Dr. Daniel Staffel 3 – Arztroman. Marie Francoise
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Название: Dr. Daniel Staffel 3 – Arztroman

Автор: Marie Francoise

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Daniel Staffel

isbn: 9783740918033

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СКАЧАТЬ »Ich gebe Ihnen jetzt erst mal ein wehenhemmendes Medikament, und dann wird Schwester Bianca Sie in den Operationssaal bringen.« Er wandte sich Harald zu. »Sie dürfen mitkommen, damit Sie Ihr Baby gleich nach der Geburt in den Arm nehmen können. Dieser erste Kontakt ist sehr wichtig, und wenn die Mutter wegen der Narkose ausfällt, dann sollte wenigstens der Vater als Bezugsperson da sein.«

      »Ich habe so viel über Kaiserschnitte mit Periduralanästhesie gelesen«, meinte Melanie, während Dr. Daniel die Infusion anschloß.

      »Das ist in Ihrem Fall leider nicht möglich«, erklärte er bedauernd. »Sie haben bereits Wehen, und da müssen wir den Kaiserschnitt schon in Vollnarkose machen. Nur ein länger geplanter Kaiserschnitt kann mit Periduralanästhesie durchgeführt werden.« Er sah Melanie an. »Es tut mir wirklich leid, Frau Bögl. Sie hatten sich auf diese Geburt so gut vorbereitet, und ich kann mir vorstellen, wie groß Ihre Enttäuschung jetzt sein muß, aber Sie sollten dennoch an Ihr Baby denken.«

      Da nickte Melanie. »Sie haben recht, Herr Doktor. Besser mit Kaiserschnitt ein gesundes Kind als auf natürlichem Weg ein womöglich schwerbehindertes.«

      Impulsiv streichelte Dr. Daniel über das dichte, dunkle Haar seiner Patientin.

      »Sie sind eine sehr tapfere junge Frau.«

      Melanie errötete. »Ach was. Ich werde ja alles verschlafen.« Sie schwieg einen Moment. »Ich bin froh, daß Harry mich hierhergebracht hat.«

      *

      Zur selben Zeit saß Stefan Daniel müde und deprimiert im Ärztezimmer der Chirurgie. Gerade hatte sein Vater angerufen und ihn in den kleinen Operationssaal der Gynäkologie gebeten, weil ein überraschender Kaiserschnitt durchzuführen war. Normalerweise hätte Stefan daran großes Interesse gehabt, doch heute…

      »Hast du nichts zu tun?«

      Dr. Scheiblers unerwartete Stimme riß Stefan aus seinen Gedanken. Erschrocken fuhr er hoch, verlegene Röte überzog sein Gesicht, aber noch bevor er ein Wort sagen konnte, setzte der Oberarzt schon im selben strengen Ton hinzu: »Wie wär’s denn, wenn du endlich deinen Untersuchungsbericht schreiben würdest?«

      Damit knallte er eine Krankenakte vor Stefan auf den Tisch. Der junge Assistenzarzt zuckte zusammen.

      »Was ist los? Hast du die Sprache verloren?« Dr. Scheibler tippte mit einem Finger auf die Krankenakte, die nahezu anklagend vor Stefan lag. »Warum ist der Untersuchungsbericht noch immer nicht bei den Akten, obwohl ich dich nun schon dreimal darauf hingewiesen habe? Ich bin absolut kein Tyrann, Stefan, aber irgendwann ist auch meine Geduld einmal zu Ende.«

      Der junge Assistenzarzt schluckte. »Es tut mir leid, Gerrit.«

      »Davon kann ich mir nichts kaufen«, entgegnete Dr. Scheibler hart. »Hör zu, mein Freund, du hast genau eine Stunde Zeit, um diesen Bericht zu schreiben. Wenn ich zurückkomme und die Akte noch immer nicht vollständig ist, dann bin ich gezwungen, Wolfgang über den Fall zu unterrichten. Und der dreht dich dann durch den Fleischwolf, das ist dir hoffentlich klar.«

      »Gerrit, ich… ich muß in die Gynäkologie… zu einem Kai-

      serschnitt«, wandte Stefan leise

      ein.

