Dr. Daniel Staffel 3 – Arztroman. Marie Francoise
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Название: Dr. Daniel Staffel 3 – Arztroman

Автор: Marie Francoise

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Daniel Staffel

isbn: 9783740918033

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СКАЧАТЬ du an die CHEMCO?«

      »Ursprünglich dachte ich schon an sie«, gab Dr. Metzler unumwunden zu. »Aber keiner der Vergifteten ist dort angestellt oder hat sich zum Zeitpunkt der Vergiftung in der Nähe des Werks aufgehalten. Sie haben sich nicht einmal alle in der gleichen Gegend vergiftet. Herr Krug erlitt die Vergiftung im Wald hinter der Klinik, Frau Steinburg in der Nähe des Waldcafés und das junge Paar nicht weit vom Kreuzberg entfernt.«

      Dr. Daniel fuhr sich mit einer Hand durch das dichte blonde Haar. »Du hast recht, Wolfgang, das sind Entfernungen von bis zu zwei Kilometern.«

      »Besonders undurchsichtig ist der Fall von Herrn Krug«, fuhr Dr. Metzler fort. »Er hat keine Waldfrüchte gegessen. Weißt du, ich dachte natürlich sofort an die Pestizide, die in der CHEMCO hergestellt werden. Obwohl in unserer Gegend nicht damit gearbeitet wird, hätte ja etwas auf die Pflanzen gelangen und Früchte wie Walderdbeeren, Himbeeren oder ähnliches vergiften können. Aber er hat lediglich ein Salamibrot gegessen, und von einer arsenhaltigen Salami habe ich noch niemals etwas gehört.«

      »Das ist wirklich…«

      Es gelang Dr. Daniel nicht, den angefangenen Satz zu beenden, denn jetzt kam Martha Bergmeier in heller Aufregung auf ihn und Wolfgang zu.

      »Herr Chefarzt, schnell!« rief sie, und ihre Stimme überschlug sich dabei beinahe. »Am Telefon ist eine Lehrerin, die mit ihrer Klasse einen Ausflug unternommen hat. Fünfzehn Schüler leiden an Vergiftungserscheinungen, wie wir sie seit gestern schon ein paarmal hatten.«

      »Das ist doch…«, knurrte Dr. Metzler, dann lief er zum Telefon und riß den Hörer an sein Ohr.

      »Metzler, Chefarzt«, gab er sich knapp zu erkennen. »Können Sie die Kinder herbringen? Bis wir sie einzeln mit dem Krankenwagen holen, kann es für einige bereits zu spät sein.«

      Es stellte sich heraus, daß nur zwei der vergifteten Vierzehnjährigen nicht mehr selbst gehen konnten. Die anderen schienen leichtere Vergiftungen davongetragen zu haben. Dr. Metzler ließ sich den genauen Standort durchgeben und sagte zu, die beiden Mädchen zu holen.

      »Versuchen Sie, die vergifteten Kinder zum Erbrechen zu bringen«, riet er der Lehrerin. »Und bringen Sie sie auf dem schnellsten Weg hierher.«

      »Wolfgang, das sprengt beinahe den Rahmen der Klinik«, gab Dr. Daniel zu bedenken. »Die Intensivstation ist für solche Epidemien nicht eingerichtet. Und auch aus ärztlicher Sicht sind wir hier unterbelegt.«

      »Es muß einfach gehen«, hielt Dr. Metzler dagegen. »Wir können die Kinder nicht ins Kreiskrankenhaus bringen lassen. Bis sie dort ankommen, sind sie vielleicht schon tot. Arsenvergiftungen müssen schnellstmöglich behandelt werden. Ich muß jetzt die beiden Kinder holen. Vielleicht kannst du inzwischen Frau Dr. Carisi alarmieren. Wir könnten ihre Hilfe jetzt brauchen.«

      Dr. Daniel nickte. »Geht in Ordnung. Und notfalls kann auch ich Magenspülungen durchführen.«

      Dr. Metzler war noch keine zwei Minuten weg, als schon die ersten Kinder in der Waldsee-Klinik eintrafen. Außer den dreizehn schon angekündigten zeigten sich nun auch bei fünf anderen Kindern erste Anzeichen einer Vergiftung.

      Dr. Daniel, sein Sohn Stefan, Dr. Scheibler, die Anästhesistin Erika Metzler und die Gynäkologin Alena Kern hatten alle Hände voll zu tun. Dann traf auch die in Steinhausen praktizierende Allgemeinmedizinerin Manon Carisi in der Klinik ein und half sofort mit, bei den vergifteten Kindern Magenspülungen durchzuführen.

