Название: Dr. Daniel Staffel 3 – Arztroman
Автор: Marie Francoise
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Dr. Daniel Staffel
isbn: 9783740918033
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Da lächelte Stefanie. »Er ist viel zu bescheiden, um mit dem zu prahlen, was er da geleistet hat. Meine Güte, ich hatte solche Angst, aber er hat einfach gesagt, daß Baby wolle heraus und fertig. Ich mußte es zur Welt bringen, ob ich wollte oder nicht. Und als es dann da war… Herr Doktor, ich werde diesen Moment niemals vergessen.«
»Das glaube ich gern.« Er warf dem schlafenden Baby einen kurzen Blick zu. »Eigentlich schade, daß ich nicht dabeisein konnte.«
»Nächstes Mal«, versprach Stefanie verschmitzt. »Daniela wird sicher nicht unser einziges Kind bleiben, und ich gedenke nicht, noch einmal im Wald zu entbinden.«
Da mußte Dr. Daniel lachen. »Es ist auch nicht gerade der geeignete Ort dafür.«
»Hier stecken Sie also.«
Die Stimme des Oberarztes ließ Dr. Daniel herumfahren.
»Werde ich gebraucht?« fragte er sofort.
Dr. Scheibler schüttelte den Kopf. »Nein, jedenfalls nicht dringend. Frau Bergmeier hat mich nur auf eine Patientin aufmerksam gemacht, die seit heute auf der Gynäkologie liegt und anscheinend ziemliche Angst hat.« Er warf einen Blick auf den Zettel in seiner Hand. »Marita Fendt.«
»Ach so«, meinte Dr. Daniel. »Das ist schon erledigt. Ich komme gerade von Frau Fendt.« Und dann fiel ihm ein, daß der Mann vor ihm ja Vater geworden war. »Gerrit, beinahe hätte ich es vergessen. Ihnen natürlich auch meinen herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Töchterlein.«
Dr. Scheibler lächelte. »Danke, Robert.« Er zuckte die Schultern. »Ich wäre so gern bei der Geburt meines ersten Kindes dabeigewesen, aber meine geliebte Steffi mußte ja unbedingt im Wald entbinden, während ich im Operationssaal stand.«
»Das Schicksal eines Arztes«, meinte Dr. Daniel. »Ich hatte auch nur Glück, daß ich bei den Geburten meiner Kinder immer dabei sein durfte.« Er sah Stefanie und Dr. Scheibler an. »Wann wird denn jetzt geheiratet?«
»Sobald sich Stefanie erholt hat – sowohl von der Geburt als auch von ihrem verstauchten Fuß«, antwortete Gerrit. »Schließlich wollen wir ja tanzend in den Hafen der Ehe einlaufen.« Er warf Stefanie einen kurzen Blick zu. »Sollen wir’s ihm sagen?«
Sie nickte. »Wolfgang ist uns bestimmt nicht böse darüber.«
Verständnislos blickte Dr. Daniel von einem zum anderen. »Ihr habt doch wohl kein Attentat auf mich vor?«
Lachend schüttelte Dr. Scheibler den Kopf. »Ganz und gar nicht – abgesehen davon, daß Sie wahrscheinlich als Wolfgangs Trauzeuge fungieren dürfen. Aber das soll er selbst mit Ihnen aushandeln. Wissen Sie, Robert, Wolfgang, Erika, Steffi und ich wollen gemeinsam heiraten.«
»Eine Doppelhochzeit in Steinhausen«, erklärte Dr. Daniel staunend. »Da wird sich Hochwürden Wenninger aber freuen. Es dürfte ein paar Jahrzehnte her sein, seit es so etwas mal hier gegeben hat.«
Dr. Scheibler schmunzelte. »Das glaube ich unbesehen, aber ob sich Hochwürden Wenninger darüber freuen wird, bezweifle ich. Auf diese Weise entgeht ihm nämlich ein Hochzeitsmahl.«
Dr. Daniel lachte. »Da haben Sie allerdings auch wieder recht. Unser lieber Pfarrer legt ja größten Wert auf gutes Essen. Allerdings hat er wirklich keinen Grund, sich zu beklagen. Schließlich wird er von seiner Haushälterin immer sehr üppig bekocht.«
Dr. Scheibler nickte. »Der verführerische Duft, der um die Mittagszeit über dem Pfarrhaus schwebt, spricht Bände.« Er sah auf die Uhr. »So, jetzt muß ich wieder an die Arbeit.« Liebevoll nahm er Stefanie in den Arm und küßte sie zärtlich. »Ich komme später noch mal zu euch. Vielleicht ist Daniela dann auch wach. Sie hat ihren Papi ja noch gar nicht richtig angeschaut.«
Dr. Daniel betrachtete das glückliche Elternpaar und mußte unwillkürlich denken, wie sehr Dr. Scheibler sich doch verändert hatte. Früher war er ein draufgängerischer Fauenheld gewesen, und Dr. Daniel hätte es nicht für möglich gehalten, daß er einmal so verantwortungsbewußt werden würde.
