Dr. Daniel Staffel 3 – Arztroman. Marie Francoise
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Название: Dr. Daniel Staffel 3 – Arztroman

Автор: Marie Francoise

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Daniel Staffel

isbn: 9783740918033

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СКАЧАТЬ aber selbst wenn… ich kenne mich bei diesen Dingen gut aus und weiß, was giftig ist und was nicht.«

      Jetzt kehrte Oberschwester Lena mit dem Katheter zurück.

      »Versuchen Sie sich trotz Ihrer Bauchschmerzen zu entspannen«, bat Dr. Metzler. »Das Katheterisieren ist nicht angenehm, aber es geht schnell und tut nicht weh.«

      Und die nachfolgende Urinanalyse ergab genau den Befund, mit dem Dr. Metzler insgeheim schon gerechnet hatte, obwohl er nach wie vor keine Ahnung hatte, wo sich der Mann vergiftet haben konnte.

      »Arsenvergiftung«, erklärte er zu Dr. Scheibler gewandt. »Gerrit, du nimmst umgehend eine Magenspülung vor, anschließend bekommt der Mann im Vier-Stunden-Rhythmus jeweils eine Ampulle Dimercaprol.«

      Dr. Scheibler beeilte sich, der Aufforderung nachzukommen. Bereits nach der ersten Magenentleerung nahm Dr. Metzler eine erneute Untersuchung vor und fand seine erste Diagnose bestätigt. Im Magen des Mannes befanden sich Reste von Arsen. Während Dr. Scheibler eine erneute Magenspülung vornahm, bereitete der Chefarzt schon die Injektion des Chelatbildners vor, der das Gift im Körper des Mannes binden und auswaschen würde.

      »Das Einspritzen des Medikaments ist sehr unangenehm«, warnte Dr. Metzler den Mann, bevor er die Injektion setzte. »Und Sie müssen mit Nebenwirkungen wie Übelkeit, Hitzegefühl in der Kehle und Kopfschmerzen rechnen.«

      Der Mann nickte nur. Er war von der Magenspülung zu erschöpft, um eine Antwort zu geben. Und im Grunde war es ihm auch völlig egal, was der Arzt mit ihm machte. Wenn nur die Schmerzen und das gräßliche Engegefühl in der Kehle endlich aufhören würden!

      »Bringen Sie den Mann auf Intensiv«, wies Dr. Metzler die Oberschwester an. »Er muß ausreichend Flüssigkeit bekommen, und wenn er wegen des Brechreizes, der sich durch das Medikament möglicherweise einstellt, nicht trinken kann, dann benachrichtigen Sie mich, damit ich ihm eine Infusion legen kann.«

      Oberschwester Lena nickte, dann brachte sie den Patienten auf die Intensivstation.

      »Gerrit, sorgst du bitte dafür, daß der Mann heute und morgen alle vier Stunden das Dimercaprol bekommt? Und grundsätzlich ins Gesäß spritzen.«

      Dr. Scheibler nickte. »Was glaubst du, Wolfgang, wo kann er sich diese Arsenvergiftung geholt haben?«

      Dr. Metzler zuckte die Schultern. »Keine Ahnung. Weißt du, einen Augenblick dachte ich an Waldfrüchte. In einigen Pestiziden, die in der CHEMCO hergestellt werden, ist Arsen enthalten, und obwohl es in Steinhausen und Umgebung nicht verwendet wird, könnte ja doch – auf welchem Weg auch immer – etwas von diesen Pestiziden auf den hiesigen Pflanzen gelandet sein und die Früchte vergiftet haben. Aber wenn er nichts gegessen hat…« Wieder zuckte er die Schultern. »Ich weiß es nicht, aber Tatsache ist, daß er eine akute Arsenvergiftung hatte.«

      *

      Eine Stunde nach ihrer Verlegung von der Intensiv- auf die normale Station bekam Stefanie Scheibler Besuch von Dr. Daniel. Und an ihren rotgeweinten Augen erkannte er, daß sie inzwischen Bescheid darüber wußte, was mit ihrem Baby passiert war.

      Mit einer väterlichen Geste ergriff er Stefanies Hand und hielt sie fest.

      »Ich habe mein Baby verloren«, waren dann auch ihre ersten Worte, und dabei hatte sie schon wieder Mühe, die Tränen zurückzuhalten.

