er so lange geblieben.

      Nur deshalb.

      Und er würde es weder sich selbst noch sonst irgend jemandem eingestehen, daß er auch jetzt noch nicht von dem Gedanken begeistert war, seine Heimat, den Westen, verlassen zu müssen. Er war hier oben an der Quelle des Sand Creek, acht Meilen nördlich von der Stadt Edmond, auf die Welt gekommen, der Vater hatte dort eine kleine Farm. In den dreißiger Jahren hatten die Sioux jedoch alles in Brand aufgehen lassen. Da zogen die Eltern hinüber nach Glade.

      Er fürchtete sich vor dem Lebensabend drüben in der großen Stadt am Mississippi. Joel, sein Sohn, hatte am Forest Park, direkt an der breiten von hübschen Bäumen flankierenden Straße nach Ladue, ein schönes Haus. Er hatte sogar eine photographische Aufnahme davon machen lassen und sie den Eltern geschickt.

      Es war ein prächtiges Haus.

      Und der alte Overland-Kutscher und seine Frau sollten die beiden schönen Zimmer im Obergeschoß bewohnen dürfen. Und Joel hatte ein farbiges Mädchen, das alles sauber hielt.

      Mit zittriger Hand wischte sich der Alte durchs Gesicht. Lieber Gott, wenn es doch noch ein paar Monate bis dahin wäre, oder doch wenigstens ein paar Wochen…

      Yeah, er fürchtete sich vor der großen Stadt, vor ihrem lauten Getriebe, vor den vielen elegant gekleideten Menschen – und vor dem Leben im Obergeschoß des gepflegten Hauses.

      In der Nacht würde er in einem Bett liegen und von der Prärie träumen – sofern er überhaupt Schlaf finden konnte. Er würde wieder die auf- und niedertanzenden Rücken seiner vier Pferde sehen, das lederne Geschirrzeug knarren hören.

      Er würde den Duft der Savanne verspüren. Oder sich danach sehnen.

      Das machte ihm tiefe Sorgen.

      Sorgen, die wohl kein Mensch auf dieser Erde verstehen konnte. In der Stadt beispielsweise beneideten СКАЧАТЬ