      Währenddessen hatte Dr. Metzler die beiden Vierzehnjährigen, die verhältnismäßig schwere Vergiftungen davongetragen hatten, versorgt und auf die Intensivstation bringen lassen. Jetzt verabreichte er der Reihe nach die dringend benötigten Spritzen.

      Die ganze Notaufnahme war erfüllt von qualvollem Weinen. Die Magenspülungen waren für die Kinder schon schrecklich gewesen, und die Spritzen taten nun auch noch weh. Dazu kam, daß höchste Eile geboten war. Die Ärzte konnten also nicht mit so viel Einfühlungsvermögen arbeiten, wie es gerade die Kinder gebraucht hätten.

      Dann war auch das letzte Kind endlich versorgt, und die Ärzte ließen sich erschöpft auf die nächstbesten Stühle fallen.

      »Ich… ich glaube, ich spüre auch etwas«, ließ sich die Lehrerin plötzlich leise vernehmen. Bis jetzt hatte sie sich im Hintergrund gehalten und lediglich versucht die vielen weinenden Kinder zu trösten. »Ich habe auf einmal solche Bauchschmerzen, und mir ist schrecklich übel.«

      Dr. Metzler zögerte nicht lange und stand auf.

      »Legen Sie sich auf die Liege«, bat er. »In Bauchlage, Kopf zur Seite.«

      Die Frau gehorchte, wartete, bis Dr. Metzler die Liege so gekippt hatte, daß ihr Kopf tiefer lag als der Magen, und öffnete dann den Mund, um sich den gleitfähig gemachten Gummischlauch in den Magen einführen zu lassen.

      Währenddessen bereitete Dr. Scheibler schon die Spritze vor, wartete, bis die Magenspülung beendet war, und trat dann zu der Patientin.

      »Sie haben ja mitbekommen, daß das Einspritzen des Medikaments ein bißchen unangenehm ist«, meinte er, während er die Einstichstelle am Gesäßmuskel desinfizierte. Dann stach er die Nadel mit einem kurzen Ruck tief in den Muskel, machte die Aspirationsprobe und drückte den Kolben schließlich langsam nach unten.

      »Jetzt kann ich die Kinder wirklich verstehen«, stöhnte die Lehrerin leise. »Das ist ja ein ganz ekelhaftes Zeug.«

      »Der Wirkstoff muß in öliger Lösung verabreicht werden«, erklärte Dr. Scheibler. »Und das verursacht ein krampfartiges Gefühl. Kinder empfinden es als besonders schmerzhaft. So, Frau Körner, Sie haben’s überstanden – für die nächsten vier Stunden. Dann kommt die nächste Injektion.«

      Margot Körner seufzte. »Wo können wir uns diese Vergiftung denn nur geholt haben? Die Kinder haben lediglich ihre mitgebrachten Brote gegessen, und ich habe auch nur ein paar Joghurts zu mir genommen.«

      »Da sind wir leider überfragt«, meinte Dr. Metzler. »Ihre Klasse ist nämlich kein Ausnahmefall. Wir hatten bereits vorher Patienten mit Arsenvergiftung.«

      »Arsen«, wiederholte Margot Körner erschrocken. »Aber das ist ja…«

      Dr. Metzler mußte lächeln. »Ich weiß, daß Sie jetzt an den Film ›Arsen und Spitzenhäubchen‹ denken, aber derartige Morde sind überwiegend in Literatur und Film begangen worden. Ich vermute eher, daß Sie sich mit Beeren vergiftet haben, die mit Pestiziden in Berührung gekommen sind.«

      Margot schüttelte den Kopf. »Zumindest ich habe keine Beeren gegessen. Und auch bei den Kindern habe ich nichts davon gemerkt.«

      Dr. Daniel trat nun ebenfalls hinzu. »So war es doch bei dem ersten Patienten mit Arsenvergiftung auch.«

      Dr. Metzler nickte. »Aber es muß etwas geben, was alle Vergifteten gemeinsam zu sich genommen haben.«

      »Wir haben Wasser getrunken«, ließ sich Margot jetzt vernehmen. »Der kleine Bach, der durch den Wald fließt, sah so klar und sauber aus.« Sie zuckte die Schultern. »Irgendwie hat mich das an meine Kindheit erinnert. Ich bin auf dem Land großgeworden und habe überwiegend Wasser getrunken, das direkt vom Berg kam.«

      »Der Bach ist sauber«, entgegnete Dr. Metzler. »Er wird von beinahe allen Wanderern als Trinkwasser benutzt und…« Mitten im Satz hielt er inne. »Mensch, das ist es! СКАЧАТЬ