*
Vorsichtig setzte sich Melanie Bögl auf die Eckbank, doch der Schmerz war so unerträglich, daß sie gleich wieder aufstehen mußte. Besorgt sah Harald sie an.
»Tut dieser Pickel immer noch so weh?« fragte er.
Melanie nickte. »Ich bin gar nicht mehr sicher, daß das wirklich nur ein harmloser Pickel ist. Er fühlt sich inzwischen riesengroß an.«
Harald zögerte. »Soll ich ihn mir mal ansehen?«
Melanie zuckte die Schultern. »Glaubst du, das bringt etwas?«
»Wahrscheinlich nicht. Ich bin schließlich kein Arzt, aber… irgend etwas muß man doch tun.«
»Du hast recht«, seufzte Melanie. »Schau ihn dir an. Vielleicht hat mich mein Gefühl ja getrogen, und er ist gar nicht so groß, wie ich es mir einbilde.«
Doch Melanies Gefühl hatte überhaupt nicht getrogen.
»Meine Güte«, stöhnte Harald. »Das sieht ja richtig schlimm aus. Wie… wie ein Geschwür.« Er sah Melanie an. »Du mußt sofort zum Arzt gehen.«
Doch Melanie winkte ab. »Die Steiger hat doch gesagt, dieser Pickel wäre harmlos.«
»Na, ich weiß nicht«, wandte Harald ein. »Ob er am Montag auch schon so ausgesehen hat wie jetzt?«
Melanie zuckte die Schultern. »Keine Ahnung. Er hat jedenfalls noch nicht ganz so weh getan und…« Sie unterbrach sich, als sie plötzlich ein krampfartiges Gefühl im Bauch verspürte. »Ich… ich glaube, es geht los.«
Harald sprang auf. »Wir müssen sofort in die Klinik!«
»Ach komm, Harry, das war jetzt die erste Wehe. Wir haben noch genügend Zeit.«
»Und dieser komische Pickel?« Harald schüttelte den Kopf. »Ich bringe dich auf der Stelle in die Waldsee-Klinik hinüber.«
»Das ist doch Unsinn, Harry«, wandte Melanie ein. »Wir waren uns einig, daß das Baby in München zur Welt kommen soll. In der Klinik wird die sanfte Geburt praktiziert, und darauf haben wir uns beide eingestellt. Ich will in kein anderes Krankenhaus.«
Harald zögerte. Er konnte es sich selbst nicht erklären, aber plötzlich zog es ihn mit aller Macht nach Steinhausen.
»Die Waldsee-Klinik praktiziert ebenfalls die natürliche Geburt und…« Er zuckte die Schultern. »Ich weiß auch nicht… ich möchte, daß wir nach Steinhausen fahren. Bitte, Melanie.«
Die nächste Wehe kam und hielt Melanie davon ab, etwas zu antworten. Ganz konzentriert veratmete sie die Wehe, wie sie es in der Geburtsvorbereitung gelernt hatte.
»Also schön«, stimmte sie zu. »Dann fahren wir eben nach Steinhausen hinüber.«
Harald atmete auf. In Windeseile holte er den bereitgestellten Koffer aus dem Schlafzimmer, warf ihn ins Auto und half Melanie dann beim Einsteigen. Kaum zehn Minuten später hielt er den Wagen auf dem Parkplatz vor der Klinik an.
»Schnell! Meine Frau bekommt ein СКАЧАТЬ