Wyatt Earp Staffel 5 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 5 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Staffel

isbn: 9783740918101

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СКАЧАТЬ schüttelte entschieden den Kopf.

      »No, Jubal Moris, nicht mit mir. Ich bin doch nicht verrückt. Ich werde doch nicht so nahe bei der Stadt, wo uns jeder kennt, die Post überfallen. Außerdem, was soll das bringen? Die paar Leute, die jetzt hinüber nach Glade rollen, haben ohnehin nichts bei sich.«

      »Eben!« zeterte Calligan. »Er ist völlig wahnsinnig geworden. Vielleicht hat ihn die Liebe zu dem langhaarigen Puderquast um den Rest seines Verstandes gebracht.«

      Moris riß eine kurzschwänzige Bullpeitsche aus einem Lederschuh, und nur im allerletzten Augenblick vermochte er, sich zu beherrschen und den Hieb zu bremsen.

      »Ich sollte dir das Gesicht karieren, du Büffel!«

      McLean zündete sich eine Zigarette an. »Macht, was ihr wollt«, schnarrte er, »ich bleibe nicht hier. Für zwei Dollar fünfzig werde ich mir nicht mein Fell verbrennen.«

      Ohne den Komplicen anzusehen sagte der Bandenboß: »Das hätte ich auch von dir nicht erwartet.«

      McLean hatte schon abgedreht, als er den Boß sagen hörte: »Es sind nur genau tausendmal soviel Bucks in der Overland.«

      McLean hielt inne. Ganz steif war sein schmaler Rücken plötzlich geworden. Dann wandte er den Kopf. »Was hast du gesagt, Jube?«

      »Es sind zweitausendfünfhundert Dollar in der Overland.«

      McLean kam zurück und blickte nun auch hinüber auf die sich nach Westen windende Wagenspur.

      Jeff Calligan schluckte.

      Zweitausendfünfhundert Bucks! Immer wieder hörte er die Zahl laut und dröhnend vor seinen Ohren.

      Teufel auch, sie waren arme dreckige Tramps. Und an eine solche Summe würden sie in Jahren nicht kommen.

      Schweigend starrten die drei plötzlich wieder völlig einigen Desperados nach Westen.

      Und als auf einmal weit in der Ferne ein winziger graubrauner Staubpilz über den Horizont stieg, kam Leben in ihre Gestalten.

      »Gesichtstücher auf!« befahl Moris.

      Die beiden taten, was ihnen befohlen wurde.

      »Und lockert die Colts!«

      Calligan schluckte wieder. Als er einen kurzen Blick in McLeans harte Augen und in die glimmenden Lichter seines Chiefs warf, spürte er, daß ihm der Schweiß in großen Perlen unterm Hut-rand hervor auf die Stirn lief.

      Mit vier Füchsen bespannt, näherte sich die rumpelnde und ratternde Postkutsche dem Fuß des Weidehügels…

      *

      Mike Donegan lag bereits seit den frühen Vormittagsstunden oben auf dem Weidehügel im Gras und blickte träumend in den Himmel.

      Er war ein Bursche von dreiundvierzig Jahren, hatte brandrotes Haar, und der gewaltige Schnurrbart war auch nicht dazu angetan, sein bleiches, faltiges Gesicht angenehmer erscheinen zu lassen.

      Seit drei Jahren war Donegan auf der Ranch Mac Connors. Er stammte oben aus South Dakota, aus der Nähe von Sioux Falls. Er hatte kein sonderlich gutes Leben hinter sich, der Kuh-treiber Mike Donegan. Er war ganze elf Jahre alt, als er erleben mußte, wie sein Vater an einem trüben November-abend in angetrunkenem Zustand in einer schlauchigen Gasse bei einer Schießerei ums Leben kam. Nie würde der Bursche dieses furchtbare Bild vergessen. Die Mutter starb kaum ein Jahr darauf. Mike und seine sechs Geschwister wuchsen bei einem Onkel in Mitchell auf. Onkel Ted hatte eine Ranch, sie war nur klein, hatte ein paar hundert Rinder und drei Cowboys. Die Donegan Boys, die Kinder seiner Schwester, konnten da noch mit durchgebracht werden. Der Rancher tat alles, was er für seine beiden eigenen Kinder tat, für die sechs Rangen.

