Bettina Fahrenbach Staffel 2 – Liebesroman. Michaela Dornberg
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Название: Bettina Fahrenbach Staffel 2 – Liebesroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Bettina Fahrenbach Staffel

isbn: 9783740925130

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      Das Wunder war geschehen!

      Frau Schäffer hatte ihr geholfen.

      Bettina stand auf, Frau Schäffer hatte sich ebenfalls erhoben.

      Sie lächelte leicht, und Bettina konnte nicht anders, sie musste die Frau umarmen.

      »Danke«, flüsterte sie, »tausend Dank … man sagt ja, dass man einmal am Tag eine gute Tat begehen soll. Das, was Sie getan haben, das reicht für ein ganzes Leben.«

      Frau Schäffer machte sich aus Bettinas Umarmung frei.

      »Das haben Sie nett gesagt. Doch jetzt bitte ich Sie, zu gehen. Ich wünsche Ihnen viel Glück, aber bitte, kommen Sie nicht mehr hierher. Ich möchte nicht, dass es im Falle eines Falles … ich meine, es sollte keine Spur hierher zu mir verfolgt werden können. Was ich gerade getan habe, war nicht richtig, und ich hätte es nicht tun dürfen.«

      »Doch, Frau Schäffer, es war richtig. Ich werde Ihr Vertrauen nicht missbrauchen, das verspreche ich. Ich würde Ihnen sehr gern als Zeichen meiner Dankbarkeit ein paar Blumen schicken. Aber vermutlich wollen Sie das nicht.«

      »Nein, das möchte ich nicht. Sie gehen jetzt, und wir werden niemals mehr etwas voneinander hören, auch nicht, wenn – und das wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen – Ihre Aktion psoitiv verlaufen wird.«

      Bettina begann in ihrer Handtasche zu kramen und beförderte einen wunderschönen bronzenen Engel hervor, der sie, als er von ihr gekauft worden war, durch seine Schlichtheit beeindruckt hatte.

      Sie hatte ihn als Talisman seither immer in ihrer Tasche getragen.

      Sie hatte sich durch ihn beschützt gefühlt, und er hatte ihr Glück gebracht, besonders heute, und dieses Glück wollte sie jetzt weitergeben.

      »Bitte, Frau Schäffer, nehmen Sie als Zeichen meiner Dankbarkeit diesen kleinen Engel an. Er soll Sie immer an Ihre Großherzigkeit erinnern und daran, dass Sie Menschen sehr glücklich gemacht haben. Denn ich bin überzeugt davon, dass nun alles gut wird.«

      Helene Schäffer wollte protestieren, aber Bettina drückte ihr den Engel einfach in die Hand.

      »Dieses kleine Geschenk kommt von ganzem Herzen, und deswegen dürfen Sie es auch annehmen. Danke nochmals für Ihre Hilfe, tausend Dank. Ich werde Sie niemals vergessen.«

      Bettina drehte sich rasch um. Es war alles gesagt, sie wollte Helene Schäffer nicht in Verlegenheit bringen, und sie wollte auch nicht riskieren, dass sie den kleinen Engel nicht annahm. Aber von Bestechung konnte auch keine Rede mehr sein, Helene Schäffer war ja nicht mehr im Amt.

      »Auf Wiedersehen, nein … adieu, Frau Schäffer«, sagte sie von der Tür her und sah, dass Helene Schäffer den kleine Engel fest an ihre Brust gedrückt hatte.

      Ihre spontane Entscheidung war richtig gewesen, der Anderen gefiel das kleine Geschenk, und das machte Bettina ganz glücklich.

      Sie verließ das Haus und eilte an dem Mann in der Nachbarschaft vorbei, der noch immer in seinem Vorgarten werkelte und jetzt so gern etwas erfahren hätte.

      *

      Als Bettina in ihrem Auto saß, war sie zunächst einmal nicht in der Lage, es zu starten. Ihre Hand zitterte so stark, dass sie den Zündschlüssel einfach nicht herumdrehen konnte.

      Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen.

