Dr. Daniel Staffel 3 – Arztroman. Marie Francoise
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Название: Dr. Daniel Staffel 3 – Arztroman

Автор: Marie Francoise

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Daniel Staffel

isbn: 9783740918033

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СКАЧАТЬ nur Belegbetten stehen, sondern sind auch Klinikdirektor. Und Wolfgang konnte seinen Schnabel noch nie halten.«

      »Das klingt, als würden Sie ihn schon ewig kennen, dabei ist es noch gar nicht so lange her, daß er erst wieder nach Steinhausen zurückgekommen ist.«

      Da wurde Anke ernst. »Es ist schon seltsam. Ich kenne Wolfgang ja wirklich erst seit kurzer Zeit, aber er steht mir fast so nahe wie ein Bruder.« Sie lächelte. »Vielleicht, weil ich in seinem Auto beinahe entbunden hätte.«

      »Claudias Geburt war recht aufregend«, stimmte Dr. Daniel zu. »Beinahe hätten wir die Sommer-Klinik nicht mehr rechtzeitig erreicht, aber diesmal kann in dieser Hinsicht nichts passieren. Ich nehme ja an, daß Ihr zweites Baby in unserer Waldsee-Klinik zur Welt kommt, und da brauchen Sie ja eigentlich nur zweimal umzufallen, wie man so schön sagt.«

      Anke nickte. »Da haben Sie recht. Von unserem Haus bis zur Klinik ist es wirklich nur ein Katzensprung. Aber um auf unseren Urlaub zurückzukommen: Sie halten das doch nicht für bedenklich in meinem Zustand, oder?«

      »Absolut nicht, Frau Bergmann. Sie sind jetzt in der sechsundzwanzigsten Schwangerschaftswoche, und wenn Sie nicht gerade eine Himalaya-Besteigung geplant haben, dann halte ich einen Urlaub sogar für eine ausgesprochen gute Idee.«

      Wieder mußte Anke lachen. »Der Himalaya ist bestimmt nicht unser Ziel. Wir möchten zwei geruhsame Wochen in den Dolomiten verleben. Da gibt es ein kleines Bergbauerndorf, sehr beschaulich am Fuß der Drei Zinnen gelegen. Dort haben wir Ruhe und Erholung, und Rainer bekommt endlich mal ausreichend frische Luft, was ihm nach der Arbeit in der CHEMCO sehr guttun wird.«

      Dr. Daniel nickte zustimmend. »Da haben Sie recht.« Er runzelte die Stirn. »Was geschieht mit dem Chemiewerk, wenn Rainer Urlaub macht? Ohne geschulte Leitung wird er es ja wohl nicht zurücklassen.«

      Anke seufzte. »Das ist tatsächlich ein kleines Problem. Ursprünglich sollte Helmut Wenger die Vertretung übernehmen. Er ist nicht nur der Betriebsratsvorsitzende, sondern auch derjenige, der am längsten bei der CHEMCO arbeitet und auf jedem Gebiet bestens Bescheid weiß. Unglücklicherweise hatte Herr Wenger jetzt gerade Urlaub und hat sich bei einer Bergwanderung einen komplizierten Bruch zugezogen. Momentan liegt er im Innsbrucker Krankenhaus, und wann er entlassen werden kann, steht noch in den Sternen.« Wieder seufzte sie. »Ich fürchte, Rainer wird nichts anderes übrigbleiben, als seinen Vater um die Vertretung zu bitten.«

      »Das ist nicht gerade die günstigste Lösung«, entgegnete Dr. Daniel mit unüberhörbarer Besorgnis. »Gerade Ihnen muß ich über Martin Bergmann nichts erzählen. Sie haben seinen zweifelhaften Charakter wahrscheinlich am besten von uns allen kennengelernt.«

      »Das kann man wohl sagen. Daß er mich damals zwingen wollte, Claudia gegen einen Jungen einzutauschen, werde ich ihm niemals verzeihen.« Sie senkte den Kopf. »Er hat seine Enkelin noch immer nicht gesehen, obwohl sie jetzt schon fast eineinhalb Jahre alt ist. Ich wollte ihn zu ihrem ersten Geburtstag einladen, aber er hat eiskalt abgelehnt. Er wollte einen Enkelsohn, und deshalb akzeptiert er Claudia nicht.«

      Dr. Daniel seufzte. Eine solche Einstellung war ihm völlig unverständlich. Man mußte doch froh sein, wenn ein Kind gesund zur Welt kam, aber er hatte ja schon einige Male bemerkt, daß Martin Bergmann allmählich jeglichen Sinn für die Realität verlor. Wie sonst hätte er annehmen können, zwei Mütter würden ihre Babys tauschen, nur damit bei den Bergmanns ein Sohn und Erbe hätte einziehen können?