      Einer dankte es ihm schlecht: Mike.

      Er stahl mit fünfzehn ein Pferd, floh, kam bei der Bahn als Schwellenleger unter, stahl einem Aufseher Geld, mußte wieder fliehen und landete schließlich im Mittelwesten.

      Eigentlich war er noch kein Bandit, als er hierher ins nordwestliche Kansas kam. Das Pferd, das er von der Weide des Nachbarn gestohlen hatte, war ein alter Rappe gewesen, und der Nachbar hatte es nicht tragisch genommen, weil er mit Onkel Ted befreundet war. Beim Bahnbau hatte Mike wieder gestohlen, ganze drei Dollar – man hätte ihn vielleicht verprügelt, dabei wäre es geblieben.

      Aber Mike Donegan war auf dem Wege zum Desperado, zum vagabundierenden Tramp, zum Banditen.

      Er hatte in Edmond in einer Schenke als Knecht gearbeitet, dann zog er weiter nach Colorado hinüber, blieb nur wenige Monate auf verschiedenen Ranches, bis er nach Arizona und schließlich herauf nach Utah kam. Dann begann er wieder, auf der Weide zu arbeiten. Seine düstere Jugend hatte er fast vergessen. Er war kein guter Cowboy; ein Bursche, den man nur auf den Vorwerken, an Weiderändern und eben auf unwichtigen Posten einsetzen konnte. Er war träge, verschlossen, unfreundlich und konnte nur wenig.

      Dreiundvierzig Jahre war er darüber geworden.

      Wenn er auch nichts geschafft hatte – eines war ihm doch gelungen: vom Grauen Trail abzuspringen. Er war kein Bandit geworden. Nicht aus Charakterstärke, sondern aus Mangel an Mut und Gelegenheit.

      An diesem Morgen lag er – anstatt wachend die Weide im Auge zu behalten – träumend im Gras.

      Yeah, er träumte, der Kuhtreiber Donegan. Er träumte von einer großen Ranch, die ihm gehören würde, von vielen Cowboys, von schnellen Pferden und einer gewaltigen Herde. Er träumte noch mehr, er träumte von Unmengen blanker Dollars, die er besitzen würde – und sogar von einer schönen blondhaarigen blauäugigen Frau träumte er.

      Es war kein neuer Traum. Der Cowboy durchlebte ihn seit Jahren in seinen einsamen Nächten und endlosen Stunden auf der Weide. Daß er sich nie auch nur teilweise verwirklichen würde, war ihm klar. Aber er liebte es, ihm nachzuhängen. Es war das einzige, was ihm dieses graue, rauhe, eintönige Leben überhaupt lebenswert machte: der Traum vom Reichtum.

      Auch jetzt hatte er ihm wieder nachgehangen. Er kaute an einer Binse herum und blinzelte in das Weißblau des Himmels.

      Da drang plötzlich ein Geräusch an sein Ohr.

      Er richtete sich auf, da es ein fremdes Geräusch war. Es kam nicht von der Herde, die weit unten am Westhang des Hügels stand. Es war das Geräusch, das entstand, wenn ein Pferdehuf einen Stein berührte.

      Mike Donegan sah nichts, was seine Aufmerksamkeit hätte erregen können. Seine Weide – und nur die hatte er jetzt eines Blickes gewürdigt – war still.

      Aber das Pferd des Banditen Jeff Calligan hatte wieder mit dem Huf gescharrt.

      Und jetzt flog der Kopf des Weidemannes herum.

      Mike Donegan zuckte zusammen. Verblüfft blickte er auf die drei Reiter, die unten hinter den Büschen standen.

      By Gosh! Die Männer hatten schwarze Tücher vor den Gesichtern.

      Wenn der Cowboy auch kein helles Licht war – das begriff er doch: Da unten standen drei Banditen.

      Und was sie vorhatten, war auch nicht schwer zu erraten.

      Hinten links im Westen СКАЧАТЬ