      »Ich weiß, Steffi«, entgegnete Dr. Daniel leise. »Und ich kann mir vorstellen, wie weh dir das tut. Aber schau mal, du warst doch zuerst so erschrocken, als du deine Schwangerschaft bemerkt hast, und zu jenem Zeitpunkt hast du dich beinahe danach gesehnt, nicht schwanger zu sein.«

      Stefanie schluchzte auf. »Sie haben ja recht, Herr Doktor, aber…« Hilflos zuckte sie die Schultern. »Gerrit und ich haben uns trotzdem auf das Kind gefreut. Und jetzt…« Sie brachte den Satz nicht zu Ende.

      »Du bist noch so jung, Steffi. Ich weiß schon, das ist momentan kein Trost für dich, aber du wirst sicher wieder ein Baby bekommen.«

      Stefanie nickte tapfer.

      »Wolfgang und Gerrit haben mir gesagt, daß du dich an den Unfall nicht erinnern kannst«, wechselte Dr. Daniel das Thema.

      »Das stimmt. In meiner Erinnerung ist alles dunkel. Ich weiß nur, was Wolfgang und Gerrit mir erzählt haben.« Mit brennenden Augen sah sie den Arzt an. »Der Mann hat mich angefahren und ist dann einfach geflüchtet. Ich hätte sterben können… ganz zu schweigen von den Kindern…«

      Dr. Daniel runzelte die Stirn. »Woher weißt du, daß es ein Mann war?«

      »Wolfgang glaubt das. Er sagt, eine Frau würde so etwas nicht fertigbringen.«

      »Wenn er sich da nur nicht irrt«, entgegnete Dr. Daniel, dann tätschelte er beruhigend Stefanies Hand. »Die Polizei sucht nach dem Fahrer, und wenn man ihn gefunden hat, dann wird er sich für das, was er getan hat, verantworten müssen.«

      Stefanie zuckte die Schultern. »Das bringt mir mein Baby auch nicht wieder zurück.«

      Dr. Daniel schwieg. Auf diese Worte gab es nichts zu sagen.

      *

      »Steffi ist ziemlich am Ende«, erklärte Dr. Daniel wenige Minuten später Wolfgang und Gerrit. »Die Fehlgeburt setzt ihr ziemlich zu.«

      Dr. Scheibler nickte. »Und das Schlimmste ist, daß ich ihr dabei nicht helfen kann. In dieser Situation gibt es für eine Frau keinen Trost.« Er senkte den Kopf. »Ich muß gestehen, daß ich auch leide. Obwohl die Schwangerschaft nicht gerade zum günstigsten Zeitpunkt kam, haben wir uns doch sehr auf unser zweites Kind gefreut.«

      Tröstend legte Dr. Daniel eine Hand auf seine Schulter. »Gerrit, ich habe es zu Ihrer Frau schon gesagt – Sie beide werden wieder ein Baby haben können. Ich weiß, daß das jetzt höchstens ein schwacher Trost sein kann, aber vielleicht sollten Sie sich trotzdem daran festhalten.«

      Bevor Dr. Scheibler antworten konnte, lief Oberschwester Lena ins Arztzimmer.

      »Herr Chefarzt, wir haben schon wieder einen Notfall«, erklärte sie. »Ähnliche Symptome wie bei Herrn Krug und Frau Steinberg.«

      Dr. Metzler runzelte die Stirn. »Das kann doch kein Zufall mehr sein!« Dann wandte er sich um. »Gerrit, Robert, kommt bitte mit.«

      Zusammen eilten sie in die Notaufnahme hinunter. Diesmal war es ein junges Paar, das an denselben Vergiftungssymptomen litt wie die beiden Patienten, die seit gestern auf der Intensivstation lagen. Trotzdem sicherte Dr. Metzler seinen Verdacht mit einer Urinanalyse ab, doch ein Zweifel war ausgeschlossen. Das junge Paar litt an einer akuten Arsenvergiftung.

      »Gerrit, du übernimmst die Frau, ich den Mann«, ordnete Dr. Metzler an. »Alles wie gehabt. Magenspülung und anschließend Beginn der Dimercaprol-Therapie.«

      Dr. Daniel leistete den beiden Kollegen Hilfestellung, soweit es ihm möglich war. Mit Vergiftungen kannte er sich nicht so gut aus, doch die Tatsache, daß es schon mehr solcher Fälle gegeben haben mußte, beunruhigte auch ihn.

      Als das junge Paar ausreichend medizinisch versorgt war und von Oberschwester Lena und Dr. Scheibler ebenfalls zur Intensivstation gebracht wurde, wandte sich Wolfgang mit einem tiefen Seufzer Dr. Daniel zu.

      »Vier Fälle von akuter СКАЧАТЬ