Dr. Daniel Staffel 3 – Arztroman. Marie Francoise
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Название: Dr. Daniel Staffel 3 – Arztroman

Автор: Marie Francoise

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Daniel Staffel

isbn: 9783740918033

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СКАЧАТЬ Menschenmenge vor der stattlichen romantischen Pfarrkirche St. Benedikt, die mit ihrem schlanken Glockenturm den Mittelpunkt des beschaulichen Vorgebirgsortes bildete.

      Und dann bog der prächtige Sechsspänner ein und hielt vor dem Portal der Kirche. Ein beifälliges Raunen ging durch die Wartenden, als Wolfgang Metzler und Gerrit Scheibler ihren bezaubernden Bräuten beim Aussteigen behilflich waren.

      »Sind sie nicht wunderschön«, seufzte Irene Hansen, die verwitwete Schwester von Dr. Daniel, die ihm schon seit geraumer Zeit den Haushalt führte. »Wie Schneeweißchen und Rosenrot.«

      Ihr Bruder schmunzelte. »Ich wußte gar nicht, daß du dich in den Märchen noch so gut auskennst.«

      »Erlaube mal«, entgegnete Irene energisch. »Das war von frühester Kindheit an mein Lieblingsmärchen.«

      Dr. Daniel betrachtete die beiden Brautpaare und mußte feststellen, daß seine Schwester wirklich nicht unrecht hatte. Erika Wieland hatte ihr blondes Haar hochgesteckt, und ein zarter Schleier mit winzigen Rosenknospen zierte die Frisur. Stefanie Metzler bot mit ihrem dunklen Haar, das ebenfalls mit Schleier und Rosenknospen geschmückt war, einen bezaubernden Kontrast dazu.

      »Vielleicht sollten wir Schneeweißchen und Rosenrot erst mal begrüßen«, schlug Dr. Daniel, mit einem neckischen Lächeln zu seiner Schwester gerichtet, vor.

      »Du bist unmöglich«, entgegnete Irene ärgerlich. »Wenn ich ein Brautpaar sehe, werde ich nun mal sentimental. Und jetzt sehe ich gleich zwei.«

      Dr. Daniel mußte lachen, dann bahnte er sich zusammen mit Irene einen Weg zu den beiden Paaren. Wolfgang Metzler kam ihm lächelnd entgegen.

      »Grüß dich, Robert«, erklärte er und reichte seinem Freund die Hand, dann entdeckte er Irene, die sich gerade noch verstohlen eine Träne wegwischte. »Aber, Frau Hansen, zum Weinen ist das doch wirklich nicht.«

      »Ach, Wolfgang, Sie haben ja keine Ahnung«, seufzte Irene und errötete dabei ein wenig. »Wenn ich ein Brautpaar sehe, muß ich immer weinen. So etwas ist halt gar zu schön.«

      Dr. Daniel schmunzelte. Ihm lag noch eine neckende Bemerkung auf der Zunge, doch er sprach sie nicht aus, um Irene nicht noch verlegener zu machen.

      »Na, Wolfgang, schon sehr nervös?« wollte er statt dessen von dem Bräutigam wissen.

      »Na ja, es geht. So schön das alles hier auch ist – froh bin ich doch, wenn zumindest der offizielle Teil der Veranstaltung vorüber ist – Brautwalzer eingeschlossen. Ich bin zwar nicht gerade ein Stümper auf dem Tanzparkett, aber so offen vor allen Gästen zu tanzen…«

      Dr. Daniel schmunzelte. »Erstens bist du nicht allein, weil du ja deine Erika im Arm hältst, und zweitens leisten euch Gerrit und Steffi Gesellschaft.«

      Wolfgang nickte. »Was glaubst du denn, warum ich den beiden eine Doppelhochzeit vorgeschlagen habe?«

      »Das hatte noch einen zweiten Grund«, mischte sich Stefanie jetzt ein. »Mein geliebtes Bruderherz hätte ursprünglich nämlich mein Trauzeuge sein sollen, und davor wollte er sich natürlich drücken.«

      »Kurz gesagt: Ein Hasenfuß auf der ganzen Linie«, folgerte Dr. Daniel.

      »Ja, ja, ärgert mich nur immer.«

      »Na ja, so schlimm war’s nun auch wieder nicht«, lenkte Stefanie ein. »Immerhin habe ich ja noch eine Schwester, die diese Funktion übernehmen kann. Geli war sogar ganz glücklich darüber.«

      In diesem Moment trat Erika an die Seite ihres Bräutigams.