      »Vielleicht erfüllt sich ja beim zweiten Kind sein größter Wunsch«, meinte Dr. Daniel, dann stand er auf. »Ich würde mich gern noch länger mit Ihnen unterhalten, Frau Bergmann, aber ich fürchte, mein Wartezimmer platzt bereits aus allen Nähten.«

      Anke erhob sich ebenfalls und lächelte. »Es war schon proppenvoll, als ich gekommen bin, und ich hatte direkt ein schlechtes Gewissen, daß ich als erste hereingerufen wurde.«

      »Das war völlig unnötig. Erstens hatten Sie einen Termin, was bei den meisten anwesenden Damen nicht der Fall ist, und zweitens müssen schwangere Frauen bei mir nur so lange warten, wie es unbedingt nötig ist.« Dr. Daniel reichte ihr die Hand. »Besuchen Sie mich doch noch, bevor Sie in Urlaub fahren – privat, und natürlich zusammen mit Rainer und Ihrer kleinen Claudia.«

      »Das machen wir gern, Herr Doktor.«

      *

      Dr. Gerrit Scheibler, der als Oberarzt in der Waldsee-Klinik tätig war, saß gerade beim Mittagessen, als Dr. Daniel in die Kantine trat.

      »Darf ich mich einen Augenblick zu Ihnen setzen?« fragte er.

      Dr. Scheibler lächelte. »Sie dürfen gern länger bleiben als nur einen Augenblick.«

      »Hoffentlich sagen Sie das in fünf Minuten auch noch«, entgegnete Dr. Daniel.

      Erstaunt sah Gerrit ihn an. »Was soll das heißen, Robert? Sie haben doch wohl keine Hiobsbotschaft für mich?«

      »Das nun nicht gerade, aber… ich fürchte, ein kleiner Schock steht Ihnen schon bevor.« Dr. Daniel senkte den Kopf. »Steffi war heute bei mir.«

      Gerrit nickte. »Das weiß ich.« Dann lächelte er. »Sie ist schrecklich nervös wegen der Hochzeit.«

      »Darum geht es nicht«, wehrte Dr. Daniel ab. »Steffi… sie ist schwanger.«

      Völlig konsterniert starrte der junge Oberarzt ihn an. »Sie ist… was?«

      »Sie haben ganz richtig gehört, Gerrit. Steffi erwartet ein Baby.«

      Dr. Scheibler atmete tief durch. »Sie haben recht, Robert, das ist tatsächlich ein Schock für mich.« Dann lächelte er. »Aber doch mehr ein freudiger.« Er wurde wieder ernst. »Ich bin nicht mehr so eingestellt wie früher. Da hätte mich eine solche Nachricht mehr als nur aus der Fassung gebracht. Doch jetzt… der Gedanke an eine große Familie kann mich nicht mehr erschrecken. Ich liebe Steffi, unsere Daniela ist mein Sonnenschein, und ein weiteres Kind…« Er zuckte die Schultern. »Es ist mir herzlich willkommen, auch wenn es ein bißchen schnell geht.«

      Dr. Daniel glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Natürlich wußte er, wie sehr Gerrit sich verändert hatte, seit er Stefanie kennengelernt hatte, und vor allem auch, seit er eine schwere Krankheit besiegt hatte. Stefanie war gerade mit Daniela schwanger gewesen, als Gerrit an Leukämie erkrankt war. Und nur dem Mut von Dr. Wolfgang Metzler, dem Chefarzt der Waldsee-Klinik, der überdies auch Stefanies älterer Bruder war, hatte Gerrit sein Leben zu verdanken, denn Wolfgang hatte sich nicht gescheut, seinen zukünftigen Schwager mit einem nicht zugelassenen Medikament zu behandeln. Das hätte ihn seine ärztliche Zulassung kosten können, doch Gerrits Leben war ihm dieses Risiko wert gewesen, und Dr. Scheibler dankte es ihm jetzt mit einer Freundschaft, die ihresgleichen suchte. Außerdem hatte er nicht zuletzt durch diese schwere Krankheit gelernt, wie kostbar das Leben war und was Verantwortung wirklich bedeutete.

      »Hatte Steffi Angst, es mir selbst zu sagen?« wollte Gerrit nun wissen und riß Dr. Daniel damit aus seinen Gedanken.

      »Angst ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck«, entgegnete Dr. Daniel nachdenklich. »Wissen Sie, Steffi hatte nicht viel Zeit, sich von Schwangerschaft und Geburt zu erholen. Sie stillt Daniela noch und erwartet jetzt schon ihr zweites Baby. Vielleicht hatte sie auch ein schlechtes Gewissen. Ich habe ihr nämlich in aller Deutlichkeit gesagt, daß sie anderweitig verhüten muß, wenn sie anfängt abzustillen. Leider hat sie meinen Rat nicht befolgt, und nun fühlt sie sich vielleicht in irgendeiner Weise schuldig.«

      Dr. СКАЧАТЬ