      Sie hatte den Namen des Adoptiv­vaters!

      Augenarzt Dr. Wiedemann!

      Die Adresse herauszusuchen würde ein Leichtes sein.

      Bettina konnte einfach nicht glauben, dass auf einmal alles so leicht gegangen war. Doch es muss­te wohl so kommen.

      »Die Dinge passieren, wenn die Zeit reif ist.«

      Dieser Satz fand wieder einmal seine Bestätigung. Wenn etwas geschehen sollte, lief alles glatt, wenn es noch nicht an der Zeit war, gab es Widerstände um Widerstände.

      Passanten, die vorübergingen, schauten neugierig zu ihr ins Auto. Sie wollte nicht riskieren, dass jemand sie etwas fragte, also atmete sie noch einmal tief durch, und dann gelang es ihr, ihr Auto zu starten.

      Sie lenkte es in Richtung Innenstadt. Sie erinnerte sich, dass sie auf dem Marktplatz auch ein Postamt gesehen hatte, dort wollte sie aus dem Telefonbuch die genaue Anschrift von Dr. Wiedemann heraussuchen. Außerdem würde sie sich in das nette, kleine Bistro setzen, um eine Kleinigkeit zu essen.

      Den »Kaiserhof« würde sie meiden. Aber es war schon verrückt, dass der Kindesvater und seine Tochter in einer Stadt lebten, ohne voneinander zu wissen. Aber dieser Mann wusste ja nicht einmal, dass es eine Tochter war, er hatte Leni ja schon in den ersten Schwangerschaftswochen verlassen.

      Bettina fand sofort einen Parkplatz, ging in das kleine Postamt und ließ sich dort das örtliche Telefonbuch geben.

      Dr. Kurt Wiedemann, Augenarzt, Marktplatz 4.

      Obschon es die Praxis doch nicht mehr gab, war der Eintrag noch nicht gelöscht worden, aber so wuss­te sie wenigstens seinen Vornamen, und es war ein Leichtes, die Privatadresse herauszufinden, auch die Telefonnummer.

      Dr. Kurt Wiedemann, Cäcilienallee 40, Telefon 17179.

      Bettinas Hand zitterte, als sie sich Anschrift und Telefonnummer aufschrieb.

      Sie reichte der Frau am Schalter das Telefonbuch zurück.

      »Können Sie mir bitte sagen, wo ich die Cäcilienallee finde?«

      »Ja, ist ganz einfach. Sie überqueren den Marktplatz, gehen in die Schlüterstraße, am Stadttheater vorbei, und dann können Sie den Stadtpark sehen. Aber vorher rechts, das ist die Cäcilienallee. Sie ist nicht zu verfehlen, denn das ist die schönste Straße hier bei uns.«

      Bettina bedankte sich, dann ging sie hinaus.

      Lenis Tochter war also in sehr guten Verhältnissen, in einer sehr guten Gegend aufgewachsen. Aber was sagte das schon. Bettina hoffte, dass Dr. Wiedemann und seine Frau gute Eltern für Lenis Kind gewesen waren und dass sie jetzt als Erwachsene glücklich und zufrieden war.

      Sie musste jetzt erst einmal einen Kaffee trinken, weil sie das Gefühl hatte, eine totale Leere in ihrem Kopf zu haben und eine Rolle in einem Film zu spielen und nicht sie selbst zu sein.

      Es war erstaunlich, man erkannte sie in diesem Café.

      »Na, wieder mal in unserer Stadt?«, wurde sie freundlich von der Bedienung begrüßt.

      Fremde schienen sich hierhin nicht zu verirren. Aber Winkenheim war kein Touristenort, und Geschäftsleute oder Handelsvertreter, die hierher kamen, besuchten wohl größere Restaurants.

      Aber das Café war wieder gut besucht.

      Bettina bestellte sich einen Kaffee und schaute auf die Tafel, auf die die Tagesgerichte geschrieben worden waren.

      Bandnudeln mit Pfifferlingen

      Matjes mit grünen Bohnen und Röstkartoffeln

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