      »Es wird Zeit, daß Pfarrer Wenninger kommt«, meinte sie. »Deine beiden Neffen fangen allmählich an zu randalieren.« Sie lächelte. »Irgendwie habe ich das Gefühl, als könnte sich deine Schwester ihnen gegenüber nicht mehr so richtig durchsetzen.«

      Wolfgangs Gesichtsausdruck wurde ernst. »Geli und Jochen haben diese beiden Rabauken von Anfang an zu sehr verwöhnt. Außerdem ist Jochen geschäftlich viel unterwegs, und die Zwillinge wissen genau, daß sie ihre Mutter um den Finger wickeln können.« Er wandte sich Dr. Daniel zu. »Raimo und Tommy sollen die Trauringe tragen, aber ich muß gestehen, daß ich dabei ein ziemlich ungutes Gefühl habe.«

      Die besagten Zehnjährigen wollten Wolfgangs Gefühl offenbar bestätigen, denn in diesem Moment gingen sie mit den Samtkissen, auf denen später die Trauringe liegen sollten, aufeinander los, und Wolfgangs Schwester Angelika schaffte es nicht, den beiden Lausbuben Einhalt zu gebieten. Mit wenigen Schritten war Dr. Metzler bei seinen beiden Neffen.

      »Raimo, Tommy, jetzt ist aber Schluß!« erklärte er, und obwohl er dabei nicht einmal laut gesprochen hatte, hörten die Jungen unschwer die Schärfe aus seiner Stimme heraus. Augenblicklich herrschte Ruhe, denn die Zwillinge wußten genau, daß mit ihrem Onkel nicht zu scherzen war, wenn er diesen Ton anschlug.

      »Ich erwarte, daß ihr euch bis zum Ende der Trauung anständig benehmt, sonst könnt ihr mich kennenlernen«, fügte Dr. Metzler noch hinzu.

      Raimo und Tommy nickten artig. »Ja, Onkel Wolfgang.«

      Dr. Metzler wußte, daß es keiner weiteren Mahnung mehr bedurfte. Es wäre aber auch gar keine Gelegenheit dazu gewesen, denn jetzt kam Pfarrer Klaus Wenninger mit wehendem Talar auf die Kirche zugeeilt.

      »Ich wäre bestimmt pünktlich gewesen, aber meine gute Gerdi hat ja immer etwas an mir herumzuzupfen«, erklärte er, und die meisten Anwesenden mußten sich dabei ein Lächeln verkneifen, denn diese Entschuldigung brachte Hochwürden Wenninger immer vor, wenn er sich verspätete. Überhaupt glich er ja mehr dem legendären Don Camillo als einem würdigen geistlichen Herrn, aber vielleicht erfreute er sich gerade deshalb bei den Steinhausenern so großer Beliebtheit.

      Jetzt sprach er ein paar Worte mit den beiden Brautpaaren, bedachte alle Hochzeitsgäste mit einem sehr weihwasserreichen Segen und betrat schließlich die Kirche. Er wartete, bis das Hüsteln und Füßescharren hinter ihm verstummt war, dann erst drehte er sich um. Was er sah, ließ sein Herz höher schlagen. Normalerweise war seine Kirche nur bei der Christmette oder am Ostersonntag so gut gefüllt wie heute.

      Und so begann Hochwürden Wenninger voller Elan eine seiner bildhaften Predigten über Sinn und Zweck der Ehe, und dann nahm er den beiden Brautpaaren das Ehegelöbnis ab.

      »Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht trennen«, schloß er in feierlichem Ton, dann beugte er sich ein wenig vor. »Die Herren dürfen ihre jeweilige Braut jetzt küssen.«

      Und dabei betrachtete er das Quartett so voller Stolz, als hätte er nicht nur die Trauung vollzogen, sondern die jungen Paare höchstpersönlich zusammengebracht. Bei der anschließenden Hochzeitsfeier freute er sich vor allem über das gute Essen, obwohl seine Haushälterin Gerdi Schuster ihn ja auch nicht gerade hungern ließ.

      Die Feier war auf dem Höhepunkt, als sich die Tür plötzlich öffnete und Martin Bergmann hereintrat. Augenblicklich verstummte jedes Gespräch.

      »Meine Güte, was will denn der hier?« raunte Stefan Daniel seinem Vater zu.

      Dr. Daniel zuckte die Schultern.

      »Keine Ahnung«, gab er ebenso leise zurück. »Aber vielleicht ist er gekommen, um zwischen sich und Wolfgang endlich Frieden zu schaffen.«

      Stefan schüttelte den Kopf. »Du glaubst sogar beim СКАЧАТЬ