      Dr. Scheibler warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Pech für dich, denn dann wirst du heute Überstunden machen. Der Bericht wird geschrieben, und wenn du bis Mitternacht hier sitzen mußt.«

      Entsetzt starrte Stefan ihn an. »Aber ich war doch gestern erst bis…«

      »Noch ein Wort«, unterbrach Dr. Scheibler ihn nicht ohne Schärfe, »und dein freies Wochenende ist gestrichen.«

      Abrupt drehte sich Stefan um, trotzdem konnte er ein heftiges Aufschluchzen nicht verhindern.

      »Warum seid ihr denn alle so streng zu mir?« stieß er hervor. »Ich habe doch keinem was getan! Ich mache meine Arbeit und…« Er konnte nicht mehr weitersprechen, weil er sonst unweigerlich in Tränen ausgebrochen wäre.

      Erst in diesem Moment erkannte Dr. Scheibler, daß Stefans seltsamem Verhalten keine Faulheit oder Bequemlichkeit zugrunde lag. Der junge Mann schien ernsthafte Probleme zu haben. Und deshalb war er zur Zeit wohl auch so unkonzentriert.

      Spontan legte Dr. Scheibler einen Arm um seine Schultern. »Na komm, Junge, was ist denn eigentlich los?«

      Hartnäckig schüttelte Stefan den Kopf. »Das interessiert dich doch gar nicht. Du willst ja nur deinen blöden Bericht haben.« Mit einer unwirschen Bewegung befreite er sich von Dr. Scheiblers Arm. »Keine Angst, du wirst ihn schon bekommen.« Und dann verließ er so schnell das Ärztezimmer, daß der Oberarzt keine Gelegenheit zu einer Erwiderung mehr hatte.

      »Ich habe Zeit«, murmelte er. »Und ich werde schon herauskriegen, was dich so bedrückt.«

      *

      Innerhalb kürzester Zeit war das Operationsteam komplett. Stefan Daniel war der letzte, der dazustieß. Er wirkte abgehetzt und zerstreut, doch in der momentanen Streßsituation fiel es Dr. Daniel nicht weiter auf. Im Augenblick hatte er andere Sorgen.

      Frau Dr. Erika Wieland, die Anästhesistin der Klinik, leitete eine leichte Narkose ein, dann gab sie Dr. Daniel ein Zeichen. Er streckte die rechte Hand aus.

      »Skalpell.«

      Und bereits wenige Minuten nach dem ersten Bauchschnitt war der kleine Junge geboren. Dr. Daniel übergab das Baby seinem Sohn, der es in die vorbereitete, angewärmte Decke wickelte und schließlich in Harald Bögls Arme legte.

      »Herzlichen Glückwunsch«, erklärte er und mußte sich dabei zu einem Lächeln zwingen, dann kehrte er an den Operationstisch zurück.

      Die Anästhesistin hatte die Narkose inzwischen vertieft, und Dr. Daniel ging daran, zuerst die Gebärmutter und dann die Bauchdecke zu schließen. Und während sich die Ärzte in den Nebenraum begaben, um sich die Hände zu waschen, schob die OP-Schwester Petra Dölling die Patientin in den Aufwachraum.

      »Herr Bögl, Sie können gleich mitkommen«, erklärte sie lächelnd. »Ihre Frau wird in ein paar Minuten aufwachen, und dann soll sie doch gleich ihr Baby sehen, nicht wahr?«

      Doch Harald zögerte. Das Neugeborene war so winzig, und er hatte Angst, es könnte ihm aus der Decke rutschen, wenn er aufstand. Schwester Bianca, die eben hereinkam, bemerkte mit geübtem Blick, in welchem Dilemma der junge Vater steckte.

      »Ich trage Ihnen das Baby hin-über«, bot sie hilfsbereit an.

      Harald atmete auf. »Da wäre ich Ihnen sehr dankbar.«

      Als Schwester Bianca und Harald den Aufwachraum betraten, begannen Melanies Lider bereits zu flattern, und so zögerte Bianca nicht lange und legte das Neugeborene gleich neben seine Mutter. In diesem Moment schlug Melanie die Augen auf und blickte in das winzige Gesichtchen ihres Babys. Und als hätte der kleine Junge gehört, wer ihn da anschaute, blinzelte er ein bißchen und öffnete schließlich ebenfalls die Augen.

      Sehr langsam, weil die Narkose noch nachwirkte, hob Melanie eine Hand und streichelte über das

      dunkle Büschelchen Haare, was dem Baby einen wohligen Seufzer entlockte.

      Schwester Bianca, die zusammen СКАЧАТЬ